Discussion:
Rennrader von Decatlohn bzw. BTWIN - Alleinstellungsmerkmal
(zu alt für eine Antwort)
Juergen
2015-07-01 11:19:34 UTC
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Servus.

Beim Gang durch einen Decathlon ist mir aufgefallen, dass die Rennräder
von BTWIN in den "einfachen Varianten" (der Hersteller unterscheitet
Rennräder und Wettkampfrennräder mehr in die Richtung täglicher Gebrauch
ausgelegt sind. Ins Auge gefallen sind mir Gepäckträgerösen. Am
Hinterbau sieht man sie bei anderen Rennrädern schon selten, an einer
Carbon-Gabel habe sie erstmals bei den Modellen Triban 520 und Triban
540 Alu gesehen. Der Hersteller schreibt von Aussparungen zum Anbringen
eines Front-Gepäckträgers.
Dazu gibt es dann noch Bremsen Dual-Pivot long, die die
Schutzblechmontage ermöglichen sollen.

Sind das typische Räder für den "Französischen Markt"? Ich kann mich
auch nicht erinnern, mal einen Test in einer deutschen Rennradzeitung
gesehen zu haben.

Nachteil der Räder aus meiner Sicht: Sie sind nicht gerade leicht. Der
Rahmen ist mit 1900 g angegeben, keine Ahnug ob mit oder ohne
Carbongabel. Das Triban 520 wiegt in Größe M 10,9 kg, das 540 9,5 kg.
Wesentlicher Unterschied: Das 520 hat eine 3x8 Sora-Schaltung, das 540
ein 2x10 Compakt 105 sowie Mavic Aksium-Laufräder in Aksium-Reifen. Das
macht dann einen Preisunterschied von 150 Euro.

Leider gibts keinen günstiges Cyclo-Cross mit Rahmen und Gabel für
mindestens 37er-Reifen.


cu.
Juergen
--
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\ Freie Bits für frei Buerger \
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Andre Eiger
2015-07-01 18:27:51 UTC
Permalink
Post by Juergen
Servus.
Beim Gang durch einen Decathlon ist mir aufgefallen, dass die Rennräder
von BTWIN in den "einfachen Varianten" (der Hersteller unterscheitet
Rennräder und Wettkampfrennräder mehr in die Richtung täglicher Gebrauch
ausgelegt sind. Ins Auge gefallen sind mir Gepäckträgerösen. Am
Hinterbau sieht man sie bei anderen Rennrädern schon selten, an einer
Carbon-Gabel habe sie erstmals bei den Modellen Triban 520 und Triban
540 Alu gesehen. Der Hersteller schreibt von Aussparungen zum Anbringen
eines Front-Gepäckträgers.
Dazu gibt es dann noch Bremsen Dual-Pivot long, die die
Schutzblechmontage ermöglichen sollen.
Ösen für Front- und Heckgepäckträger kenne ich von keinem Rennrad, dass
ich mir in diversen Fachgeschäften angeschaut hatte. So wie der Rahmen
auf der Webseite aussieht, könnte ich mir gut vorstellen, irgendetwas
reisetaugliches daraus zu zimmern. Die 1900 g für den Rahmen dürften ohne
Gabel sein, weil das ganz billige 500 (Stahlgabel) mit demselben Gewicht
angegeben ist.
Post by Juergen
Nachteil der Räder aus meiner Sicht: Sie sind nicht gerade leicht. Der
Rahmen ist mit 1900 g angegeben, keine Ahnug ob mit oder ohne
Carbongabel. Das Triban 520 wiegt in Größe M 10,9 kg, das 540 9,5 kg.
Wesentlicher Unterschied: Das 520 hat eine 3x8 Sora-Schaltung, das 540
ein 2x10 Compakt 105 sowie Mavic Aksium-Laufräder in Aksium-Reifen. Das
macht dann einen Preisunterschied von 150 Euro.
Ich benutze gelegentlich ein Dancelli America, ca. 1983, Stahlrahmen, 2 x
7 mit nicht indizierten Rahmenschalthebeln, Das wiegt mit Pedalen 10,4 kg.
Technisch liegen Welten zwischen diesem Oldtimer und modernen Rennrädern.
Das Fahren macht mir trotzdem riesigen Spaß, ob zur Arbeit, mal so
herumgondeln oder eine RTF. Eine Alpenüberquerung würde ich aber nicht
versuchen, die Kurbel hat 52 / 42 Zähne.
Im Gegensatz zu den B'TWIN Triban halte ich so einen alten Stahlrenner
als Basis für einen Reiseradvariante praktisch für ungeeignet.
Dirk Wagner
2015-07-01 20:13:15 UTC
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Post by Andre Eiger
Eine Alpenüberquerung würde ich aber nicht
versuchen, die Kurbel hat 52 / 42 Zähne.
Eigenartigerweise hat sowas vor 25 oder 30 Jahren noch niemanden
gestört.

Ich würde vermuten, das 90% der Renn- und Rennsporträdern aus den 70er
und 80er Jahren 52/42 Zähne an der Kurbel haben.

Und über die Berge gekommen sind wir damals auch ;-)

Wobei ich mich heute mit dieser Kombi am Stahlrenner bei einer
12-13-14-15-16-17-19 Kassette auch recht schwer tue...

Ciao

dirk
Joerg
2015-07-01 20:49:26 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
Eine Alpenüberquerung würde ich aber nicht
versuchen, die Kurbel hat 52 / 42 Zähne.
Eigenartigerweise hat sowas vor 25 oder 30 Jahren noch niemanden
gestört.
Ich kannte Leute, die hatten dann im Alter verschlissene Kniegelenke.
Post by Dirk Wagner
Ich würde vermuten, das 90% der Renn- und Rennsporträdern aus den 70er
und 80er Jahren 52/42 Zähne an der Kurbel haben.
Und über die Berge gekommen sind wir damals auch ;-)
Damals wogen die meisten von uns viel weniger und wir waren 30 Jahre
juenger :-)
Post by Dirk Wagner
Wobei ich mich heute mit dieser Kombi am Stahlrenner bei einer
12-13-14-15-16-17-19 Kassette auch recht schwer tue...
Ich auch ... <stoehn>. Frueher bin ich mit dem Maiskolben ueber die
Berge in Ostbelgien und dem Bergischen Land geduest. In der neuen Heimat
mit aehnlichen, aber laengeren Bergstrecken und weit hoeheren
Temperaturen machte das keinen Spass mehr. Nach einem heissen Tip hier
in der NG gibt es jetzt dank einer zerlegten und mit der Dremel
bearbeiteten HG-Kassette als hoechstes ein 32er Ritzel hinten und nun
macht RR-Fahren wieder Spass.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Juergen
2015-07-02 11:25:37 UTC
Permalink
Am Wed, 1 Jul 2015 22:13:15 +0200 schrieb ***@diwasoft.de
(Dirk Wagner) zum Thema "Re: Rennrader von Decatlohn bzw. BTWIN -
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
versuchen, die Kurbel hat 52 / 42 Zähne.
Eigenartigerweise hat sowas vor 25 oder 30 Jahren noch niemanden
gestört.
Profis und Triathleten fahren das immer noch oder noch dickere Blätter.
Post by Dirk Wagner
Ich würde vermuten, das 90% der Renn- und Rennsporträdern aus den 70er
und 80er Jahren 52/42 Zähne an der Kurbel haben.
Ich würde vermuten, dass vielen Schaltwerken damals die nötige Kapazität
fehlte.


cu.
Juergen
--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\ Freie Bits für frei Buerger \
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Andre Eiger
2015-07-02 19:26:56 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Eine Alpenüberquerung würde ich aber nicht versuchen, die Kurbel hat 52
/ 42 Zähne.
Eigenartigerweise hat sowas vor 25 oder 30 Jahren noch niemanden
gestört.
Ich würde vermuten, das 90% der Renn- und Rennsporträdern aus den 70er
und 80er Jahren 52/42 Zähne an der Kurbel haben.
Und über die Berge gekommen sind wir damals auch ;-)
Wobei ich mich heute mit dieser Kombi am Stahlrenner bei einer
12-13-14-15-16-17-19 Kassette auch recht schwer tue...
Ich habe eine 7fach-Kassette 13-15-17-20-23-26-30 drauf, was immerhin
eine kleinste Entfaltung von 2,94 m ergibt.

Das Dancelli war nach vielen Jahren Trekkingrad und Mountainbike endlich
wieder ein richtiges Rennrad, und so ging ich euphorisch auf eine erste
Testfahrt in den Taunus, hinauf zur Hohen Wurzel.

Danach war ich doch etwas ernüchtert, fühlte Bewunderung für die
Altvorderen und dachte über einen Trainingsplan nach. Beim Nachdenken
blieb es dann auch. Das konnte mich aber nicht davon abhalten, mit einem
noch älteren Renner eine RTF durch den Odenwald mitzufahren, Halfstep-
Schaltung 48/51 auf 13-15-17-20-24, kleinste Entfaltung 4,20 m ...

Die Erinnerung an die quälenden Anstiege verblasst schnell ;-)
Deshalb muss ich mir immer wieder einprägen: Nein, nicht in die Alpen!
Nicht damit!!
Juergen
2015-07-02 11:31:30 UTC
Permalink
Am Wed, 1 Jul 2015 18:27:51 +0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Ösen für Front- und Heckgepäckträger kenne ich von keinem Rennrad, dass
Ich auch nicht. Bei Bulls (wenn ich mich richtig erinnere) habe ich mal
welche für hinten gesehen.
Post by Andre Eiger
ich mir in diversen Fachgeschäften angeschaut hatte. So wie der Rahmen
auf der Webseite aussieht, könnte ich mir gut vorstellen, irgendetwas
reisetaugliches daraus zu zimmern. Die 1900 g für den Rahmen dürften ohne
Gabel sein, weil das ganz billige 500 (Stahlgabel) mit demselben Gewicht
angegeben ist.
Wäre halt schön, wenn wenigstens 28er Reifen durch Rahmen und Gabel
gingen, Danach sah es mir aber nicht aus.

Frage mich auch, ob 150 Euro für Mavic-Systemlaufräder (leider dann
wieder 23er Reifchen statt 25er) und 105er-Compact statt Sora-3fach
gerechtfertigt ist. Und ein wenig wie viel vom Gewichtsunterschied durch
die Laufräder und Reifen zustande kommt.

cu.
Juergen
--
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Juergen
2015-07-05 10:50:54 UTC
Permalink
Am Wed, 1 Jul 2015 18:27:51 +0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Im Gegensatz zu den B'TWIN Triban halte ich so einen alten Stahlrenner
als Basis für einen Reiseradvariante praktisch für ungeeignet.
Würdest Du für so ein Reiserad einen klassischen Rennradlenker nehmen
oder einen geraden Lenker (wie bei einem Fitnessrad).

cu.
Juergen
--
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Andre Eiger
2015-07-05 12:00:37 UTC
Permalink
Post by Juergen
Am Wed, 1 Jul 2015 18:27:51 +0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Im Gegensatz zu den B'TWIN Triban halte ich so einen alten Stahlrenner
als Basis für einen Reiseradvariante praktisch für ungeeignet.
Würdest Du für so ein Reiserad einen klassischen Rennradlenker nehmen
oder einen geraden Lenker (wie bei einem Fitnessrad).
Bisher hatte ich bei längeren Reisen > 500 km einen geraden Lenker
mit Hörnchen, meist handelsübliches Trekkingrad, in den Alpen
auch mal Mountainbike trekkingmäßig aufgepeppt. Die Hörnchen
erlauben mehr Abwechslung bei den Griffpositionen und sind auch
beim Wiegetritt nicht schlecht.
Erfahrungen mit Rennlenkern habe bisher ich nur vom 20 km
Arbeitsweg und von typischen RTFs à 150 km. Der Vorteil der
Untenlenkerhaltung will erarbeitet sein. Wenn man das hinbekommt,
dann wäre das am Reiserad m. E. etwas für flachere Strecken, die
man schnell fahren möchte, nicht unbedingt für ausgesprochene
Mittelgebirgstouren.

Es kommt sicher entscheidend auf die Geometrie des gesamten Rades
an. Typische RR sind niedriger als entsprechende Trekkingräder
und die Sitzposition ist selbst am Oberlenker etwas flacher. Bei
einem Reiserad würde ich einen Rennlenker einige cm höher
einstellen und den Rahmen eher kürzer wählen, bzw. den Vorbau
verkürzen.

Ich habe vor, Frankfurt (M) - Ostsee mit Rennrad und leichtem
Gepäck zu machen. Mit dem Trekker hat das drei Tage gedauert.
Dass ich mit dem Renner einen Tag sparen kann, glaube ich aber
nicht.


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http://usenet.sinaapp.com/
Joerg
2015-07-05 14:38:16 UTC
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Post by Andre Eiger
Post by Juergen
Am Wed, 1 Jul 2015 18:27:51 +0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Im Gegensatz zu den B'TWIN Triban halte ich so einen alten Stahlrenner
als Basis für einen Reiseradvariante praktisch für ungeeignet.
Würdest Du für so ein Reiserad einen klassischen Rennradlenker nehmen
oder einen geraden Lenker (wie bei einem Fitnessrad).
Bisher hatte ich bei längeren Reisen > 500 km einen geraden Lenker
mit Hörnchen, meist handelsübliches Trekkingrad, in den Alpen
auch mal Mountainbike trekkingmäßig aufgepeppt. Die Hörnchen
erlauben mehr Abwechslung bei den Griffpositionen und sind auch
beim Wiegetritt nicht schlecht.
Erfahrungen mit Rennlenkern habe bisher ich nur vom 20 km
Arbeitsweg und von typischen RTFs à 150 km. Der Vorteil der
Untenlenkerhaltung will erarbeitet sein. ...
Haengt auch vom Alter ab und vom Zustand der Bandscheiben. Ich bin so ab
dem 10.Lebensjahr immer Rennlenker gefahren. Jetzt wo die fuffzig
ueberschritten sind, fahre ich mein RR oft ueber mehr als 90% der
Strecke in aufrechterer Haltung mit den Haenden am flachen inneren
Lenkerabschnitt. Ausser beim Bremsen, da ohne Zusatzhebel.

Es gibt auch Leute, die dabei in gesetzterem Alter Nackenschmerzen bekommen.
Post by Andre Eiger
... Wenn man das hinbekommt,
dann wäre das am Reiserad m. E. etwas für flachere Strecken, die
man schnell fahren möchte, nicht unbedingt für ausgesprochene
Mittelgebirgstouren.
Ausser bei Bergabstrecken im Gebirge, wenn man mit flachgelegtem Ruecken
im hoechsten Gang in den Pedalen wirbelnd noch 2-3 Stundenkilometer
rausknirzen moechte.
Post by Andre Eiger
Es kommt sicher entscheidend auf die Geometrie des gesamten Rades
an. Typische RR sind niedriger als entsprechende Trekkingräder
und die Sitzposition ist selbst am Oberlenker etwas flacher. Bei
einem Reiserad würde ich einen Rennlenker einige cm höher
einstellen und den Rahmen eher kürzer wählen, bzw. den Vorbau
verkürzen.
Ich habe vor, Frankfurt (M) - Ostsee mit Rennrad und leichtem
Gepäck zu machen. Mit dem Trekker hat das drei Tage gedauert.
Respekt!
Post by Andre Eiger
Dass ich mit dem Renner einen Tag sparen kann, glaube ich aber
nicht.
Dann waere beinahe eine Tour de France Anmeldung angesagt.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-06 19:48:50 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Erfahrungen mit Rennlenkern habe bisher ich nur vom 20 km
Arbeitsweg und von typischen RTFs à 150 km. Der Vorteil der
Untenlenkerhaltung will erarbeitet sein. ...
Haengt auch vom Alter ab und vom Zustand der Bandscheiben. Ich bin so ab
dem 10.Lebensjahr immer Rennlenker gefahren. Jetzt wo die fuffzig
ueberschritten sind, fahre ich mein RR oft ueber mehr als 90% der
Strecke in aufrechterer Haltung mit den Haenden am flachen inneren
Lenkerabschnitt. Ausser beim Bremsen, da ohne Zusatzhebel.
Es gibt auch Leute, die dabei in gesetzterem Alter Nackenschmerzen bekommen.
Ja, geht mir auch so. Aber bei RTFs nagt der Ehrgeiz, und siehe da, es
ist auszuhalten. Im Nachbarort gibt es eine Gymnastikgruppe von über
70jährigen, systematisches Bewegungstraining macht enorm viel aus, wenn
nur der innere Schweinehund nicht wäre ...
Post by Joerg
Ausser bei Bergabstrecken im Gebirge, wenn man mit flachgelegtem Ruecken
im hoechsten Gang in den Pedalen wirbelnd noch 2-3 Stundenkilometer
rausknirzen moechte.
Wirklich flache Haltung bringt mehr als Mittreten, zumindest im
Mittelgebirge.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich habe vor, Frankfurt (M) - Ostsee mit Rennrad und leichtem
Gepäck zu machen. Mit dem Trekker hat das drei Tage gedauert.
Respekt!
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km. Von den
restlichen 80 km habe ich 60 auf den letzten Tag gelegt, und bis fast 24
Uhr ausgereizt.
Bei so vielen Stunden auf dem Rad ist der Rennlenker interessant, um auch
dem Hintern mehr abwechselnde Belastung zu ermöglichen.
Viel Zeit kostet nach meinem Empfinden die Orientierung. Ich bin nach
Script mit den wichtigsten Orten gefahren, auf normalen Straßen nach
Wegweiser kein Problem, dazu guter Straßenbelag. Haarig wird es bei
Fahrradverboten und besonderen Radrouten, da die inkonsistente Mini-
Beschilderung nahezu keine sinnvollen Fernziele kennt. Zu beobachten war,
wie das mittelalterliche direkte Wegenetz durch die moderne autogerechte
Überbauung immer fahrradunfreundlicher wird. Weite Abschnitte der B27
waren deshalb kompliziert.
Erwähnenswert ist noch der Vulkannradweg auf einer ehemaligen Bahntrasse,
fährt sich perfekt, sowie der Mittelland- und Elbe-Seitenkanal, bei denen
ich dem Weg zur Wartung von Braunschweig bis Uelzen folgte: schnurgerade,
wassergebundene Decke, Null Steigung, auf 'zig Kilometern keine
Ortsdurchfahrt. Mit 37-622 Schwalbe Landcruiser (und kräftigem Südwind)
fuhr sich das gut, es war allerdings staubtrocken.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Dass ich mit dem Renner einen Tag sparen kann, glaube ich aber nicht.
Dann waere beinahe eine Tour de France Anmeldung angesagt.
[...]
Die fahren sehr viel schneller und nicht so lange.

--
Joerg
2015-07-06 20:31:32 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Erfahrungen mit Rennlenkern habe bisher ich nur vom 20 km
Arbeitsweg und von typischen RTFs à 150 km. Der Vorteil der
Untenlenkerhaltung will erarbeitet sein. ...
Haengt auch vom Alter ab und vom Zustand der Bandscheiben. Ich bin so ab
dem 10.Lebensjahr immer Rennlenker gefahren. Jetzt wo die fuffzig
ueberschritten sind, fahre ich mein RR oft ueber mehr als 90% der
Strecke in aufrechterer Haltung mit den Haenden am flachen inneren
Lenkerabschnitt. Ausser beim Bremsen, da ohne Zusatzhebel.
Es gibt auch Leute, die dabei in gesetzterem Alter Nackenschmerzen bekommen.
Ja, geht mir auch so. Aber bei RTFs nagt der Ehrgeiz, und siehe da, es
ist auszuhalten. Im Nachbarort gibt es eine Gymnastikgruppe von über
70jährigen, systematisches Bewegungstraining macht enorm viel aus, wenn
nur der innere Schweinehund nicht wäre ...
Aushalten tue ich es auch. Aber ich merke immer wieder, wieviel weniger
anstrengend MTB-Fahren ist, selbst wenn das Terrain rauh ist. Auch vom
Stress her, denn man trifft so gut wie nie auf Kraftfahrzeuge.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Ausser bei Bergabstrecken im Gebirge, wenn man mit flachgelegtem Ruecken
im hoechsten Gang in den Pedalen wirbelnd noch 2-3 Stundenkilometer
rausknirzen moechte.
Wirklich flache Haltung bringt mehr als Mittreten, zumindest im
Mittelgebirge.
Ausser auf dem Panzer. Der bleibt sogar auf 3% Gefaelle einfach stehen,
wenn man nicht pedaliert.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich habe vor, Frankfurt (M) - Ostsee mit Rennrad und leichtem
Gepäck zu machen. Mit dem Trekker hat das drei Tage gedauert.
Respekt!
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km. Von den
restlichen 80 km habe ich 60 auf den letzten Tag gelegt, und bis fast 24
Uhr ausgereizt.
480km? Ich dachte, das waere weiter. 10 Stunden haette ich aber keine
Lust, besonders nicht, wenn in der Ferne ein Landgasthof mit Tischen im
Freien und gutem Fassbier auftaucht. Dann muss ja auch noch Zeit
bleiben, das Zelt aufzubauen und ein Lagerfeuer in Gang zu setzen.
Morgens ein guter Kaffee muss auch sein.
Post by Andre Eiger
Bei so vielen Stunden auf dem Rad ist der Rennlenker interessant, um auch
dem Hintern mehr abwechselnde Belastung zu ermöglichen.
Viel Zeit kostet nach meinem Empfinden die Orientierung. Ich bin nach
Script mit den wichtigsten Orten gefahren, auf normalen Straßen nach
Wegweiser kein Problem, dazu guter Straßenbelag. Haarig wird es bei
Fahrradverboten und besonderen Radrouten, da die inkonsistente Mini-
Beschilderung nahezu keine sinnvollen Fernziele kennt. ...
Oh ja, das ist mir und einem Bekannten auf dem Weg von NL ins Bergische
Land passiert. Ploetzlich befanden wir uns mit den Rennraedern auf einer
Autobahn.
Post by Andre Eiger
... Zu beobachten war,
wie das mittelalterliche direkte Wegenetz durch die moderne autogerechte
Überbauung immer fahrradunfreundlicher wird. Weite Abschnitte der B27
waren deshalb kompliziert.
Deshalb fahre ich laengere Strecken gern mit dem Panzer. "Pavement ends
- 200ft" juckt einen dann nicht mehr. In Hessen hatte ich ein geliehenes
Trekkingrad und das schuettelte heftig, als total unangekuendigt aus dem
Radweg eine Forstautobahn in recht jaemmerlichem Zustand wurde.
Post by Andre Eiger
Erwähnenswert ist noch der Vulkannradweg auf einer ehemaligen Bahntrasse,
fährt sich perfekt, sowie der Mittelland- und Elbe-Seitenkanal, bei denen
ich dem Weg zur Wartung von Braunschweig bis Uelzen folgte: schnurgerade,
wassergebundene Decke, Null Steigung, auf 'zig Kilometern keine
Ortsdurchfahrt. Mit 37-622 Schwalbe Landcruiser (und kräftigem Südwind)
fuhr sich das gut, es war allerdings staubtrocken.
Bei uns sieht man solche Reifen selten. Die Leute haben entweder RR mit
22-25mm breiten Reifen oder MTB mit dicken groben Schlappen.

Das Problem bei vielen Langstreckenradwegen und besonders bei Trails
hier ist fehlende bis nichtvorhandene Beschilderung. Zumindest bei
schlechtem Wetter sollte man einen Kompass dabei haben und den Tacho auf
Trip Miles einstellen, damit man nicht volle Rohr an einer Abzweigstelle
vorbeiblaest.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Dass ich mit dem Renner einen Tag sparen kann, glaube ich aber nicht.
Dann waere beinahe eine Tour de France Anmeldung angesagt.
[...]
Die fahren sehr viel schneller und nicht so lange.
Ist bei der hiesigen Amgen-Tour auch so, da bekaeme ich keine Schnitte.
Ich bin mal eine kurze Zeit mit einer Trainingsgruppe gefahren, als sie
so 35km/h drauf hatten. Dann zogen sie scharf an und verschwanden am
Horizont ... vielleicht gefiel denen auch meine etwas legere Kluft nicht.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Dirk Wagner
2015-07-07 07:52:53 UTC
Permalink
Post by Joerg
480km? Ich dachte, das waere weiter.
Ich auch - das näheste Stückchen Ostsee von Frankfurt aus dürfte Lübeck
sein - mit dem Auto schlappe 550km. Gut, da wied man über Hanover und
Hamburg geschickt.
Aber auch, wenn man bei google Maps "Fußgänger" auswählt, kommt man
immer noch auf 500km - und das ist fast Luftlinie...

Ciao

dirk
Joerg
2015-07-07 14:24:11 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Post by Joerg
480km? Ich dachte, das waere weiter.
Ich auch - das näheste Stückchen Ostsee von Frankfurt aus dürfte Lübeck
sein - mit dem Auto schlappe 550km. Gut, da wied man über Hanover und
Hamburg geschickt.
Aber auch, wenn man bei google Maps "Fußgänger" auswählt, kommt man
immer noch auf 500km - und das ist fast Luftlinie...
Andre hat das vermutlich akribisch ausgetueftelt, inklusive hie und da
einer Durchtunnelung :-)

Es ist aber manchmal wirklich so, zumindest bei unseren Singletracks und
Buschpisten, dass es mit dem Fahrrad weniger Kilometer sind als mit dem
Auto. Zum Beispiel von der Cronan Ranch bei Lotus nach Folsom
(Kalifornien), spart man rund ein Drittel und es macht weit mehr Spass
mit dem Rad, zu Fuss oder auf einem Pferd:


--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-07 20:27:25 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Post by Joerg
480km? Ich dachte, das waere weiter.
Ich auch - das näheste Stückchen Ostsee von Frankfurt aus dürfte Lübeck
sein - mit dem Auto schlappe 550km. Gut, da wied man über Hanover und
Hamburg geschickt.
680 km. Ich hatte 200 km pro Tag als machbar angesehen, den Rest je
nachdem wie es läuft. Tag 1 war nieselig, lief aber ganz gut, Tag 2 war
kühl mit viel Gegenwind, Tag 3 brachte einen Wetterumschwung mit
kräftigem Südwind.
Von Vorteil war, dass ich mich nicht an Hotels orientieren musste.
Andre Eiger
2015-07-07 20:19:32 UTC
Permalink
Post by Joerg
Aushalten tue ich es auch. Aber ich merke immer wieder, wieviel weniger
anstrengend MTB-Fahren ist, selbst wenn das Terrain rauh ist. Auch vom
Stress her, denn man trifft so gut wie nie auf Kraftfahrzeuge.
Für die Alpen hatte ich auch ein MTB benutzt, Einsteiger-Hardtail,
57-559, bequem wie eine Sänfte.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km. Von
den restlichen 80 km habe ich 60 auf den letzten Tag gelegt, und bis
fast 24 Uhr ausgereizt.
480km? Ich dachte, das waere weiter.
Nee, drei Tage macht 600 km Baseline, plus 80 km stretched target.
Post by Joerg
10 Stunden haette ich aber keine
Lust, besonders nicht, wenn in der Ferne ein Landgasthof mit Tischen im
Freien und gutem Fassbier auftaucht. Dann muss ja auch noch Zeit
bleiben, das Zelt aufzubauen und ein Lagerfeuer in Gang zu setzen.
Morgens ein guter Kaffee muss auch sein.
Keine Campingküche, Abendessen aus der Packtasche, Frühstück mit
Morgenkaffee im nächsten Ort mit einladend aussehendem Bäcker,
persönliche Minimal-Hygiene irgendwann tagsüber bei passender
Gelegenheit, von den etwa 5 Pausen die längste eine Stunde. Spart jede
Menge Zeit und Gepäck. Mein Zeitbudget war schlicht begrenzt.
Post by Joerg
Oh ja, das ist mir und einem Bekannten auf dem Weg von NL ins Bergische
Land passiert. Ploetzlich befanden wir uns mit den Rennraedern auf einer
Autobahn.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass der Standstreifen noch angenehmer ist
als eine vielbefahrene Bundesstraße der engeren Sorte (nein, habe nicht
vor, das auszuprobieren).
Post by Joerg
Das Problem bei vielen Langstreckenradwegen und besonders bei Trails
hier ist fehlende bis nichtvorhandene Beschilderung. Zumindest bei
schlechtem Wetter sollte man einen Kompass dabei haben und den Tacho auf
Trip Miles einstellen, damit man nicht volle Rohr an einer Abzweigstelle
vorbeiblaest.
Ja, die Ausschilderung von Radrouten ist zwar vorhanden, aber immer
wieder lückenhaft oder erfordert im innerstädtischen Schildergewirr
Pfadfinderqualitäten. Und dann sieht man ein Schild "R4" mit Pfeil. Wohin
es geht, weiß nur, wer den Fernradweg R4 vor seinem geistigen Auge
aufrufen kann. Und es gibt mehrere R4, da bundeslandspezifisch.
Beiläufig zu erfassende Wegweiser gibt es nur für den Kraftverkehr,
weswegen ich "Autostraßen" für solche Langstrecken bevorzuge. Außerdem
garantiert das fast überall einen anständigen Straßenbelag und es reicht
eine dünne 1:400000 Straßenkarte.
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Wer Langstrecken weitgehend kraftverkehrsfrei hinkriegen will, hat ein
ganz anderes Niveau an Planung zu bewältigen und muss mehr Zeit für die
Orientierung einplanen. Okay, moderne Elektronik könnte einiges
ausgleichen, aber das ist ein anderes Thema.

