Helmut Waitzmann
2018-06-01 20:34:38 UTC
In ihrem Blog „Radfahren in Stuttgart“
(<https://dasfahrradblog.blogspot.com/>) kommt Dr. Christine
Lehmann im Artkel
<https://dasfahrradblog.blogspot.com/2018/05/verkehrsregeln-sind-nur-fur-autos.html#main>
zu dem Schluss, dass die StVO Kraftfahrer bevorzugt und
nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer benachteiligt.
Ich finde, ihre Ausführungen, wie die StVO geändert werden müsste,
damit sie Radfahrern besser gerecht wird, sollten nicht
unkommentiert bleiben. Lest selbst.
Ich zitiere den Text mit „|“ am Zeilenanfang markiert im folgenden
vollständig (das Original hat noch eingebettete Fotos). Ein paar
Erläuterungen stelle ich noch zwischen hinein (unmarkierte
Zeilen). Alle im Text enthaltenen Verweise (links) auf Fotos oder
andere Dokumente sind als Fußnoten wiedergegeben:
| 29. Mai 2018
|
| Verkehrsregeln sind nur für Autos gemacht
|
| [25][Lindau%2BAmpel%2BRadfreigabe.JPG]
|
| "Wir wollen Gerechtigkeit in Sicherheitsfragen, nicht
| Gleichheit. Ein Fahrrad hat weniger Gewicht als ein Auto, es
| fährt nicht so schnell, und der Radfahrer hat eine bessere
| Rundumsicht. Fahrrad und Auto sind nicht dasselbe, und das
| müssen wir berücksichtigen, wenn es um die Verkehrsregeln geht."
| Das sagt die Geschäftsführerin von Velo Québec, Suzanne Lareau,
| in einem Artikel von [26]Lloyd Alter, der sich mit der Frage
| beschäftigt, ob eigentlich wirklich für Radler dieselben
| Verkehrsregeln gelten müssen wie für Autofahrer. Tatsächlich
| sind Räder leichter, schmaler und wendiger als Autos,
| Radfahrende haben keine B-Säulen im Blickfeld, sie sitzen höher
| als Autofahrer und sie hören andere Verkehrsteilnehmer besser.
| Und Radfahrer riskieren keine Zusammenstöße, weil sie dabei
| selbst stürzen, sich also selbst verletzen. Daraus folgt: Man
| muss sie nicht so oft Anhalten lassen wie Autos. Man könnte sie
| wie hier in Lindau, an vielen Ampeln, an denen Autofahrer wegen
| ihrer Breite halten müssen, auch bei Rot fahren lassen.
|
| Unsere Verkehrsregeln sind für Autofahrer von Autofahrern
| entwickelt worden. Und zwar, um Fußgänger/innen und
| Radfahrer/innen von der Fahrbahn wegzuhalten. Zum anderen
| sollen sie die Menge an Autos ordnen, damit nicht alle auf einer
| Kreuzung zusammenkrachen. Ampelschaltungen dienen einerseits
| dazu, den Autoverkehr im Fluss zu halten und stauarm
| abzuwickeln, andererseits dazu, auch mal Fußgänger/innen über
| die Straße zu lassen. Sie sichern den Vorrang des Autos vor
| jeglichem anderen Verkehr. Rädern oder Zufußgehenden wird dann
| und wann mal ein Wegerecht zugestanden. Dann aber müssen sich
| Fußgänger darauf verlassen können, dass der Autoverkehr steht,
| denn Autos können Fußgänger töten. Deshalb spricht man auch von
| der Betriebsgefahr des Autos. Deshalb müssen Autofahrende
| unbedingt bei Rot halten.
|
| [27][Charlottenplatz%2BAmpel.JPG] Charlottenplatz, eine
| Autokreuzung
|
| Fahrräder und Fußgänger sind völlig anders unterwegs, nämlich
| mit Muskelkraft. Eine Fußgängerampel dient dem Fußgänger. Hat
| er Grün, kann er gehen. Hat er Rot, dann weiß er, dass Autos
| kommen können. Kommt aber gar kein Auto, gibt es auch gar
| keinen Grund für den Fußgänger stehen zu bleiben. Wenn er geht,
| gefährdet er niemanden anderen (nur sich selbst, falls er nicht
| aufpasst).
|
| Radfahrer müssen den gesamten per Muskelkraft aufgebauten
| Schwung abbremsen und danach mühsam und mit viel Kraft wieder
| aufbauen. Deshalb halten Radfahrer/innen so ungern, vor allem
| dann nicht, wenn beispielsweise über einen Fußgängerüberweg gar
| kein Fußgänger geht, wenn der Fußgänger schon halb über den
| Zebrastreifen drüber ist oder wenn er gefahrlos rechts abbiegen
| kann, ohne dabei Fußgänger oder sich selbst zu gefährden, oder
| wenn er/sie die Kreuzung gecheckt hat, an der ein Stoppschild
| steht.
