Discussion:
Arbeitszeit
(zu alt für eine Antwort)
Bernd Ullrich
2020-06-26 18:34:27 UTC
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Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an einer
Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab die aber
nicht mrhr benutzt wurde. Gab es in der DDR eigene selbstentwickelte
Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?

BU
Guido Grohmann
2020-06-26 19:47:40 UTC
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Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an einer
Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab die aber
nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene selbstentwickelte
Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
ZEUS hieß ein System von Robotron. Vor ein paar Jahren hat es mal jemadn
auf dem KC-Clubtreffen vorgeführt.

Guido
Bernd Ullrich
2020-06-26 21:10:27 UTC
Permalink
Post by Guido Grohmann
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an einer
Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab die aber
nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene selbstentwickelte
Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
ZEUS hieß ein System von Robotron. Vor ein paar Jahren hat es mal jemadn
auf dem KC-Clubtreffen vorgeführt.
https://www.robotrontechnik.de/html/arbeitsplaetze/zeus.htm

"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "

Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?

BU
Bernd Ullrich
2020-06-26 21:29:43 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Guido Grohmann
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an
einer Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab
die aber nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene
selbstentwickelte Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
ZEUS hieß ein System von Robotron. Vor ein paar Jahren hat es mal
jemadn auf dem KC-Clubtreffen vorgeführt.
https://www.robotrontechnik.de/html/arbeitsplaetze/zeus.htm
"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
BU
Di Ingrid hat mal wieder zugeschlagen, es gehet mir um eine reale
Bewertung nicht der Anwesentheit sondern der geleisteten Arbeit (deren
Umfangs).

BU
Wilhelm Ernst
2020-06-27 18:16:29 UTC
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Am Fri, 26 Jun 2020 23:29:43 +0200hat Bernd Ullrich
<***@hotmail.com> geäußert:

snip
Post by Bernd Ullrich
Post by Bernd Ullrich
"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
BU
Di Ingrid hat mal wieder zugeschlagen, es gehet mir um eine reale
Bewertung nicht der Anwesentheit sondern der geleisteten Arbeit (deren
Umfangs).
BU
Ja natürlich!
Zum Beispiel gab es echten Stücklohn z.B.1967, BGW HQ-Lampen-Einbrenner
oder in den LPG Typ I die Abrechnung real geleisteter Arbeitseinheiten.
Willi
--
"Ein profitorientiertes Gesundheitswesen ist ein Oxymoron,
ein Widerspruch in sich. In dem Augenblick, in dem die
Fürsorge dem Profit dient, hat sie die wahre Fürsorge verloren."
Bernard Lown, Gründer der Ärztebewegung gegen den Nuklearkrieg
Bernd Ullrich
2020-06-28 10:19:12 UTC
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Post by Wilhelm Ernst
Am Fri, 26 Jun 2020 23:29:43 +0200hat Bernd Ullrich
snip
Post by Bernd Ullrich
Post by Bernd Ullrich
"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
BU
Di Ingrid hat mal wieder zugeschlagen, es gehet mir um eine reale
Bewertung nicht der Anwesentheit sondern der geleisteten Arbeit (deren
Umfangs).
BU
Ja natürlich!
Zum Beispiel gab es echten Stücklohn z.B.1967, BGW HQ-Lampen-Einbrenner
oder in den LPG Typ I die Abrechnung real geleisteter Arbeitseinheiten.
Willi
Du hast so Recht, es war bei mir schon spät bei der Schreibe...:-)

"LPG Typ I die Abrechnung real geleisteter Arbeitseinheiten."...
Gabs da Messungen oder wie wurde das geschätzt oder wie wurde das
festgestell dass diese Einheiten erreicht wurden?

BU

BTW

Es gab für verschiedene Projekte bei mir Richtzeiten\Normen ist eine
zu engefasste Bezeichnung. Es kam auch auf die realen belegbaren
ArbeitsBedingungen an.
Ich habe in meiner DDR Zeit im Berufsleben meistens meine
Stundenabrechnung selber dokumentiert. Ich hatte nie Probleme.
Wilhelm Ernst
2020-06-28 11:56:27 UTC
Permalink
Am Sun, 28 Jun 2020 12:19:12 +0200hat Bernd Ullrich
Post by Bernd Ullrich
Post by Wilhelm Ernst
Am Fri, 26 Jun 2020 23:29:43 +0200hat Bernd Ullrich
snip
Post by Bernd Ullrich
Di Ingrid hat mal wieder zugeschlagen, es gehet mir um eine reale
Bewertung nicht der Anwesentheit sondern der geleisteten Arbeit (deren
Umfangs).
BU
Ja natürlich!
Zum Beispiel gab es echten Stücklohn z.B.1967, BGW HQ-Lampen-Einbrenner
oder in den LPG Typ I die Abrechnung real geleisteter Arbeitseinheiten.
Willi
Du hast so Recht, es war bei mir schon spät bei der Schreibe...:-)
"LPG Typ I die Abrechnung real geleisteter Arbeitseinheiten."...
Gabs da Messungen oder wie wurde das geschätzt oder wie wurde das
festgestell dass diese Einheiten erreicht wurden?
Es existierte ein Katalog zur Umrechnung von Arbeitsstunden in
Arbeitseinheiten, z.B. Kartoffellesen ergab pro Stunde x Einheiten,
Traktorfahren pro Stunde y Einheiten usw. Aber frag nicht, wer den
herausgab. Ich hatte als Jugendlicher abends die AE in die Nachweishefte
einzutragen und wimre war da auch eine Spalte für einen "Faktor"...Lang,
lang ists her.
Willi
--
"There’s class warfare, all right, but it’s my class,
the rich class, that’s making war, and we’re winning."
Warren Buffett im Interview mit Ben Stein, New York Times,
26.11.2006
Achim Ebeling
2020-06-28 16:14:14 UTC
Permalink
Post by Wilhelm Ernst
Es existierte ein Katalog zur Umrechnung von Arbeitsstunden in
Arbeitseinheiten, z.B. Kartoffellesen ergab pro Stunde x Einheiten,
Traktorfahren pro Stunde y Einheiten usw. Aber frag nicht, wer den
herausgab. Ich hatte als Jugendlicher abends die AE in die Nachweishefte
einzutragen und wimre war da auch eine Spalte für einen "Faktor"...Lang,
lang ists her.
Es leuchten die Sterne.
Oder besser ein Licht geht auf.