--
Joerg
2015-07-08 14:26:02 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Aushalten tue ich es auch. Aber ich merke immer wieder, wieviel weniger
anstrengend MTB-Fahren ist, selbst wenn das Terrain rauh ist. Auch vom
Stress her, denn man trifft so gut wie nie auf Kraftfahrzeuge.
Für die Alpen hatte ich auch ein MTB benutzt, Einsteiger-Hardtail,
57-559, bequem wie eine Sänfte.
Fahre mal ein vollgefedertes. Wenn ich mit meinem MTB lange Strecken
ueber Dirt Roads und sanfte Trails muss, lasse ich den hinteren Daempfer
schonmal auf 10bar ab, dann faehrt sich das wie ein Citroen DS, obwohl
die Reifen mit gut 3.5bar knallhart sind. An der Gabel laesst sich das
sogar waehrend der Fahrt mit einem Drehregler einstellen. Mit wenig
Druck darf man nur nicht auf Felspisten, das gibt Durchschlaege.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km. Von
den restlichen 80 km habe ich 60 auf den letzten Tag gelegt, und bis
fast 24 Uhr ausgereizt.
480km? Ich dachte, das waere weiter.
Nee, drei Tage macht 600 km Baseline, plus 80 km stretched target.
Oh, Missverstaendnis, ich dachte es seien zwei Tage plus ein Resttag
fuer die 80km.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
10 Stunden haette ich aber keine
Lust, besonders nicht, wenn in der Ferne ein Landgasthof mit Tischen im
Freien und gutem Fassbier auftaucht. Dann muss ja auch noch Zeit
bleiben, das Zelt aufzubauen und ein Lagerfeuer in Gang zu setzen.
Morgens ein guter Kaffee muss auch sein.
Keine Campingküche, Abendessen aus der Packtasche, Frühstück mit
Morgenkaffee im nächsten Ort mit einladend aussehendem Bäcker,
persönliche Minimal-Hygiene irgendwann tagsüber bei passender
Gelegenheit, von den etwa 5 Pausen die längste eine Stunde. Spart jede
Menge Zeit und Gepäck. Mein Zeitbudget war schlicht begrenzt.
Abends wuerde ich gern ein Feuerchen machen, wo dann Bannock oder Brot
und vom Metzger gekauftes zubereitet wird.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Oh ja, das ist mir und einem Bekannten auf dem Weg von NL ins Bergische
Land passiert. Ploetzlich befanden wir uns mit den Rennraedern auf einer
Autobahn.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass der Standstreifen noch angenehmer ist
als eine vielbefahrene Bundesstraße der engeren Sorte (nein, habe nicht
vor, das auszuprobieren).
Das war erstaunlich angenehm. Bei uns darf man abschnittsweise auf
manchen Interstates (sind wie Eure Autobahnen) mit dem Rad fahren. Diese
Regel gilt, wenn es keine andere zumutbare und fuer Fahrraeder erlaubte
Verbindung gibt und dann fehlt das uebliche Verbotsschild. Solche
Stellen sind mir aber definitiv zu heiss:

https://www.flickr.com/photos/bike/2535955353/in/photostream/lightbox/
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Das Problem bei vielen Langstreckenradwegen und besonders bei Trails
hier ist fehlende bis nichtvorhandene Beschilderung. Zumindest bei
schlechtem Wetter sollte man einen Kompass dabei haben und den Tacho auf
Trip Miles einstellen, damit man nicht volle Rohr an einer Abzweigstelle
vorbeiblaest.
Ja, die Ausschilderung von Radrouten ist zwar vorhanden, aber immer
wieder lückenhaft oder erfordert im innerstädtischen Schildergewirr
Pfadfinderqualitäten. Und dann sieht man ein Schild "R4" mit Pfeil. Wohin
es geht, weiß nur, wer den Fernradweg R4 vor seinem geistigen Auge
aufrufen kann. Und es gibt mehrere R4, da bundeslandspezifisch.
Beiläufig zu erfassende Wegweiser gibt es nur für den Kraftverkehr,
weswegen ich "Autostraßen" für solche Langstrecken bevorzuge. Außerdem
garantiert das fast überall einen anständigen Straßenbelag und es reicht
eine dünne 1:400000 Straßenkarte.
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut. Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht. Gestern musste ich unten in
der Tiefebene was abholen und wollte von einer Durchgangsstrasse auf
einen Radweg Richtung Osten. Die einzige Moeglichkeit, den Zugang zu
finden, war runter mit der Geschwindigkeit und sehen, wo die uebliche
Bordsteinabsenkung auf gerader Strecke auftaucht. Es tauchten dann aber
zwei auf ...
Post by Andre Eiger
Wer Langstrecken weitgehend kraftverkehrsfrei hinkriegen will, hat ein
ganz anderes Niveau an Planung zu bewältigen und muss mehr Zeit für die
Orientierung einplanen. Okay, moderne Elektronik könnte einiges
ausgleichen, aber das ist ein anderes Thema.
Dort geht es nach meinem Eindruck rueckwaerts. Ich bin wahrlich kein
Google Fan, aber Google Maps hatte mal Cycle Paths in den Karten oder
hat vielleicht noch, inklusive Singletrack (hier sehr wichtig). Im Zuge
der auf Web Sites ueblichen Verschlimmbesserungen funktioniert das nicht
mehr recht. Man muesste das auch fuer die Route fest abspeichern und
trotzdem mit GPS verlinken koennen, denn dann kann man nach
Handy-Display auch ausserhalb des Handynetzes fahren. Das waere fuer
mich endlich der Grund, auf ein Smart Phone umzusteigen. Ohne solch eine
"App" sehe ich zuwenig Sinn in den Dingern.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Christoph Strauch
2015-07-08 15:17:28 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Spätestens wenn man merkt dass es nicht damit getan ist, die Wege zu
bauen sondern dass die auch unterhalten werden müssen und dass dies Geld
kostet (was schon für den Unterhalt der bestehenden Straßen nicht vorhanden
ist), wird es nicht mehr funktionieren.
Anton Ertl
2015-07-08 16:26:23 UTC
Permalink
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstra=DFen meist erhebliche
Einschr=E4nkungen f=FCr den Radverkehr. Ein zus=E4tzliches Wegenetz f=
=FCr den
Radverkehr ist ein Holzweg.
=20
=20
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.=20
Sp=E4testens wenn man merkt dass es nicht damit getan ist, die Wege zu=20
bauen sondern dass die auch unterhalten werden m=FCssen und dass dies Geld
kostet (was schon f=FCr den Unterhalt der bestehenden Stra=DFen nicht vorha=
nden
ist), wird es nicht mehr funktionieren.=20
Wieso? Die meisten Radfahrer bleiben auch bei noch so schlechten
Rad-wegs weg, also funktionieren sie wie vorgesehen.

In Kaernten (wo die oeffentliche Hand kein Geld hat), will man
Landesstrassen verschmaelern und offenbar auf dem Rest Radwege
errichten, die man nicht sanieren oder raeumen wird, und so will man
Geld sparen <***@mips.complang.tuwien.ac.at>.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Joerg
2015-07-08 17:04:47 UTC
Permalink
Post by Christoph Strauch
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Spätestens wenn man merkt dass es nicht damit getan ist, die Wege zu
bauen sondern dass die auch unterhalten werden müssen und dass dies Geld
kostet (was schon für den Unterhalt der bestehenden Straßen nicht vorhanden
ist), wird es nicht mehr funktionieren.
Hier funktioniert das. Z.B. der Radweg nach Sacramento, den ich gestern
benutzte. Der wurde gerade an einer Stelle zwischen Folsom und Rancho
Cordova verbreitert, damit man dort schneller durch die Kurven zischen
kann. Man sieht auch bei fast jeder Fahrt Wartungstrupps, die Vegetation
zurueckschneiden oder etwas neu asphaltieren. Nicht viel anders als bei
Strassen.

Sie saegen Baumaeste oft sogar auf Ofenlaenge und stapeln sie neben dem
Weg. Kann man sich 3-4 auf den Gepaecktrager schnallen und, falls
Trockenholz oder Manzanita, abends damit den Grill befeuern :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Thomas Bliesener
2015-07-08 17:52:59 UTC
Permalink
Post by Joerg
Hier funktioniert das. Z.B. der Radweg nach Sacramento,
Allzu so rosig sieht es mit den urbanen Radwegen in GOC vielleicht doch
nicht aus, oder warum doktert man für viel Geld mit uralten Kamellen an
Symptomen herum?
http://usa.streetsblog.org/2015/06/30/america-could-have-been-building-protected-bike-lanes-for-the-last-40-years/
(Drollig die Tabelle zur Sicherheit auf der Basis einer Umfrage. Wozu
noch teure Marsmissionen zur Beantwortung der Frage, ob es dort Leben
gibt oder gab, wenn man auch darüber abstimmen kann. *Das* wäre gelebte
Demokratie!)
--
bli
Joerg
2015-07-08 18:20:50 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Hier funktioniert das. Z.B. der Radweg nach Sacramento,
Allzu so rosig sieht es mit den urbanen Radwegen in GOC vielleicht doch
nicht aus, oder warum doktert man für viel Geld mit uralten Kamellen an
Symptomen herum?
Man weiss hier, dass das keine ollen Kamellen sind, sondern wunderbar
funktionierende Infrastruktur. Da war ich gestern unterwegs:



Eigentlich musste nur in Folsom was abgeholt werden, aber ich nehme das
gern als Ausrede fuer eine laengere Exkursion mit dem RR.
Post by Thomas Bliesener
http://usa.streetsblog.org/2015/06/30/america-could-have-been-building-protected-bike-lanes-for-the-last-40-years/
(Drollig die Tabelle zur Sicherheit auf der Basis einer Umfrage. Wozu
noch teure Marsmissionen zur Beantwortung der Frage, ob es dort Leben
gibt oder gab, wenn man auch darüber abstimmen kann. *Das* wäre gelebte
Demokratie!)
Zitat "After the installation of the country’s first bike lanes in
Davis, one city study found that bike lanes reduced midblock collisions
by 60 percent but intersection collisions were “marginally higher” with
bike lanes".

60 Prozent, was willst Du denn mehr? Woran "marginally higher" fuer
Kreuzungen liegt, kann ich Dir sagen, denn ich wohne in der Naehe von
Davis und komme dort manchmal hin. Radfahrer blasen volle Kamelle
rechts, links, kreuz und quer an Autos vorbei, gucken weder links noch
rechts, kacheln bei kirschgruen voll ueber die Kreuzung, et cetera.
Schulterblick? Pffft, ist doch nur was fuer Weicheier. Ausserdem droehnt
Fleetwood Mac voll aus den Ohrstoepseln. Abends mit Licht? Hamwa nich.
Und so weiter.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Thomas Bliesener
2015-07-10 18:21:25 UTC
Permalink
Zitat "After the installation of the country?s first bike lanes in
Davis, one city study found that bike lanes reduced midblock collisions
^^^
Und die anderen brachten kein genehmes Ergebnis?
by 60 percent but intersection collisions were ?marginally higher? with
bike lanes".
Wie immer wäre es ganz nett, in die Studie hineinschauen zu können. In
der von Dir kürzlich zitierten Kopenhagener Studie, sah es dann
schließlich auf einmal ganz anders aus, als die Zusammenfassung glauben
machen wollte.

Bei obiger Studie würde mich insbesondere interessieren, wie sich die
Verkehrsbelastung verändert hat, immerhin fallen zwei Fahrspuren für den
motorisieren Verkehr praktisch weg und aus welchem Zeitraum die Zahlen
stammen. Schließlich ist bekannt, daß das Herumdoktern an Symptomen
kurzfristig Linderung bringen kann, bis sich Gewöhnung einstellt.
60 Prozent, was willst Du denn mehr? Woran "marginally higher" fuer
Kreuzungen liegt, kann ich Dir sagen, denn ich wohne in der Naehe von
Davis und komme dort manchmal hin. Radfahrer blasen volle Kamelle
rechts, links, kreuz und quer an Autos vorbei, gucken weder links noch
rechts, kacheln bei kirschgruen voll ueber die Kreuzung, et cetera.
Schulterblick? Pffft, ist doch nur was fuer Weicheier. Ausserdem droehnt
Fleetwood Mac voll aus den Ohrstoepseln. Abends mit Licht? Hamwa nich.
Also alles wie immer, nur daß im Falle von Radwegen noch Rechtsabbiger,
Geisterradler, Pfosten und Fußgänger dazukommen.
--
bli
Joerg
2015-07-10 20:57:57 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Zitat "After the installation of the country?s first bike lanes in
Davis, one city study found that bike lanes reduced midblock collisions
^^^
Und die anderen brachten kein genehmes Ergebnis?
Klar brachten sie das. Portland, Long Beach, und so weiter, und so
weiter. Ich suche das aber jetzt nicht zum vierten Mal alles wieder raus.
Post by Thomas Bliesener
by 60 percent but intersection collisions were ?marginally higher? with
bike lanes".
Wie immer wäre es ganz nett, in die Studie hineinschauen zu können. In
der von Dir kürzlich zitierten Kopenhagener Studie, sah es dann
schließlich auf einmal ganz anders aus, als die Zusammenfassung glauben
machen wollte.
Die Daten belegten das dort ebenfalls. Nur bei weitem nicht so stark wie
auf unsere Teichseite.
Post by Thomas Bliesener
Bei obiger Studie würde mich insbesondere interessieren, wie sich die
Verkehrsbelastung verändert hat, immerhin fallen zwei Fahrspuren für den
motorisieren Verkehr praktisch weg und aus welchem Zeitraum die Zahlen
stammen.
Sieht nach 70er Jahren aus, Internet-maessig also kurz nach dem
Pleistozaen. Da wird sich kaum noch was finden lassen. Nach Aussagen von
Bekannten, die in Davis wohnen, hat der Autoverkehr auch in umgebauten
Strassen immer weiter zugenommen. An der Sycamore Lane wurden
Apartment-Anlagen gebaut, Trader Joe zog ein (eine Art
Feinkost-Discounter mit erheblichem Kunden- und damit
Verkehrsaufkommen), ein Krankenhaus wurde ausgebaut, massenweise neue
Wohnhaeuser, und so weiter. Das war frueher alles nicht in dem Masse da.
Post by Thomas Bliesener
... Schließlich ist bekannt, daß das Herumdoktern an Symptomen
kurzfristig Linderung bringen kann, bis sich Gewöhnung einstellt.
Radwegebau ist kein Herumdoktern an Symptomen, bei uns funktioniert das.
In den Niederlanden ebenfalls.
Post by Thomas Bliesener
60 Prozent, was willst Du denn mehr? Woran "marginally higher" fuer
Kreuzungen liegt, kann ich Dir sagen, denn ich wohne in der Naehe von
Davis und komme dort manchmal hin. Radfahrer blasen volle Kamelle
rechts, links, kreuz und quer an Autos vorbei, gucken weder links noch
rechts, kacheln bei kirschgruen voll ueber die Kreuzung, et cetera.
Schulterblick? Pffft, ist doch nur was fuer Weicheier. Ausserdem droehnt
Fleetwood Mac voll aus den Ohrstoepseln. Abends mit Licht? Hamwa nich.
Also alles wie immer, nur daß im Falle von Radwegen noch Rechtsabbiger,
Geisterradler, Pfosten und Fußgänger dazukommen.
Klar. Wenn ein guter Radweg da ist, rechnen Autofahrer damit, dass der
auch genutzt wird und nicht, dass ein Radfahrer volles Rohr bei
kirschgruen an den Linksabbiegern links vorbei, dann nach rechts und
geradeaus zischt. Nachts, ohne Beleuchtung. Ist mir dort im Auto
passiert, da faehrt einem der Schreck in die Glieder.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Thomas Bliesener
2015-07-11 02:30:40 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Thomas Bliesener
Wie immer wäre es ganz nett, in die Studie hineinschauen zu können. In
der von Dir kürzlich zitierten Kopenhagener Studie, sah es dann
schließlich auf einmal ganz anders aus, als die Zusammenfassung glauben
machen wollte.
Die Daten belegten das dort ebenfalls. Nur bei weitem nicht so stark wie
auf unsere Teichseite.
Daß das Risiko trotz "Unfälle +10 %, Radverkehr +20 %" zugenommen hat,
Post by Joerg
Post by Thomas Bliesener
Bei obiger Studie würde mich insbesondere interessieren, wie sich die
Verkehrsbelastung verändert hat, immerhin fallen zwei Fahrspuren für den
motorisieren Verkehr praktisch weg und aus welchem Zeitraum die Zahlen
stammen.
Sieht nach 70er Jahren aus, Internet-maessig also kurz nach dem
Pleistozaen. Da wird sich kaum noch was finden lassen.
Das sollte in der Studie stehen.
Post by Joerg
Radwegebau ist kein Herumdoktern an Symptomen, bei uns funktioniert das.
In den Niederlanden ebenfalls.
Daß das Sterberisiko in NL für Radfahrer erheblich höher als in DE ist,
hatten wir doch gerade. Liest Du wirklich so selektiv?
Post by Joerg
Klar. Wenn ein guter Radweg da ist, rechnen Autofahrer damit, dass der
auch genutzt wird
Und warum wird der dann so häufig zugeparkt, und warum hat ein Teil das
beim Abbiegen schon wieder vergessen?
Post by Joerg
und nicht, dass ein Radfahrer volles Rohr bei kirschgruen an den
Linksabbiegern links vorbei, dann nach rechts und geradeaus zischt.
Nachts, ohne Beleuchtung. Ist mir dort im Auto passiert, da faehrt
einem der Schreck in die Glieder.
Immerhin hast Du ihn gut gesehen, sogar ohne Beleuchtung.
--
bli
Joerg
2015-07-11 18:43:53 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Post by Thomas Bliesener
Wie immer wäre es ganz nett, in die Studie hineinschauen zu können. In
der von Dir kürzlich zitierten Kopenhagener Studie, sah es dann
schließlich auf einmal ganz anders aus, als die Zusammenfassung glauben
machen wollte.
Die Daten belegten das dort ebenfalls. Nur bei weitem nicht so stark wie
auf unsere Teichseite.
Daß das Risiko trotz "Unfälle +10 %, Radverkehr +20 %" zugenommen hat,
Solche Links funktionieren hier nicht, auch nicht mit dem mnenhy Add-on.
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Post by Thomas Bliesener
Bei obiger Studie würde mich insbesondere interessieren, wie sich die
Verkehrsbelastung verändert hat, immerhin fallen zwei Fahrspuren für den
motorisieren Verkehr praktisch weg und aus welchem Zeitraum die Zahlen
stammen.
Sieht nach 70er Jahren aus, Internet-maessig also kurz nach dem
Pleistozaen. Da wird sich kaum noch was finden lassen.
Das sollte in der Studie stehen.
Aus den 70ern? Die koennte man hoechstens finden, indem man ins 80km
entfernte Davis radelt, Buecherei-Mitglied wird, einige Stunden in der
Buecherei in alten Karteikaesten wuehlt, mit viel Glueck die alte Studie
findet und dann gegen Loehnung kopieren laesst. Ist zuviel Aufwand.
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Radwegebau ist kein Herumdoktern an Symptomen, bei uns funktioniert das.
In den Niederlanden ebenfalls.
Daß das Sterberisiko in NL für Radfahrer erheblich höher als in DE ist,
hatten wir doch gerade. Liest Du wirklich so selektiv?
Pro geradeltem Kilometer? Das halte ich fuer ein Geruecht. Ich habe
viele Jahre in NL gelebt.
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Klar. Wenn ein guter Radweg da ist, rechnen Autofahrer damit, dass der
auch genutzt wird
Und warum wird der dann so häufig zugeparkt, und warum hat ein Teil das
beim Abbiegen schon wieder vergessen?
Weil auch Autofahrer oft nachlaessig sind.
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
und nicht, dass ein Radfahrer volles Rohr bei kirschgruen an den
Linksabbiegern links vorbei, dann nach rechts und geradeaus zischt.
Nachts, ohne Beleuchtung. Ist mir dort im Auto passiert, da faehrt
einem der Schreck in die Glieder.
Immerhin hast Du ihn gut gesehen, sogar ohne Beleuchtung.
Ja, kurz bevor er auf meiner Motorhaube war. Toll.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Bernd Ullrich
2015-07-08 19:15:40 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Joerg
Hier funktioniert das. Z.B. der Radweg nach Sacramento,
Allzu so rosig sieht es mit den urbanen Radwegen in GOC vielleicht doch
nicht aus, oder warum doktert man für viel Geld mit uralten Kamellen an
Symptomen herum?
----------------------------------------------------------------------------------------------
Post by Thomas Bliesener
http://usa.streetsblog.org/2015/06/30/america-could-have-been-building-protected-bike-lanes-for-the-last-40-years/
(Drollig die Tabelle zur Sicherheit auf der Basis einer Umfrage. Wozu
noch teure Marsmissionen zur Beantwortung der Frage, ob es dort Leben
gibt oder gab, wenn man auch darüber abstimmen kann. *Das* wäre gelebte
Demokratie!)
Und Geld wird danne auch eingespart, bleistiftweise wird das
Schwarzfahren (ohne gültigen orttüblichen Führerschein auf dem Mars)
verhindert. Mehr Sicherheit ebend.

BU
Nico Hoffmann
2015-07-08 17:51:43 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Joerg
2015-07-08 18:41:27 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.
Wer an solchen nicht sicherheitsrelevanten Kleinigkeiten scheitert,
sollte besser nicht radfahren.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Nico Hoffmann
2015-07-08 20:47:43 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.
Wer an solchen nicht sicherheitsrelevanten Kleinigkeiten scheitert,
sollte besser nicht radfahren.
Ach, ich bin sicher, du schaffst das :-)

Aber im ersten Satz losjubeln und gleich im zweiten Satz die
Nullstellen hinterherwerfen - da konnte ich nicht widerstehen.

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Joerg
2015-07-08 21:19:29 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.
Wer an solchen nicht sicherheitsrelevanten Kleinigkeiten scheitert,
sollte besser nicht radfahren.
Ach, ich bin sicher, du schaffst das :-)
Aber im ersten Satz losjubeln ...
Weil das z.B. ein Fahrradweg ist, der einen voll entspannt und ohne
brumm-brumm-stink durch die ganz Stadt Folsom geleitet. Mit
Pausenbaenken im Schatten, Tischen, Trinkwasserspendern und Grills.
Sogar ein Baseball Trainingsplatz liegt auf dem Weg, falls man mal Lust
verspuert, die Keule zu schwingen.
Post by Nico Hoffmann
... und gleich im zweiten Satz die
Nullstellen hinterherwerfen - da konnte ich nicht widerstehen.
Ja nun, nichts ist perfekt. So wie Amerikaner ein Auto nicht moegen,
wenn keine Tassenhalter fuer den obligatorischen Starbucks Kaffee drin
sind. Sogar mein MTB hat einen :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Nico Hoffmann
2015-07-09 05:18:35 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.
Wer an solchen nicht sicherheitsrelevanten Kleinigkeiten scheitert,
sollte besser nicht radfahren.
Ach, ich bin sicher, du schaffst das :-)
Aber im ersten Satz losjubeln ...
Weil das z.B. ein Fahrradweg ist, der einen voll entspannt und ohne
brumm-brumm-stink durch die ganz Stadt Folsom geleitet. Mit
Pausenbaenken im Schatten, Tischen, Trinkwasserspendern und Grills.
Sogar ein Baseball Trainingsplatz liegt auf dem Weg, falls man mal Lust
verspuert, die Keule zu schwingen.
Also zumindest ein qualitativ hochwertiges Freizeitgelände. Wenn mein
Anliegen ist, als Nicht-Einheimischer möglichst ohne Zeitverlust die
Stadt zu durchqueren, ohne die Route zu verlieren?
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
... und gleich im zweiten Satz die
Nullstellen hinterherwerfen - da konnte ich nicht widerstehen.
Ja nun, nichts ist perfekt. So wie Amerikaner ein Auto nicht moegen,
wenn keine Tassenhalter fuer den obligatorischen Starbucks Kaffee drin
sind. Sogar mein MTB hat einen :-)
Jaja, das Land der begrenzten Unmöglichkeiten undsoweiter. Ich hab'
nichtmal ein MTB.

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Ralph Angenendt
2015-07-09 13:16:51 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Also zumindest ein qualitativ hochwertiges Freizeitgelände. Wenn mein
Anliegen ist, als Nicht-Einheimischer möglichst ohne Zeitverlust die
Stadt zu durchqueren, ohne die Route zu verlieren?
Das sollte einem auch gelingen können. Folsom hat weniger Einwohner als
die kleinsten Bezirke hier, bei ungefähr der Größe von
Charlottenburg-Wilmersdorf (das sind 326.000 vs 70.000 Einwohner). Da
kann also gar nicht so viel Verkehr sein in der Stadt.