|
| [28][Stopp-Schild%2BLehenstr%2B.JPG] Stoppschild
| Lehenstraße/Filderstaße zugeparkt und selten befolgt
|
| Autofahrende könnten dafür sogar Verständnis haben, denn auch
| ihnen fällt es oft schwer, an einer roten Ampel zu halten,
| obgleich sie keinerlei Kraft aufwenden müssen, um wieder zu
| starten. Manche fahren also trotzdem weiter. So hat mich mal
| fast ein Autofahrer umgefahren. Und letztes Jahr wurde ein
| Radler von einem Rotlichtfahrer am Österreichischen Platz
| umgerissen und liegen gelassen.
[1]
|
| Autofahrer beschweren sich oft erbittert darüber, dass Radfahrer
| sich nicht an die Hauptregeln halten: Halten und Warten bei
| Rot, zum Stillstand abbremsen an Zebrastreifen und warten, bis
| der Fußgänger drüben ist. Dabei übersehen sie, dass sie in
| einem breiten und schweren Gefährt sitzen, für das der Verkehr
| so umständlich geregelt werden muss, der Radler dagegen nicht.
|
| Fußgänger/innen unter sich brauchen keinerlei Ampeln.
| Radfahrende unter sich auch nicht. Das zeigt de berühmte
| Kreuzung in Groningen, wo rundum alle Autos angehalten werden
| und dann alle Radler gleichzeitig aus allen Richtungen über die
| Kreuzung fahren und abbiegen. Und es funktioniert glänzend.
|
| Nur Autos brauchen Ampeln. Und Fußgänger brauchen Ampeln nur,
| um vor Autos geschützt zu sein, wenn sie über die Straße gehen.
| Dass Radfahrer dabei übrigens nicht geschützt sind, zeigen die
| vielen tödlichen Abbiegeunfälle an Radwegübergängen parallel zu
| Fußgängerübergängen (ausführlicher Artikel dazu kommt noch).
| Ein gutes Ampelmanagement für Radfahrende muss berücksichtigen,
| dass Radfahrende nicht so oft anhalten müssen wie Autos, weil
| sie keine Fußgänger gefährden. Radstreifen funktionieren
| deshalb oft nicht, weil Radfahrende alle fünfzig bis hundert
| Meter zusammen mit den Autos zum Stillstand abgebremst werden
| (und dabei nicht mal in den Genuss einer Grünen Welle kommen,
| die die Autofahrer haben). Je mehr Ampelhalte, desto
| unattraktiver wird ein Radstreifen oder Radweg, desto weniger
| benutzen ihn, desto mehr radeln woanders.
|
| Dabei geht es auch mit weniger Radlerampeln: Der [29]Guardian
| beschreibt einen Versuch in Amsterdam, wo man an einer Kreuzung
| die Ampeln abgeschaltet hat. Es gibt dort nicht viel
| Autoverkehr, aber sehr viel Radverkehr. Der Effekt: Ohne
| Ampeln fließt der Verkehr, Radfahrende arrangieren sich
| untereinander und mit dem Autoverkehr.
|
| Wenn eine Stadt den Radverkehr wirklich lenken will, wenn sie
| bestimmen will, wo Radfahrende unterwegs sind und wo nicht, dann
| muss sie Wege anbieten, die Radfahrer nicht behandeln wie
| Autofahrer und alle Nasen lang stoppen. Hochbordradwege müssen
| rechts an den Ampelanlagen für Autos vorbeigeführt werden, wo
| immer das geht. (Das haben wir beispielsweise auf dem Radweg
| Neckartalstraße in Münster.)
Gemeint ist der Stadtbezirk Münster in Stuttgart. Dort ist ein
Zweirichtungsradweg, von der Fahrbahn auf der einen und dem
Gehweg am Neckar auf der anderen Seite baulich getrennt.
| Ein Halt an einem Stoppschild ist unnötig. Das hat man[30] in
| Idaho bereits erkannt. Dort dürfen Radfahrende Stoppschilder
| behandeln wie Vorfahrt-achten-Schilder. Der nächste Schritt ist
| die Erlaubnis für Radfahrende, [31]eine rote Ampel zu behandeln
| wie ein Stoppschild. Das ist beim Rechtsabbiegen oder beim
| Geradausfahren an T-Kreuzungen
Gemeint ist: Ein Radfahrer, der, vom rechten Arm des „T“
kommend, geradeaus in den linken Arm fahren will, soll das auch
tun dürfen, während der Verkehr vom Rumpf des „T“ in den linken
Arm abbiegt.