Mein Onkel arbeitete als Schmied in der MTS.
Und er erzählte immer was von "Einheiten", konnte ich nie was mit anfangen.

Aber wenn wir in der LPG geholfen hatten, wurden wir nach Körben
(Kartoffellesen) oder Zeilen (Rüben verziehen) bezahlt.


Bis denne
Achim
Bernd Ullrich
2020-06-28 17:47:46 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Wilhelm Ernst
Es existierte ein Katalog zur Umrechnung von Arbeitsstunden in
Arbeitseinheiten, z.B. Kartoffellesen ergab pro Stunde x Einheiten,
Traktorfahren pro Stunde y Einheiten usw. Aber frag nicht, wer den
herausgab. Ich hatte als Jugendlicher abends die AE in die Nachweishefte
einzutragen und wimre war da auch eine Spalte für einen "Faktor"...Lang,
lang ists her.
Es leuchten die Sterne.
Oder besser ein Licht geht auf.
Mein Onkel arbeitete als Schmied in der MTS.
Und er erzählte immer was von "Einheiten", konnte ich nie was mit anfangen.
---------------------------------------------------
Post by Achim Ebeling
Aber wenn wir in der LPG geholfen hatten, wurden wir nach Körben
(Kartoffellesen) oder Zeilen (Rüben verziehen) bezahlt.
Fürs Kartoffel nachlesen nach einer abgesoffenen Ernte gabs Blechmarken
pro Korb.. Wurde danach in Geld umgetauscht.

BU
Achim Ebeling
2020-06-29 07:11:08 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Aber wenn wir in der LPG geholfen hatten, wurden wir nach Körben
(Kartoffellesen) oder Zeilen (Rüben verziehen) bezahlt.
Fürs Kartoffel nachlesen nach einer abgesoffenen Ernte gabs Blechmarken
pro Korb.. Wurde danach in Geld umgetauscht.
Nein, war nicht Nachlesen, war die reguläre Kartoffelernte.
Nach dem das Feld abgeerntet war, wurde eine "Puppe" auf dem Feld
aufgestellt.
Nach dem die Puppe entfernt wurde, konnte jedermann "Stoppeln", noch den
Rest Kartoffeln aus der Erde holen und mit nach Hause nehmen.

Ja, für jeden Korb gab es eine Marke, und für die Marke dann Geld.
Wie viel weiß ich nicht mehr.
Wie das genau gemacht wurde, weiß ich auch nicht mehr. Aber es wurde
nach kleinen und großen Kartoffeln unterschieden.
Gab dann wohl verschiedene Marken?


Bis denne
Achim
Bernd Ullrich
2020-06-29 08:09:38 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Aber wenn wir in der LPG geholfen hatten, wurden wir nach Körben
(Kartoffellesen) oder Zeilen (Rüben verziehen) bezahlt.
Fürs Kartoffel nachlesen nach einer abgesoffenen Ernte gabs
Blechmarken pro Korb.. Wurde danach in Geld umgetauscht.
-------------------------------------------------------------
Post by Achim Ebeling
Nein, war nicht Nachlesen, war die reguläre Kartoffelernte.
Ich meinte mit "abgesoffenen Ernte" dass es nicht möglich war
Kartoffelvollernter wegen der Nässe aufs Feld zu schicken weil die dort
im Schlamm feststaken.
Da wurden Traktor\Gaul betriebene Kartoffelroder eingesetzt welche die
Knollen nur aus der Erde schleuderten.

Die Knollen wurden "gelesen"
Post by Achim Ebeling
Nach dem das Feld abgeerntet war, wurde eine "Puppe" auf dem Feld
aufgestellt.
Es wurde nicht "eine Puppe" auf dem Feld aufgestellt sondern der
Schwadmäher mähte das Getreide und lies "Garben" also
umwickelte\gebundene Getreide auf dem Feld zurück. Diese wurden von der
nachfolgenden Kolonne meist aus Frauen zu Puppen zusammengestellt zum
Abtrocknen.
Sobald die danach abgefahren wurden durfte "gestoppelt" werden von uns
Kindern. Da wurden Ähren gesucht und den daheim befindlichen Hühnern
verabreicht.
Ende 50er\Anfang 60er.
Post by Achim Ebeling
Nach dem die Puppe entfernt wurde, konnte jedermann "Stoppeln", noch den
Rest Kartoffeln aus der Erde holen und mit nach Hause nehmen.
Bei Kartoffeln wurde vorher gefragt. Da gabs keine "Puppen".
Post by Achim Ebeling
Ja, für jeden Korb gab es eine Marke, und für die Marke dann Geld.
Wie viel weiß ich nicht mehr.
Wie das genau gemacht wurde, weiß ich auch nicht mehr. Aber es wurde
nach kleinen und großen Kartoffeln unterschieden.
Gab dann wohl verschiedene Marken?
"kleinen und großen Kartoffeln unterschieden."

kenne ich nicht so, die wurden bestimmt nur verfüttert, die Masse machte es.