Ralph
--
His goal in life was to be an echo
Joerg
2015-07-09 14:19:24 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut.
Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht.
Alles klar.
Wer an solchen nicht sicherheitsrelevanten Kleinigkeiten scheitert,
sollte besser nicht radfahren.
Ach, ich bin sicher, du schaffst das :-)
Aber im ersten Satz losjubeln ...
Weil das z.B. ein Fahrradweg ist, der einen voll entspannt und ohne
brumm-brumm-stink durch die ganz Stadt Folsom geleitet. Mit
Pausenbaenken im Schatten, Tischen, Trinkwasserspendern und Grills.
Sogar ein Baseball Trainingsplatz liegt auf dem Weg, falls man mal Lust
verspuert, die Keule zu schwingen.
Also zumindest ein qualitativ hochwertiges Freizeitgelände. Wenn mein
Anliegen ist, als Nicht-Einheimischer möglichst ohne Zeitverlust die
Stadt zu durchqueren, ohne die Route zu verlieren?
Dann ist der Radweg der schnellste Weg. Denn sonst quaelt man sich durch
Verkehrsgewuehl und viele zig Ampel. In Folsom geht es noch, aber dann
kommt Rancho Cordova und die Grosstadt Sacramento. Der Radweg und auch
der nach Osten daran anschliessende untertunnelt die meisten
Hauptarterien, was sehr praktisch ist. Man muss nichtmal die
Bremshebelchen antatzten, wenn man weiter durchfahren moechte.
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
... und gleich im zweiten Satz die
Nullstellen hinterherwerfen - da konnte ich nicht widerstehen.
Ja nun, nichts ist perfekt. So wie Amerikaner ein Auto nicht moegen,
wenn keine Tassenhalter fuer den obligatorischen Starbucks Kaffee drin
sind. Sogar mein MTB hat einen :-)
Jaja, das Land der begrenzten Unmöglichkeiten undsoweiter. Ich hab'
nichtmal ein MTB.
Das braucht man hier allerdings, weshalb die meisten bei Intel geparkten
Fahrraedern MTB sind. Fuer Nicht-Einheimische bringt es aber nur was,
wenn man sich vorher nach den Trails und Buschpisten erkundigt. Auf
Karten sind die nicht immer verzeichnet. Danach hat man jedoch Natur
pur, wie wenn Ben Cartwright nach Sacramento reitet.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-08 21:11:09 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Für die Alpen hatte ich auch ein MTB benutzt, Einsteiger-Hardtail,
57-559, bequem wie eine Sänfte.
Fahre mal ein vollgefedertes. Wenn ich mit meinem MTB lange Strecken
ueber Dirt Roads und sanfte Trails muss, lasse ich den hinteren Daempfer
schonmal auf 10bar ab, dann faehrt sich das wie ein Citroen DS, obwohl
die Reifen mit gut 3.5bar knallhart sind. An der Gabel laesst sich das
sogar waehrend der Fahrt mit einem Drehregler einstellen. Mit wenig
Druck darf man nur nicht auf Felspisten, das gibt Durchschlaege.
Ja, sollte ich mal probieren. Im urbanen Rhein-Main-Gebiet fehlt das
standesgemäße Geläuf, ich müsste mich in den Odenwald oder Taunus
aufraffen.

3.5 bar auf dem MTB? Ist das nicht knochig wie ein Trekkingrad mit 37-622
Reifen? Ich bevorzuge offroad 1.8 bis 2.4 bar. Die Durchschlagsgefahr
soll tubeless reduzieren, ich fahre aber zu selten MTB, um mich damit zu
befassen.
Post by Joerg
Abends wuerde ich gern ein Feuerchen machen, wo dann Bannock oder Brot
und vom Metzger gekauftes zubereitet wird.
Meine erste Tour mit gleichem Ziel hatte ich mit voller
Campingausstattung im Fahrradanhänger absolviert, quasi autark,
vergleichsweise geruhsame 5 Tage lang. Aber für eine schnelle Tour passen
mir Küchengeraffel samt Zeitaufwand einfach nicht in den Plan.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut. Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht. Gestern musste ich unten in
der Tiefebene was abholen und wollte von einer Durchgangsstrasse auf
einen Radweg Richtung Osten. Die einzige Moeglichkeit, den Zugang zu
finden, war runter mit der Geschwindigkeit und sehen, wo die uebliche
Bordsteinabsenkung auf gerader Strecke auftaucht. Es tauchten dann aber
zwei auf ...
Ich fahre durchaus gerne einen exklusiven Radweg wie eine ehemalige
Bahntrasse oder einen Trail. Aber das Hohelied der Separation ist ein
süßes Gift. Es dient als moralische Rechtfertigung für egoistisches und
rücksichtsloses Verhalten von Kraftfahrern, im Schlepptau kommen die
Vergiftung des Verkehrsklimas durch aggressive Revierverteidigung und die
schleichende Umkehrung des Prinzips, dass Radfahren überall erlaubt ist,
wo es nicht explizit verboten ist.
Habe gerade gehört, dass beim Wegekonzept für den neuen Soonwald-
Nationalpark über eine Trennung von Radfahrern und Wanderen gesprochen
wird. Auf solche Ideen kann vermutlich nur kommen, wer das auf der Straße
auch nicht hinkriegt.

Wir haben hier eine lange Tradition der Separation und manche Leute, die
mitbekommen, dass ich Alltagsradler bin oder von so einer Langstrecke
hören, erwarten eine Rechtfertigung von mir, warum ich mutwillig "den
Verkehr behindere" oder fahrlässig das Risiko eingehe, "auf der Straße"
zu fahren. Wenn dann noch herauskommt, dass ich selbst im Winter bei
Schnee und Glatteis mit dem Rad zur Arbeit fahre, gelte ich als Querulant
oder Spinner, und wenn mir etwas passiert, bin auf jeden Fall selbst
Schuld. Diese Entwicklung gefällt mir nicht.

Ich meine, es ist völlig einsichtig, dass zu dem vorhandenen dichten
Straßennetz in Europa nicht noch eins für den Radverkehr angelegt werden
kann. Der ökologische Fußabdruck so eines Vorhabens für die paar
Überlandradler wäre monströs, abgesehen vom Platzmangel, denn
logischerweise sind die meisten vernünftigen Verbindungen bereits durch
Straßen besetzt. Wer die gemeinsame Nutzung dieses Straßennetzes durch
alle Verkehrsarten direkt oder indirekt in Frage stellt, sägt an einem
Grundpfeiler der Bewegungsfreiheit.
Post by Joerg
Dort geht es nach meinem Eindruck rueckwaerts. Ich bin wahrlich kein
Google Fan, aber Google Maps hatte mal Cycle Paths in den Karten oder
hat vielleicht noch, inklusive Singletrack (hier sehr wichtig). Im Zuge
der auf Web Sites ueblichen Verschlimmbesserungen funktioniert das nicht
mehr recht. Man muesste das auch fuer die Route fest abspeichern und
trotzdem mit GPS verlinken koennen, denn dann kann man nach
Handy-Display auch ausserhalb des Handynetzes fahren. Das waere fuer
mich endlich der Grund, auf ein Smart Phone umzusteigen. Ohne solch eine
"App" sehe ich zuwenig Sinn in den Dingern.
Ich habe Oryxmaps und MoveTracker für Android im Einsatz, beide mit
Offline-Karten des Openstreetmap-Projekts. Probiere den MoveTracker mal
aus, recht intuitiv zu bedienen, kann das mit den vorher gespeicherten
Routen, hat Team-Funktionen und eine automatische Unfallmeldung, sofern
Mobilfunk verfügbar (nein, habe keine Anteile dran und kenne den Autor
auch nicht persönlich). Aber meist verschwindet das Smartphone als reiner
GPS-Tracker in der Tasche. Mit Script und Karte zu fahren, finde ich
irgendwie authentischer. Langsam werde ich wohl nostalgisch ;-)



--
Joerg
2015-07-08 22:03:10 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Für die Alpen hatte ich auch ein MTB benutzt, Einsteiger-Hardtail,
57-559, bequem wie eine Sänfte.
Fahre mal ein vollgefedertes. Wenn ich mit meinem MTB lange Strecken
ueber Dirt Roads und sanfte Trails muss, lasse ich den hinteren Daempfer
schonmal auf 10bar ab, dann faehrt sich das wie ein Citroen DS, obwohl
die Reifen mit gut 3.5bar knallhart sind. An der Gabel laesst sich das
sogar waehrend der Fahrt mit einem Drehregler einstellen. Mit wenig
Druck darf man nur nicht auf Felspisten, das gibt Durchschlaege.
Ja, sollte ich mal probieren. Im urbanen Rhein-Main-Gebiet fehlt das
standesgemäße Geläuf, ich müsste mich in den Odenwald oder Taunus
aufraffen.
3.5 bar auf dem MTB? Ist das nicht knochig wie ein Trekkingrad mit 37-622
Reifen? Ich bevorzuge offroad 1.8 bis 2.4 bar. Die Durchschlagsgefahr
soll tubeless reduzieren, ich fahre aber zu selten MTB, um mich damit zu
befassen.
Die meisten anderen Offroader fahren auch hier mit um 2bar durch die
Gegend. Aber sie bekommen staendig Platten. Abgerissene Ventile und bei
schlauchlos dann das klassische *PSCHUFFF* .. WOP .. WOP in einer
unerwartet harten Kurve oder ein rasanter Zischer nach Grasdurchfahrten
wegen dieser Dinger:

Loading Image...

Bei letzterem sind meist beide Reifen platt. Deshalb habe ich 4mm dicke
Schlaeuche plus dicke Pannebaender plus lose Schlaeuche ueber den
Pannenbaendern, das braucht den Druck. Auch die Reifenflanken halten
damit laenger, die sind bei MTB Reifen oft ziemlich mies.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Abends wuerde ich gern ein Feuerchen machen, wo dann Bannock oder Brot
und vom Metzger gekauftes zubereitet wird.
Meine erste Tour mit gleichem Ziel hatte ich mit voller
Campingausstattung im Fahrradanhänger absolviert, quasi autark,
vergleichsweise geruhsame 5 Tage lang. Aber für eine schnelle Tour passen
mir Küchengeraffel samt Zeitaufwand einfach nicht in den Plan.
Das Kuechengeraffel beschraenkte sich bei mir meist auf eine kleine
Alupfanne, manchmal plus Deckel. Der Rest liegt im Wald, Reisig,
verdoerrtes Holz und so.

Bannock Mix laesst sich z.B. zuhause vorbereiten und in kleinen Tueten
mitnehmen. Dann braucht man nur noch ein schoenes Plaetzchen am Fluss
und etwas Brennholz.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
Bei uns geht man diesen Weg jetzt und das funktioniert gut. Immer noch
schlecht geloest sind die Zugaenge zum Radwegenetz. Die kleinen
Schildchen sieht man bei mehr 30km/h nicht. Gestern musste ich unten in
der Tiefebene was abholen und wollte von einer Durchgangsstrasse auf
einen Radweg Richtung Osten. Die einzige Moeglichkeit, den Zugang zu
finden, war runter mit der Geschwindigkeit und sehen, wo die uebliche
Bordsteinabsenkung auf gerader Strecke auftaucht. Es tauchten dann aber
zwei auf ...
Ich fahre durchaus gerne einen exklusiven Radweg wie eine ehemalige
Bahntrasse oder einen Trail. Aber das Hohelied der Separation ist ein
süßes Gift. Es dient als moralische Rechtfertigung für egoistisches und
rücksichtsloses Verhalten von Kraftfahrern, im Schlepptau kommen die
Vergiftung des Verkehrsklimas durch aggressive Revierverteidigung und die
schleichende Umkehrung des Prinzips, dass Radfahren überall erlaubt ist,
wo es nicht explizit verboten ist.
Ja, kannte ich sogar von einem autofahrenden Bekannten in NL :-(

Mir sind die Radwege trotzdem lieber. Sowas etwa:



Bei uns sind sie manchmal etwas trist, aber dafuer kann man lange Zeit
"Bleifuss" fahren:


Post by Andre Eiger
Habe gerade gehört, dass beim Wegekonzept für den neuen Soonwald-
Nationalpark über eine Trennung von Radfahrern und Wanderen gesprochen
wird. Auf solche Ideen kann vermutlich nur kommen, wer das auf der Straße
auch nicht hinkriegt.
Das hat man hier so geloest, dass Wanderer links gehen und Radfahrer
rechts fahren. So sieht man sich entgegenkommen. Funktioniert.
Post by Andre Eiger
Wir haben hier eine lange Tradition der Separation und manche Leute, die
mitbekommen, dass ich Alltagsradler bin oder von so einer Langstrecke
hören, erwarten eine Rechtfertigung von mir, warum ich mutwillig "den
Verkehr behindere" oder fahrlässig das Risiko eingehe, "auf der Straße"
zu fahren. Wenn dann noch herauskommt, dass ich selbst im Winter bei
Schnee und Glatteis mit dem Rad zur Arbeit fahre, gelte ich als Querulant
oder Spinner, und wenn mir etwas passiert, bin auf jeden Fall selbst
Schuld. Diese Entwicklung gefällt mir nicht.
Ich meine, es ist völlig einsichtig, dass zu dem vorhandenen dichten
Straßennetz in Europa nicht noch eins für den Radverkehr angelegt werden
kann. Der ökologische Fußabdruck so eines Vorhabens für die paar
Überlandradler wäre monströs, abgesehen vom Platzmangel, denn
logischerweise sind die meisten vernünftigen Verbindungen bereits durch
Straßen besetzt. Wer die gemeinsame Nutzung dieses Straßennetzes durch
alle Verkehrsarten direkt oder indirekt in Frage stellt, sägt an einem
Grundpfeiler der Bewegungsfreiheit.
Das Problem ist, dass dann sehr viele Leute kategorisch mit dem Auto
fahren und das Fahrrad allenfalls als Freizeitobjekt akzeptieren,
welches man am Wochenende mit dem Auto zum Naturpark und wieder zurueck
kutschiert. Ich glaube, sowas nennt man in Deutsch Baerendienst.

Bei uns hat man das teilweise so geloest, dass einfach nicht asphaltiert
wird. Wozu auch? Man gibt Trails frei, welche nichts versiegeln und nur
minimale Wartung benoetigen. Das MTB wurde ja schon vor Jahrzehnten
(endlich!) erfunden.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Dort geht es nach meinem Eindruck rueckwaerts. Ich bin wahrlich kein
Google Fan, aber Google Maps hatte mal Cycle Paths in den Karten oder
hat vielleicht noch, inklusive Singletrack (hier sehr wichtig). Im Zuge
der auf Web Sites ueblichen Verschlimmbesserungen funktioniert das nicht
mehr recht. Man muesste das auch fuer die Route fest abspeichern und
trotzdem mit GPS verlinken koennen, denn dann kann man nach
Handy-Display auch ausserhalb des Handynetzes fahren. Das waere fuer
mich endlich der Grund, auf ein Smart Phone umzusteigen. Ohne solch eine
"App" sehe ich zuwenig Sinn in den Dingern.
Ich habe Oryxmaps und MoveTracker für Android im Einsatz, beide mit
Offline-Karten des Openstreetmap-Projekts. Probiere den MoveTracker mal
aus, recht intuitiv zu bedienen, kann das mit den vorher gespeicherten
Routen, hat Team-Funktionen und eine automatische Unfallmeldung, sofern
Mobilfunk verfügbar (nein, habe keine Anteile dran und kenne den Autor
auch nicht persönlich). Aber meist verschwindet das Smartphone als reiner
GPS-Tracker in der Tasche. ...
Kann man MoveTracker auf dem PC ausprobieren? Ich habe das nur als
Android App gefunden, doch ich besitze kein Smart Phone. In zwei Wochen
ist mein MTB Kumpel wieder da, mit Android Handy, den koennte ich
fragen. Ein Test waere z.B., ob unsere lokalen Buschpisten drauf sind.
Auf einer aehnlichen App war nichtmal der El Dorado Trail zu sehen, und
das ist eine viele zig Kilometer lange Singletrack "Arterie". Bei Google
Maps fehlt z.B. der komplette westliche Teil davon (der Trail geht bis
Folsom hinein, fahre ich oft), weshalb ich mit solchen Kartenprogrammen
nichts anfangen kann.
Post by Andre Eiger
... Mit Script und Karte zu fahren, finde ich
irgendwie authentischer. Langsam werde ich wohl nostalgisch ;-)
Mache ich auch noch so. Plus Kompass, manchmal.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-09 21:28:53 UTC
Permalink
Post by Joerg
Die meisten anderen Offroader fahren auch hier mit um 2bar durch die
Gegend. Aber sie bekommen staendig Platten. Abgerissene Ventile und bei
schlauchlos dann das klassische *PSCHUFFF* .. WOP .. WOP in einer
unerwartet harten Kurve oder ein rasanter Zischer nach Grasdurchfahrten
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Trte_003_lhp.jpg
Bei letzterem sind meist beide Reifen platt. Deshalb habe ich 4mm dicke
Schlaeuche plus dicke Pannebaender plus lose Schlaeuche ueber den
Pannenbaendern, das braucht den Druck. Auch die Reifenflanken halten
damit laenger, die sind bei MTB Reifen oft ziemlich mies.
Ja, Dornen sind ein Problem. Hast Du schon mal einen Schwalbe-Reifen mit
"Double Defense" probiert? Da ist wohl so etwas wie ein hochfestes Kevlar-
Gewebe drin. Ich muss noch ältere Modelle runterfahren, bevor so ein
Reifen dran kommt. Hier gibt es aber nur Brombeerdornen.
Post by Joerg
Das Kuechengeraffel beschraenkte sich bei mir meist auf eine kleine
Alupfanne, manchmal plus Deckel. Der Rest liegt im Wald, Reisig,
verdoerrtes Holz und so.
Bannock Mix laesst sich z.B. zuhause vorbereiten und in kleinen Tueten
mitnehmen. Dann braucht man nur noch ein schoenes Plaetzchen am Fluss
und etwas Brennholz.
Hört sich sehr gemütlich an. Kommt hier im mitteleuropäischen Sommer
jedoch weniger in Frage, es sei denn, es regnet.
Post by Joerg
http://youtu.be/_OagVyKYI5Y
Bei uns sind sie manchmal etwas trist, aber dafuer kann man lange Zeit
http://youtu.be/ylo-h5Sklzo
Ja, nett. Wird hierzulande als Radschnellweg diskutiert:
<http://www.rs1.ruhr/radschnellweg/bau.html>

So etwas kann das Straßennetz ergänzen, aber für den Radverkehr nicht
ersetzen.
Glaubst Du, dass sich auf diese Art ein ganzes Land erschließen lässt?
Wenn das fertig ist, ist das Erdöl alle und die Straßen sind eh frei ;)
Darüber hinaus lehne ich den immensen Ressourcenverbrauch einer
(illusorischen) flächendeckenden Umsetzung ab, der mit dem Bau noch nicht
beendet ist.
Und das Video aus Holland zeigt, wie schnell der tolle Weg von 1:06 zu
einem Streifchen bei 1:42 verkümmert, ein typisches Problem des Konzepts.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Habe gerade gehört, dass beim Wegekonzept für den neuen Soonwald-
Nationalpark über eine Trennung von Radfahrern und Wanderen gesprochen
wird. Auf solche Ideen kann vermutlich nur kommen, wer das auf der
Straße auch nicht hinkriegt.
Das hat man hier so geloest, dass Wanderer links gehen und Radfahrer
rechts fahren. So sieht man sich entgegenkommen. Funktioniert.
Ich denke, es ist das kooperative Verhalten, was da funktioniert. Denn
dass sich Benutzer eines Waldweges konsequent (!) an irgendwelche Seiten
halten, habe ich noch nicht erlebt, solange keine große Pfütze sie zwingt.
Mich wundert, dass Du eine ähnlich kooperatives Verhalten auf Straßen mit
Kraftverkehr für unrealistisch hältst.
Post by Joerg
Das Problem ist, dass dann sehr viele Leute kategorisch mit dem Auto
fahren und das Fahrrad allenfalls als Freizeitobjekt akzeptieren,
welches man am Wochenende mit dem Auto zum Naturpark und wieder zurueck
kutschiert. Ich glaube, sowas nennt man in Deutsch Baerendienst.
Radverkehr auf langen Relationen ist die Ausnahme und sie wird es
bleiben, egal wie die Wege aussehen. Separatwege für den Radverkehr
werden das von Dir beobachtete Verhalte nur noch verstärken, denn eine
der Botschaften ist, dass Radfahren "auf der Straße" lebensgefährlich
ist. Gleichzeitig signalisieren sie dem Autofahrer, dass Fahrräder "auf
der Straße" nichts zu suchen haben, was wiederum ein Verhalten indiziert,
dass die erste Botschaft unversehens wahr werden lässt.
Post by Joerg
Bei uns hat man das teilweise so geloest, dass einfach nicht asphaltiert
wird. Wozu auch? Man gibt Trails frei, welche nichts versiegeln und nur
minimale Wartung benoetigen. Das MTB wurde ja schon vor Jahrzehnten
(endlich!) erfunden.
Dann bleibt nur noch ein schmales Segment des vielfältigen Spektrums
Fahrrad übrig :-(
Post by Joerg
Kann man MoveTracker auf dem PC ausprobieren? Ich habe das nur als
Android App gefunden, doch ich besitze kein Smart Phone. In zwei Wochen
ist mein MTB Kumpel wieder da, mit Android Handy, den koennte ich
fragen. Ein Test waere z.B., ob unsere lokalen Buschpisten drauf sind.
Auf einer aehnlichen App war nichtmal der El Dorado Trail zu sehen, und
das ist eine viele zig Kilometer lange Singletrack "Arterie". Bei Google
Maps fehlt z.B. der komplette westliche Teil davon (der Trail geht bis
Folsom hinein, fahre ich oft), weshalb ich mit solchen Kartenprogrammen
nichts anfangen kann.
App und Karte musst Du getrennt betrachten. Der MoveTracker kann eine OSM-
Karte entweder online zeigen, oder man lädt sie sich vorher als Offline-
Karte herunter.

Was OSM beinhaltet, stammt von der Community, damit hat die App nichts zu
tun. Du kannst also jetzt schon beurteilen, wie deine Gegend in OSM
aussieht, z.B. <http://www.opencyclemap.org/>

Wenn das okay ist, dann würde ich mir ein gebrauchtes Highend-Andoid-Phone
der vorletzten Generation besorgen, am besten wasserdicht.
Wenn OSM nicht gut genug ist, könntest Du auch selbst Inhalte beitragen.
Oryxmaps hat mehr Möglichkeiten beim Kartenmaterial und könnte auch
eingescannte Papierkarten darstellen.

Auf dem PC könnte man die App im Emulator laufen lassen, aber das dürfte
auch nicht viel mehr Erkenntnisse bringen als das Betrachten der
Screenshots im Playstore. Da ist auch ein Link auf die Seite des Autors,
wo er die Story seiner App erzählt.


--
Joerg
2015-07-09 22:49:37 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Die meisten anderen Offroader fahren auch hier mit um 2bar durch die
Gegend. Aber sie bekommen staendig Platten. Abgerissene Ventile und bei
schlauchlos dann das klassische *PSCHUFFF* .. WOP .. WOP in einer
unerwartet harten Kurve oder ein rasanter Zischer nach Grasdurchfahrten
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Trte_003_lhp.jpg
Bei letzterem sind meist beide Reifen platt. Deshalb habe ich 4mm dicke
Schlaeuche plus dicke Pannebaender plus lose Schlaeuche ueber den
Pannenbaendern, das braucht den Druck. Auch die Reifenflanken halten
damit laenger, die sind bei MTB Reifen oft ziemlich mies.
Ja, Dornen sind ein Problem. Hast Du schon mal einen Schwalbe-Reifen mit
"Double Defense" probiert? Da ist wohl so etwas wie ein hochfestes Kevlar-
Gewebe drin. Ich muss noch ältere Modelle runterfahren, bevor so ein
Reifen dran kommt. Hier gibt es aber nur Brombeerdornen.
Schwalbe Reifen sind mir weit zu teuer. Ein MTB Reifen lebt hier keine
1000km, da darf der nicht ueber $20 kosten. Deshalb sind Tire Liner bei
uns populaer, dann kann man kostenguenstige Reifen fahren.

Ueber die Ausleger von Brombeerbueschen fahre ich oefter. Die haben bei
meinem MTB keine Chance, aber ich reisse mir dabei oft die Pelle auf und
das blutet laengere Zeit. Dafuer kann man im Sommer mampfen ohne Ende,
lecker.

Eine andere invasive Unkrautsorte, die hier vor rund 10 Jahren hinkam
und wie wild waechst:

https://en.wikipedia.org/wiki/Centaurea_solstitialis

Davon bekommen Leute mit den ueblichen duennen Schlaeuchen manchmal
Platten, wenn sie versehentlich in eine solche Pflanze reinrasseln. Da
mein MTB in dieser Hinsicht so gut wie unverwuestlich ist, fahre ich
schonmal kilometerlang 20cm neben dem Singletrack, um diese Unkraeuter
zu plaetten. Als Dampfwalze sozusagen. Vielleicht hilft es ja einigen
Nachfolgern.