| kein Problem, weil Radler ja nicht die ganze Breite der Fahrbahn
| einnehmen.
|
| Ich kann verstehen, dass Autofahrer sich ärgern, wenn ein
| schmaler Radler an ihnen vorbei gleitet und weiterfährt, wo sie
| selbst halten und warten müssen. So mancher Autofahrer mag dem
| Radler diese Vorteile nicht gönnen, die das Radfahren mit sich
| bringt. Aber das Fahrrad ist nun mal nicht so ein behäbiges und
| gefährliches Verkehrsmittel wie anderthalb Tonnen Blech mit
| Motor und vier Sitzen. Ein Autofahrer kann einen Radfahrer
| allein damit zu Fall bringen und sogar töten, indem er seine
| Autotür aufstößt. Ein Radfahrer kann einem Autofahrer
| schlichtweg gar nichts tun, was ihn verletzt. An der
| Windschutzscheibe geht nur der Kopf des Radfahrers kaputt, aber
| er zerschlägt nicht die Windschutzscheibe.
|
| Deshalb sollten wir mehr darauf achten, was dem Radfahrer
| Vorteile bringt und die Gefahren für ihn verringert. Und gerade
| der gleichzeitige Start von Radfahrern und Autos an einer Ampel
| bringt nicht den Autofahrer in Gefahr, sehr wohl aber den
| Radler, wenn der Autofahrer ihn unbedingt überholen will, bevor
| die Straße auf der anderen Seite der Kreuzung zu eng dazu wird.
| Weshalb ja Radlerampeln dem Radler den Start zwei bis drei
| Sekunden vor dem Start der Autos ermöglichen. Ist der Radler
| schon weg, bevor die Autos starten, fällt der
| Platzkampf-Konflikt zwischen Auto und Fahrrad weg.
|
| [32][Kolbstra%25C3%259Fe%2BAmpel.JPG] Ein Beispiels ist diese
| Kreuzung. Hier kommt die [33]Kolbstraße von der Tübinger Straße
| her
in Fahrtrichtung nach Südosten
| auf die Hauptstätter Straße.
…überquert sie und steigt danach den Berg hoch zur
Heusteigstraße.
Das folgende beschreibt die Kreuzung der Kolbstraße mit der
Hauptstätter Straße:
| Fußgänger müssen lange warten, bis sie Grün bekommen. Dann
| gehen sie los. Gleichzeitig mit ihnen bekommt ein Radler grün,
| der von oben
aus der Gegenrichtung, von der Heusteigstraße her, den Berg
herunter
| kommt. Dort steht eine Radlerampel, weil das eine Einbahnstraße
| bergauf
(für Radfahrer auch bergab freigegeben, mit Radfahrerampel, die
ihre speziellen [6]Probleme hat)
| ist.
|
Im folgenden wird die Kreuzung mit der Hauptstätter Straße
wieder in Richtung nach Südosten betrachtet:
| Sieben Sekunden nachdem die Fußgänger losgelaufen sind, bekommen
| die Autos Grün, die hier neben mir an dieser Ampel warten. Auch
| ich muss solange warten und dann zusammen mit den Autos starten.
| Wie fast alle Radler starte ich grundsätzlich schneller als ein
| Auto (Autofahrer reagieren einfach sehr langsam) und radle
| schon, wenn der Autofahrer losfährt. Pech für mich, wenn er
| dann auf Teufel komm raus an mir vorbei will, bevor es drüben
| die Kolbstraße hinauf geht. Da habe ich schon manches Mal den
| Außenspiegel dicht neben mir gesehen. So mancher Radler erspart
| sich deshalb hier den Start bei Auto-Grün und startet
| tatsächlich bereits, wenn die Fußgänger parallel zu ihm (und der
| Radler von oben)
(also aus der Gegenrichtung kommend)
| Grün bekommen. Verboten, aber sehr sinnvoll. Er ist dann
| nämlich schon drüben in der Kolbstraße, bevor das Auto ihm folgt
| (es muss dann hinter ihm bleiben, weil die Straße wegen der
| geparkten Autos zu schmal zum Überholen ist). Hier wäre die
| Rotfahr-Erlaubnis für Radfahrer/innen also sinnvoll. Besser
| wäre es natürlich, man würde da mal eine Radlerampel hinmachen.