Gruß,

BU
Achim Ebeling
2020-06-29 13:06:45 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nein, war nicht Nachlesen, war die reguläre Kartoffelernte.
Ich meinte mit "abgesoffenen Ernte" dass es nicht möglich war
Kartoffelvollernter wegen der Nässe aufs Feld zu schicken weil die dort
im Schlamm feststaken.
Ich habe das Gefühl, wir reden/schreiben
an einander vorbei.
Also, lass Dir das erklären, Bub ;-)
Post by Bernd Ullrich
Da wurden Traktor\Gaul betriebene Kartoffelroder eingesetzt welche die
Knollen nur aus der Erde schleuderten.
So war es.
Es gab noch keine "Kartoffelvollerntekombine oder -maschine", oder wie
die Dinger sich nannten.
Die Kartoffeln wurden entweder zur Seite geschleudert oder nur aus der
Erde gehoben. Wie mit einem kleinen Förderband.
Mit "abgesoffenen" Feldern hatte dies nix zu tun.
Das wurde damals halt so gemacht.
Und ja, Traktoren und Pferde waren auch im Einsatz.
Ein Bauer bei uns hatte auch noch Ochsen vor dem Wagen.
Ob der aber in der LPG war, darf bezweifelt werden, der ist nämlich dann
"abgehauen".
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nach dem das Feld abgeerntet war, wurde eine "Puppe" auf dem Feld
aufgestellt.
Es wurde nicht "eine Puppe" auf dem Feld aufgestellt sondern der
Schwadmäher mähte das Getreide und lies  "Garben" also
umwickelte\gebundene Getreide auf dem Feld zurück. Diese wurden von der
nachfolgenden Kolonne meist aus Frauen zu Puppen zusammengestellt zum
Abtrocknen.
Dies ist alles richtig, aber wir waren bei der Kartoffel und nicht bei
der Getreideernte.
Post by Bernd Ullrich
Sobald die danach abgefahren wurden durfte "gestoppelt" werden von uns
Kindern. Da wurden Ähren gesucht und den daheim befindlichen Hühnern
verabreicht.
Das mag sein, haben wir nicht gemacht.
Kann mich zumindest nicht daran erinnern.
Post by Bernd Ullrich
Ende 50er\Anfang 60er.
Zahlen stimmen.
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nach dem die Puppe entfernt wurde, konnte jedermann "Stoppeln", noch
den Rest Kartoffeln aus der Erde holen und mit nach Hause nehmen.
Bei Kartoffeln wurde vorher gefragt. Da gabs keine "Puppen".
Nun, natürlich nicht die Puppen die auf den Getreidefeldern standen.
Es kann natürlich auch sein das es nur ein Stock mit ner Fahne dran war.
Wir sagten dazu aber Puppe.
Und wenn die vom Feld weg war, konnte gestoppelt werden.

Dabei hat "Stoppeln" nichts mit den Stoppeln zu tun die auf den
abgeernteten Getreidefeldern standen.
Post by Bernd Ullrich
"kleinen und großen Kartoffeln unterschieden."
kenne ich nicht so, die wurden bestimmt nur verfüttert, die Masse machte es.
Mag sein, aber mit großen Kartoffeln bekam man den Korb schneller voll.
Daher der Unterschied im Preis pro Korb.

Wie das genau gehandhabt wurde, kann ich natürlich Heute nicht mehr sagen.

Noch eins zum Schluss.
Am schönsten waren dann die Kartoffelfeuer.
Wenn das Kartoffelkraut verbrannt wurde.
In das Feuer wurden Kartoffeln geworfen und nach dem das Feuer runter
gebrannt war gegessen.
Die sahen zwar aus wie Briketts, aber der Inhalt dieser Briketts war
sehr lecker.
So was gibt es Heute leider nicht mehr.
Es kommt Wehmut auf.


Bis denne
Achim
Wolf gang P u f f e
2020-06-29 13:38:05 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Mag sein, aber mit großen Kartoffeln bekam man den Korb schneller voll.
Daher der Unterschied im Preis pro Korb.
Wie das genau gehandhabt wurde, kann ich natürlich Heute nicht mehr sagen.
Gaaanz dunkel glaube ich was von verschiedenfarbigen Marken in
Erinnerung zu haben.
Achim Ebeling
2020-06-29 15:49:53 UTC
Permalink
Post by Wolf gang P u f f e
Post by Achim Ebeling
Mag sein, aber mit großen Kartoffeln bekam man den Korb schneller voll.
Daher der Unterschied im Preis pro Korb.
Wie das genau gehandhabt wurde, kann ich natürlich Heute nicht mehr sagen.
Gaaanz dunkel glaube ich was von verschiedenfarbigen Marken in
Erinnerung zu haben.
Ja, so wird das gewesen sein.
Wie auch sonst?


Bis denne
Achim
Florian Ritter
2020-06-29 17:49:09 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Da wurden Traktor\Gaul betriebene Kartoffelroder eingesetzt welche die
Knollen nur aus der Erde schleuderten.
So war es.
Es gab noch keine "Kartoffelvollerntekombine oder -maschine", oder wie
die Dinger sich nannten.
Allerdings.
Post by Achim Ebeling
Die Kartoffeln wurden entweder zur Seite geschleudert oder nur aus der
Erde gehoben. Wie mit einem kleinen Förderband.
Wie das?
Beim studentischen Ernteeinsatz erlebt, daß Futterüben
wegen Mangels an Personal und Maschinen rausgepflügt
worden waren. Wir mußten die dabei zerschnittenen
Teile von Rüben einsammeln - FR
Achim Ebeling
2020-06-30 01:28:55 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Achim Ebeling
Die Kartoffeln wurden entweder zur Seite geschleudert oder nur aus der
Erde gehoben. Wie mit einem kleinen Förderband.
Wie das?
Tante Kugel ist deine Freundin ;-)

So was in der Art:



Post by Florian Ritter
Beim studentischen Ernteeinsatz erlebt, daß Futterüben
wegen Mangels an Personal und Maschinen rausgepflügt
worden waren.
Wie die genau geerntet wurden weiß ich nicht mehr.
Nur dass sie alle auf einem Haufen neben dem Feld lagen und dann von
Hand mit einer Sichel das Kraut abgeschlagen wurde.
Dabei hatte sich meine Tante fast den Daumen abgehackt.