Am RR habe ich gute pannenfeste Reifen aus Deutschland. Die kosten zwar
ueber $50/Stueck, aber da sie >3000km halten, ist das ok.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Das Kuechengeraffel beschraenkte sich bei mir meist auf eine kleine
Alupfanne, manchmal plus Deckel. Der Rest liegt im Wald, Reisig,
verdoerrtes Holz und so.
Bannock Mix laesst sich z.B. zuhause vorbereiten und in kleinen Tueten
mitnehmen. Dann braucht man nur noch ein schoenes Plaetzchen am Fluss
und etwas Brennholz.
Hört sich sehr gemütlich an. Kommt hier im mitteleuropäischen Sommer
jedoch weniger in Frage, es sei denn, es regnet.
Wir machen das auch bei Sonnenschein, sogar zuhause. Samstag gibt es
wieder Pizza aus dem holzbefeuerten Grill. Da kommt ein Backofen einfach
nicht ran.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
http://youtu.be/_OagVyKYI5Y
Bei uns sind sie manchmal etwas trist, aber dafuer kann man lange Zeit
http://youtu.be/ylo-h5Sklzo
<http://www.rs1.ruhr/radschnellweg/bau.html>
So etwas kann das Straßennetz ergänzen, aber für den Radverkehr nicht
ersetzen.
Kann es aber sehr gut ergaenzen und der Ressourcenverbrauch haelt sich
in Grenzen, da dort ja bereits eine Bahntrasse existiert. Auf dem Radweg
nach Sacramento hinein ist manchmal dermassen viel los, dass man warten
muss, um von einem Rastplatz wieder einzuscheren. Sowas nenne ich
nuetzliche Infrastruktur.
Post by Andre Eiger
Glaubst Du, dass sich auf diese Art ein ganzes Land erschließen lässt?
Wenn das fertig ist, ist das Erdöl alle und die Straßen sind eh frei ;)
Darüber hinaus lehne ich den immensen Ressourcenverbrauch einer
(illusorischen) flächendeckenden Umsetzung ab, der mit dem Bau noch nicht
beendet ist.
Und das Video aus Holland zeigt, wie schnell der tolle Weg von 1:06 zu
einem Streifchen bei 1:42 verkümmert, ein typisches Problem des Konzepts.
Ja, perfekt ist das dort noch nicht, aber ich bin ein halbes Jahrzehnt
dort unterwegs gewesen und habe mich auf dem RR pudelwohl gefuehlt. Nach
dem Umzug nach Germanien dann weniger und nach dem Umzug in die USA habe
ich das erstmal 15 Jahre nicht mehr angeruehrt. Bis sie in unserer
Gegend Radwege bauten und Trails freigaben. Peu a peu habe ich drei
weitere Leute ermuntert, die jetzt ebenfalls fahren.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Habe gerade gehört, dass beim Wegekonzept für den neuen Soonwald-
Nationalpark über eine Trennung von Radfahrern und Wanderen gesprochen
wird. Auf solche Ideen kann vermutlich nur kommen, wer das auf der
Straße auch nicht hinkriegt.
Das hat man hier so geloest, dass Wanderer links gehen und Radfahrer
rechts fahren. So sieht man sich entgegenkommen. Funktioniert.
Ich denke, es ist das kooperative Verhalten, was da funktioniert. Denn
dass sich Benutzer eines Waldweges konsequent (!) an irgendwelche Seiten
halten, habe ich noch nicht erlebt, solange keine große Pfütze sie zwingt.
Hier ist das auf die Fahrbahn gepinselt und auf Trails stehen in
regelmaessigen Abstaenden Schilder.
Post by Andre Eiger
Mich wundert, dass Du eine ähnlich kooperatives Verhalten auf Straßen mit
Kraftverkehr für unrealistisch hältst.
Das beruht auf Erfahrungen. >95% der Autofahrer sind ruecksichtsvoll.
Von den anderen 5% sind einige sehr gefaehrlich und das ist nunmal auf
Radwegen nicht moeglich. Letzte Woche Dienstag passierte es hier wieder
und das Ergebnis war ein Aufprall von hinten mit 80km/h:

http://www.sacbee.com/news/local/crime/3vi2im/picture26021947/ALTERNATES/FREE_960/IMG_20150630_184944230%20(1)
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Das Problem ist, dass dann sehr viele Leute kategorisch mit dem Auto
fahren und das Fahrrad allenfalls als Freizeitobjekt akzeptieren,
welches man am Wochenende mit dem Auto zum Naturpark und wieder zurueck
kutschiert. Ich glaube, sowas nennt man in Deutsch Baerendienst.
Radverkehr auf langen Relationen ist die Ausnahme und sie wird es
bleiben, egal wie die Wege aussehen. Separatwege für den Radverkehr
werden das von Dir beobachtete Verhalte nur noch verstärken, denn eine
der Botschaften ist, dass Radfahren "auf der Straße" lebensgefährlich
ist. ...
Manchmal ist es das, siehe oben. Die beiden schwerer verletzten RR
Fahrer (der Autofahrer hat drei wegrasiert) haben sie zwar wieder
zusammengeflickt, aber manchmal geht es schief oder die Leute bleiben
schwerbehindert.
Post by Andre Eiger
Gleichzeitig signalisieren sie dem Autofahrer, dass Fahrräder "auf
der Straße" nichts zu suchen haben, was wiederum ein Verhalten indiziert,
dass die erste Botschaft unversehens wahr werden lässt.
Das ist schon wahr. Wobei man hierzulande in Abwesenheit von Radwegen
oft Schilder aufstellt und die helfen.

http://www-cs-faculty.stanford.edu/~uno/diamondsigns/D61.html
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Bei uns hat man das teilweise so geloest, dass einfach nicht asphaltiert
wird. Wozu auch? Man gibt Trails frei, welche nichts versiegeln und nur
minimale Wartung benoetigen. Das MTB wurde ja schon vor Jahrzehnten
(endlich!) erfunden.
Dann bleibt nur noch ein schmales Segment des vielfältigen Spektrums
Fahrrad übrig :-(
Noe. Die Trails sind meist dort, wo man als Autofahrer das Nachsehen
hat. Die muessen grosse Umwege in Kauf nehmen und in manche Gegenden
(z.B. American River South Fork) koennen sie mangels Strassen ueberhaupt
nicht. Leute mit MTB schon. Sowas hier bleibt Autofahrern fuer immer
verborgen, es sei denn, sie sind bereit zu kraxeln, auf ein MTB, ein
Pferd, oder in ein Boot zu steigen:

Loading Image...

Die Leute gewoehnen sich daran. So wie die Radpendler bei Intel, die
mehrheitlich MTB fahren. Einge RR sieht man noch, aber City-Raeder kaum.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Kann man MoveTracker auf dem PC ausprobieren? Ich habe das nur als
Android App gefunden, doch ich besitze kein Smart Phone. In zwei Wochen
ist mein MTB Kumpel wieder da, mit Android Handy, den koennte ich
fragen. Ein Test waere z.B., ob unsere lokalen Buschpisten drauf sind.
Auf einer aehnlichen App war nichtmal der El Dorado Trail zu sehen, und
das ist eine viele zig Kilometer lange Singletrack "Arterie". Bei Google
Maps fehlt z.B. der komplette westliche Teil davon (der Trail geht bis
Folsom hinein, fahre ich oft), weshalb ich mit solchen Kartenprogrammen
nichts anfangen kann.
App und Karte musst Du getrennt betrachten. Der MoveTracker kann eine OSM-
Karte entweder online zeigen, oder man lädt sie sich vorher als Offline-
Karte herunter.
Jetzt muesste man also die Karte bekommen. Da liegt das Problem. Fuer
die Singletracks in 3-4km Umkreis muesste ich die schon selbst
anfertigen, die sind nirgends drauf. Ausser auf Karten der Feuerwehr und
der Ranger. Wie gesagt, Google Maps hatte noch Anfang des Jahres viele
Trails drauf, die jetzt weggefallen sind. Warum auch immer. Dies ist
leider ein Grund, warum bei uns weniger Leute radfahren als Potenzial
vorhanden ist. Auf engen Landstrassen moegen sie genausowenig wie ich
fahren. Ich fand etliche Trails durch akribische Suche in
Satellitenfotos, auf Karten sind die nicht.
Post by Andre Eiger
Was OSM beinhaltet, stammt von der Community, damit hat die App nichts zu
tun. Du kannst also jetzt schon beurteilen, wie deine Gegend in OSM
aussieht, z.B. <http://www.opencyclemap.org/>
Das zeigt fuer hiesige Radfahrer noch viel weniger als Google Maps, da
ist z.B. vom El Dorado Trail (Singletrack) ueberhaupt nichts mehr drauf.

Aber immerhin ist diese Strasse hier im Dorf drauf, waehrend Google Maps
die jetzt nicht mehr hat:

Loading Image...

Ich frage mal meinen Bekannten, wenn er zurueck ist, ob er Opencyclemap
auf seinem Android Foenchen ausprobieren kann. Er ist MTB- und
Gelaendemoppedfahrer, der oft weit in die Pampa rausfaehrt, Interesse
waere also auch bei ihm vorhanden. Wie gut Karten wirklich sind, kann
man sofort anhand der Buschpisten in unser Dorf sehen.
Post by Andre Eiger
Wenn das okay ist, dann würde ich mir ein gebrauchtes Highend-Andoid-Phone
der vorletzten Generation besorgen, am besten wasserdicht.
Wenn OSM nicht gut genug ist, könntest Du auch selbst Inhalte beitragen.
Oryxmaps hat mehr Möglichkeiten beim Kartenmaterial und könnte auch
eingescannte Papierkarten darstellen.
Ich nehme an, Du meist Oruxmaps:

http://www.oruxmaps.com/index_en.html

Scheint man aber auch nicht am PC ausprobieren zu koennen, muss ich auf
den Bekannten warten.
Post by Andre Eiger
Auf dem PC könnte man die App im Emulator laufen lassen, aber das dürfte
auch nicht viel mehr Erkenntnisse bringen als das Betrachten der
Screenshots im Playstore. Da ist auch ein Link auf die Seite des Autors,
wo er die Story seiner App erzählt.
Besser gleich auf dem Smart Phone. Da kann man auch gleich sehen, ob es
noch funktioniert, wenn das Handy-Netz weg ist. Das ist auf einigen
meiner Trails der Fall.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-11 09:02:50 UTC
Permalink
Post by Joerg
Schwalbe Reifen sind mir weit zu teuer. Ein MTB Reifen lebt hier keine
1000km, da darf der nicht ueber $20 kosten. Deshalb sind Tire Liner bei
uns populaer, dann kann man kostenguenstige Reifen fahren.
Die Premium-Fahrradreifen liegen in derselben Preislage wie Budget-
Autoreifen, egal ob MTB oder Rennrad.
Offenbar sind noch genug Kunden bereit, den Preis zu bezahlen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
<http://www.rs1.ruhr/radschnellweg/bau.html>
So etwas kann das Straßennetz ergänzen, aber für den Radverkehr nicht
ersetzen.
Kann es aber sehr gut ergaenzen und der Ressourcenverbrauch haelt sich
in Grenzen, da dort ja bereits eine Bahntrasse existiert. Auf dem Radweg
nach Sacramento hinein ist manchmal dermassen viel los, dass man warten
muss, um von einem Rastplatz wieder einzuscheren. Sowas nenne ich
nuetzliche Infrastruktur.
Wo eine Trasse schon da ist wie eine aufgegebene Bahnstrecke, dann bin
ich dabei. Doch sobald die Verfügungsgewalt an lokale Behörden geht, ist
die Gier oft so groß, mit irgendwelchen "Investoren" einen Deal zu
machen, und so werden sie schnell überbaut, ob Gewerbe oder
Eigenheimsiedlungen, und der Allgemeinheit entzogen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Mich wundert, dass Du eine ähnlich kooperatives Verhalten auf Straßen
mit Kraftverkehr für unrealistisch hältst.
Das beruht auf Erfahrungen. >95% der Autofahrer sind ruecksichtsvoll.
Von den anderen 5% sind einige sehr gefaehrlich und das ist nunmal auf
Radwegen nicht moeglich. Letzte Woche Dienstag passierte es hier wieder
http://www.sacbee.com/news/local/crime/3vi2im/picture26021947/
ALTERNATES/FREE_960/IMG_20150630_184944230%20(1)
Solches Verhalten von Autofahrern verdrängt Radfahrer von der Fahrbahn.
Zu den Folgen gehört dann so etwas:
<http://www.sacbee.com/entertainment/living/health-fitness/Bike-hike/
article2577895.html>

Die Leute fahren lieber mit dem Auto und dem Bike auf dem Heckträger hin
und genießen die Erholung, je nach Gusto im Park oder auf dem Trail oder
einer "Rennstrecke". Tägliche Wege mit dem Rad zu erledigen oder auch mal
eine Radreise sind da außen vor.

Ich glaube daran, dass kooperatives Verhalten gefördert werden muss, sich
selbst zurückzunehmen, Respekt aufzubringen und Vertrauen genießen zu
können.

Die Separation geht vom Gegenteil aus: Konfrontation, sich durchsetzen,
alles selbst unter Kontrolle haben.
Das führt bei dem meisten Leuten zu einem angstgetriebenen Verhalten.
Auf Copenhagenize gibt es einen Essay zu diesem Thema:

The Fear of Cycling

<http://www.copenhagenize.com/2009/09/fear-of-cycling-01-essay-in-five-
parts.html>
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Gleichzeitig signalisieren sie dem Autofahrer, dass Fahrräder "auf der
Straße" nichts zu suchen haben, was wiederum ein Verhalten indiziert,
dass die erste Botschaft unversehens wahr werden lässt.
Das ist schon wahr. Wobei man hierzulande in Abwesenheit von Radwegen
oft Schilder aufstellt und die helfen.
http://www-cs-faculty.stanford.edu/~uno/diamondsigns/D61.html
Nicht der schlechteste Ansatz. Steht in DE zwar im Gesetzblatt, aber
mancher Führerscheininhaber hat das offenbar vergessen oder verdrängt.
Post by Joerg
Noe. Die Trails sind meist dort, wo man als Autofahrer das Nachsehen
hat. Die muessen grosse Umwege in Kauf nehmen und in manche Gegenden
(z.B. American River South Fork) koennen sie mangels Strassen ueberhaupt
nicht. Leute mit MTB schon. Sowas hier bleibt Autofahrern fuer immer
verborgen, es sei denn, sie sind bereit zu kraxeln, auf ein MTB, ein
http://www.americanwhitewater.com/wp-content/uploads/
KEV_7639-1024x687.jpg
Solche Trails finde ich auch schön, sie gehören jedoch zur
Freizeitgestaltung mit dem Rad (was ich begrüße), aber mir geht es um die
Freiheit, auch weiterhin auch das Straßennetz mit dem Rad benutzen zu
können. Das ist kein Selbstläufer.
Post by Joerg
Die Leute gewoehnen sich daran. So wie die Radpendler bei Intel, die
mehrheitlich MTB fahren. Einge RR sieht man noch, aber City-Raeder kaum.
So wie Radwege typischerweise nach einigen Jahren aussehen, kann ich das
verstehen ;-)
Post by Joerg
Jetzt muesste man also die Karte bekommen. Da liegt das Problem. Fuer
die Singletracks in 3-4km Umkreis muesste ich die schon selbst
anfertigen, die sind nirgends drauf. Ausser auf Karten der Feuerwehr und
der Ranger. Wie gesagt, Google Maps hatte noch Anfang des Jahres viele
Trails drauf, die jetzt weggefallen sind. Warum auch immer. Dies ist
leider ein Grund, warum bei uns weniger Leute radfahren als Potenzial
vorhanden ist. Auf engen Landstrassen moegen sie genausowenig wie ich
fahren. Ich fand etliche Trails durch akribische Suche in
Satellitenfotos, auf Karten sind die nicht.
Ich habe fertige OSM .map-Dateien von hier geholt:
<http://download.mapsforge.org/maps/>

Die können von MoveTracker und von Oruxmaps gleichermaßen verwendet
werden.

Im Blog des Autors steht noch etwas mehr dazu:
<https://tinkerpete.wordpress.com/2011/02/12/wie-kann-man-openstreetmap-
in-%E2%80%9Amap%E2%80%99-dateien-fur-gpssend-konvertieren/>
Post by Joerg
Aber immerhin ist diese Strasse hier im Dorf drauf, waehrend Google Maps
http://www.analogconsultants.com/ng/bike/Chapparal1.JPG
Ich frage mal meinen Bekannten, wenn er zurueck ist, ob er Opencyclemap
auf seinem Android Foenchen ausprobieren kann. Er ist MTB- und
Gelaendemoppedfahrer, der oft weit in die Pampa rausfaehrt, Interesse
waere also auch bei ihm vorhanden. Wie gut Karten wirklich sind, kann
man sofort anhand der Buschpisten in unser Dorf sehen.
Wenn Du die Karten für Deine Gegend verbessern willst, ist das zum
Beispiel mit OSMTracker möglich.
Vor 10 Jahren war Mecklenburg stellenweise auch noch mau, inzwischen top.
Post by Joerg
http://www.oruxmaps.com/index_en.html
Scheint man aber auch nicht am PC ausprobieren zu koennen, muss ich auf
den Bekannten warten.
Ja, das meine ich. Es kann einserseits sehr viel mehr als MoveTracker,
andererseits fehlt das einfache Unfallmeldungs-Feature.
Joerg
2015-07-11 19:32:36 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Schwalbe Reifen sind mir weit zu teuer. Ein MTB Reifen lebt hier keine
1000km, da darf der nicht ueber $20 kosten. Deshalb sind Tire Liner bei
uns populaer, dann kann man kostenguenstige Reifen fahren.
Die Premium-Fahrradreifen liegen in derselben Preislage wie Budget-
Autoreifen, egal ob MTB oder Rennrad.
Offenbar sind noch genug Kunden bereit, den Preis zu bezahlen.
Diese Bereitschaft faengt zumindest bei uns an wegzubroeckeln. Da die FH
diesen Trend irgendwie nicht kapieren, bestellen etliche Vielfahrer
ueber Internet. Nach einiger Zeit hat man raus, welche Hersteller und
Quellen fuer Reifen, Bremsbelaege und so weiter gut sind. Wir bestellen
sogar unseren italienischen Espresso ueber Internet, von Lavazza.

Bei Autos und Motorraeder ist es anders. Dort haben die Haendler kapiert
und man kann vor Ort guenstig Reifen von Kumho und so weiter kaufen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
<http://www.rs1.ruhr/radschnellweg/bau.html>
So etwas kann das Straßennetz ergänzen, aber für den Radverkehr nicht
ersetzen.
Kann es aber sehr gut ergaenzen und der Ressourcenverbrauch haelt sich
in Grenzen, da dort ja bereits eine Bahntrasse existiert. Auf dem Radweg
nach Sacramento hinein ist manchmal dermassen viel los, dass man warten
muss, um von einem Rastplatz wieder einzuscheren. Sowas nenne ich
nuetzliche Infrastruktur.
Wo eine Trasse schon da ist wie eine aufgegebene Bahnstrecke, dann bin
ich dabei. Doch sobald die Verfügungsgewalt an lokale Behörden geht, ist
die Gier oft so groß, mit irgendwelchen "Investoren" einen Deal zu
machen, und so werden sie schnell überbaut, ob Gewerbe oder
Eigenheimsiedlungen, und der Allgemeinheit entzogen.
Das geht bei uns mit Bahnstrecken zum Glueck nicht so einfach.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Mich wundert, dass Du eine ähnlich kooperatives Verhalten auf Straßen
mit Kraftverkehr für unrealistisch hältst.
Das beruht auf Erfahrungen. >95% der Autofahrer sind ruecksichtsvoll.
Von den anderen 5% sind einige sehr gefaehrlich und das ist nunmal auf
Radwegen nicht moeglich. Letzte Woche Dienstag passierte es hier wieder
http://www.sacbee.com/news/local/crime/3vi2im/picture26021947/
ALTERNATES/FREE_960/IMG_20150630_184944230%20(1)
Solches Verhalten von Autofahrern verdrängt Radfahrer von der Fahrbahn.
<http://www.sacbee.com/entertainment/living/health-fitness/Bike-hike/
article2577895.html>
Das ist wenige eine Folge, dieser Weg wird einfach zu belebt und muss
verbreitert werden. Das geschieht derzeit auch an manchen Stellen, z.B.
zwischen Folsom ind Rancho Cordova. Es ist ansonsten wie mit Autobahnen,
ich versuche, meine Fahrten auf diesem Radweg ausserhalb der Stosszeiten
(Pendler etc.) zu legen.

Einer der Gruende fuer die Fuelle ist der massive Ausbau von Radwegen in
Folsom. Von dort fahren viele Leute mit dem Rad weiter auf diesen
Radweg, oder auf Schusters Rappen.
Post by Andre Eiger
Die Leute fahren lieber mit dem Auto und dem Bike auf dem Heckträger hin
und genießen die Erholung, je nach Gusto im Park oder auf dem Trail oder
einer "Rennstrecke". Tägliche Wege mit dem Rad zu erledigen oder auch mal
eine Radreise sind da außen vor.
Ich glaube daran, dass kooperatives Verhalten gefördert werden muss, sich
selbst zurückzunehmen, Respekt aufzubringen und Vertrauen genießen zu
können.
Die Separation geht vom Gegenteil aus: Konfrontation, sich durchsetzen,
alles selbst unter Kontrolle haben.
Das führt bei dem meisten Leuten zu einem angstgetriebenen Verhalten.
Es ist einfach so, dass man auf guten Radwegen total entspannt fahren
kann. Man muss sich nicht staendig umdrehen.

Ich habe Anfang des Jahres einen Bekannten ueberredet, ueber Strassen
gleich mit dem MTB zu Trails zu fahren. Prompt hat ihn auf der ersten
Fahrt ein Autofahrer fast uebergemangelt. Das reichte ihm, er faehrt das
MTB nun wieder mit dem Auto zu Trails ... "Wir treffen uns dann da in
einer halben Stunde".
Post by Andre Eiger
The Fear of Cycling
<http://www.copenhagenize.com/2009/09/fear-of-cycling-01-essay-in-five-
parts.html>
Zitat, zweiter Teil: "... my chief point here is to note how helmet
promotion campaigns play on people’s existing fear of cycling"

Das ist echt Unsinn. Hier ist es so, das Radfahrer vor dem Aufsitzen
ganz natuerlich den Helm aufsetzen. Es ist ja auch nicht so, dass etwa
die Gurtpflicht eine Angst vor dem Autofahren erzeugt.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Gleichzeitig signalisieren sie dem Autofahrer, dass Fahrräder "auf der
Straße" nichts zu suchen haben, was wiederum ein Verhalten indiziert,
dass die erste Botschaft unversehens wahr werden lässt.
Das ist schon wahr. Wobei man hierzulande in Abwesenheit von Radwegen
oft Schilder aufstellt und die helfen.
http://www-cs-faculty.stanford.edu/~uno/diamondsigns/D61.html
Nicht der schlechteste Ansatz. Steht in DE zwar im Gesetzblatt, aber
mancher Führerscheininhaber hat das offenbar vergessen oder verdrängt.
Man hat hier auch oft Schilder "Bike Xing" (Fahrraeder kreuzen) an
Stellen, wo Autofahrer einen Radweg uebersehen koennten.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Noe. Die Trails sind meist dort, wo man als Autofahrer das Nachsehen
hat. Die muessen grosse Umwege in Kauf nehmen und in manche Gegenden
(z.B. American River South Fork) koennen sie mangels Strassen ueberhaupt
nicht. Leute mit MTB schon. Sowas hier bleibt Autofahrern fuer immer
verborgen, es sei denn, sie sind bereit zu kraxeln, auf ein MTB, ein
http://www.americanwhitewater.com/wp-content/uploads/
KEV_7639-1024x687.jpg
Solche Trails finde ich auch schön, sie gehören jedoch zur
Freizeitgestaltung mit dem Rad (was ich begrüße), aber mir geht es um die
Freiheit, auch weiterhin auch das Straßennetz mit dem Rad benutzen zu
können. Das ist kein Selbstläufer.
Die sind nicht immer nur Freizeitstrecken. Z.B. ist die komplette
Strecke von hier in die Stadt Placerville Singletrack. Es gibt keine
andere praktische Verbindung mit dem Fahrrad, denn den auf der Strecke
autobahnaehnlichen ausgebauten Highway 50 darf man mit Pferden und
Fahrraedern nicht benutzen. Man muss also ein MTB fahren und
einigermassen damit umgehen koennen, ein Pferd reiten, oder das Auto nehmen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Die Leute gewoehnen sich daran. So wie die Radpendler bei Intel, die
mehrheitlich MTB fahren. Einge RR sieht man noch, aber City-Raeder kaum.
So wie Radwege typischerweise nach einigen Jahren aussehen, kann ich das
verstehen ;-)
Hier nicht, die sehen in Folsom (wo Intel ist) so aus, in diesem Fall
ein abgesetzter Radweg fuer gemuetliches Fahren plus Radstreifen fuer
volle Kamelle auf dem RR:

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Inzwischen ist dort eine grosse Bruecke nur fuer Radfahrer und
Fussgaenger hinzugekommen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Jetzt muesste man also die Karte bekommen. Da liegt das Problem. Fuer
die Singletracks in 3-4km Umkreis muesste ich die schon selbst
anfertigen, die sind nirgends drauf. Ausser auf Karten der Feuerwehr und
der Ranger. Wie gesagt, Google Maps hatte noch Anfang des Jahres viele
Trails drauf, die jetzt weggefallen sind. Warum auch immer. Dies ist
leider ein Grund, warum bei uns weniger Leute radfahren als Potenzial
vorhanden ist. Auf engen Landstrassen moegen sie genausowenig wie ich
fahren. Ich fand etliche Trails durch akribische Suche in
Satellitenfotos, auf Karten sind die nicht.
<http://download.mapsforge.org/maps/>
Die können von MoveTracker und von Oruxmaps gleichermaßen verwendet
werden.
<https://tinkerpete.wordpress.com/2011/02/12/wie-kann-man-openstreetmap-
in-%E2%80%9Amap%E2%80%99-dateien-fur-gpssend-konvertieren/>
Er schreibt aber, "Kleinere Gebiete kann man direkt von
openstreetmap.org downloaden". Und da faengt das Problem bereits an,
diese Karten haben nichtmal unser Singletrack-Hauptarterien drin. Kleine
Abschnitte in unserem Staedtchen fehlen ebenfalls alle.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Aber immerhin ist diese Strasse hier im Dorf drauf, waehrend Google Maps
http://www.analogconsultants.com/ng/bike/Chapparal1.JPG
Ich frage mal meinen Bekannten, wenn er zurueck ist, ob er Opencyclemap
auf seinem Android Foenchen ausprobieren kann. Er ist MTB- und
Gelaendemoppedfahrer, der oft weit in die Pampa rausfaehrt, Interesse
waere also auch bei ihm vorhanden. Wie gut Karten wirklich sind, kann
man sofort anhand der Buschpisten in unser Dorf sehen.
Wenn Du die Karten für Deine Gegend verbessern willst, ist das zum
Beispiel mit OSMTracker möglich.
Vor 10 Jahren war Mecklenburg stellenweise auch noch mau, inzwischen top.
Oder ganz dekadent einfach eine Karte von der Ranger Station nehmen :-)

Dafuer nutzt allerdings ein Smart Phone nichts, die sind nur auf Papier
zu bekommen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
http://www.oruxmaps.com/index_en.html
Scheint man aber auch nicht am PC ausprobieren zu koennen, muss ich auf
den Bekannten warten.
Ja, das meine ich. Es kann einserseits sehr viel mehr als MoveTracker,
andererseits fehlt das einfache Unfallmeldungs-Feature.
Das braeuchte man fuer Radfahrten ja nicht. Auf meinen ueblichen
Strecken duerfte das eh kaum funktionieren, da oft kein Handy-Netz
verfuegbar.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-11 23:41:25 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Solches Verhalten von Autofahrern verdrängt Radfahrer von der Fahrbahn.
<http://www.sacbee.com/entertainment/living/health-fitness/Bike-hike/
article2577895.html>
Das ist wenige eine Folge, dieser Weg wird einfach zu belebt und muss
verbreitert werden. Das geschieht derzeit auch an manchen Stellen, z.B.
zwischen Folsom ind Rancho Cordova. Es ist ansonsten wie mit Autobahnen,
ich versuche, meine Fahrten auf diesem Radweg ausserhalb der Stosszeiten
(Pendler etc.) zu legen.
Einer der Gruende fuer die Fuelle ist der massive Ausbau von Radwegen in
Folsom. Von dort fahren viele Leute mit dem Rad weiter auf diesen
Radweg, oder auf Schusters Rappen.
In der deutschen Fahrrad-Vorzeigestadt Münster drängelt sich auch alles
auf den Radwegen, zwangsläufig, weil die Fahrbahn exklusiv dem
Kraftverkehr vorbehalten ist. Flüssiger Radverkehr ist etwas anderes. Dem
Auto wird der unverhältnismäßig große Anteil der Verkehrsfläche
gesichert, auf Kosten aller anderen. Überall, wo so eine autogerechte
Gestaltung der Stadt gelungen ist, mag sich kein Mensch mehr aufhalten.
Das ist für mich kein Zukunftsmodell.
Post by Joerg
Es ist einfach so, dass man auf guten Radwegen total entspannt fahren
kann. Man muss sich nicht staendig umdrehen.
Ich habe Anfang des Jahres einen Bekannten ueberredet, ueber Strassen
gleich mit dem MTB zu Trails zu fahren. Prompt hat ihn auf der ersten
Fahrt ein Autofahrer fast uebergemangelt. Das reichte ihm, er faehrt das
MTB nun wieder mit dem Auto zu Trails ... "Wir treffen uns dann da in
einer halben Stunde".
Scheint, ihr habt ein Problem mit Respekt und Rücksicht. An der
Veränderung dieses Verhaltens sollte man arbeiten. Das Prinzip der
Separation erkennt das vermeintliche Faustrecht des Stärkeren als
naturgegeben an und wird es weiter kultivieren.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
The Fear of Cycling
<http://www.copenhagenize.com/2009/09/fear-of-cycling-01-essay-in-five-
parts.html>
Zitat, zweiter Teil: "... my chief point here is to note how helmet
promotion campaigns play on people’s existing fear of cycling"
Das ist echt Unsinn. Hier ist es so, das Radfahrer vor dem Aufsitzen
ganz natuerlich den Helm aufsetzen. Es ist ja auch nicht so, dass etwa
die Gurtpflicht eine Angst vor dem Autofahren erzeugt.
Nun, ich bin kein native speaker, aber ich interpretiere den Satz so,
dass man die Leute zu allem bringen kann, wenn man es schafft, ihnen
Angst zu machen. Zum Beispiel Fahrradhelme verkaufen. Aber da geht noch
sehr viel mehr, leider.
Das heißt nicht, dass angstgesteuerte Menschen sich irgendwie ängstlich
verhalten oder besonders vorsichtig Radfahren. Nein, das kann auch häufig
ein Auslöser für Aggression und Rücksichtslosigkeit sein.
Ich ordne da beispielsweise die Fraktion sportlicher Radfahrer ein, die
auf jeden Fall die lebensgefährliche Fahrbahn meidet und lieber auf den
Gehweg ausweicht, und dann mit knapp 30 km/h zwischen parkenden Autos und
Hauseingängen langbrettern, natürlich mit Helm.