|
| [34][Liststr%2BEinbahn%2Bvorher%2Bnachher.jpg] Einbahnstraße
| Liststraße, früher verboten, jetzt für Radler frei
|
| Wir haben übrigens bereits eine Regel für Radfahrer geändert,
| weil Fahrräder eben anders sind als Autos. Früher fuhren Radler
| verbotenerweise gegen die Einbahnstraßen, inzwischen sind die
| meisten Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung
| freigegeben. (Wobei es auch Autofahrer gibt, die gegen die
| Einbahnrichtung fahren, das kann ich immer wieder sehen.) An
| der Liststraße (Foto[34] rechts) sieht man, dass auch vorher
| schon genug Platz für Radler da war, man es aber für gefährlich
| hielt. Ein Radstreifen soll die Gefahr bannen und Autofahrer
| aufmerksam machen. (Leider parken Autos oben dann oft auf dem
| Radstreifen.)
|
| Jetzt fehlt bei uns nur noch der Idaho-Stopp und die Erlaubnis
| bei Rot für Autos umsichtig weiterzuradeln.
|
| Eine Alternative zu solchen Sonderfreigaben auf Fahrbahnen ist
| übrigens ein durchgehendes Radwegnetz mit eigenen Ampeln und
| eigenen Abbiegespuren, mit grüner Welle für Radfahrer und der
| Möglichkeit, einander zu überholen [35]wie beispielsweise in
| Kopenhagen.
Fußnoten:
[1]
<http://dasfahrradblog.blogspot.com/2016/09/autofahrer-bringt-radler-zu-fall-und.html>
<http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110977/3426438>
<http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.radunfaelle-in-stuttgart-smart-fahrer-laesst-radler-schwer-verletzt-zurueck.8f8feea9-090e-4d22-bb97-d1d783d41c19.html>
<http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.radunfaelle-in-stuttgart-smart-fahrer-laesst-radler-schwer-verletzt-zurueck.8f8feea9-090e-4d22-bb97-d1d783d41c19.html>
[2] <http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110974/3383611>
<http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.toedlicher-unfall-in-sindelfingen-radfahrer-wird-von-lkw-ueberrollt.c6aa532d-d9ea-4dfc-9e6b-40642c1567b1.html>
<http://dasfahrradblog.blogspot.com/2016/07/todlicher-radlerunfall-in-sindelfingen.html>
<Loading Image...>
<news:***@helmutwaitzmann.news.arcor.de>
[3]
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-schoeneberg-rechtsabbiegender-lkw-toetet-radfahrerin/20875818.html>
<http://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.668610.php>
<https://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/schoeneberg-lkw-ueberfaehrt-beim-abbiegen-radfahrerin---frau-stirbt-29539972>
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<Loading Image...>
<Loading Image...>
<news:***@mid.individual.net>
[4]
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-toedlichem-fahrradunfall-in-schoeneberg-verkehrsverwaltung-will-mehr-platz-fuer-radfahrer-schaffen/20883310.html>
<https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/schoeneberg-verkehrsbehoerde-zieht-markierung-von-radspur-nach-toedlichem-unfall-vor-29767778>
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-toedlichem-unfall-in-schoeneberg-unfallstelle-schnell-entschaerft/20971734.html>
<Loading Image...>
<Loading Image...
<news:***@mid.individual.net>
[5] Auf der Kreuzung der Kolbstraße mit der Hauptstätter Straße.
Blick nach Südosten zur querenden Heusteigstraße. Im Rücken des
Fotografen quert die Tübinger Straße:
<Loading Image...>
[6] Die Kolbstraße hält eigene Spezialitäten für Radfahrer bereit:
<https://dasfahrradblog.blogspot.com/2018/05/ganz-tief-seufz.html#main>
[7] In der Kolbstraße: Blick nach Nordwesten auf die Kreuzung mit
der Hauptstätter Straße. Weiter hinten quert die Tübinger Straße.
Im Rücken des Fotografen quert die Heusteigstraße:
<Loading Image...>
[25]
<Loading Image...>
[26]
<https://www.treehugger.com/bikes/montreal-considering-separate-traffic-laws-cyclists.html>
[27]
<Loading Image...>
[28]
<Loading Image...>
[29]
<https://www.theguardian.com/environment/bike-blog/2017/sep/22/what-happens-if-you-turn-off-the-traffic-lights>
[30]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2015/03/der-roll-stopp.html>
[31]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2016/02/was-in-ulm-geht-sollte-bei-uns-doch.html>
[32]
<Loading Image...>
[33]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2017/02/warum-manche-zu-geisterradlern-werden.html>
[34]
<Loading Image...>
[35]
<http://tvthek.orf.at/profile/ZIB-Magazin/5521881/ZIB-Magazin/13970049/Fahrradhauptstadt-Kopenhagen/14267373>
(<https://dasfahrradblog.blogspot.com/>) kommt Dr. Christine
Lehmann im Artkel
<https://dasfahrradblog.blogspot.com/2018/05/verkehrsregeln-sind-nur-fur-autos.html#main>
zu dem Schluss, dass die StVO Kraftfahrer bevorzugt und
nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer benachteiligt.
