Post by Frank Toennes[...]
Post by Lars BraesickeEin verständliches Unterfangen. Ich glaube kaum, daß Russen oder
Amerikaner viel anders gehandelt hätten.
Andererseits hätte ich gern diesen psychopathischen Postkartenmaler
bedröppelt auf der Anklagebank eines Gerichts sitzen sehen. Ein paar
einsame Jahrzehnte Spandauer Kriegsverbrechergefängnis hätte ich mir
auch gut für ihn vorstellen können.
Aber alldem hat sich das Wolferl ja feige entzogen. .
Nur, er hat sich einkesseln lassen, waehrend andere aus Flensburg
Restdeutschlandkanzler *spielen* wollten, und dann auch noch eine
peinliche Show in "Nuernberg" ablieferten, weil sie noch glaubten,
alles waere rechtens gewesen!!!
Wie Du dachte ich auch lange Zeit.
Moralisch anrüchig ist an dem Siegertribunal, daß dort Kriegsparteien über
Verbrecher richteten, die sich tlw. nicht minder schwerer Kriegsverbrechen
schuldig machten. Aber sie waren eben die Sieger des Krieges...
Man kann zu den Nazis und den deutschen Generälen, die sich -wohl wegen der
Kriegsverbrechen der Alliierten- nach heutiger Lesart offiziell "keines
Kriegsverbrechens schuldig machten" [1], sondern des bis dato nicht
definierten "Verbrechens gegen die Menschlichkeit", stehen wie man will:
der Prozeß hätte entweder vor einem neutralen, internationalem Tribunal für
sämtliche Kriegsverbrecher aller Kriegsparteien stattfinden müssen oder
eben gar nicht. Insofern hatte Churchill Recht, daß es sich um eine farce
handelte, bei der die Angeklagten keine Chance hatten.
[1] "Heute besteht weitestgehend Einigkeit darüber, dass es ein rechtlich
einwandfreies Strafverfahren nach angelsächsischem Recht war.
Es galt nicht wie im deutschen Recht für jeden Angeklagten die
Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Die Angeklagten mussten
vielmehr ihre Unschuld beweisen. Das widerspricht aber nicht rechtlichen
Grundsätzen. ... Ihnen wurden vorgeworfen:
1. Verschwörung gegen geltendes internationales Recht (Vertrag von
Versailles),
2. Verbrechen gegen den Frieden,
3. Kriegsverbrechen,
4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit. ...
Die 22 angeklagten Männer hatten nämlich keine »Kriegsverbrechen«
begangen, sondern waren verantwortlich für Massenverbrechen weitab von den
Fronten." (Tribüne vom 10.12.2005)
http://www.tribuene-verlag.de/aktuell.htm
Zur Einfädelung des "Nürnberger Tribunals" und seiner ideologischen
Motivation solltest Du bei Nahum Goldmann nachlesen:
"Während des Krieges hatte der Jüdische Weltkongreß in New York ein
Institut für jüdische Angelegenheiten geschaffen, dessen Sitz heute in
London ist. Seine Leiter waren zwei bedeutende litauische Juden, Jacob und
Nehemia Robinson.
Nach ihren Plänen wurden zwei absolut revolutionäre Ideen entwickelt: Das
Nürnberger Gericht und die Wiedergutmachung.
Die Bedeutung des Internationalen Gerichtshofes von Nürnberg wird heute
nicht ganz richtig eingeschätzt. Denn nach internationalem Recht war es
damals in der Tat unmöglich, Militärs, die ihre Befehle befolgt hatten, zu
bestrafen.
Es war Jacob Robinson, der diese ausgefallene, sensationelle Idee hatte.
Als er sie den Juristen des amerikanischen Obersten Gerichtshofes
unterbreitete, hielten sie ihn für verrückt: "Was haben denn diese
nazistischen Offiziere so Außergewöhnliches getan?" fragten sie. "Man
könnte sich vorstellen, daß Hitler und vielleicht auch noch Göring vor
Gericht kommen, aber doch nicht einfache Militärs, die Befehle ausgeführt
und sich als loyale Soldaten verhalten haben."
Wir hatten größte Mühe, die Alliierten zu überzeugen: die Engländer waren
eher dagegen, die Franzosen desinteressiert, und wenn sie später auch
mitgemacht haben, spielten sie dennoch keine große Rolle. Wir hatten
endlich Erfolg, weil es Robinson gelang, den Richter am Obersten
Gerichtshof, Robert Jackson, zu überzeugen." (Nahum Goldmann: "Das jüdische
Paradox", S. 166)
In der "Jüdischen Allgemeinen" schrieb Rabbiner David Goldberg einiges
Interessante zum Nürnberger Tribunal:
"Erst in jüngster Vergangenheit hat sich mit Hilfe der Gematria
Erstaunliches gezeigt. Die Gematria ist eine Methode der Schriftdeutung,
die auch den Zahlenwert der hebräischen Zeichen mit einbezieht.
Liest man nun die drei kleinen Zeichen Taw, Schin und Sajin als Zahlen,
erhält man 707. Deutet man zudem das Wav gadol, den größeren Buchstaben,
nach einer alten Überlieferung als Zeichen für das sechste Jahrtausend, so
ergibt sich eine Jahreszahl, nämlich 5707. Das entspricht in der aktuellen
Zeitrechnung dem Jahr 1946. Hoschanah Rabbah, der Tag im jüdischen
Jahreslauf, an dem "der Urteilsspruch über die Völker von Gott ausgeht und
vollstreckt wird" traf in jenem Jahr auf den 18. Oktober.
Dies bedeutungsvolle Datum ist genau der Tag, an dem das Urteil der
Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse an Hitlers "Helfern" vollstreckt wurde.
Zwölf standen vor Gericht und wurden zum Tod durch den Strang verurteilt.
Bormann floh schon vorher nach Südamerika und Göring verübte in der Nacht
vor der Hinrichtung Selbstmord. So wurden die "zehn Söhne Hitlers" gehenkt,
genau in dem Jahr, das im entsprechenden Text der Rolle Esther zu finden
ist!
*Den Nazis war diese Bedeutung durchaus bewußt*, was der Presse von damals
zu entnehmen ist: In der Newsweek-Ausgabe vom 28. Oktober 1946 wird die
Hinrichtung beschrieben, und auch die allerletzten Worte Julius Streichers.
Er rief: "*Purimfest 1946*". ..." (Rabbiner David Goldberg: "Die Geschichte
des verborgenen Gottes", Artikel anläßlich des Purim-Festes 2003)
Diese Hintergründe sollten bei der Aburteilung der Nazis und hohen
deutschen Militärs stets berücksichtigt werden; um "universelles Recht"
ging es nämlich in Nürnberg keinesfalls, weil dann z.B. Stalin, Churchill,
Bomber-Harris in Nürnberg und Truman in Tokio abgeurteilt hätten werden
müssen.
Post by Frank ToennesNun gut, Selbstmord ist feige, du hast recht, es ist eben der bequemste Weg...
Soweit es mir bekannt ist, meinte Hitler, Stalin solle nicht die
Möglichkeit erhalten, seine Leiche als "Trophäe" in Moskau ausstellen zu
können. Insoweit handelte Hitler konsequent, denn er wäre doch so oder so
getötet worden oder zu Tode gekommen.
Frank