Angst macht irrationales Verhalten.

Am meisten besorgt um das Wohlergehen der Radfahrer ist hierzulande der
ADAC. Der spielt auf der Klaviatur der Angst gekonnt in allen Tönen, um
in Wirklichkeit die Interessen seiner Autolobby zu vertreten.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Solche Trails finde ich auch schön, sie gehören jedoch zur
Freizeitgestaltung mit dem Rad (was ich begrüße), aber mir geht es um
die Freiheit, auch weiterhin auch das Straßennetz mit dem Rad benutzen
zu können. Das ist kein Selbstläufer.
Die sind nicht immer nur Freizeitstrecken. Z.B. ist die komplette
Strecke von hier in die Stadt Placerville Singletrack. Es gibt keine
andere praktische Verbindung mit dem Fahrrad, denn den auf der Strecke
autobahnaehnlichen ausgebauten Highway 50 darf man mit Pferden und
Fahrraedern nicht benutzen. Man muss also ein MTB fahren und
einigermassen damit umgehen koennen, ein Pferd reiten, oder das Auto nehmen.
Mein Reden. Geht das normale Straßennetz für Radfahrer verloren, ob
explizit durch Verkehrsregeln oder faktisch durch ein rücksichtsloses
Verkehrsklima, ist Schluss mit der Effizienz des Fahrrades. So etwas wie
meine Ostseetour kann ich mir dann abschminken, den Weg zur Arbeit
übrigens auch.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
<http://download.mapsforge.org/maps/>
Die können von MoveTracker und von Oruxmaps gleichermaßen verwendet
werden.
<https://tinkerpete.wordpress.com/2011/02/12/wie-kann-man-
openstreetmap-
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
in-%E2%80%9Amap%E2%80%99-dateien-fur-gpssend-konvertieren/>
Er schreibt aber, "Kleinere Gebiete kann man direkt von
openstreetmap.org downloaden". Und da faengt das Problem bereits an,
diese Karten haben nichtmal unser Singletrack-Hauptarterien drin. Kleine
Abschnitte in unserem Staedtchen fehlen ebenfalls alle.
Hmm, scheinbar hat bei euch niemand Interesse daran, die Wege zu
kartografieren.
Wie gesagt, nicht die App macht die Karte, sondern die Community. Wer
mag, kann zu Openstreetmap beitragen. Auf <http://openmtbmap.org> gibt es
ein paar Tipps für den Einstieg mit Schwerpunkt MTB.
Post by Joerg
Oder ganz dekadent einfach eine Karte von der Ranger Station nehmen :-)
Dafuer nutzt allerdings ein Smart Phone nichts, die sind nur auf Papier
zu bekommen.
Wenn Du die einscannst, könnte Oruxmaps die anzeigen. Hatte selbst aber
noch keine Veranlassung dazu.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ja, das meine ich. Es kann einserseits sehr viel mehr als MoveTracker,
andererseits fehlt das einfache Unfallmeldungs-Feature.
Das braeuchte man fuer Radfahrten ja nicht. Auf meinen ueblichen
Strecken duerfte das eh kaum funktionieren, da oft kein Handy-Netz
verfuegbar.
Auf meinen (seltenen) MTB-Touren alleine im Taunus aktiviere ich
Livetracking sowie Unfallmeldefunktion, ich hab's ja sowieso mit, weil
ich die Strecke aufzeichne.
Da gibt es zwar auch genügend Funklöcher, aber für den Fall des Falles
ist das eine Chance mehr. Müsstest Du als Verfechter der konsequenten
Verwendung des Fahrradhelmes doch eigentlich auch so sehen, oder?
Joerg
2015-07-12 17:00:13 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Solches Verhalten von Autofahrern verdrängt Radfahrer von der Fahrbahn.
<http://www.sacbee.com/entertainment/living/health-fitness/Bike-hike/
article2577895.html>
Das ist wenige eine Folge, dieser Weg wird einfach zu belebt und muss
verbreitert werden. Das geschieht derzeit auch an manchen Stellen, z.B.
zwischen Folsom ind Rancho Cordova. Es ist ansonsten wie mit Autobahnen,
ich versuche, meine Fahrten auf diesem Radweg ausserhalb der Stosszeiten
(Pendler etc.) zu legen.
Einer der Gruende fuer die Fuelle ist der massive Ausbau von Radwegen in
Folsom. Von dort fahren viele Leute mit dem Rad weiter auf diesen
Radweg, oder auf Schusters Rappen.
In der deutschen Fahrrad-Vorzeigestadt Münster drängelt sich auch alles
auf den Radwegen, zwangsläufig, weil die Fahrbahn exklusiv dem
Kraftverkehr vorbehalten ist. Flüssiger Radverkehr ist etwas anderes. Dem
Auto wird der unverhältnismäßig große Anteil der Verkehrsfläche
gesichert, auf Kosten aller anderen. Überall, wo so eine autogerechte
Gestaltung der Stadt gelungen ist, mag sich kein Mensch mehr aufhalten.
Das ist für mich kein Zukunftsmodell.
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm. Ist jedoch ueber 20 Jahre her und ich
hatte nicht mein RR unterm Hintern, sondern ein gemietetes City-Rad. Das
letzte Mal war ich 2012 in Muenster, diesmal allerdings mit einem
Mietwagen, und es sah noch fast so aus wie frueher.

In der Stadt selbst fand ich einige Radwege ebenfalls suboptimal. Schoen
war jedoch, dass man sich einigermassen darauf verlassen konnte, dass
Radwege ins Umland einen nicht ploetzlich auf eine enge Landstrasse
rauskippten, wo die Himbeertonis mit ihren Rennsemmeln einem fast das
linke Pedale abrasieren. Besonders wenn man kleine Stepkes dabei hat,
die erst gerade mit dem Radfahren anfangen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Es ist einfach so, dass man auf guten Radwegen total entspannt fahren
kann. Man muss sich nicht staendig umdrehen.
Ich habe Anfang des Jahres einen Bekannten ueberredet, ueber Strassen
gleich mit dem MTB zu Trails zu fahren. Prompt hat ihn auf der ersten
Fahrt ein Autofahrer fast uebergemangelt. Das reichte ihm, er faehrt das
MTB nun wieder mit dem Auto zu Trails ... "Wir treffen uns dann da in
einer halben Stunde".
Scheint, ihr habt ein Problem mit Respekt und Rücksicht. An der
Veränderung dieses Verhaltens sollte man arbeiten. Das Prinzip der
Separation erkennt das vermeintliche Faustrecht des Stärkeren als
naturgegeben an und wird es weiter kultivieren.
Es ist das klassische Henne-Ei Problem. Ohne Radwege bekommt man hier
Leute kaum zum Radfahren, daher laesst sich Safety by Numbers oder gar
eine Verhaltensaenderung bei Autofahrern nicht mehr erwirken. Es ist
etwa 100 Jahre zu spaet dafuer, im Prinzip seit der Ford Model-T herauskam.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
The Fear of Cycling
<http://www.copenhagenize.com/2009/09/fear-of-cycling-01-essay-in-five-
parts.html>
Zitat, zweiter Teil: "... my chief point here is to note how helmet
promotion campaigns play on people’s existing fear of cycling"
Das ist echt Unsinn. Hier ist es so, das Radfahrer vor dem Aufsitzen
ganz natuerlich den Helm aufsetzen. Es ist ja auch nicht so, dass etwa
die Gurtpflicht eine Angst vor dem Autofahren erzeugt.
Nun, ich bin kein native speaker, aber ich interpretiere den Satz so,
dass man die Leute zu allem bringen kann, wenn man es schafft, ihnen
Angst zu machen. Zum Beispiel Fahrradhelme verkaufen. Aber da geht noch
sehr viel mehr, leider.
Das heißt nicht, dass angstgesteuerte Menschen sich irgendwie ängstlich
verhalten oder besonders vorsichtig Radfahren. Nein, das kann auch häufig
ein Auslöser für Aggression und Rücksichtslosigkeit sein.
Ich ordne da beispielsweise die Fraktion sportlicher Radfahrer ein, die
auf jeden Fall die lebensgefährliche Fahrbahn meidet und lieber auf den
Gehweg ausweicht, und dann mit knapp 30 km/h zwischen parkenden Autos und
Hauseingängen langbrettern, natürlich mit Helm.
Sowas machen hier nur unsportliche Radfahrer, meist ohne Helm. Die
allerdings sehr oft. Professionellere Radfahrer fahren (bei uns) so gut
wie alle mit Helm, aus eigener Ueberzeugung, das hat nichts mit Angst zu
tun.

Wenn man einen RR-Fahrer in Papageienkluft auf dem Buergersteig sieht,
dann stehend. Meist weil er anhielt, um einem Handy-Anruf zu erleidigen.
Dafuer will man den Radstreifen nicht blockieren, und darf auch nicht.
Post by Andre Eiger
Angst macht irrationales Verhalten.
Am meisten besorgt um das Wohlergehen der Radfahrer ist hierzulande der
ADAC. Der spielt auf der Klaviatur der Angst gekonnt in allen Tönen, um
in Wirklichkeit die Interessen seiner Autolobby zu vertreten.
M.W. ist sogar der ADFC pro-Radweg. Was ich begruessenswert finde.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Solche Trails finde ich auch schön, sie gehören jedoch zur
Freizeitgestaltung mit dem Rad (was ich begrüße), aber mir geht es um
die Freiheit, auch weiterhin auch das Straßennetz mit dem Rad benutzen
zu können. Das ist kein Selbstläufer.
Die sind nicht immer nur Freizeitstrecken. Z.B. ist die komplette
Strecke von hier in die Stadt Placerville Singletrack. Es gibt keine
andere praktische Verbindung mit dem Fahrrad, denn den auf der Strecke
autobahnaehnlichen ausgebauten Highway 50 darf man mit Pferden und
Fahrraedern nicht benutzen. Man muss also ein MTB fahren und
einigermassen damit umgehen koennen, ein Pferd reiten, oder das Auto nehmen.
Mein Reden. Geht das normale Straßennetz für Radfahrer verloren, ob
explizit durch Verkehrsregeln oder faktisch durch ein rücksichtsloses
Verkehrsklima, ist Schluss mit der Effizienz des Fahrrades. So etwas wie
meine Ostseetour kann ich mir dann abschminken, den Weg zur Arbeit
übrigens auch.
Das ist eben nicht unbedingt der Fall. Ich fahre fast jede Woche dort
rauf, mit dem Fahrrad. Wo liegt das Problem? MTB gelten hier als ganz
normales Verkehrsmittel und so gut wie alle ernsthaften Radfahrer
koennen damit umgehen. Umgekehrt gibt es fuer Radfahrer manchmal einen
direkten Weg (bei uns z.B. von Lotus nach Folsom, per MTB), waehrend
Autofahrer eine laengere kurvige Landstrasse nehmen muessen.
Motorradfahrern macht die sogar Spass, Otto Normalverbraucher im
Mittelklassenwagen jedoch kaum, besonders wenn den Kids auf der
Rueckbank dabei uebel wird.

Ein Problem haben manchmal ehemalige Grosstadtbewohner, die hier
raufziehen. Einer versuchte den Trail nach Placerville im Fruehjahr und
dann nie wieder. Erfahrener RR-Fahrer, hat sich auf dem MTB aber prompt
geloeffelt.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
<http://download.mapsforge.org/maps/>
Die können von MoveTracker und von Oruxmaps gleichermaßen verwendet
werden.
<https://tinkerpete.wordpress.com/2011/02/12/wie-kann-man-
openstreetmap-
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
in-%E2%80%9Amap%E2%80%99-dateien-fur-gpssend-konvertieren/>
Er schreibt aber, "Kleinere Gebiete kann man direkt von
openstreetmap.org downloaden". Und da faengt das Problem bereits an,
diese Karten haben nichtmal unser Singletrack-Hauptarterien drin. Kleine
Abschnitte in unserem Staedtchen fehlen ebenfalls alle.
Hmm, scheinbar hat bei euch niemand Interesse daran, die Wege zu
kartografieren.
Das seltsame ist, mal sind die Wege drin wie bei Google Maps und ein
halbes Jahr spaeter sind sie teilweise wieder weg. Die meisten Online
Dienste schrauben zuviel rum an den Web Sites.
Post by Andre Eiger
Wie gesagt, nicht die App macht die Karte, sondern die Community. Wer
mag, kann zu Openstreetmap beitragen. Auf <http://openmtbmap.org> gibt es
ein paar Tipps für den Einstieg mit Schwerpunkt MTB.
Danke, muss ich mir mal reinziehen und dazu Basecamp isntallieren. Sieht
aus, als waere das kostenlos.

http://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=4435
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Oder ganz dekadent einfach eine Karte von der Ranger Station nehmen :-)
Dafuer nutzt allerdings ein Smart Phone nichts, die sind nur auf Papier
zu bekommen.
Wenn Du die einscannst, könnte Oruxmaps die anzeigen. Hatte selbst aber
noch keine Veranlassung dazu.
Das wuerde mit meinem Letter/A4 Scanner sehr aetzend.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ja, das meine ich. Es kann einserseits sehr viel mehr als MoveTracker,
andererseits fehlt das einfache Unfallmeldungs-Feature.
Das braeuchte man fuer Radfahrten ja nicht. Auf meinen ueblichen
Strecken duerfte das eh kaum funktionieren, da oft kein Handy-Netz
verfuegbar.
Auf meinen (seltenen) MTB-Touren alleine im Taunus aktiviere ich
Livetracking sowie Unfallmeldefunktion, ich hab's ja sowieso mit, weil
ich die Strecke aufzeichne.
Da gibt es zwar auch genügend Funklöcher, aber für den Fall des Falles
ist das eine Chance mehr. Müsstest Du als Verfechter der konsequenten
Verwendung des Fahrradhelmes doch eigentlich auch so sehen, oder?
Ich vermute jedoch, dass es nicht bis in diese Meldungen vordringt, wenn
auf dem Darrington Trail mal wieder einer voll verrissen hat und der
Rettungshubschrauber kommt.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-15 21:09:59 UTC
Permalink
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?



Eine kleine Unachtsamkeit oder irgendein ein dummer Zufall reicht für
einen fatalen Unfall.

Dann auch noch so dicht an den parkenden Autos vorbei, gruselig.
Post by Joerg
In der Stadt selbst fand ich einige Radwege ebenfalls suboptimal. Schoen
war jedoch, dass man sich einigermassen darauf verlassen konnte, dass
Radwege ins Umland einen nicht ploetzlich auf eine enge Landstrasse
rauskippten, wo die Himbeertonis mit ihren Rennsemmeln einem fast das
linke Pedale abrasieren. Besonders wenn man kleine Stepkes dabei hat,
die erst gerade mit dem Radfahren anfangen.
Mit kleinen Stepkes zur großen Tour auf die Landstraße? Radfahranfänger?
Zur Oma 20 km über Land? Bist Du sicher?
Sorry, das ist mir einfach zu exotisch. Habe das anders gemacht.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Scheint, ihr habt ein Problem mit Respekt und Rücksicht. An der
Veränderung dieses Verhaltens sollte man arbeiten. Das Prinzip der
Separation erkennt das vermeintliche Faustrecht des Stärkeren als
naturgegeben an und wird es weiter kultivieren.
Es ist das klassische Henne-Ei Problem. Ohne Radwege bekommt man hier
Leute kaum zum Radfahren, daher laesst sich Safety by Numbers oder gar
eine Verhaltensaenderung bei Autofahrern nicht mehr erwirken. Es ist
etwa 100 Jahre zu spaet dafuer, im Prinzip seit der Ford Model-T herauskam.
An diesem Argument finde ich ist ein bisschen etwas dran. An der
Zementierung dieser Verhältnisse mag ich allerdings nicht mitwirken. Auch
bauliche Maßnahmen können auf eine Verhaltensänderung hinwirken, aber das
sind sicher keine separierten Bike Lanes zwischen Speed-optimierten
exklusiven Kfz-Spuren, sondern vielleicht eine Verengung des Raumes für
Kfz, deren Verlangsamung, das Reduzieren der Geradlinigkeit, die Nutzung
des öffentlichen Raumes in vielfältiger Weise.
Ganz banal sind Blumenkübel, Schwellen und stationäre Blitzer, aber es
geht sicher auch kreativer.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich ordne da beispielsweise die Fraktion sportlicher Radfahrer ein, die
auf jeden Fall die lebensgefährliche Fahrbahn meidet und lieber auf den
Gehweg ausweicht, und dann mit knapp 30 km/h zwischen parkenden Autos
und Hauseingängen langbrettern, natürlich mit Helm.
Sowas machen hier nur unsportliche Radfahrer, meist ohne Helm. Die
allerdings sehr oft. Professionellere Radfahrer fahren (bei uns) so gut
wie alle mit Helm, aus eigener Ueberzeugung, das hat nichts mit Angst zu
tun.
Wenn man einen RR-Fahrer in Papageienkluft auf dem Buergersteig sieht,
dann stehend. Meist weil er anhielt, um einem Handy-Anruf zu erleidigen.
Dafuer will man den Radstreifen nicht blockieren, und darf auch nicht.
So viel Manschetten wie Du vor Autos hast, nehme ich Dir nicht ab, dass
Du den Fußweg ungenutzt lassen würdest, vor allem wo da doch gerade
niemand langläuft ;-)

Wenn "unsportliche" oder einfach langsame Radfahrer auf dem Fußweg
herumkurven, nehme ich das nicht so tragisch, auch wenn es ordnungswidrig
ist. Die sind eh nicht schneller als ein Jogger. Beim Joggen hast Du auch
einen Helm auf? 11 km/h, da kann man böse stolpern ... (sorry, habe etwas
getrunken heute Abend ;-)

Um noch mal auf dem von mir beobachteten Typus herumzuhacken, der ist
auch immer gut für's Geisterradeln, sogar auf dem per Strichline
angedeuteten Radfahrstreifen mit zwei entgegenkommenden Fahrstreifen
einer innerörtlichen vierspurigen Straße.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Angst macht irrationales Verhalten.
Am meisten besorgt um das Wohlergehen der Radfahrer ist hierzulande der
ADAC. Der spielt auf der Klaviatur der Angst gekonnt in allen Tönen, um
in Wirklichkeit die Interessen seiner Autolobby zu vertreten.
M.W. ist sogar der ADFC pro-Radweg. Was ich begruessenswert finde.
Äh, nein. Viele Leute, viele Meinungen, aber die undifferenzierte Pro-
Radweg-Phase ist beim ADFC vorbei. Ich habe gerade keine Quellen parat,
weil mich da nicht reinhänge, und muss morgen arbeiten, musst selber
googeln.
Post by Joerg
Das ist eben nicht unbedingt der Fall. Ich fahre fast jede Woche dort
rauf, mit dem Fahrrad. Wo liegt das Problem? MTB gelten hier als ganz
normales Verkehrsmittel und so gut wie alle ernsthaften Radfahrer
koennen damit umgehen. Umgekehrt gibt es fuer Radfahrer manchmal einen
direkten Weg (bei uns z.B. von Lotus nach Folsom, per MTB), waehrend
Autofahrer eine laengere kurvige Landstrasse nehmen muessen.
Motorradfahrern macht die sogar Spass, Otto Normalverbraucher im
Mittelklassenwagen jedoch kaum, besonders wenn den Kids auf der
Rueckbank dabei uebel wird.
Ein Problem haben manchmal ehemalige Grosstadtbewohner, die hier
raufziehen. Einer versuchte den Trail nach Placerville im Fruehjahr und
dann nie wieder. Erfahrener RR-Fahrer, hat sich auf dem MTB aber prompt
geloeffelt.
Du meinst also, ein Netz unbefestigter Trails würde als Basis für den
Radverkehr taugen, wenn die Leute nur auf MTBs umstiegen plus etwas
Fahrtraining? Hmm. Hast Du eigentlich Schutzbleche an Deinem MTB?
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Hmm, scheinbar hat bei euch niemand Interesse daran, die Wege zu
kartografieren.
Das seltsame ist, mal sind die Wege drin wie bei Google Maps und ein
halbes Jahr spaeter sind sie teilweise wieder weg. Die meisten Online
Dienste schrauben zuviel rum an den Web Sites.
Na ja, die OSM ist eher eine Datenbank, aus der dann jemand mit
unterschiedlicher Zielrichtung einen Auszug macht, der dann später auf
Deinem Device oder auf dem Webserver durch einen Renderer gejagt wird, um
ein Bild zu erzeugen.
Als freies Community-Projekt mangelt es da etwas an dem kommerziellen
Diensteanbieter. Als Problem scheint sich eher abzuzeichen, dass sich mit
der Zeit Daten ansammeln, die neu verifiziert werden müssten.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wie gesagt, nicht die App macht die Karte, sondern die Community. Wer
mag, kann zu Openstreetmap beitragen. Auf <http://openmtbmap.org> gibt
es ein paar Tipps für den Einstieg mit Schwerpunkt MTB.
Danke, muss ich mir mal reinziehen und dazu Basecamp isntallieren. Sieht
aus, als waere das kostenlos.
http://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=4435
Basecamp ist soweit ich weiß etwas für Garmin-Geräte, nicht für Android-
Apps, bzw. ich kenne keine, die damit zusammenarbeiten.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wenn Du die einscannst, könnte Oruxmaps die anzeigen. Hatte selbst aber
noch keine Veranlassung dazu.
Das wuerde mit meinem Letter/A4 Scanner sehr aetzend.
Die File Size ist auch übel. Vielleicht ist das Verbessern der OSM doch
die nachhaltigere Lösung.
Post by Joerg
Ich vermute jedoch, dass es nicht bis in diese Meldungen vordringt, wenn
auf dem Darrington Trail mal wieder einer voll verrissen hat und der
Rettungshubschrauber kommt.
Na, nicht schwächeln. Es geht um die Frage, wie eine automatische
Unfallmeldung trotz stellenweiser Funklöcher einzuschätzen ist. Wenn es
Dir im Darrington Trail das Rückgrat zerknackt und Du bewegungsunfähig
rumliegst oder bewusstlos in der Sonne brätst, wirst Du hinterher froh
sein wenn die App es geschafft hat, den Rettungshubschrauber anzulocken.
Kann auch schief gehen, aber der von Dir als ein unverzichtbares Safety
Equipment eingestufte Fahrradhelm ist doch auch nicht 100 % sicher?


--
Joerg
2015-07-15 22:29:12 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?
http://youtu.be/uKLjArh-MCI
Eher das hier:


Post by Andre Eiger
Eine kleine Unachtsamkeit oder irgendein ein dummer Zufall reicht für
einen fatalen Unfall.
Ich hoffe, die Radfahrer haben sich an Kreuzungen immer umgesehen.
Post by Andre Eiger
Dann auch noch so dicht an den parkenden Autos vorbei, gruselig.
Das mag ich auch nicht. Deshalb sage ich immer, man soll auch mal ins
Ausland schauen, wie dort Radwege gebaut werden.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
In der Stadt selbst fand ich einige Radwege ebenfalls suboptimal. Schoen
war jedoch, dass man sich einigermassen darauf verlassen konnte, dass
Radwege ins Umland einen nicht ploetzlich auf eine enge Landstrasse
rauskippten, wo die Himbeertonis mit ihren Rennsemmeln einem fast das
linke Pedale abrasieren. Besonders wenn man kleine Stepkes dabei hat,
die erst gerade mit dem Radfahren anfangen.
Mit kleinen Stepkes zur großen Tour auf die Landstraße? Radfahranfänger?
Zur Oma 20 km über Land? Bist Du sicher?
Sorry, das ist mir einfach zu exotisch. Habe das anders gemacht.
So lief das frueher bei uns. Sobald die Stuetzraeder weg waren, ging es
auf Tour. Auch hier sehe ich oft Familien mit kleinen Knirpsen und bin
erstaunt, was die so wegstrampeln. Viele fangen gleich auf MTB an. Auf
meinem 20" Kinderrad bin ich auch alsbald abgebixt auf einen
Motocross-Parcours. Hat abends maechtig Aerger gegeben, auch wegen der
verschmierten Klamotten, war es aber wert.