Ich finde, ihre Ausführungen, wie die StVO geändert werden müsste,
damit sie Radfahrern besser gerecht wird, sollten nicht
unkommentiert bleiben. Lest selbst.
Ich zitiere den Text mit „|“ am Zeilenanfang markiert im folgenden
vollständig (das Original hat noch eingebettete Fotos). Ein paar
Erläuterungen stelle ich noch zwischen hinein (unmarkierte
Zeilen). Alle im Text enthaltenen Verweise (links) auf Fotos oder
andere Dokumente sind als Fußnoten wiedergegeben:
| 29. Mai 2018
|
| Verkehrsregeln sind nur für Autos gemacht
|
| [25][Lindau%2BAmpel%2BRadfreigabe.JPG]
|
| "Wir wollen Gerechtigkeit in Sicherheitsfragen, nicht
| Gleichheit. Ein Fahrrad hat weniger Gewicht als ein Auto, es
| fährt nicht so schnell, und der Radfahrer hat eine bessere
| Rundumsicht. Fahrrad und Auto sind nicht dasselbe, und das
| müssen wir berücksichtigen, wenn es um die Verkehrsregeln geht."
| Das sagt die Geschäftsführerin von Velo Québec, Suzanne Lareau,
| in einem Artikel von [26]Lloyd Alter, der sich mit der Frage
| beschäftigt, ob eigentlich wirklich für Radler dieselben
| Verkehrsregeln gelten müssen wie für Autofahrer. Tatsächlich
| sind Räder leichter, schmaler und wendiger als Autos,
| Radfahrende haben keine B-Säulen im Blickfeld, sie sitzen höher
| als Autofahrer und sie hören andere Verkehrsteilnehmer besser.
| Und Radfahrer riskieren keine Zusammenstöße, weil sie dabei
| selbst stürzen, sich also selbst verletzen. Daraus folgt: Man
| muss sie nicht so oft Anhalten lassen wie Autos. Man könnte sie
| wie hier in Lindau, an vielen Ampeln, an denen Autofahrer wegen
| ihrer Breite halten müssen, auch bei Rot fahren lassen.
|
| Unsere Verkehrsregeln sind für Autofahrer von Autofahrern
| entwickelt worden. Und zwar, um Fußgänger/innen und
| Radfahrer/innen von der Fahrbahn wegzuhalten. Zum anderen
| sollen sie die Menge an Autos ordnen, damit nicht alle auf einer
| Kreuzung zusammenkrachen. Ampelschaltungen dienen einerseits
| dazu, den Autoverkehr im Fluss zu halten und stauarm
| abzuwickeln, andererseits dazu, auch mal Fußgänger/innen über
| die Straße zu lassen. Sie sichern den Vorrang des Autos vor
| jeglichem anderen Verkehr. Rädern oder Zufußgehenden wird dann
| und wann mal ein Wegerecht zugestanden. Dann aber müssen sich
| Fußgänger darauf verlassen können, dass der Autoverkehr steht,
| denn Autos können Fußgänger töten. Deshalb spricht man auch von
| der Betriebsgefahr des Autos. Deshalb müssen Autofahrende
| unbedingt bei Rot halten.
|
| [27][Charlottenplatz%2BAmpel.JPG] Charlottenplatz, eine
| Autokreuzung
|
| Fahrräder und Fußgänger sind völlig anders unterwegs, nämlich
| mit Muskelkraft. Eine Fußgängerampel dient dem Fußgänger. Hat
| er Grün, kann er gehen. Hat er Rot, dann weiß er, dass Autos
| kommen können. Kommt aber gar kein Auto, gibt es auch gar
| keinen Grund für den Fußgänger stehen zu bleiben. Wenn er geht,
| gefährdet er niemanden anderen (nur sich selbst, falls er nicht
| aufpasst).