Bis denne
Achim
Bernd Ullrich
2020-06-30 07:37:19 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nein, war nicht Nachlesen, war die reguläre Kartoffelernte.
Ich meinte mit "abgesoffenen Ernte" dass es nicht möglich war
Kartoffelvollernter wegen der Nässe aufs Feld zu schicken weil die
dort im Schlamm feststaken.
--------------------------------------------------------
Post by Achim Ebeling
Ich habe das Gefühl, wir reden/schreiben
an einander vorbei.
Kann sein...
Post by Achim Ebeling
Also, lass Dir das erklären, Bub ;-)
Post by Bernd Ullrich
Da wurden Traktor\Gaul betriebene Kartoffelroder eingesetzt welche die
Knollen nur aus der Erde schleuderten.
[...]
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nach dem das Feld abgeerntet war, wurde eine "Puppe" auf dem Feld
aufgestellt.
Es wurde nicht "eine Puppe" auf dem Feld aufgestellt sondern der
Schwadmäher mähte das Getreide und lies  "Garben" also
umwickelte\gebundene Getreide auf dem Feld zurück. Diese wurden von
der nachfolgenden Kolonne meist aus Frauen zu Puppen zusammengestellt
zum Abtrocknen.
Dies ist alles richtig, aber wir waren bei der Kartoffel und nicht bei
der Getreideernte.
Post by Bernd Ullrich
Sobald die danach abgefahren wurden durfte "gestoppelt" werden von uns
Kindern. Da wurden Ähren gesucht und den daheim befindlichen Hühnern
verabreicht.
Das mag sein, haben wir nicht gemacht.
Kann mich zumindest nicht daran erinnern.
Post by Bernd Ullrich
Ende 50er\Anfang 60er.
Zahlen stimmen.
-------------------------------------------
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Nach dem die Puppe entfernt wurde, konnte jedermann "Stoppeln", noch
den Rest Kartoffeln aus der Erde holen und mit nach Hause nehmen.
Bei den Toffeln war das "nachlesen", mag regional so unterschiedlich
gewesen sein.
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Bei Kartoffeln wurde vorher gefragt. Da gabs keine "Puppen".
Nun, natürlich nicht die Puppen die auf den Getreidefeldern standen.
Es kann natürlich auch sein das es nur ein Stock mit ner Fahne dran war.
Wir sagten dazu aber Puppe.
Und wenn die vom Feld weg war, konnte gestoppelt werden.
-----------------------------------
Post by Achim Ebeling
Dabei hat "Stoppeln" nichts mit den Stoppeln zu tun die auf den
abgeernteten Getreidefeldern standen.
Auf Toffelfeldern gabs keine Stoppeln. Punkt.;-)

[...]
Post by Achim Ebeling
Noch eins zum Schluss.
Am schönsten waren dann die Kartoffelfeuer.
Wenn das Kartoffelkraut verbrannt wurde.
In das Feuer wurden Kartoffeln geworfen und nach dem das Feuer runter
gebrannt war gegessen.
Die sahen zwar aus wie Briketts, aber der Inhalt dieser Briketts war
sehr lecker.
So was gibt es Heute leider nicht mehr.
Es kommt Wehmut auf.
Ging 2018 in McPomm noch, Kraut war dort auf einem Feld noch reichlich
vorhanden.

BU
Torsten Mueller
2020-06-30 07:57:06 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Noch eins zum Schluss.
Am schönsten waren dann die Kartoffelfeuer.
Wenn das Kartoffelkraut verbrannt wurde.
In das Feuer wurden Kartoffeln geworfen und nach dem das Feuer runter
gebrannt war gegessen.
Die sahen zwar aus wie Briketts, aber der Inhalt dieser Briketts war
sehr lecker.
So was gibt es Heute leider nicht mehr.
Gewiß! Bei mir kommt allerdings häufig eine Kartoffel auf den Grill. Muß
natürlich eine große dicke sein, und zwar vom mehligen Typ. Bißchen
Rosmarin dazu oder einen zuvor angerührten Kräuterquark, fertig. Muß man
aber zu Hause vorkochen, nicht ganz durch, aber soweit, daß sie dann auf
dem Grill durch wird, sonst dauert es ewig und führt zu der erwähnten
Verkohlung, selbst wenn Folie drumrum ist.

T.M.
Florian Ritter
2020-07-02 19:40:30 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by Achim Ebeling
In das Feuer wurden Kartoffeln geworfen und nach dem das Feuer runter
gebrannt war gegessen.
Die sahen zwar aus wie Briketts, aber der Inhalt dieser Briketts war
sehr lecker.
So was gibt es Heute leider nicht mehr.
Gewiß! Bei mir kommt allerdings häufig eine Kartoffel auf den Grill. Muß
natürlich eine große dicke sein, und zwar vom mehligen Typ. Bißchen
Rosmarin dazu oder einen zuvor angerührten Kräuterquark, fertig.
Der Berliner nimmt dazu gerne etwas Leinöl.
In Stuttgart stand ich am Werktor mit einem österreichischen
Anwendungstechniker, als ein riesiger Tankauflieger einfuhr mit
großer Aufschrift: Nur für Lebensmittel!
Der Österreicher verwunderte sich darob, ich erwähnte Leinöl
(für Bindemittelverkochungen), und daß man in Berlin solches
zu Kartoffeln nähme.
Drauf der Österreicher: Gut, daß ich kein Berliner bin.