Sonntag auf Singletrack kamen mir drei Reiter entgegen. Der mittlere war
hoechstens sechs Jahre alt.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Scheint, ihr habt ein Problem mit Respekt und Rücksicht. An der
Veränderung dieses Verhaltens sollte man arbeiten. Das Prinzip der
Separation erkennt das vermeintliche Faustrecht des Stärkeren als
naturgegeben an und wird es weiter kultivieren.
Es ist das klassische Henne-Ei Problem. Ohne Radwege bekommt man hier
Leute kaum zum Radfahren, daher laesst sich Safety by Numbers oder gar
eine Verhaltensaenderung bei Autofahrern nicht mehr erwirken. Es ist
etwa 100 Jahre zu spaet dafuer, im Prinzip seit der Ford Model-T herauskam.
An diesem Argument finde ich ist ein bisschen etwas dran. An der
Zementierung dieser Verhältnisse mag ich allerdings nicht mitwirken. Auch
bauliche Maßnahmen können auf eine Verhaltensänderung hinwirken, aber das
sind sicher keine separierten Bike Lanes zwischen Speed-optimierten
exklusiven Kfz-Spuren, sondern vielleicht eine Verengung des Raumes für
Kfz, deren Verlangsamung, das Reduzieren der Geradlinigkeit, die Nutzung
des öffentlichen Raumes in vielfältiger Weise.
Das ist alles politisch nicht mehr durchsetzbar, es ist einfach zu spaet
dafuer.
Post by Andre Eiger
Ganz banal sind Blumenkübel, Schwellen und stationäre Blitzer, aber es
geht sicher auch kreativer.
Was sie bei uns dahingehend tun, sind "Geschwindigkeitsspiegel". Da
zeigt Dir ein Display an, wie schnell Du faehrst und es blinkt, wenn Du
ueber dem Limit liegst. Peinlich: Mit dem RR ein Paket abgeholt, ein
Stueck leicht bergab, volle Kamelle gegeben ... 32pmh ... blink-blink.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich ordne da beispielsweise die Fraktion sportlicher Radfahrer ein, die
auf jeden Fall die lebensgefährliche Fahrbahn meidet und lieber auf den
Gehweg ausweicht, und dann mit knapp 30 km/h zwischen parkenden Autos
und Hauseingängen langbrettern, natürlich mit Helm.
Sowas machen hier nur unsportliche Radfahrer, meist ohne Helm. Die
allerdings sehr oft. Professionellere Radfahrer fahren (bei uns) so gut
wie alle mit Helm, aus eigener Ueberzeugung, das hat nichts mit Angst zu
tun.
Wenn man einen RR-Fahrer in Papageienkluft auf dem Buergersteig sieht,
dann stehend. Meist weil er anhielt, um einem Handy-Anruf zu erleidigen.
Dafuer will man den Radstreifen nicht blockieren, und darf auch nicht.
So viel Manschetten wie Du vor Autos hast, nehme ich Dir nicht ab, dass
Du den Fußweg ungenutzt lassen würdest, vor allem wo da doch gerade
niemand langläuft ;-)
:-)


Nee, Fussweg gehoert den Fussgaengern. Da fahre ich hoechstens gaaan
langsam drauf, wenn ich zu einer Bank moechte zwecks Brotzeit.
Post by Andre Eiger
Wenn "unsportliche" oder einfach langsame Radfahrer auf dem Fußweg
herumkurven, nehme ich das nicht so tragisch, auch wenn es ordnungswidrig
ist. Die sind eh nicht schneller als ein Jogger. Beim Joggen hast Du auch
einen Helm auf? 11 km/h, da kann man böse stolpern ... (sorry, habe etwas
getrunken heute Abend ;-)
Nur beim Radfahren. Ist wie beim Fallschirmspringen, da galt sogar
Helmpflicht (war in Belgien). Ich habe nie eine Landung verrissen, aber
es haette immer passieren koennen und die Geschwindigkeit im Flare ist
etwa die gleiche wie die mit dem Fahrrad.
Post by Andre Eiger
Um noch mal auf dem von mir beobachteten Typus herumzuhacken, der ist
auch immer gut für's Geisterradeln, sogar auf dem per Strichline
angedeuteten Radfahrstreifen mit zwei entgegenkommenden Fahrstreifen
einer innerörtlichen vierspurigen Straße.
Die gibt es hier in Staedten gelegentlich aus. Sind meist Obdachlose
oder Besopene.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Angst macht irrationales Verhalten.
Am meisten besorgt um das Wohlergehen der Radfahrer ist hierzulande der
ADAC. Der spielt auf der Klaviatur der Angst gekonnt in allen Tönen, um
in Wirklichkeit die Interessen seiner Autolobby zu vertreten.
M.W. ist sogar der ADFC pro-Radweg. Was ich begruessenswert finde.
Äh, nein. Viele Leute, viele Meinungen, aber die undifferenzierte Pro-
Radweg-Phase ist beim ADFC vorbei. Ich habe gerade keine Quellen parat,
weil mich da nicht reinhänge, und muss morgen arbeiten, musst selber
googeln.
Der ADFC hat in dieser Hinsicht ziemlich standfeste Positionspapiere
herausgegeben:

http://www.adfc.de/files/2/110/111/FAF11.pdf

Zitat "Landstraßen sind wegen des dichten und schnellen Kfz-Verkehrs oft
unattraktiv und gefährlich" und dann, Zitat "... daß schon kleine Lücken
im Radverkehrsnetz Verkehrsteilnehmer von der Benutzung des Fahrrads
abhalten. Die Folge ist dann ein geringer Radverkehrsanteil
bei entsprechend erhöhtem Aufkommen des Kfz-Verkehrs, welches wiederum
das Radfahren noch unattraktiver macht" ... "Herausgeber: ADFC
Bundesverband und SRL".

Das ist exakt das, was ich immer wieder beobachte. Die haben es
punktgenau erfasst.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Das ist eben nicht unbedingt der Fall. Ich fahre fast jede Woche dort
rauf, mit dem Fahrrad. Wo liegt das Problem? MTB gelten hier als ganz
normales Verkehrsmittel und so gut wie alle ernsthaften Radfahrer
koennen damit umgehen. Umgekehrt gibt es fuer Radfahrer manchmal einen
direkten Weg (bei uns z.B. von Lotus nach Folsom, per MTB), waehrend
Autofahrer eine laengere kurvige Landstrasse nehmen muessen.
Motorradfahrern macht die sogar Spass, Otto Normalverbraucher im
Mittelklassenwagen jedoch kaum, besonders wenn den Kids auf der
Rueckbank dabei uebel wird.
Ein Problem haben manchmal ehemalige Grosstadtbewohner, die hier
raufziehen. Einer versuchte den Trail nach Placerville im Fruehjahr und
dann nie wieder. Erfahrener RR-Fahrer, hat sich auf dem MTB aber prompt
geloeffelt.
Du meinst also, ein Netz unbefestigter Trails würde als Basis für den
Radverkehr taugen, wenn die Leute nur auf MTBs umstiegen plus etwas
Fahrtraining? Hmm. ...
Es ist nicht ideal, aber hier geht das schon. So wie Leute ja auch
reiten. Auch Autofahrer akzeptieren bei uns Lehmpisten als voellig
normal. Auslaender meinen oft, wir haetten SUV nur aus Angeberei. Das
ist bei manchen Staedtern vielleicht wirklich der Fall, aber nicht
weiter draussen. Ich habe auch eines, was aber wegen Anschaffung des MTB
inzwischen auf weniger als 1500km/Jahr kommt.

Ich bin zu Schulzeiten schon dauernd offroad gefahren. Nur gab es damals
weder Crossraeder noch MTB und so habe ich als Student pro Jahr
mindestens ein RR komplett verschlissen. Lager alle kaputt, Rahmen
verzogen, Felgenschlag ging nicht mehr rauszuspannen, etc.
Post by Andre Eiger
... Hast Du eigentlich Schutzbleche an Deinem MTB?
Leider nicht. Wichtiger waere ein Schutz vor Steinschlag. Da ist schon
heftig Blut geflossen und manchmal tut ein Schienbein so weh, dass ich
eine Zwangspause einlegen muss. Da die Steine vom Vorderrad seitlich
hochspringen, ist mir noch nichts eingefallen, wie ich das mildern koennte.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Hmm, scheinbar hat bei euch niemand Interesse daran, die Wege zu
kartografieren.
Das seltsame ist, mal sind die Wege drin wie bei Google Maps und ein
halbes Jahr spaeter sind sie teilweise wieder weg. Die meisten Online
Dienste schrauben zuviel rum an den Web Sites.
Na ja, die OSM ist eher eine Datenbank, aus der dann jemand mit
unterschiedlicher Zielrichtung einen Auszug macht, der dann später auf
Deinem Device oder auf dem Webserver durch einen Renderer gejagt wird, um
ein Bild zu erzeugen.
Als freies Community-Projekt mangelt es da etwas an dem kommerziellen
Diensteanbieter. Als Problem scheint sich eher abzuzeichen, dass sich mit
der Zeit Daten ansammeln, die neu verifiziert werden müssten.
Bisher geht es mit Karte und Kompass, aber ein Smart Phone waere kleiner
und praktischer. Das darf allerdings nicht in einen endlosen
Programmierjob ausarten, zumal ich Hardware-Typ bin und im Programmieren
wenig Erfahrung habe.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wie gesagt, nicht die App macht die Karte, sondern die Community. Wer
mag, kann zu Openstreetmap beitragen. Auf <http://openmtbmap.org> gibt
es ein paar Tipps für den Einstieg mit Schwerpunkt MTB.
Danke, muss ich mir mal reinziehen und dazu Basecamp isntallieren. Sieht
aus, als waere das kostenlos.
http://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=4435
Basecamp ist soweit ich weiß etwas für Garmin-Geräte, nicht für Android-
Apps, bzw. ich kenne keine, die damit zusammenarbeiten.
Grmpf :-(
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wenn Du die einscannst, könnte Oruxmaps die anzeigen. Hatte selbst aber
noch keine Veranlassung dazu.
Das wuerde mit meinem Letter/A4 Scanner sehr aetzend.
Die File Size ist auch übel. Vielleicht ist das Verbessern der OSM doch
die nachhaltigere Lösung.
Wobei 16GByte oder mehr heutiger Smart Phones schon ganz gut ist,
solnage sie sich die jeweisl passende Karte vor der Fahrt vom privaten
Server saugen koennen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Ich vermute jedoch, dass es nicht bis in diese Meldungen vordringt, wenn
auf dem Darrington Trail mal wieder einer voll verrissen hat und der
Rettungshubschrauber kommt.
Na, nicht schwächeln. Es geht um die Frage, wie eine automatische
Unfallmeldung trotz stellenweiser Funklöcher einzuschätzen ist. Wenn es
Dir im Darrington Trail das Rückgrat zerknackt und Du bewegungsunfähig
rumliegst oder bewusstlos in der Sonne brätst, wirst Du hinterher froh
sein wenn die App es geschafft hat, den Rettungshubschrauber anzulocken.
Kann auch schief gehen, aber der von Dir als ein unverzichtbares Safety
Equipment eingestufte Fahrradhelm ist doch auch nicht 100 % sicher?
Wie soll denn ein Smart Phone in einem Funkloch (meine Strecken bestehen
zu >50% aus "Funkloch") Hilfe holen koennen? Die ganze eisernen haben
Satellitenmelder bei sich, doch das ist teuer.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Robert Seiff
2015-07-15 23:44:15 UTC
Permalink
Am 16.07.2015 um 00:29 schrieb Joerg:


OMG: Seit Monaten wurdest Du verarscht, Ulli Horlacher ist wohö etwas
seltsan aber ok, sonst gibt es nur wenige vetrauenswuerdige User.

Robert,Analogix, mit Fernglas.........meine Mailaddy ist putt! In dieser
NG , muss man aufpassen, die haben zumeist kein "Leben" im ueblichen
Sinn, keine Partnerin .u.w...

Ok, DU bist hier falsch, in Oregon findest DU, was DU suchst, vergiss .de!

Rob, nur Seltsame!
Nico Hoffmann
2015-07-15 23:48:25 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?
http://youtu.be/uKLjArh-MCI
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Mit 30 durch den Aufstellbereich einer Bushaltestelle durchgekachelt,
obwohl da Leute sind (3:14)

Mit 30 über eine Kreuzung, dabei beim überqueren runtergebremst, damit
das miserabel abgesenkte Hochbord auf der anderes Seite nicht so
hoppelt (4:25) - das wollen wir an dieser Schikane trotzdem stark
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Eine kleine Unachtsamkeit oder irgendein ein dummer Zufall reicht für
einen fatalen Unfall.
Ich hoffe, die Radfahrer haben sich an Kreuzungen immer umgesehen.
denn auch die Rechtsabbieger haben grün.


Bei 4:32 die zweite Bushaltestelle mit wartenden Fahrgästen (28km/h)

Bei den schlecht einsehbaren Ausfahrten gleich drauf (4:33) dann
wieder einen Tick schneller.

Die die erste Einmündung (4:38) etwas über 30 und mit Glück, dass
keiner kommt. Bei der zweiten Einmündung dann etwas langsamer (4:49),
damit braucht der Querverkehr (Radfahrer) etwas weniger Glück.
Außerdem holpert der schlecht angeglichene Übergang Fahrbahn-Hochbord
nicht so arg wie bei der ersten Einmündung...
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Dann auch noch so dicht an den parkenden Autos vorbei, gruselig.
Das mag ich auch nicht. Deshalb sage ich immer, man soll auch mal ins
Ausland schauen, wie dort Radwege gebaut werden.
Das macht er in "deinem" Video zwischen den beiden Einfahrten und
danach zur Genüge.

Bei 5:06 fährt er den Fußgänger nicht über den Haufen.

Bei 5:15 läßt er's holpern, obwohl nur 25 auf dem Tacho stehen. Ist
wohl dort baulich nicht so der wahre Jakob.

Falls man ein Bonbonpapier etc. zu entsorgen hat - bei 6:26 braucht
man nichtmal den Arm ausstrecken...

6:39 mal wieder eine Bushaltestelle mit Fahrgästen (32km/h)

7:29 links parkendes KFZ, rechts langsamerer Radfahrer,
"Tuchfühlung". Da muss er sich fast mit Vaseline einschmieren, um
reibungsarm durchzugleiten (31km/h)

7:34 welch ein Glück, dass gerade keiner mit einem Paket aus dem
Lieferwagen steigt (29km/h).


Ich brech' das mal hier ab und erhebe keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Ist für meinen Geschmack nicht so überragend
angenehm.


N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Joerg
2015-07-16 00:09:40 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?
http://youtu.be/uKLjArh-MCI
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Mit 30 durch den Aufstellbereich einer Bushaltestelle durchgekachelt,
obwohl da Leute sind (3:14)
[etliche andere haarige Situationen]
Post by Nico Hoffmann
Ich brech' das mal hier ab und erhebe keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Ist für meinen Geschmack nicht so überragend
angenehm.
Fuer meinen auch nicht. Ich meinte lediglich die Strecke. Der Fahrer
faehrt IMHO zu ruecksichtslos.

Da war mal jemand in dieser NG, der ein noch haerteres Video von einer
Stadtfahrt auf dem RR zeigte. Bei dem Video wurde mir fast uebel und
mich wunderte die ach so oft bemuehte Rechtsabbiege-"Problematik"
ueberhaupt nicht mehr.

So aehnlich fahre ich Singletrack, wo ausser mir niemand ist, aber nicht
durch enge Stadtbereiche.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Ralph Angenendt
2015-07-16 09:03:22 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Nico Hoffmann
Ich brech' das mal hier ab und erhebe keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Ist für meinen Geschmack nicht so überragend
angenehm.
Fuer meinen auch nicht. Ich meinte lediglich die Strecke. Der Fahrer
faehrt IMHO zu ruecksichtslos.
Er wird ja quasi dazu gezwungen. Aber du hast gesagt, da wären tolle
Radwege in dem Video. Wo sind die denn?

Ralph
--
His goal in life was to be an echo
Frank Wuest
2015-07-16 22:47:22 UTC
Permalink
Post by Joerg
So aehnlich fahre ich Singletrack, wo ausser mir niemand ist, aber nicht
durch enge Stadtbereiche.
braucht man auch gar nicht. Man muß nur gemütlich durch die Gegend
eiern und glauben, auf dem Radweg sei man sicher.

So wie die ältere Dame, die bei mir im Ort vor ein paar Jahren
totgefahren wurde.

das Rad von dem Unfall in Münster hier sieht natürlich auch wie
ein Rennrad aus:

http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-Wolbecker-Strasse

Du hast schon mitbekommen, daß Münster regelmäßig in der UNfallstatistik
von NRW ganz vorne auftaucht?
--
To be drolly sentimental is bad enough, as we have just seen in
certain passages of the Culprit Fay, but to be sentimentally
droll is a thing intolerable to men, and Gods, and columns.
- E. A. Poe
Joerg
2015-07-17 01:31:30 UTC
Permalink
Post by Frank Wuest
Post by Joerg
So aehnlich fahre ich Singletrack, wo ausser mir niemand ist, aber nicht
durch enge Stadtbereiche.
braucht man auch gar nicht. Man muß nur gemütlich durch die Gegend
eiern und glauben, auf dem Radweg sei man sicher.
So wie die ältere Dame, die bei mir im Ort vor ein paar Jahren
totgefahren wurde.
das Rad von dem Unfall in Münster hier sieht natürlich auch wie
http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-Wolbecker-Strasse
Du hast schon mitbekommen, daß Münster regelmäßig in der UNfallstatistik
von NRW ganz vorne auftaucht?
Hast Du schon mitbekommen, dass Muenster in der Zahl der wirklich
aktiven Radfahrer ganz vorn auftaucht?

http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-muenster/radverkehr/fahrradhauptstadt-muenster.html
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Frank Wuest
2015-07-17 07:51:49 UTC
Permalink
Post by Joerg
Hast Du schon mitbekommen, dass Muenster in der Zahl der wirklich
aktiven Radfahrer ganz vorn auftaucht?
Dadurch werden die Radwege nich tbesser.
--
To be drolly sentimental is bad enough, as we have just seen in
certain passages of the Culprit Fay, but to be sentimentally
droll is a thing intolerable to men, and Gods, and columns.
- E. A. Poe
Joerg
2015-07-18 17:55:32 UTC
Permalink
Post by Frank Wuest
Post by Joerg
Hast Du schon mitbekommen, dass Muenster in der Zahl der wirklich
aktiven Radfahrer ganz vorn auftaucht?
Dadurch werden die Radwege nich tbesser.
Aber dadurch steigen die Unfallzahlen. Der Grund, warum z.B. Wenigfahrer
wie ich beim Auto guenstigere Haftpflichttarife bekommen. Weniger
insgesamt gefahrene Kilometer = Weniger Unfallrisiko.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-17 19:02:44 UTC
Permalink
Post by Joerg
Hast Du schon mitbekommen, dass Muenster in der Zahl der wirklich
aktiven Radfahrer ganz vorn auftaucht?
http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-muenster/radverkehr/
fahrradhauptstadt-muenster.html

Sorry Jörg, die Verwechslung von Korrelation mit einer Ursache-Wirkung-
Beziehung ist ein geistiger Kurzschluss, wenngleich ein häufig gemachter.

--
Ralph Angenendt
2015-07-16 08:49:05 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?
http://youtu.be/uKLjArh-MCI
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Ich habe mir das Video jetzt bis zum Ende angesehen und verstehe nicht,
wie du das als positives Beispiel nennen kannst. Die Radwege sind alle
eng, zum größten Teil gepflastert, führen eng an parkenden Autos vorbei,
teilweise sind das sogar gemeinsame Rad- und Fußwege. An vielen Stellen
ist der Gehweg dank Radweg so schmal, dass man kaum mit einem
Kinderwagen auf dem Gehweg gehen kann, geschweige einem anderen
Fußgänger begegnen kann, ohne dass der auf den Radweg ausweichen muss.

Mal ganz außer acht gelassen, dass der Radweg oft völlig unnötig und
wirr verschwenkt wird, dass Poller direkt am Radwegrand stehen und dass
natürlich aller mögliche Müll wie temporäre Parkverbotsschilder in den
Radweg reinragen.

Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo hast du dort einen tollen Radweg
erkennen können?

Nebenbei bemerkt werden in Münster mehr Wege mit dem Rad als mit dem
Auto zurückgelegt. Ich würde ja denken, dass sich das irgendwie in der
Flächenzuweisung für den entsprechenden Verkehr niederschlagen würde -
das scheint aber nicht der Fall zu sein.

Also nochmal: Wo ist da ein guter Radweg in dem Video?

Ralph
--
His goal in life was to be an echo
Joerg
2015-07-16 14:44:35 UTC
Permalink
Post by Ralph Angenendt
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wir haben dort mal ein Radfahrwochenende verbracht und fanden das
Radfahren in Muenster angenehm.
Sach mal, meinst Du dasselbe Münster? Die tollen Radwege wie in diesem
Video?
http://youtu.be/uKLjArh-MCI
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Ich habe mir das Video jetzt bis zum Ende angesehen und verstehe nicht,
wie du das als positives Beispiel nennen kannst. Die Radwege sind alle
eng, zum größten Teil gepflastert, führen eng an parkenden Autos vorbei,
teilweise sind das sogar gemeinsame Rad- und Fußwege. An vielen Stellen
ist der Gehweg dank Radweg so schmal, dass man kaum mit einem
Kinderwagen auf dem Gehweg gehen kann, geschweige einem anderen
Fußgänger begegnen kann, ohne dass der auf den Radweg ausweichen muss.
Mal ganz außer acht gelassen, dass der Radweg oft völlig unnötig und
wirr verschwenkt wird, dass Poller direkt am Radwegrand stehen und dass
natürlich aller mögliche Müll wie temporäre Parkverbotsschilder in den
Radweg reinragen.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo hast du dort einen tollen Radweg
erkennen können?
Z.B. bis 0:40 auf der Wolbecker Strasse und im Prinzip bis zum
Dortmund-Ems Kanal. Das wuerde bei uns nur als relativ enger Radstreifen
durchgehen, aber wir sind ja auch besseres gewoehnt. Schoen fand ich die
extra Ampeln fuer Radfahrer.

Ab 4:30 wird es "sub-optimal". Radwege zwischen Autotueren und Laden-
oder Hauseingaengen sind eine Fehlkonstruktion.

Der Kreuzungsbereich 5:30 ist wieder recht ordentlich gemacht.

Mit NL kommt das ganze natuerlich nicht mit. Auch nicht mit den USA,
wobei es hier beinahe digital ist, man hat Staedte mit sehr gutem
Radwegnetz (wie Folsom) und dann oft unmittelbar daneben welchen mit
fast gar keinem (wie unser Dorf). Gluecklicherweise gibt es hier jetzt
Gesetze, dass Baugenehigungen fuer groessere Aenderungen wie neue
Strassen oder Kreuzungen gewoehnlich nur erteilt werden, wenn eine
ordnungsgemaesse Fahrradinfrastruktur mitgebaut wird. Der Erfolg in Form
von mehr Radfahrern und mehr Radpendlern stellte sich prompt ein.
Post by Ralph Angenendt
Nebenbei bemerkt werden in Münster mehr Wege mit dem Rad als mit dem
Auto zurückgelegt. Ich würde ja denken, dass sich das irgendwie in der
Flächenzuweisung für den entsprechenden Verkehr niederschlagen würde -
das scheint aber nicht der Fall zu sein.
Sollte in der Tat so sein. So wie in NL, wo ich mal mit dem RR an einer
Kreuzung stand, an der es drei Fahrradspuren, aber nur zwei fuer KFZ
gab. Wobei die natuerlich schmaler sein koennen, da ein Fahrrad weniger
Flaeche als ein KFZ braucht.
Post by Ralph Angenendt
Also nochmal: Wo ist da ein guter Radweg in dem Video?
Siehe oben. Ideal ist das alles nicht, aber weit besser, als in anderen
Staedten.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-16 20:13:13 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Ralph Angenendt
Post by Joerg
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo hast du dort einen tollen Radweg
erkennen können?
Z.B. bis 0:40 auf der Wolbecker Strasse und im Prinzip bis zum
Dortmund-Ems Kanal. Das wuerde bei uns nur als relativ enger Radstreifen
durchgehen, aber wir sind ja auch besseres gewoehnt. Schoen fand ich die
extra Ampeln fuer Radfahrer.
Ab 4:30 wird es "sub-optimal". Radwege zwischen Autotueren und Laden-
oder Hauseingaengen sind eine Fehlkonstruktion.
Der Kreuzungsbereich 5:30 ist wieder recht ordentlich gemacht.
Mit NL kommt das ganze natuerlich nicht mit. Auch nicht mit den USA,
wobei es hier beinahe digital ist, man hat Staedte mit sehr gutem
Radwegnetz (wie Folsom) und dann oft unmittelbar daneben welchen mit
fast gar keinem (wie unser Dorf). Gluecklicherweise gibt es hier jetzt
Gesetze, dass Baugenehigungen fuer groessere Aenderungen wie neue
Strassen oder Kreuzungen gewoehnlich nur erteilt werden, wenn eine
ordnungsgemaesse Fahrradinfrastruktur mitgebaut wird. Der Erfolg in Form
von mehr Radfahrern und mehr Radpendlern stellte sich prompt ein.
Gerade die Wolbecker Straße ist wegen mehrerer auf dem Radweg
überfahrener Fahrradfahrer berühmt-berüchtigt geworden. Ich hatte diese
Straße mit dem von mir verlinkten Video ausgespart, weil ich es zu
bedrückend finde.

<http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-
Wolbecker-Strasse/%28Foto%29/2>

<http://m.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1772898-
Wolbecker-Strasse-Lkw-ueberrollt-88-jaehrigen-Radfahrer>
Post by Joerg
Post by Ralph Angenendt
Also nochmal: Wo ist da ein guter Radweg in dem Video?
Siehe oben. Ideal ist das alles nicht, aber weit besser, als in anderen
Staedten.
Nicht nur die abbiegenden Kraftfahrzeuge sind eine große Gefahr. Bei den
diskutierten Videos sind wir uns ja einig, dass der Radfahrer an vielen
Stellen viel zu schnell war.

Mindestens in den Innenstadtbereichen dürften bereits die auf einem
Tourenrad leicht erreichbaren 20 bis 25 km/h generell zu schnell sein,
die knapp 30 km/h auf einem Rennrad sowieso.

Warum wird also eine Infrastruktur geplant und gebaut, die die Effizienz
des Fahrrades einschränkt, wenn doch mehr Menschen auf das Rad umsteigen
sollen? Und die offensichtlich so gefährlich ist, dass eine
außerordentliche Aufmerksamkeit vonnöten ist?

Komm mir jetzt nicht mit irgendeiner außerörtlichen breiten Fahrradtrasse
in den amerikanischen Weiten. Die Städte geben nicht mehr Platz her.

Dabei gibt es schon einen Radweg, der locker 30 km/h zulässt: Die
Fahrbahn. Und die ist sogar schon da und muss nicht noch gebaut werden.
Die Veränderung im Kopf aller Beteiligten funktioniert, dauert zwar, aber
zwischen Anfang der 80er und heute liegen hierzulande Welten. Und man
muss beharrlich sein. (Okay, das bist Du ...)