|
| Radfahrer müssen den gesamten per Muskelkraft aufgebauten
| Schwung abbremsen und danach mühsam und mit viel Kraft wieder
| aufbauen. Deshalb halten Radfahrer/innen so ungern, vor allem
| dann nicht, wenn beispielsweise über einen Fußgängerüberweg gar
| kein Fußgänger geht, wenn der Fußgänger schon halb über den
| Zebrastreifen drüber ist oder wenn er gefahrlos rechts abbiegen
| kann, ohne dabei Fußgänger oder sich selbst zu gefährden, oder
| wenn er/sie die Kreuzung gecheckt hat, an der ein Stoppschild
| steht.
|
| [28][Stopp-Schild%2BLehenstr%2B.JPG] Stoppschild
| Lehenstraße/Filderstaße zugeparkt und selten befolgt
|
| Autofahrende könnten dafür sogar Verständnis haben, denn auch
| ihnen fällt es oft schwer, an einer roten Ampel zu halten,
| obgleich sie keinerlei Kraft aufwenden müssen, um wieder zu
| starten. Manche fahren also trotzdem weiter. So hat mich mal
| fast ein Autofahrer umgefahren. Und letztes Jahr wurde ein
| Radler von einem Rotlichtfahrer am Österreichischen Platz
| umgerissen und liegen gelassen.
[1]
|
| Autofahrer beschweren sich oft erbittert darüber, dass Radfahrer
| sich nicht an die Hauptregeln halten: Halten und Warten bei
| Rot, zum Stillstand abbremsen an Zebrastreifen und warten, bis
| der Fußgänger drüben ist. Dabei übersehen sie, dass sie in
| einem breiten und schweren Gefährt sitzen, für das der Verkehr
| so umständlich geregelt werden muss, der Radler dagegen nicht.
|
| Fußgänger/innen unter sich brauchen keinerlei Ampeln.
| Radfahrende unter sich auch nicht. Das zeigt de berühmte
| Kreuzung in Groningen, wo rundum alle Autos angehalten werden
| und dann alle Radler gleichzeitig aus allen Richtungen über die
| Kreuzung fahren und abbiegen. Und es funktioniert glänzend.
|
| Nur Autos brauchen Ampeln. Und Fußgänger brauchen Ampeln nur,
| um vor Autos geschützt zu sein, wenn sie über die Straße gehen.
| Dass Radfahrer dabei übrigens nicht geschützt sind, zeigen die
| vielen tödlichen Abbiegeunfälle an Radwegübergängen parallel zu
| Fußgängerübergängen (ausführlicher Artikel dazu kommt noch).
| Ein gutes Ampelmanagement für Radfahrende muss berücksichtigen,
| dass Radfahrende nicht so oft anhalten müssen wie Autos, weil
| sie keine Fußgänger gefährden. Radstreifen funktionieren
| deshalb oft nicht, weil Radfahrende alle fünfzig bis hundert
| Meter zusammen mit den Autos zum Stillstand abgebremst werden
| (und dabei nicht mal in den Genuss einer Grünen Welle kommen,
| die die Autofahrer haben). Je mehr Ampelhalte, desto
| unattraktiver wird ein Radstreifen oder Radweg, desto weniger
| benutzen ihn, desto mehr radeln woanders.
|
| Dabei geht es auch mit weniger Radlerampeln: Der [29]Guardian
| beschreibt einen Versuch in Amsterdam, wo man an einer Kreuzung
| die Ampeln abgeschaltet hat. Es gibt dort nicht viel
| Autoverkehr, aber sehr viel Radverkehr. Der Effekt: Ohne
| Ampeln fließt der Verkehr, Radfahrende arrangieren sich
| untereinander und mit dem Autoverkehr.
|
| Wenn eine Stadt den Radverkehr wirklich lenken will, wenn sie
| bestimmen will, wo Radfahrende unterwegs sind und wo nicht, dann
| muss sie Wege anbieten, die Radfahrer nicht behandeln wie
| Autofahrer und alle Nasen lang stoppen. Hochbordradwege müssen
| rechts an den Ampelanlagen für Autos vorbeigeführt werden, wo
| immer das geht. (Das haben wir beispielsweise auf dem Radweg
| Neckartalstraße in Münster.)