FR
Achim Ebeling
2020-07-03 01:21:52 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Torsten Mueller
Post by Achim Ebeling
In das Feuer wurden Kartoffeln geworfen und nach dem das Feuer runter
gebrannt war gegessen.
Die sahen zwar aus wie Briketts, aber der Inhalt dieser Briketts war
sehr lecker.
So was gibt es Heute leider nicht mehr.
Gewiß! Bei mir kommt allerdings häufig eine Kartoffel auf den Grill. Muß
natürlich eine große dicke sein, und zwar vom mehligen Typ. Bißchen
Rosmarin dazu oder einen zuvor angerührten Kräuterquark, fertig.
Der Berliner nimmt dazu gerne etwas Leinöl.
Ist das nicht eher in der Lausitz so?
Leinöl ist doch Hauptbestandteil der Lausitzer Küche.

Und Folien, Ofen oder welche neumodischen Kartoffeln auch immer haben
nichts mit den Kartoffeln aus dem Kartoffelfeuer zu tun, so wie ich es
beschrieben hatte.
Zumindest was das Aroma betrifft.


Bis denne
Achim
Torsten Mueller
2020-07-03 04:56:38 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Florian Ritter
Der Berliner nimmt dazu gerne etwas Leinöl.
Ist das nicht eher in der Lausitz so?
Leinöl ist doch Hauptbestandteil der Lausitzer Küche.
Niederlausitz (Spreewald und so), Oberlausitz nicht so.

T.M.
gunter kühne
2020-07-03 05:50:31 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by Achim Ebeling
Post by Florian Ritter
Der Berliner nimmt dazu gerne etwas Leinöl.
Ist das nicht eher in der Lausitz so?
Leinöl ist doch Hauptbestandteil der Lausitzer Küche.
Niederlausitz (Spreewald und so), Oberlausitz nicht so.
T.M.
ZU was zählst du dann Obercunnersdorf oder Neugersdorf?
Da ist Leinöl zu Quark und Pellapern auch üblich gewesen.
Ich kenne das von meiner Mutter Jg. 1911 die ist da geboren und groß
geworden.

Wolf gang P u f f e
2020-06-29 13:29:03 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Aber wenn wir in der LPG geholfen hatten, wurden wir nach Körben
(Kartoffellesen) oder Zeilen (Rüben verziehen) bezahlt.
Fürs Kartoffel nachlesen nach einer abgesoffenen Ernte gabs
Blechmarken pro Korb.. Wurde danach in Geld umgetauscht.
Nein, war nicht Nachlesen, war die reguläre Kartoffelernte.
Nach dem das Feld abgeerntet war, wurde eine "Puppe" auf dem Feld
aufgestellt.
Nach dem die Puppe entfernt wurde, konnte jedermann "Stoppeln", noch den
Rest Kartoffeln aus der Erde holen und mit nach Hause nehmen.
Ja, für jeden Korb gab es eine Marke, und für die Marke dann Geld.
Wie viel weiß ich nicht mehr.
Wie das genau gemacht wurde, weiß ich auch nicht mehr. Aber es wurde
nach kleinen und großen Kartoffeln unterschieden.
Gab dann wohl verschiedene Marken?
Wie waren von der Schule aus mal Rüben lesen.
An und Abreise organisierte die LPG.
Jeder bekam einen Drahtkorb.
Ein Traktor mit Hänger tuckerte übers Feld, und wir hinterher.
Pro vollen Korb gabs eine Plastemarke, und für diese später so
20 oder 25 Pfennige.
Ob der Korb voll war, entschied die "Dame" auf dem Hänger.
Wenn man mit Steinen im Korb erwischt wurde, gabs Mecker und
keine Marke.

W.
Torsten Mueller
2020-06-29 14:21:54 UTC
Permalink
Wie waren von der Schule aus mal Rüben lesen. An und Abreise
organisierte die LPG. Jeder bekam einen Drahtkorb. Ein Traktor mit
Hänger tuckerte übers Feld, und wir hinterher.
x-mal ab der 8.Klasse. Als Schüler und als Lehrling noch. Immer
Kartoffeln, elende kleene Dinger, kaum 3cm Durchmesser, das waren die,
die die Maschine nicht mitnahm, durfte aber nicht liegenbleiben.
Pro vollen Korb gabs eine Plastemarke, und für diese später so 20 oder
25 Pfennige.
Nix gabs. D.h. es gab eine Vergütung auf kollektiver Basis (aka
Klassenkasse).

T.M.
Achim Ebeling
2020-06-29 16:18:38 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Wie waren von der Schule aus mal Rüben lesen. An und Abreise
organisierte die LPG. Jeder bekam einen Drahtkorb. Ein Traktor mit
Hänger tuckerte übers Feld, und wir hinterher.
x-mal ab der 8.Klasse.
Nee nee, wir waren jünger.
Ob wir aber von der Schule aus oder nur in den "Kartoffelferien" (die
hießen wirklich so!) von uns aus auf den Feldern waren, weiß ich jetzt
nicht mehr.
Müsste ich beim nächsten Klassentreffen mal ansprechen.
Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass der Einsatz auf den
Erbsenfeldern freiwillig war.
Da ging man hin um sich ein Taschengeld zu verdienen.
Pro "Bähnord" (ein Bähnert gleich ein 3/4 Korb) gab es eine Mark. Glaube
ich.
Hat aber auch lange gedauert bis man einen voll hatte.