--
Joerg
2015-07-16 21:43:02 UTC
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Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Ralph Angenendt
Post by Joerg
http://youtu.be/8_JsJLDAShI
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo hast du dort einen tollen Radweg
erkennen können?
Z.B. bis 0:40 auf der Wolbecker Strasse und im Prinzip bis zum
Dortmund-Ems Kanal. Das wuerde bei uns nur als relativ enger Radstreifen
durchgehen, aber wir sind ja auch besseres gewoehnt. Schoen fand ich die
extra Ampeln fuer Radfahrer.
Ab 4:30 wird es "sub-optimal". Radwege zwischen Autotueren und Laden-
oder Hauseingaengen sind eine Fehlkonstruktion.
Der Kreuzungsbereich 5:30 ist wieder recht ordentlich gemacht.
Mit NL kommt das ganze natuerlich nicht mit. Auch nicht mit den USA,
wobei es hier beinahe digital ist, man hat Staedte mit sehr gutem
Radwegnetz (wie Folsom) und dann oft unmittelbar daneben welchen mit
fast gar keinem (wie unser Dorf). Gluecklicherweise gibt es hier jetzt
Gesetze, dass Baugenehigungen fuer groessere Aenderungen wie neue
Strassen oder Kreuzungen gewoehnlich nur erteilt werden, wenn eine
ordnungsgemaesse Fahrradinfrastruktur mitgebaut wird. Der Erfolg in Form
von mehr Radfahrern und mehr Radpendlern stellte sich prompt ein.
Gerade die Wolbecker Straße ist wegen mehrerer auf dem Radweg
überfahrener Fahrradfahrer berühmt-berüchtigt geworden. Ich hatte diese
Straße mit dem von mir verlinkten Video ausgespart, weil ich es zu
bedrückend finde.
<http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-
Wolbecker-Strasse/%28Foto%29/2>
<http://m.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1772898-
Wolbecker-Strasse-Lkw-ueberrollt-88-jaehrigen-Radfahrer>
Sowas ist traurig. Da steht jedoch arg wenig zu den Details. Waren z.B.
die Blinker korrekt gesetzt? Sind der Radfahrer in blindem Vertrauen,
dass sie ja Vorfahrt haben, ohne Umdrehen ueber die Kreuzung gefahren?

Man muss immer damit rechnen, dass KFZ-Fuehrer (so wie auch Radfahrer)
Fehler machen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Ralph Angenendt
Also nochmal: Wo ist da ein guter Radweg in dem Video?
Siehe oben. Ideal ist das alles nicht, aber weit besser, als in anderen
Staedten.
Nicht nur die abbiegenden Kraftfahrzeuge sind eine große Gefahr. Bei den
diskutierten Videos sind wir uns ja einig, dass der Radfahrer an vielen
Stellen viel zu schnell war.
Ich frage mich auch, ob er sich an Kreuzungen umgesehen hat. Oft sehen
ich, wie Leute vor mir voll drueberkacheln. Unfaelle bekam ich dabei nur
beim Fahrbahnradeln mit, als Zeuge.
Post by Andre Eiger
Mindestens in den Innenstadtbereichen dürften bereits die auf einem
Tourenrad leicht erreichbaren 20 bis 25 km/h generell zu schnell sein,
die knapp 30 km/h auf einem Rennrad sowieso.
Warum wird also eine Infrastruktur geplant und gebaut, die die Effizienz
des Fahrrades einschränkt, wenn doch mehr Menschen auf das Rad umsteigen
sollen? Und die offensichtlich so gefährlich ist, dass eine
außerordentliche Aufmerksamkeit vonnöten ist?
Komm mir jetzt nicht mit irgendeiner außerörtlichen breiten Fahrradtrasse
in den amerikanischen Weiten. Die Städte geben nicht mehr Platz her.
In neuen Wohngebieten zeiht diese Entschuldigung nicht. Da koennte man
auch in Deutschland eine Radinfrastruktur wie hier aufbauen. Nach dem,
was ich bei Besuchen sah, tut man das weitgehend immer noch nicht. Wenn
die Grundstuecksgrenzen erstmal festgelegt und die Baugenehmigungen
erteilt sind, ist es zu spaet.

Bei uns ist auch nicht alles besser. Bei einem Kunden in Wisconsin
fragte ich Ingenieure, bei denen Fahrradhelme und so in den Autos lagen,
warum sie nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. "Taeten wir gern,
aber etliche Meilen vor dem Industriegebiet hoeren die Radwege auf".
Also kommen alle mit dem Auto.
Post by Andre Eiger
Dabei gibt es schon einen Radweg, der locker 30 km/h zulässt: Die
Fahrbahn. Und die ist sogar schon da und muss nicht noch gebaut werden.
Die Veränderung im Kopf aller Beteiligten funktioniert, dauert zwar, aber
zwischen Anfang der 80er und heute liegen hierzulande Welten. Und man
muss beharrlich sein. (Okay, das bist Du ...)
In historischen Staedten bleiben oft nur die Strassen. Die muss man dazu
aber auf 40km/h oder weniger heruntersetzen. Fahrzeuge mit zu
unterschiedlicher Geschwindigkeit auf derselben Fahrbahn sind keine gute
Kombination.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-17 20:30:54 UTC
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Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Gerade die Wolbecker Straße ist wegen mehrerer auf dem Radweg
überfahrener Fahrradfahrer berühmt-berüchtigt geworden. Ich hatte diese
Straße mit dem von mir verlinkten Video ausgespart, weil ich es zu
bedrückend finde.
<http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-
Wolbecker-Strasse/%28Foto%29/2>
<http://m.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1772898-
Wolbecker-Strasse-Lkw-ueberrollt-88-jaehrigen-Radfahrer>
Sowas ist traurig. Da steht jedoch arg wenig zu den Details. Waren z.B.
die Blinker korrekt gesetzt? Sind der Radfahrer in blindem Vertrauen,
dass sie ja Vorfahrt haben, ohne Umdrehen ueber die Kreuzung gefahren?
Man muss immer damit rechnen, dass KFZ-Fuehrer (so wie auch Radfahrer)
Fehler machen.
Solche Unfälle habe ich in den Medien meist nur als kurze Polizeimeldung
gefunden, teilweise ergänzt um einige Bilder eines Lokalreportes plus mehr
oder weniger geistlose Mutmaßungen und Klischees.
Ob an einer ernsthaften Aufklärung des Unfallhergangs überhaupt jemand
arbeitet, weiß ich nicht, in der Presse erscheint zumindest nichts davon.
Mit fallen einige Punkte auf:
Unfälle mit abbiegenden Kfz sind zahlenmäßig ganz vorne bei den Meldungen
und bei den Radwegtoten.
Opfer sind oft ältere Radfahrer oder mutmaßlich langsame. Mir ist noch ein
Bild in Erinnerung, wo eine junge Frau überfahren wurde, die einen mit
Einkäufen beladenen Kinderanhänger am Rad hatte.

Deine Fragen nach dem Blinker gehen von einem Hergang aus, wo der
Radfahrer das abbiegende Kfz rechts überholt oder zumindest beim
Ampelstart mithält. Genau das ist aber bei den bei den typischen Opfern
ziemlich unwahrscheinlich.
Also wie könnte ein wahrscheinlicherer Hergang aussehen? Das Kfz kommt von
hinten und ist schneller als der Radfahrer. Während der in den
Konfliktbereich einfährt oder schon drin ist, biegt der Kfz-Führer ab.
Selbst wenn der Radfahrer die Gefahr noch wahrnimmt, kann er sich nicht so
schnell "dematerialisieren". Bei LKW sind die Chancen, noch irgendwie
wegzukommen, wegen deren Abmessungen am geringsten.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen aus ca. 6000 km Stadtverkehr
jährlich. Schnelle Radfahrer sind dagegen in einer ähnlichen
Geschwindigkeitsklasse wie ein abbiegendes Auto und sind auch nicht so
lange in der Konfliktzone.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Nicht nur die abbiegenden Kraftfahrzeuge sind eine große Gefahr. Bei
den diskutierten Videos sind wir uns ja einig, dass der Radfahrer an
vielen Stellen viel zu schnell war.
Ich frage mich auch, ob er sich an Kreuzungen umgesehen hat. Oft sehen
ich, wie Leute vor mir voll drueberkacheln. Unfaelle bekam ich dabei nur
beim Fahrbahnradeln mit, als Zeuge.
Siehe oben. Es trifft meistens die, die nicht besonders schnell bei Grün
AUF DEM RADWEG geradeaus über die Kreuzung wollten. In den letzten fünf
Jahren auf meinem Arbeitsweg zwei Tote, einmal abbiegender LKW in eine
Industrieeinfahrt, einmal abbiegender PKW auf ein Baumarktgelände.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Mindestens in den Innenstadtbereichen dürften bereits die auf einem
Tourenrad leicht erreichbaren 20 bis 25 km/h generell zu schnell sein,
die knapp 30 km/h auf einem Rennrad sowieso.
Warum wird also eine Infrastruktur geplant und gebaut, die die
Effizienz des Fahrrades einschränkt, wenn doch mehr Menschen auf das
Rad umsteigen sollen? Und die offensichtlich so gefährlich ist, dass
eine außerordentliche Aufmerksamkeit vonnöten ist?
Komm mir jetzt nicht mit irgendeiner außerörtlichen breiten
Fahrradtrasse in den amerikanischen Weiten. Die Städte geben nicht mehr
Platz her.
In neuen Wohngebieten zeiht diese Entschuldigung nicht. Da koennte man
auch in Deutschland eine Radinfrastruktur wie hier aufbauen. Nach dem,
was ich bei Besuchen sah, tut man das weitgehend immer noch nicht. Wenn
die Grundstuecksgrenzen erstmal festgelegt und die Baugenehmigungen
erteilt sind, ist es zu spaet.
Die Zeiten, wo in Wohngebieten großzügige Fahrbahnen mit Radwegen gebaut
wurden, sind glücklicherweise vorbei. Die Devise sind schmalere Wege,
weniger gerade, weder abgetrennte Rad- noch Fußwege, dann als
"verkehrsberuhigte Zone", oder wenigstens als Tempo-30-Zone, dann meist
mit Fußwegen.
Das wünschen sich sogar die meisten Vertreter der ultimativen Auto-
Fraktion, jedenfalls für dort, wo sie selbst wohnen.
Der verlangsamte Kfz-Verkehr und das Aussperren von durchfahrenden Kfz
erhöht nämlich die Aufenthaltsqualität insgesamt.
Deine propagierte Separation schafft gewissermaßen "Todeszonen", die man
als Fußgänger oder Radfahrer nur unter besonderer Vorsicht auf besonders
gesicherten Übergangsstellen queren kann. Und die ständige Litanei, dass
Kfz- und Radverkehr nichts auf derselben Fahrbahn zu suchen haben,
schafft die moralische Basis für das Exekutieren der Gewaltandrohung durch
Einzelne.
Im Übrigen ist Deutschland bereits besiedelt und die Städte sind schon
gebaut. Das Einreißen ganzer Straßenzüge für neue breite Straßen ist schon
Anfang 70er ins Stocken geraten. Nannte sich damals "Autogerechte Stadt".
Post by Joerg
Bei uns ist auch nicht alles besser. Bei einem Kunden in Wisconsin
fragte ich Ingenieure, bei denen Fahrradhelme und so in den Autos lagen,
warum sie nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. "Taeten wir gern,
aber etliche Meilen vor dem Industriegebiet hoeren die Radwege auf".
Also kommen alle mit dem Auto.
Und die Flugangst nicht zu vergessen!
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Dabei gibt es schon einen Radweg, der locker 30 km/h zulässt: Die
Fahrbahn. Und die ist sogar schon da und muss nicht noch gebaut werden.
Die Veränderung im Kopf aller Beteiligten funktioniert, dauert zwar,
aber zwischen Anfang der 80er und heute liegen hierzulande Welten. Und
man muss beharrlich sein. (Okay, das bist Du ...)
In historischen Staedten bleiben oft nur die Strassen. Die muss man dazu
aber auf 40km/h oder weniger heruntersetzen. Fahrzeuge mit zu
unterschiedlicher Geschwindigkeit auf derselben Fahrbahn sind keine gute
Kombination.
Die Geschwindigkeitsdifferenzen werden gerade innerorts seltsam
unterschiedlich bewertet. Der Radfahrer in den Videos war schneller
gegenüber den Fußgängern (und dichter dran) als die Kfz gegenüber ihm. Der
gehört ganz klar auf die Fahrbahn.
Dein Problem ist, dass Du nicht an Respekt und Rücksicht glaubst. Das der
Ingenieure oben auch: Sie glauben nicht, dass andere ihnen gegenüber
rücksichtsvoll sind. Weil sie es selbst nicht sind? Könnte sein, aber
alle, die als passionierter Autofahrer die Gefährlichkeit der Fahrbahn
betonten und die ich dann gefragt hatte, ob sie selbst denn Radfahrer
gefährden würden, hatten verneint.

Deinen Plan der totalen Separation halte ich für völlig unrealistisch.
Der nötige Platz ist fast nirgendwo vorhanden und die baulichen Maßnahmen
dürften für eine flächendeckende Umsetzung in DE nahezu ein Jahrhundert
benötigen.

Für eine tatsächliche Förderung des Radverkehrs sind bessere Ideen
gefragt.

--
Joerg
2015-07-18 18:39:13 UTC
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Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Gerade die Wolbecker Straße ist wegen mehrerer auf dem Radweg
überfahrener Fahrradfahrer berühmt-berüchtigt geworden. Ich hatte diese
Straße mit dem von mir verlinkten Video ausgespart, weil ich es zu
bedrückend finde.
<http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Muenster/Toedlicher-Unfall-auf-der-
Wolbecker-Strasse/%28Foto%29/2>
<http://m.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1772898-
Wolbecker-Strasse-Lkw-ueberrollt-88-jaehrigen-Radfahrer>
Sowas ist traurig. Da steht jedoch arg wenig zu den Details. Waren z.B.
die Blinker korrekt gesetzt? Sind der Radfahrer in blindem Vertrauen,
dass sie ja Vorfahrt haben, ohne Umdrehen ueber die Kreuzung gefahren?
Man muss immer damit rechnen, dass KFZ-Fuehrer (so wie auch Radfahrer)
Fehler machen.
Solche Unfälle habe ich in den Medien meist nur als kurze Polizeimeldung
gefunden, teilweise ergänzt um einige Bilder eines Lokalreportes plus mehr
oder weniger geistlose Mutmaßungen und Klischees.
Ob an einer ernsthaften Aufklärung des Unfallhergangs überhaupt jemand
arbeitet, weiß ich nicht, in der Presse erscheint zumindest nichts davon.
Unfälle mit abbiegenden Kfz sind zahlenmäßig ganz vorne bei den Meldungen
und bei den Radwegtoten.
Opfer sind oft ältere Radfahrer oder mutmaßlich langsame. Mir ist noch ein
Bild in Erinnerung, wo eine junge Frau überfahren wurde, die einen mit
Einkäufen beladenen Kinderanhänger am Rad hatte.
Deine Fragen nach dem Blinker gehen von einem Hergang aus, wo der
Radfahrer das abbiegende Kfz rechts überholt oder zumindest beim
Ampelstart mithält. Genau das ist aber bei den bei den typischen Opfern
ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn ich an eine Kreuzung komme, drehe ich mich immer um, egal ob auf
einem Radweg oder auf der Fahrbahn. Um so einen Unfall moeglichst zu
vermeiden. Vor etwa zwei Monaten: Ich auf Fahrbahn, fast mittig davon,
weil zu eng und ich nicht wollte, dass sich einer vorbeiquetscht. Einem
Porschefahrer passte das offenbar nicht, er zog auf der zweiten Spur
rasant vorbei, Blinker rechts gesetzt, da ahnte ich es und ging schonmal
in die Eisen. Am Ende hatte ich noch etwa einen Meter bis "knirsch".

Frueher hatte ich Rueckspiegel, aber die halten in dieser Gegend nicht
lange. Es sei denn, ich faende einen ohne Glas, aus poliertem Edelstahl.
Post by Andre Eiger
Also wie könnte ein wahrscheinlicherer Hergang aussehen? Das Kfz kommt von
hinten und ist schneller als der Radfahrer. Während der in den
Konfliktbereich einfährt oder schon drin ist, biegt der Kfz-Führer ab.
Selbst wenn der Radfahrer die Gefahr noch wahrnimmt, kann er sich nicht so
schnell "dematerialisieren". Bei LKW sind die Chancen, noch irgendwie
wegzukommen, wegen deren Abmessungen am geringsten.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen aus ca. 6000 km Stadtverkehr
jährlich. Schnelle Radfahrer sind dagegen in einer ähnlichen
Geschwindigkeitsklasse wie ein abbiegendes Auto und sind auch nicht so
lange in der Konfliktzone.
Ich habe auch viel Stadtverkehr in Deutschland, Belgien und NL hinter
mir. NL war kein Problem, da fast ueberall Radwege. In Deutschland
passierten alle Abbiegeunfaelle, die ich als Zeuge mitbekam, auf
Fahrbahn (gab keinen Radweg). Zum Glueck alle nur mit Sachschaden. Auch
meine beiden heftigen Unfaelle geschahen auf Fahrbahn. Plus ein
Alleinunfall, weil in einem dunklen Tunnel mitten in der Fahrbahn ein
monstroeses Schlagloch war.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Nicht nur die abbiegenden Kraftfahrzeuge sind eine große Gefahr. Bei
den diskutierten Videos sind wir uns ja einig, dass der Radfahrer an
vielen Stellen viel zu schnell war.
Ich frage mich auch, ob er sich an Kreuzungen umgesehen hat. Oft sehen
ich, wie Leute vor mir voll drueberkacheln. Unfaelle bekam ich dabei nur
beim Fahrbahnradeln mit, als Zeuge.
Siehe oben. Es trifft meistens die, die nicht besonders schnell bei Grün
AUF DEM RADWEG geradeaus über die Kreuzung wollten. In den letzten fünf
Jahren auf meinem Arbeitsweg zwei Tote, einmal abbiegender LKW in eine
Industrieeinfahrt, einmal abbiegender PKW auf ein Baumarktgelände.
Schon klar, aber IMHO waeren viele dieser Unfaelle seitens des
Radfahrers vermeidbar. Der Autofahrer traegt zwar die Schuld und hat
sich fehlverhalten, aber da er in einem sehr viel robusteren Vehikel
sitzt, sollte man als schwaecherer vorsichtig sein.

Ich habe in Europa sechsstellige Fahrradkilometer hinter mir. Da ist es
kein Zufall, dass es bei mir nicht eine brenzlige "Right Hook" Situation
auf Radwegen gegeben hat.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Mindestens in den Innenstadtbereichen dürften bereits die auf einem
Tourenrad leicht erreichbaren 20 bis 25 km/h generell zu schnell sein,
die knapp 30 km/h auf einem Rennrad sowieso.
Warum wird also eine Infrastruktur geplant und gebaut, die die
Effizienz des Fahrrades einschränkt, wenn doch mehr Menschen auf das
Rad umsteigen sollen? Und die offensichtlich so gefährlich ist, dass
eine außerordentliche Aufmerksamkeit vonnöten ist?
Komm mir jetzt nicht mit irgendeiner außerörtlichen breiten
Fahrradtrasse in den amerikanischen Weiten. Die Städte geben nicht mehr
Platz her.
In neuen Wohngebieten zeiht diese Entschuldigung nicht. Da koennte man
auch in Deutschland eine Radinfrastruktur wie hier aufbauen. Nach dem,
was ich bei Besuchen sah, tut man das weitgehend immer noch nicht. Wenn
die Grundstuecksgrenzen erstmal festgelegt und die Baugenehmigungen
erteilt sind, ist es zu spaet.
Die Zeiten, wo in Wohngebieten großzügige Fahrbahnen mit Radwegen gebaut
wurden, sind glücklicherweise vorbei. Die Devise sind schmalere Wege,
weniger gerade, weder abgetrennte Rad- noch Fußwege, dann als
"verkehrsberuhigte Zone", oder wenigstens als Tempo-30-Zone, dann meist
mit Fußwegen.
Das wünschen sich sogar die meisten Vertreter der ultimativen Auto-
Fraktion, jedenfalls für dort, wo sie selbst wohnen.
Der verlangsamte Kfz-Verkehr und das Aussperren von durchfahrenden Kfz
erhöht nämlich die Aufenthaltsqualität insgesamt.
Das sehe ich auch so. In meiner neuen Heimat und auch in unserem Dorf
gibt es z.B. nichtmal Buergersteige. Nachts gehen wir da allerdings
nicht so gern zu Fuss und wenn, dann mit Beleuchtung.

Der Spass hoert an den Siedlungszubringern jedoch auf. Die haben kein
Tempo 30 und dort gehoeren gescheite Radwege hin.
Post by Andre Eiger
Deine propagierte Separation schafft gewissermaßen "Todeszonen", die man
als Fußgänger oder Radfahrer nur unter besonderer Vorsicht auf besonders
gesicherten Übergangsstellen queren kann. Und die ständige Litanei, dass
Kfz- und Radverkehr nichts auf derselben Fahrbahn zu suchen haben,
schafft die moralische Basis für das Exekutieren der Gewaltandrohung durch
Einzelne.
Im Übrigen ist Deutschland bereits besiedelt und die Städte sind schon
gebaut. Das Einreißen ganzer Straßenzüge für neue breite Straßen ist schon
Anfang 70er ins Stocken geraten. Nannte sich damals "Autogerechte Stadt".
Ja, damals hat man z.B. in kriegszerstoerten Staedten schwere Fehler bei
der Planung begangen. Jetzt ist es zu spaet.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Bei uns ist auch nicht alles besser. Bei einem Kunden in Wisconsin
fragte ich Ingenieure, bei denen Fahrradhelme und so in den Autos lagen,
warum sie nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. "Taeten wir gern,
aber etliche Meilen vor dem Industriegebiet hoeren die Radwege auf".
Also kommen alle mit dem Auto.
Und die Flugangst nicht zu vergessen!
Die haben hier nur wenige.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Dabei gibt es schon einen Radweg, der locker 30 km/h zulässt: Die
Fahrbahn. Und die ist sogar schon da und muss nicht noch gebaut werden.
Die Veränderung im Kopf aller Beteiligten funktioniert, dauert zwar,
aber zwischen Anfang der 80er und heute liegen hierzulande Welten. Und
man muss beharrlich sein. (Okay, das bist Du ...)
In historischen Staedten bleiben oft nur die Strassen. Die muss man dazu
aber auf 40km/h oder weniger heruntersetzen. Fahrzeuge mit zu
unterschiedlicher Geschwindigkeit auf derselben Fahrbahn sind keine gute
Kombination.
Die Geschwindigkeitsdifferenzen werden gerade innerorts seltsam
unterschiedlich bewertet. Der Radfahrer in den Videos war schneller
gegenüber den Fußgängern (und dichter dran) als die Kfz gegenüber ihm. Der
gehört ganz klar auf die Fahrbahn.
Dein Problem ist, dass Du nicht an Respekt und Rücksicht glaubst. Das der
Ingenieure oben auch: Sie glauben nicht, dass andere ihnen gegenüber
rücksichtsvoll sind. Weil sie es selbst nicht sind? Könnte sein, aber
alle, die als passionierter Autofahrer die Gefährlichkeit der Fahrbahn
betonten und die ich dann gefragt hatte, ob sie selbst denn Radfahrer
gefährden würden, hatten verneint.
Das ist IME anders, es wird genauso von Leuten gesagt, die im Jahr
tausende oder auch zigtausende Kilometer auf dem RR abspulen.
Post by Andre Eiger
Deinen Plan der totalen Separation halte ich für völlig unrealistisch.
Der nötige Platz ist fast nirgendwo vorhanden und die baulichen Maßnahmen
dürften für eine flächendeckende Umsetzung in DE nahezu ein Jahrhundert
benötigen.
Tja, in der Stadt Folsom hat man das z.B. geschafft. Der Stadtkern ist
mindestens 150 Jahre alt und selbst da hat man es hinbekommen, Radwege
anzulegen. Teilweise sehr huebsche.

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Post by Andre Eiger
Für eine tatsächliche Förderung des Radverkehrs sind bessere Ideen
gefragt.
Hier funktioniert das mit Radwegen und ich moechte die nicht mehr
missen. War aehnlich, als in in NL wohnte. Nur dass ich dort nicht
jahrelang auf Radwege warten musste, die waren schon da.

Wenn wir nochmal umziehen, waere eine gute Fahrradinfrastruktur (und
fuer mich kernige MTB Trails) Bedingung. In Folsom hat dieser Effekt
dazu gefuehrt, dass Wohnhaeuser mit guter Radweganbindung im Wert
stiegen. Haben mir einige Leute gesagt, "That's why we bought a house here".
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-20 22:03:45 UTC
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Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Ich frage mich auch, ob er sich an Kreuzungen umgesehen hat. Oft sehen
ich, wie Leute vor mir voll drueberkacheln. Unfaelle bekam ich dabei
nur beim Fahrbahnradeln mit, als Zeuge.
Siehe oben. Es trifft meistens die, die nicht besonders schnell bei
Grün AUF DEM RADWEG geradeaus über die Kreuzung wollten. In den letzten
fünf Jahren auf meinem Arbeitsweg zwei Tote, einmal abbiegender LKW in
eine Industrieeinfahrt, einmal abbiegender PKW auf ein Baumarktgelände.
Schon klar, aber IMHO waeren viele dieser Unfaelle seitens des
Radfahrers vermeidbar. Der Autofahrer traegt zwar die Schuld und hat
sich fehlverhalten, aber da er in einem sehr viel robusteren Vehikel
sitzt, sollte man als schwaecherer vorsichtig sein.
Ich habe in Europa sechsstellige Fahrradkilometer hinter mir. Da ist es
kein Zufall, dass es bei mir nicht eine brenzlige "Right Hook" Situation
auf Radwegen gegeben hat.
Über 100000 km, das könnten so 300000 passierte Seitenstraßen und
Einfahrten sein, und keine kritischen Situationen durch Abbieger.
Beneidenswert. Schade, dass sich das so nicht in der Unfallstatistik
niederschlägt.
Ich fürchte, dafür gibt es Gründe:
In den 3 bis 4 Sekunden, die der Radfahrer von kurz vor der Kreuzung bis
zum Verlassen der Gefahrenzone benötigt, legt das abbiegende Auto so 20
bis 25 m zurück. Bei dicht fließendem Stadtverkehr muss der Radfahrer
nicht nur das Auto links hinter sich beobachten, sondern auch bei dem
dahinter eine Abbiegeabsicht erkennen. Bei jeder Abbiegung oder größeren
Einfahrt.
Dazu muss er an ampelgesteuerten Kreuzungen auf andere Radfahrer und
Fußgänger achten, die irgendwie im Aufstellbereich herumwuseln, und die
gelbfreie Ampelschaltung im Blick haben. Und rechtzeitig von vorne
kommende Linksabbieger erkennen, die schnell die Lücke im Gegenverkehr
nutzen wollen.
Alles gleichzeitig. Mit mehr oder weniger verschwenktem Verlauf der
Radspur. Hört sich total einfach an, da kann eigentlich nichts
schiefgehen.