Gemeint ist der Stadtbezirk Münster in Stuttgart. Dort ist ein
Zweirichtungsradweg, von der Fahrbahn auf der einen und dem
Gehweg am Neckar auf der anderen Seite baulich getrennt.
| Ein Halt an einem Stoppschild ist unnötig. Das hat man[30] in
| Idaho bereits erkannt. Dort dürfen Radfahrende Stoppschilder
| behandeln wie Vorfahrt-achten-Schilder. Der nächste Schritt ist
| die Erlaubnis für Radfahrende, [31]eine rote Ampel zu behandeln
| wie ein Stoppschild. Das ist beim Rechtsabbiegen oder beim
| Geradausfahren an T-Kreuzungen
Gemeint ist: Ein Radfahrer, der, vom rechten Arm des „T“
kommend, geradeaus in den linken Arm fahren will, soll das auch
tun dürfen, während der Verkehr vom Rumpf des „T“ in den linken
Arm abbiegt.
| kein Problem, weil Radler ja nicht die ganze Breite der Fahrbahn
| einnehmen.
|
| Ich kann verstehen, dass Autofahrer sich ärgern, wenn ein
| schmaler Radler an ihnen vorbei gleitet und weiterfährt, wo sie
| selbst halten und warten müssen. So mancher Autofahrer mag dem
| Radler diese Vorteile nicht gönnen, die das Radfahren mit sich
| bringt. Aber das Fahrrad ist nun mal nicht so ein behäbiges und
| gefährliches Verkehrsmittel wie anderthalb Tonnen Blech mit
| Motor und vier Sitzen. Ein Autofahrer kann einen Radfahrer
| allein damit zu Fall bringen und sogar töten, indem er seine
| Autotür aufstößt. Ein Radfahrer kann einem Autofahrer
| schlichtweg gar nichts tun, was ihn verletzt. An der
| Windschutzscheibe geht nur der Kopf des Radfahrers kaputt, aber
| er zerschlägt nicht die Windschutzscheibe.
|
| Deshalb sollten wir mehr darauf achten, was dem Radfahrer
| Vorteile bringt und die Gefahren für ihn verringert. Und gerade
| der gleichzeitige Start von Radfahrern und Autos an einer Ampel
| bringt nicht den Autofahrer in Gefahr, sehr wohl aber den
| Radler, wenn der Autofahrer ihn unbedingt überholen will, bevor
| die Straße auf der anderen Seite der Kreuzung zu eng dazu wird.
| Weshalb ja Radlerampeln dem Radler den Start zwei bis drei
| Sekunden vor dem Start der Autos ermöglichen. Ist der Radler
| schon weg, bevor die Autos starten, fällt der
| Platzkampf-Konflikt zwischen Auto und Fahrrad weg.
|
| [32][Kolbstra%25C3%259Fe%2BAmpel.JPG] Ein Beispiels ist diese
| Kreuzung. Hier kommt die [33]Kolbstraße von der Tübinger Straße
| her
in Fahrtrichtung nach Südosten
| auf die Hauptstätter Straße.
…überquert sie und steigt danach den Berg hoch zur
Heusteigstraße.
Das folgende beschreibt die Kreuzung der Kolbstraße mit der
Hauptstätter Straße:
| Fußgänger müssen lange warten, bis sie Grün bekommen. Dann
| gehen sie los. Gleichzeitig mit ihnen bekommt ein Radler grün,
| der von oben
aus der Gegenrichtung, von der Heusteigstraße her, den Berg
herunter
| kommt. Dort steht eine Radlerampel, weil das eine Einbahnstraße
| bergauf
(für Radfahrer auch bergab freigegeben, mit Radfahrerampel, die
ihre speziellen [6]Probleme hat)
| ist.
|
Im folgenden wird die Kreuzung mit der Hauptstätter Straße
wieder in Richtung nach Südosten betrachtet:
| Sieben Sekunden nachdem die Fußgänger losgelaufen sind, bekommen
| die Autos Grün, die hier neben mir an dieser Ampel warten. Auch
| ich muss solange warten und dann zusammen mit den Autos starten.
| Wie fast alle Radler starte ich grundsätzlich schneller als ein
| Auto (Autofahrer reagieren einfach sehr langsam) und radle
| schon, wenn der Autofahrer losfährt. Pech für mich, wenn er
| dann auf Teufel komm raus an mir vorbei will, bevor es drüben
| die Kolbstraße hinauf geht. Da habe ich schon manches Mal den
| Außenspiegel dicht neben mir gesehen. So mancher Radler erspart
| sich deshalb hier den Start bei Auto-Grün und startet
| tatsächlich bereits, wenn die Fußgänger parallel zu ihm (und der
| Radler von oben)
(also aus der Gegenrichtung kommend)
| Grün bekommen. Verboten, aber sehr sinnvoll. Er ist dann
| nämlich schon drüben in der Kolbstraße, bevor das Auto ihm folgt
| (es muss dann hinter ihm bleiben, weil die Straße wegen der
| geparkten Autos zu schmal zum Überholen ist). Hier wäre die
| Rotfahr-Erlaubnis für Radfahrer/innen also sinnvoll. Besser
| wäre es natürlich, man würde da mal eine Radlerampel hinmachen.