Und natürlich gab es in der DDR keine Kinderarbeit!
Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht.
Post by Torsten Mueller
und als Lehrling noch.
Von der Berufsschule waren wir nur einmal auf dem Kartoffelfeld.
Da gab es aber kein Geld für.
Vielleicht hat die Berufsschule Geld bekommen, wir jedenfalls nicht.
Klassenkasse oder so hatten wir auch nicht.


Bis denne
Achim
Frank Nitzschner
2020-07-01 05:19:40 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Nix gabs. D.h. es gab eine Vergütung auf kollektiver Basis (aka
Klassenkasse).
Bei uns gabs auch Vergütung pro Korb. Je nach Kartoffeldichte
40Pf (wenig im Acker) sonst 20Pf.
Ein paarmal saß ich auch mit an der Sortiermaschine, war mit
Stundenlohn etwas weniger gut bezahlt als wenn man auf dem Feld
ordentlich geackert hätte. Einige Klassen mussten auch Rüben verziehen.
Weil es bald in die Sommerferien geht, da wurden meist
die letzten 14 Tage mit Ferienarbeit verbracht.
Stundenlohn und Pauschalvergütung, da kam ganz schön was zusammen.
Und dann gab es ja noch das Lager für Erholung und Arbeit: Bis
Mittag Arbeiten und dann irgendwelche Exkursionen, Museen etc.

Grüsse
Frank
Ronald Konschak
2020-07-01 06:40:01 UTC
Permalink
Post by Frank Nitzschner
Post by Torsten Mueller
Nix gabs. D.h. es gab eine Vergütung auf kollektiver Basis (aka
Klassenkasse).
Bei uns gabs auch Vergütung pro Korb. Je nach Kartoffeldichte
40Pf (wenig im Acker) sonst 20Pf.
Mein letzter Kartoffeleinsatz war 1981 während der Lehre. Ich
weiß leider nicht mehr, wieviel es je Korb gab. Die Erntehelfer
bekamen zunächst Marken aus Plaste für jeden Korb, welche am
Ende des Tages wieder abgegeben wurden, und die Anzahl wurde in
eine Liste eingetragen. Am Ende der Woche wurde das Geld ausgezahlt.
Der Erlös war erklecklich, ich konnte mir davon eine Gitarre kaufen.

Ronald.
--
Erst wenn das letzte Hirn gewaschen, die letzte Menschenwürde gebrochen und
euch die letzte Freiheit genommen wurde, werdet ihr merken, daß man mit
Zeitung lesen, wählen und Steuern zahlen keine Diktatur aufhält.
Bernd Ullrich
2020-06-28 17:51:29 UTC
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Post by Achim Ebeling
Post by Wilhelm Ernst
Es existierte ein Katalog zur Umrechnung von Arbeitsstunden in
Arbeitseinheiten, z.B. Kartoffellesen ergab pro Stunde x Einheiten,
Traktorfahren pro Stunde y Einheiten usw. Aber frag nicht, wer den
herausgab. Ich hatte als Jugendlicher abends die AE in die Nachweishefte
einzutragen und wimre war da auch eine Spalte für einen "Faktor"...Lang,
lang ists her.
Es leuchten die Sterne.
Oder besser ein Licht geht auf.
-------------------------------
Post by Achim Ebeling
Mein Onkel arbeitete als Schmied in der MTS.
Und er erzählte immer was von "Einheiten", konnte ich nie was mit anfangen.
Nach dunkelster Erinnerung (50er) gabs im Einklang mit den geleisteten
"Einheiten" Deputat.

BU
Achim Ebeling
2020-06-29 07:21:25 UTC
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Post by Bernd Ullrich
Nach dunkelster Erinnerung (50er) gabs im Einklang mit den geleisteten
"Einheiten" Deputat.
Deputat.
Ich weiß es nicht, aber ich glaube mein Onkel und meine Großmutter, die
auch eine ganze Zeit mit auf dem Feld gearbeitet hatte, bekamen die
"Einkellerungskartoffeln" umsonst.
Mein Onkel bekam auch noch Butter.
Er hatte früher Milchvieh und hatte an die LPG geliefert.
Dafür stand vor dem Hoftor eine "Milchrampe" auf der die Milchkannen
gestellt wurden.
Da war noch nicht so viel mit Hygiene, wir haben aber auch alle, bis zu
einem bestimmten Alter, überlebt ;-)


Bis denne
Achim
Bernd Ullrich
2020-06-30 07:22:33 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Bernd Ullrich
Nach dunkelster Erinnerung (50er) gabs im Einklang mit den geleisteten
"Einheiten" Deputat.
Deputat.
Ich weiß es nicht, aber ich glaube mein Onkel und meine Großmutter, die
auch eine ganze Zeit mit auf dem Feld gearbeitet hatte, bekamen die
"Einkellerungskartoffeln" umsonst.
Mein Onkel bekam auch noch Butter.
Er hatte früher Milchvieh und hatte an die LPG geliefert.
Dafür stand vor dem Hoftor eine "Milchrampe" auf der die Milchkannen
gestellt wurden.
Da war noch nicht so viel mit Hygiene, wir haben aber auch alle, bis zu
einem bestimmten Alter, überlebt ;-)
Die wurden schon geputzt, in den 50ern soll es sogar Kontrollen gegeben
haben.