|
| [34][Liststr%2BEinbahn%2Bvorher%2Bnachher.jpg] Einbahnstraße
| Liststraße, früher verboten, jetzt für Radler frei
|
| Wir haben übrigens bereits eine Regel für Radfahrer geändert,
| weil Fahrräder eben anders sind als Autos. Früher fuhren Radler
| verbotenerweise gegen die Einbahnstraßen, inzwischen sind die
| meisten Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung
| freigegeben. (Wobei es auch Autofahrer gibt, die gegen die
| Einbahnrichtung fahren, das kann ich immer wieder sehen.) An
| der Liststraße (Foto[34] rechts) sieht man, dass auch vorher
| schon genug Platz für Radler da war, man es aber für gefährlich
| hielt. Ein Radstreifen soll die Gefahr bannen und Autofahrer
| aufmerksam machen. (Leider parken Autos oben dann oft auf dem
| Radstreifen.)
|
| Jetzt fehlt bei uns nur noch der Idaho-Stopp und die Erlaubnis
| bei Rot für Autos umsichtig weiterzuradeln.
|
| Eine Alternative zu solchen Sonderfreigaben auf Fahrbahnen ist
| übrigens ein durchgehendes Radwegnetz mit eigenen Ampeln und
| eigenen Abbiegespuren, mit grüner Welle für Radfahrer und der
| Möglichkeit, einander zu überholen [35]wie beispielsweise in
| Kopenhagen.
Fußnoten:
[1]
<http://dasfahrradblog.blogspot.com/2016/09/autofahrer-bringt-radler-zu-fall-und.html>
<http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110977/3426438>
<http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.radunfaelle-in-stuttgart-smart-fahrer-laesst-radler-schwer-verletzt-zurueck.8f8feea9-090e-4d22-bb97-d1d783d41c19.html>
<http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.radunfaelle-in-stuttgart-smart-fahrer-laesst-radler-schwer-verletzt-zurueck.8f8feea9-090e-4d22-bb97-d1d783d41c19.html>
[2] <http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110974/3383611>
<http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.toedlicher-unfall-in-sindelfingen-radfahrer-wird-von-lkw-ueberrollt.c6aa532d-d9ea-4dfc-9e6b-40642c1567b1.html>
<http://dasfahrradblog.blogspot.com/2016/07/todlicher-radlerunfall-in-sindelfingen.html>
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<news:***@helmutwaitzmann.news.arcor.de>
[3]
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-schoeneberg-rechtsabbiegender-lkw-toetet-radfahrerin/20875818.html>
<http://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.668610.php>
<https://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/schoeneberg-lkw-ueberfaehrt-beim-abbiegen-radfahrerin---frau-stirbt-29539972>
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<news:***@mid.individual.net>
[4]
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-toedlichem-fahrradunfall-in-schoeneberg-verkehrsverwaltung-will-mehr-platz-fuer-radfahrer-schaffen/20883310.html>
<https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/schoeneberg-verkehrsbehoerde-zieht-markierung-von-radspur-nach-toedlichem-unfall-vor-29767778>
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-toedlichem-unfall-in-schoeneberg-unfallstelle-schnell-entschaerft/20971734.html>
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<news:***@mid.individual.net>
[5] Auf der Kreuzung der Kolbstraße mit der Hauptstätter Straße.
Blick nach Südosten zur querenden Heusteigstraße. Im Rücken des
Fotografen quert die Tübinger Straße:
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[6] Die Kolbstraße hält eigene Spezialitäten für Radfahrer bereit:
<https://dasfahrradblog.blogspot.com/2018/05/ganz-tief-seufz.html#main>
[7] In der Kolbstraße: Blick nach Nordwesten auf die Kreuzung mit
der Hauptstätter Straße. Weiter hinten quert die Tübinger Straße.
Im Rücken des Fotografen quert die Heusteigstraße:
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[25]
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[26]
<https://www.treehugger.com/bikes/montreal-considering-separate-traffic-laws-cyclists.html>
[27]
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[28]
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[29]
<https://www.theguardian.com/environment/bike-blog/2017/sep/22/what-happens-if-you-turn-off-the-traffic-lights>
[30]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2015/03/der-roll-stopp.html>
[31]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2016/02/was-in-ulm-geht-sollte-bei-uns-doch.html>
[32]
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[33]
<https://dasfahrradblog.blogspot.de/2017/02/warum-manche-zu-geisterradlern-werden.html>
[34]
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[35]
<http://tvthek.orf.at/profile/ZIB-Magazin/5521881/ZIB-Magazin/13970049/Fahrradhauptstadt-Kopenhagen/14267373>