BU
Achim Ebeling
2020-06-30 10:05:15 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Da war noch nicht so viel mit Hygiene, wir haben aber auch alle, bis
zu einem bestimmten Alter, überlebt ;-)
Die wurden schon geputzt, in den 50ern soll es sogar Kontrollen gegeben
haben.
Natürlich wurden die Milchkannen auch gesäubert.
Aber es wurde nicht der Aufwand betrieben der heute betrieben wird.

Ich kenne das noch so, dass Milch mit der kleinen Milchkanne (1Liter)
geholt wurde.
Geschöpft aus der großen Milchkanne.
Da war nix mit Kühlung.


Bis denne
Achim
Bernd Ullrich
2020-06-30 12:30:59 UTC
Permalink
Post by Achim Ebeling
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Da war noch nicht so viel mit Hygiene, wir haben aber auch alle, bis
zu einem bestimmten Alter, überlebt ;-)
Die wurden schon geputzt, in den 50ern soll es sogar Kontrollen
gegeben haben.
Natürlich wurden die Milchkannen auch gesäubert.
Aber es wurde nicht der Aufwand betrieben der heute betrieben wird.
------------------------------------
Post by Achim Ebeling
Ich kenne das noch so, dass Milch mit der kleinen Milchkanne (1Liter)
geholt wurde.
Die kleine Milchkanne wurde im Haushalt nur verwendet um
übrigggebliebene Suppe aus der Betriebsküche nach Hause zu bringen. Die
gabs als z.B.als Graupensuppe mit Hühnerklein.
Post by Achim Ebeling
Geschöpft aus der großen Milchkanne.
Da war nix mit Kühlung.
Ich kenne aus den 50ern nur die Variante mit den Glasflaschen mit
eingepressten Pappdeckel als Verschluss.

In dunkelster Erinnerung noch ein Laden wo vom großen Block Butter den
Kunden was zugeteilt wurde. Die Kühlung war eine dicke Marmorplatte ohne
Kabel dran

Nostagia...

BU
Wolf gang P u f f e
2020-06-30 14:37:24 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Ich kenne das noch so, dass Milch mit der kleinen Milchkanne (1Liter)
geholt wurde.
Die kleine Milchkanne wurde im Haushalt nur verwendet um
übrigggebliebene Suppe aus der Betriebsküche nach Hause zu bringen. Die
gabs als z.B.als Graupensuppe mit Hühnerklein.
Und es gab Kinder (ich leider nicht), die wurden mit Milchkanne zum
Gasthof geschickt, Bier holen.

W.
Achim Ebeling
2020-07-01 00:11:56 UTC
Permalink
Post by Wolf gang P u f f e
Und es gab Kinder (ich leider nicht), die wurden mit Milchkanne zum
Gasthof geschickt, Bier holen.
Ja, ich!
Ich musste das mal in Falkenstein bei meinem Onkel tun.
Von uns zu Hause kenne ich es nicht.


Bis denne
Achim
gunter kühne
2020-07-02 07:00:34 UTC
Permalink
Post by Wolf gang P u f f e
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Ich kenne das noch so, dass Milch mit der kleinen Milchkanne (1Liter)
geholt wurde.
Die kleine Milchkanne wurde im Haushalt nur verwendet um
übrigggebliebene Suppe aus der Betriebsküche nach Hause zu bringen. Die
gabs als z.B.als Graupensuppe mit Hühnerklein.
Und es gab Kinder (ich leider nicht), die wurden mit Milchkanne zum
Gasthof geschickt, Bier holen.
W.
Ja, aber dafür kenne ich noch Bierkannen aus Emaille.
Das gabs aber eben auch in der Stadt.
Kartoffelfelder seltener. :)
Achim Ebeling
2020-07-01 00:08:34 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Ich kenne das noch so, dass Milch mit der kleinen Milchkanne (1Liter)
geholt wurde.
Die kleine Milchkanne wurde im Haushalt nur verwendet um
übrigggebliebene Suppe aus der Betriebsküche nach Hause zu bringen. Die
gabs als z.B.als Graupensuppe mit Hühnerklein.
"Nur" streichen und durch "auch" ersetzen.
Die kleine Milchkanne war ein "Multitool".
Da kam alles rein was flüssig und genießbar war.

In der kleinen Milchkanne wurde auch die Fleisch/Wurstbrühe von der
Hausschlachtung geholt.
Und manchmal war auch ein Stück Wellfleisch mit drin.
Kam immer darauf an wie gut man sich mit dem Bauern stand.
Post by Bernd Ullrich
Post by Achim Ebeling
Geschöpft aus der großen Milchkanne.
Da war nix mit Kühlung.
Ich kenne aus den 50ern nur die Variante mit den Glasflaschen mit
eingepressten Pappdeckel als Verschluss.
Ja, die kenne ich auch noch.
Post by Bernd Ullrich
In dunkelster Erinnerung noch ein Laden wo vom großen Block Butter den
Kunden was zugeteilt wurde. Die Kühlung war eine dicke Marmorplatte ohne
Kabel dran
Ich wollt's nicht sagen.
Da konnte man auch Quark lose kaufen.
Sauerkraut und Salz oder saure Gurken gab es auch noch direkt aus dem Fass.
Richtige Fässer, nicht solche Dekodinger die bei uns heute auf dem Markt
stehen und die Leute verarschen.
Post by Bernd Ullrich
Nostagia...
Das waren noch Zeiten.
Ich bin froh dass ich dies alles erleben durfte.


Bis denne
Achim
Wolf gang P u f f e
2020-06-28 19:56:43 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Di Ingrid hat mal wieder zugeschlagen, es gehet mir um eine reale
Bewertung nicht der Anwesentheit sondern der geleisteten Arbeit (deren
Umfangs).
Also ich kenne Prämienzeitlohn und ferner Prämienstücklohn.

Wir in der Forschung hatten Prämienzeitlohn.
Da gab es für jeden Auftrag eine berechnete oder durch Erfahrungen
geschätzte, (gelegentlich wohl auch gewürfelte) Vorgabezeit.
Am Monatsende musste man so viele Aufträge abgerechnet haben, dass
diese der Soll-Arbeitszeit lt. Kalender entsprach.
...oder mehr für mehr Geld, bis zu 132% war in der Abrechnung möglich.
1986 wurden neue Produktivlöhne eingeführt, wo der Grundlohn ein paar
Pfennige höher war und nur noch bis zu 120% mehr bezahlt wurden.
Im Schnitt kam man mit etwas Berufserfahrung immer gut hin.
Die sogenannten Lohnzettel zu jeder Arbeit, auf der die Vorgabezeit und
die gebrauchte Zeit einzutragen war, liefen bei der Lohnrechnung
zusammen.
Zur Kontrolle, wie man selber mit der "Planerfüllung" stand, hat man
ein Buch über seine Arbeiten und Zeiten geführt.

Beim Prämienstücklohn in den reinen Produktionsbereichen wurden die
Normzeiten für jeden Arbeitsgang oder pro Werkstück durch Zeitmessungen
ermittelt und dann auf bis zu 3 Nachkommastellen genau vorgeschrieben.
Hinzu kam noch die sogenannte Rüstzeiten, also bis man alle Werkzeuge
Vorrichtungen und Messmittel zusammengesucht haben muss und seine
Maschine zur Produktion vorbereitet hat.
Hier bestand also die Norm aus 2 Zeiten, die Stückzeit und die
Einrichtzeit.
Da platzte einem entweder der Arsch oder man lies sich etwas einfallen,
um seine Arbeit (heimlich) zu optimieren.
D.h. die Experten holten in der Nachtschicht ihre eigenen Lochstreifen
raus und ließen die NC-Anlagen mit optimierten Parametern laufen.

W.
Gunter Kühne
2020-06-27 16:58:46 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Guido Grohmann
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an
einer Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab
die aber nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene
selbstentwickelte Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
ZEUS hieß ein System von Robotron. Vor ein paar Jahren hat es mal
jemadn auf dem KC-Clubtreffen vorgeführt.
https://www.robotrontechnik.de/html/arbeitsplaetze/zeus.htm
"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
BU
Ja ca.1975 bei der DR
Genau Signal und Fernmeldewerk Berlin, Außenstelle Dresden, Werk Radebeul
Nach ca 1 Jahr gabs dann auch Monatsabrechnung. Einige Ältere haben sehr
gemault.

MfG
--
Kleinmut und Stolz, aus diesem Holz
Schuf der Mensch sich am sechsten Tag Gott.
Bernd Ullrich
2020-06-28 10:04:30 UTC
Permalink
Post by Gunter Kühne
Post by Bernd Ullrich
Post by Guido Grohmann
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an
einer Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab
die aber nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene
selbstentwickelte Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
ZEUS hieß ein System von Robotron. Vor ein paar Jahren hat es mal
jemadn auf dem KC-Clubtreffen vorgeführt.
https://www.robotrontechnik.de/html/arbeitsplaetze/zeus.htm
"ZEUS unterstützte zwei definierbare Abrechnungszeiträume für die
Arbeitszeiten, beispielsweise konnten Mitarbeiter monatlich oder
wöchentlich ausgezahlt werden. "
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
BU
-----------
Post by Gunter Kühne
Ja ca.1975 bei der DR
Genau Signal und Fernmeldewerk Berlin, Außenstelle Dresden, Werk Radebeul
Nach ca 1 Jahr gabs dann auch Monatsabrechnung. Einige Ältere haben sehr
gemault.
Wochenlohn kenne ich nicht. In den 60ern gabs in der Firma bei
bestimmten Leuten einen sog. "Abschlag" Mitte des Monats. Da hatten
einige kein Giro-Konto und mussten von der Lohnbuchhaltung 2mal im Monat
mit Bargeld in der Tüte bespielt werden. War vermeidbarer Aufwand.
Abschlag war mit Konto einfach zu machen.


BU
Wolf gang P u f f e
2020-06-28 10:23:51 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Wochenlohn in der DDR ist mir nie begegnet. Kennt das wer?
Von wöchentlichen Lohnzahlungen hatte mal mein Opa erzählt.
Das muss die ersten DDR-Jahre so gewesen sein.
Martin Schade
2020-06-30 17:22:12 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an einer
Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab die aber
nicht mrhr benutzt wurde. Gab es in der DDR eigene selbstentwickelte
Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
Ich war von 71-74 in der Lehre, da wurden diese Stechuhren benutzt.
Importware war das sicher nicht.

Grüße, Martin Schade
Lars Gebauer
2020-06-30 17:31:48 UTC
Permalink
"Bernd Ullrich"  schrieb im Newsbeitrag
Post by Bernd Ullrich
Ich bin nach GWD 1971 in einer Firma aufgeschlagen wo es noch an einer
Hallenwand eine Stechuhr mit Holzkasten für Stempelkarten gab die aber
nicht mrhr benutzt wurde. Gab es  in der DDR eigene selbstentwickelte
Systeme der ArbeitsZeiterfassung?
Kennt sich wer aus?
Ich war von 71-74 in der Lehre, da wurden diese Stechuhren benutzt.
Importware war das sicher nicht.
In meinem Betrieb gab es die bis mindestens 1990. Ich vermute mal, das
war noch gute Vorkriegsware.
--
EIN BISSCHEN MEHR ERNST TÄTERETÄTE UNS GUT!
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