Nun, ich mache manchmal Fehler, ich bin manchmal unaufmerksam, mir sind
schon kritische Situationen passiert, oder die mit Glück gutgegangen
sind. Eine Verkehrsführung, die Radfahrern einseitige Extra-Lasten
auferlegt und Gefahrenstellen kreiert, die ohne gar nicht da wären, kann
keine Lösung sein. Und das nur, damit Autofahrer schneller vorankommen,
auf Kosten der anderen. (Und sich dann doch im Stau durch zu hohe
Verkehrsbelastung gegenseitig im Weg stehen.)
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Zeiten, wo in Wohngebieten großzügige Fahrbahnen mit Radwegen
gebaut wurden, sind glücklicherweise vorbei. Die Devise sind schmalere
Wege,
weniger gerade, weder abgetrennte Rad- noch Fußwege, dann als
"verkehrsberuhigte Zone", oder wenigstens als Tempo-30-Zone, dann meist
mit Fußwegen.
Das wünschen sich sogar die meisten Vertreter der ultimativen Auto-
Fraktion, jedenfalls für dort, wo sie selbst wohnen.
Der verlangsamte Kfz-Verkehr und das Aussperren von durchfahrenden Kfz
erhöht nämlich die Aufenthaltsqualität insgesamt.
Das sehe ich auch so. In meiner neuen Heimat und auch in unserem Dorf
gibt es z.B. nichtmal Buergersteige. Nachts gehen wir da allerdings
nicht so gern zu Fuss und wenn, dann mit Beleuchtung.
Ja, das Auto ist als Maß aller Dinge. Gib Dich nicht auf, tu was dagegen!
Bei dem (klischeehaften?) Bild, das ich von den USA habe, scheint mir das
allerdings ziemlich hoffnungslos. Die Lösung mag es vielleicht erst
geben, wenn nur noch autonome Kfz erlaubt sind und selbst gesteuerte nur
auf abgesperrten Strecken fahren dürfen.
Aber hier in Deutschland bewegt sich etwas, nur langsam zwar, doch ich
empfinde einen deutlichen Unterschied im Vergleich zu vor 15 Jahren. Das
ist natürlich keine Garantie dafür, dass es so weitergeht.
Post by Joerg
Der Spass hoert an den Siedlungszubringern jedoch auf. Die haben kein
Tempo 30 und dort gehoeren gescheite Radwege hin.
Auch 50 sind kein Problem, wenn es nicht zu eng ist. Und wo es eng ist,
wird auf 30 begrenzt. Hier wird mit Markierungen am Rand gearbeitet, die
zwar keinen ausschließlich für Radfahrer reservierten Verkehrsraum
darstellen, aber die Breite der Fahrbahn optisch verringern und deutlich
machen, dass die Fahrbahn nicht für Autos alleine da ist.
Auch nicht alles toll, aber es spricht Leute an, die mit dem Rad nur den
Fußweg für sicher halten.
Wenn Du 30 als Maximum für gemeinsame Fahrbahnnutzung siehst, lebe ich
auf einer Radverkehrsinsel und kann die benachbarten nur mit Bus oder
Bahn erreichen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Geschwindigkeitsdifferenzen werden gerade innerorts seltsam
unterschiedlich bewertet. Der Radfahrer in den Videos war schneller
gegenüber den Fußgängern (und dichter dran) als die Kfz gegenüber ihm.
Der gehört ganz klar auf die Fahrbahn.
Dein Problem ist, dass Du nicht an Respekt und Rücksicht glaubst. Das
der Ingenieure oben auch: Sie glauben nicht, dass andere ihnen
gegenüber rücksichtsvoll sind. Weil sie es selbst nicht sind? Könnte
sein, aber alle, die als passionierter Autofahrer die Gefährlichkeit
der Fahrbahn betonten und die ich dann gefragt hatte, ob sie selbst
denn Radfahrer gefährden würden, hatten verneint.
Das ist IME anders, es wird genauso von Leuten gesagt, die im Jahr
tausende oder auch zigtausende Kilometer auf dem RR abspulen.
Die RR fahren aber sicher nicht nur auf Radwegen? Oder eigentlich so gut
wie gar nicht, oder?
Und wie siehst Du die Geschwindigkeitsstaffel 50 - 30 - 5 km/h? Als
nächstes wäre dann noch der Seitenabstand zu bewerten.
(Was Du meinst, was die RR Fahrer auch sagen, habe ich nicht verstanden.)
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Deinen Plan der totalen Separation halte ich für völlig unrealistisch.
Der nötige Platz ist fast nirgendwo vorhanden und die baulichen
Maßnahmen dürften für eine flächendeckende Umsetzung in DE nahezu ein
Jahrhundert benötigen.
Tja, in der Stadt Folsom hat man das z.B. geschafft. Der Stadtkern ist
mindestens 150 Jahre alt und selbst da hat man es hinbekommen, Radwege
anzulegen. Teilweise sehr huebsche.
https://s16-us2.ixquick.com/cgi-bin/serveimage?url=https%3A%2F%
2Fjennyimaine.files.wordpress.com%2F2013%2F05%2Ffolsom-
bridge.jpg&sp=4abccd915931f99d99cd8251c37092b0

Nur nützt das nichts für Städte wie Münster, wie wir in dem Video gesehen
hatten.
Wir drehen uns im Kreis. Einige hübsche Radwege kann ich auch beibringen,
zumindest etwas außerhalb des Rhein-Main-Gebietes.
Aber wir hatten schon darüber diskutiert, ob sich auf diese Art und Weise
ein Land wie Deutschland in absehbarer Zeit erschließen lässt, mal
abgesehen vom Ressourceneinsatz, der das Fahrrad quasi zum Ökomonster
machen würde.
Ohne die gemeinsame Nutzung des Straßennetzes ist Deutschland mit dem Rad
nicht wirklich befahrbar und der Standpunkt "Radfahrer haben auf der
Fahrbahn nichts zu suchen" macht die Verteidigung dieses Rechts nicht
gerade leichter. Deshalb finde ich es wichtig, sich auf diese gemeinsame
Nutzung zu konzentrieren, statt sie gefährlich zu reden.

Du hattest in einem früheren Post einen Link auf eine ADFC-
Veröffentlichung zu außerörtlichen Radwegen herausgesucht. Damit das
nicht so einseitig rüberkommt, hier noch ein Link zum Thema Shared Space
(kommt auch aus den Niederlanden):
http://www.adfc.de/files/2/110/111/121010_Pos_Shared_Space.pdf

Das vorher / nachher Titelbild des Beispiels Bohmte macht auf einen Blick
deutlich, wieviel einfacher der gemeinsame Straßenraum im Vergleich zu
handtuchbreiten Separatwegen ist.
http://www.adfc.de/files/2/110/111/Radwelt_4.2008_shared_space.pdf

Exklusivität für den Kraftverkehr gibt es auf Autobahnen und
Schnellstraßen genug. Der Rest ist für alle da. Viele Shared Space-
Bereiche sind ein Mittel, am Mindset zu arbeiten.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Für eine tatsächliche Förderung des Radverkehrs sind bessere Ideen
gefragt.
Hier funktioniert das mit Radwegen und ich moechte die nicht mehr
missen. War aehnlich, als in in NL wohnte. Nur dass ich dort nicht
jahrelang auf Radwege warten musste, die waren schon da.
Wenn wir nochmal umziehen, waere eine gute Fahrradinfrastruktur (und
fuer mich kernige MTB Trails) Bedingung. In Folsom hat dieser Effekt
dazu gefuehrt, dass Wohnhaeuser mit guter Radweganbindung im Wert
stiegen. Haben mir einige Leute gesagt, "That's why we bought a house here".
Wohnlagen an Straßen mit viel Kfz-Verkehr sind ganz allgemein weniger
beliebt. Kaum wird der Kfz-Verkehr wirksam begrenzt, langsamer gemacht
oder woanders langgeleitet, steigt der Wohnwert. Einen notwendigen
Zusammenhang zu Radwegen sehe ich da nicht. Leider führt selbst die
Erkenntnis, dass sich die eigene extensive Autonutzung bei anderen Leuten
negativ auswirkt, kaum zu deren Reduzierung.
Joerg
2015-07-21 00:17:55 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Ich frage mich auch, ob er sich an Kreuzungen umgesehen hat. Oft sehen
ich, wie Leute vor mir voll drueberkacheln. Unfaelle bekam ich dabei
nur beim Fahrbahnradeln mit, als Zeuge.
Siehe oben. Es trifft meistens die, die nicht besonders schnell bei
Grün AUF DEM RADWEG geradeaus über die Kreuzung wollten. In den letzten
fünf Jahren auf meinem Arbeitsweg zwei Tote, einmal abbiegender LKW in
eine Industrieeinfahrt, einmal abbiegender PKW auf ein Baumarktgelände.
Schon klar, aber IMHO waeren viele dieser Unfaelle seitens des
Radfahrers vermeidbar. Der Autofahrer traegt zwar die Schuld und hat
sich fehlverhalten, aber da er in einem sehr viel robusteren Vehikel
sitzt, sollte man als schwaecherer vorsichtig sein.
Ich habe in Europa sechsstellige Fahrradkilometer hinter mir. Da ist es
kein Zufall, dass es bei mir nicht eine brenzlige "Right Hook" Situation
auf Radwegen gegeben hat.
Über 100000 km, das könnten so 300000 passierte Seitenstraßen und
Einfahrten sein, und keine kritischen Situationen durch Abbieger.
Beneidenswert. Schade, dass sich das so nicht in der Unfallstatistik
niederschlägt.
Gab schon Unfaelle. VW Polo, zog aus Seitenstrasse raus ... *KABROCH* ..
schepper. Dann noch ein Mercedes-S, der eiskalt vor mir links abbog und
ich in dessen hinteren Kotfluegel knallte (Fahrer ist abgehauen). Beim
dritten fuhr ich in das Heck eines Autos, weil mir der vordere Bremszug
gerissen war.

Alles sowie saemtliche brenzligen Situationen auf Fahrbahn, keine auf
Radwegen. Da hatte ich nur einen Eigenunfall. Ein Manzanitabaum sprang
bei 30km/h auf den Singletrack. Ich haette schwoeren koennen, dass der
am Tag davor noch nicht da war ...
Post by Andre Eiger
In den 3 bis 4 Sekunden, die der Radfahrer von kurz vor der Kreuzung bis
zum Verlassen der Gefahrenzone benötigt, legt das abbiegende Auto so 20
bis 25 m zurück. Bei dicht fließendem Stadtverkehr muss der Radfahrer
nicht nur das Auto links hinter sich beobachten, sondern auch bei dem
dahinter eine Abbiegeabsicht erkennen. Bei jeder Abbiegung oder größeren
Einfahrt.
Dazu muss er an ampelgesteuerten Kreuzungen auf andere Radfahrer und
Fußgänger achten, die irgendwie im Aufstellbereich herumwuseln, und die
gelbfreie Ampelschaltung im Blick haben. Und rechtzeitig von vorne
kommende Linksabbieger erkennen, die schnell die Lücke im Gegenverkehr
nutzen wollen.
Alles gleichzeitig. Mit mehr oder weniger verschwenktem Verlauf der
Radspur. Hört sich total einfach an, da kann eigentlich nichts
schiefgehen.
Wenn es mir zu "wuselig" wird, halte ich einfach erstmal an. Dann geht das.
Post by Andre Eiger
Nun, ich mache manchmal Fehler, ich bin manchmal unaufmerksam, mir sind
schon kritische Situationen passiert, oder die mit Glück gutgegangen
sind. Eine Verkehrsführung, die Radfahrern einseitige Extra-Lasten
auferlegt und Gefahrenstellen kreiert, die ohne gar nicht da wären, kann
keine Lösung sein. Und das nur, damit Autofahrer schneller vorankommen,
auf Kosten der anderen. (Und sich dann doch im Stau durch zu hohe
Verkehrsbelastung gegenseitig im Weg stehen.)
Bei uns sind Radwege oft so konstruiert, dass sie Gefahren wegnehmen.
Z.B. indem man unter stark befahrenen Querstrassen durchtunnelt. So kann
ich z.B. in Folsom von Westen nach Osten einfach durchzischen. Erst wenn
es durch Wohngebiete mit Niedrigtempo und wenig Verkehr geht, muss ich
auf Autofahrer achten, und da ist das total simpel.

Die komplette Strecke muss ich nie mit Knappueberholern, Schneidern,
Grundstueckseinbiegern, vor mir an einer Baeckerei vollbremsenden oder
sich sonstwie idiotisch benehmenden Autofahrern rechnen. Weil keine da
sein koennen. Auch Dieselgestank gibt es keinen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Zeiten, wo in Wohngebieten großzügige Fahrbahnen mit Radwegen
gebaut wurden, sind glücklicherweise vorbei. Die Devise sind schmalere
Wege,
weniger gerade, weder abgetrennte Rad- noch Fußwege, dann als
"verkehrsberuhigte Zone", oder wenigstens als Tempo-30-Zone, dann meist
mit Fußwegen.
Das wünschen sich sogar die meisten Vertreter der ultimativen Auto-
Fraktion, jedenfalls für dort, wo sie selbst wohnen.
Der verlangsamte Kfz-Verkehr und das Aussperren von durchfahrenden Kfz
erhöht nämlich die Aufenthaltsqualität insgesamt.
Das sehe ich auch so. In meiner neuen Heimat und auch in unserem Dorf
gibt es z.B. nichtmal Buergersteige. Nachts gehen wir da allerdings
nicht so gern zu Fuss und wenn, dann mit Beleuchtung.
Ja, das Auto ist als Maß aller Dinge. Gib Dich nicht auf, tu was dagegen!
Bei dem (klischeehaften?) Bild, das ich von den USA habe, scheint mir das
allerdings ziemlich hoffnungslos. Die Lösung mag es vielleicht erst
geben, wenn nur noch autonome Kfz erlaubt sind und selbst gesteuerte nur
auf abgesperrten Strecken fahren dürfen.
Ich tue ja was dagegen, z.B. manchmal in Gruppen mitmachen, zur
Radwegfoerderung. In dieser Richtung geschieht hier derzeit erfreulich viel.
Post by Andre Eiger
Aber hier in Deutschland bewegt sich etwas, nur langsam zwar, doch ich
empfinde einen deutlichen Unterschied im Vergleich zu vor 15 Jahren. Das
ist natürlich keine Garantie dafür, dass es so weitergeht.
Post by Joerg
Der Spass hoert an den Siedlungszubringern jedoch auf. Die haben kein
Tempo 30 und dort gehoeren gescheite Radwege hin.
Auch 50 sind kein Problem, wenn es nicht zu eng ist. Und wo es eng ist,
wird auf 30 begrenzt. Hier wird mit Markierungen am Rand gearbeitet, die
zwar keinen ausschließlich für Radfahrer reservierten Verkehrsraum
darstellen, aber die Breite der Fahrbahn optisch verringern und deutlich
machen, dass die Fahrbahn nicht für Autos alleine da ist.
Auch nicht alles toll, aber es spricht Leute an, die mit dem Rad nur den
Fußweg für sicher halten.
Wenn Du 30 als Maximum für gemeinsame Fahrbahnnutzung siehst, lebe ich
auf einer Radverkehrsinsel und kann die benachbarten nur mit Bus oder
Bahn erreichen.
Da liegt das Problem, hier steuern selbst radfahrwillige Leute die
Nachbarinseln deshalb mit dem Auto an :-(

Kein Witz, wenn sie Radfahren wollen, schnallen sie die RR an ein Rack
hinten am SUV und kutschieren bis Folsom. Ab da gibt es Radwege und man
kann kostenlos parken.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Geschwindigkeitsdifferenzen werden gerade innerorts seltsam
unterschiedlich bewertet. Der Radfahrer in den Videos war schneller
gegenüber den Fußgängern (und dichter dran) als die Kfz gegenüber ihm.
Der gehört ganz klar auf die Fahrbahn.
Dein Problem ist, dass Du nicht an Respekt und Rücksicht glaubst. Das
der Ingenieure oben auch: Sie glauben nicht, dass andere ihnen
gegenüber rücksichtsvoll sind. Weil sie es selbst nicht sind? Könnte
sein, aber alle, die als passionierter Autofahrer die Gefährlichkeit
der Fahrbahn betonten und die ich dann gefragt hatte, ob sie selbst
denn Radfahrer gefährden würden, hatten verneint.
Das ist IME anders, es wird genauso von Leuten gesagt, die im Jahr
tausende oder auch zigtausende Kilometer auf dem RR abspulen.
Die RR fahren aber sicher nicht nur auf Radwegen? Oder eigentlich so gut
wie gar nicht, oder?
Nicht nur, aber sehr viel und nicht im Schneckentempo (die angezeigten
Geschwindigkeiten sind in Meilen pro Stunde):


Post by Andre Eiger
Und wie siehst Du die Geschwindigkeitsstaffel 50 - 30 - 5 km/h? Als
nächstes wäre dann noch der Seitenabstand zu bewerten.
Auf 50km/h Strassen fahre ich Fahrbahn, aber nicht so gern. Die 88km/h
Landstrassen ohne Seitenstreifen hier vermeide ich, wenn irgendwie
moeglich. Eine muss ich jedoch oft benutzen fuer etwa 2km, ziemlich
unangenehm. 30km/h haben wir nicht, sondern 25mph oder 40km/h. Da faehrt
es sich das auch auf der Fahrbahn recht gemuetlich, weil ich dort nicht
viel langsamer bin als Autos. 5km/h Strassen gibt es nicht in unserer
Gegend.
Post by Andre Eiger
(Was Du meinst, was die RR Fahrer auch sagen, habe ich nicht verstanden.)
Sie sind mit mir der Meinung, dass Radfahrern gegenueber nicht genug
Ruecksicht gezollt wird, besonders wenn es um Knappueberholer geht.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Deinen Plan der totalen Separation halte ich für völlig unrealistisch.
Der nötige Platz ist fast nirgendwo vorhanden und die baulichen
Maßnahmen dürften für eine flächendeckende Umsetzung in DE nahezu ein
Jahrhundert benötigen.
Tja, in der Stadt Folsom hat man das z.B. geschafft. Der Stadtkern ist
mindestens 150 Jahre alt und selbst da hat man es hinbekommen, Radwege
anzulegen. Teilweise sehr huebsche.
https://s16-us2.ixquick.com/cgi-bin/serveimage?url=https%3A%2F%
2Fjennyimaine.files.wordpress.com%2F2013%2F05%2Ffolsom-
bridge.jpg&sp=4abccd915931f99d99cd8251c37092b0
Nur nützt das nichts für Städte wie Münster, wie wir in dem Video gesehen
hatten.
Wir drehen uns im Kreis. Einige hübsche Radwege kann ich auch beibringen,
zumindest etwas außerhalb des Rhein-Main-Gebietes.
Aber wir hatten schon darüber diskutiert, ob sich auf diese Art und Weise
ein Land wie Deutschland in absehbarer Zeit erschließen lässt, mal
abgesehen vom Ressourceneinsatz, der das Fahrrad quasi zum Ökomonster
machen würde.
Ohne die gemeinsame Nutzung des Straßennetzes ist Deutschland mit dem Rad
nicht wirklich befahrbar und der Standpunkt "Radfahrer haben auf der
Fahrbahn nichts zu suchen" macht die Verteidigung dieses Rechts nicht
gerade leichter. Deshalb finde ich es wichtig, sich auf diese gemeinsame
Nutzung zu konzentrieren, statt sie gefährlich zu reden.
Dann muss man sie ungefaehrlicher machen und das geht u.a. mit
Radstreifen, sofern man sie richtig konzipiert. Dies verlangt eine
Bereitschaft, den Autofahrern Fahrbahnanteile und Parkplaetze
wegzunehmen. Das hat man in manchen Ecken hier getan und viele
Autofahrer muessen nun an zentralen Stellen parken. Ist zwar in fairen
Staedten umsonst, aber der Autofahrer muss mehr laufen. Was ja wiederum
gesundheitlich gut ist.
Post by Andre Eiger
Du hattest in einem früheren Post einen Link auf eine ADFC-
Veröffentlichung zu außerörtlichen Radwegen herausgesucht. Damit das
nicht so einseitig rüberkommt, hier noch ein Link zum Thema Shared Space
http://www.adfc.de/files/2/110/111/121010_Pos_Shared_Space.pdf
Das vorher / nachher Titelbild des Beispiels Bohmte macht auf einen Blick
deutlich, wieviel einfacher der gemeinsame Straßenraum im Vergleich zu
handtuchbreiten Separatwegen ist.
http://www.adfc.de/files/2/110/111/Radwelt_4.2008_shared_space.pdf
Exklusivität für den Kraftverkehr gibt es auf Autobahnen und
Schnellstraßen genug. Der Rest ist für alle da. Viele Shared Space-
Bereiche sind ein Mittel, am Mindset zu arbeiten.
Stimme ich zu, man muss nicht ueberall trennen. Das macht man hier mit
gelben Schildern "Bikes share the road". Fuer Leute, die nur noch
Piktogramme verstehen, gibt es das zusaetzlich in gruen :-)

Loading Image...

Auf Landstrassen, wo gerast wird, fuehle ich mich dennoch unwohl.
Freitag war ich mit dem Panzer auf einer solchen unterwegs, mit Bike
Share Schild, aber einige quetschten sich dennoch mit hoher
Geschwindigkeit zwischen mir und dem Gegenverkehr durch. Da gehoert
definitiv ein Radweg hin. Daher kann ich es kaum erwarten, bis mal ein
harter Frost diesen Teil der Landstrasse zerlegt und sie eine neue bauen
muessen. Die Baugenehmigung gibt es naemlich nur noch mit Radstreifen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Für eine tatsächliche Förderung des Radverkehrs sind bessere Ideen
gefragt.
Hier funktioniert das mit Radwegen und ich moechte die nicht mehr
missen. War aehnlich, als in in NL wohnte. Nur dass ich dort nicht
jahrelang auf Radwege warten musste, die waren schon da.
Wenn wir nochmal umziehen, waere eine gute Fahrradinfrastruktur (und
fuer mich kernige MTB Trails) Bedingung. In Folsom hat dieser Effekt
dazu gefuehrt, dass Wohnhaeuser mit guter Radweganbindung im Wert
stiegen. Haben mir einige Leute gesagt, "That's why we bought a house here".
Wohnlagen an Straßen mit viel Kfz-Verkehr sind ganz allgemein weniger
beliebt. Kaum wird der Kfz-Verkehr wirksam begrenzt, langsamer gemacht
oder woanders langgeleitet, steigt der Wohnwert.
Die Leute wollen aber in akzeptabler Zeit zur Arbeit und zum
Autobahnanschluss kommen. Sie wollen nicht 5km lang 30km/h fahren
muessen. Daher braucht man auch in Wohngebieten Zubringerstrassen. Dito
in Einkaufsvierteln und Industriegebieten, sonst faehrt dorthin kaum
jemand per Fahrrad.
Post by Andre Eiger
... Einen notwendigen
Zusammenhang zu Radwegen sehe ich da nicht. Leider führt selbst die
Erkenntnis, dass sich die eigene extensive Autonutzung bei anderen Leuten
negativ auswirkt, kaum zu deren Reduzierung.
Zu welcher Reduzierung? Radwege? Das moechte zumindest hier niemand, die
Leute wollen mehr davon. Zur Autokilometerreduzierung kann das schon
fuehren, hat es z.B. bei mir, auf weit unter 2000km/Jahr.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Michael Heydenbluth
2015-07-21 05:25:29 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Exklusivität für den Kraftverkehr gibt es auf Autobahnen und
Schnellstraßen genug. Der Rest ist für alle da. Viele Shared Space-
Bereiche sind ein Mittel, am Mindset zu arbeiten.
Stimme ich zu, man muss nicht ueberall trennen. Das macht man hier mit
gelben Schildern "Bikes share the road". Fuer Leute, die nur noch
Piktogramme verstehen, gibt es das zusaetzlich in gruen :-)
und unverständlich für jeden nicht-englischsprachigen.
Post by Joerg
http://farm5.static.flickr.com/4104/5033351913_91961c4821_m.jpg
Wieviel besser ist da das französische Verkehrszeichen:

http://www.adfc.de/files/2/110/112/FW_Seitenabstand_20110722.pdf
(Seite 6 links)
Johann Mayerwieser
2015-07-21 07:30:02 UTC
Permalink
Post by Joerg
Gab schon Unfaelle. VW Polo, zog aus Seitenstrasse raus ... *KABROCH* ..
schepper. Dann noch ein Mercedes-S, der eiskalt vor mir links abbog und
ich in dessen hinteren Kotfluegel knallte (Fahrer ist abgehauen). Beim
dritten fuhr ich in das Heck eines Autos, weil mir der vordere Bremszug
gerissen war.
Alles sowie saemtliche brenzligen Situationen auf Fahrbahn, keine auf
Radwegen.
Diese Unfälle hätten auf dem Radweg auch passieren können (gut, der
dritte nicht mit einem Auto. sondern einem anderen Radler - da wäre mir
das Áuto lieber).n In Deutschland sind diese Unfälle radwegspezifisch.
Joerg
2015-07-21 14:22:49 UTC
Permalink
Post by Johann Mayerwieser
Post by Joerg
Gab schon Unfaelle. VW Polo, zog aus Seitenstrasse raus ... *KABROCH* ..
schepper. Dann noch ein Mercedes-S, der eiskalt vor mir links abbog und
ich in dessen hinteren Kotfluegel knallte (Fahrer ist abgehauen). Beim
dritten fuhr ich in das Heck eines Autos, weil mir der vordere Bremszug
gerissen war.
Alles sowie saemtliche brenzligen Situationen auf Fahrbahn, keine auf
Radwegen.
Diese Unfälle hätten auf dem Radweg auch passieren können (gut, der
dritte nicht mit einem Auto. sondern einem anderen Radler - da wäre mir
das Áuto lieber).n In Deutschland sind diese Unfälle radwegspezifisch.
Das war alles in Deutschland.

Auf Radwegen und Radstreifen hatte ich nie einen Unfall oder auch nur
einen Beinahe-Unfall. Weder in Europa noch hier. Das sind jetzt ueber 40
Jahre als RR-Vielfahrer, da kann man sich schon eine Meinung erlauben.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-22 20:22:48 UTC
Permalink
Post by Joerg
Gab schon Unfaelle. VW Polo, zog aus Seitenstrasse raus ... *KABROCH* ..
schepper. Dann noch ein Mercedes-S, der eiskalt vor mir links abbog und
ich in dessen hinteren Kotfluegel knallte (Fahrer ist abgehauen). Beim
dritten fuhr ich in das Heck eines Autos, weil mir der vordere Bremszug
gerissen war.
Alles sowie saemtliche brenzligen Situationen auf Fahrbahn, keine auf
Radwegen. Da hatte ich nur einen Eigenunfall. Ein Manzanitabaum sprang
bei 30km/h auf den Singletrack. Ich haette schwoeren koennen, dass der
am Tag davor noch nicht da war ...
Die Unfallsituationen haben mit Fahrbahn oder Radweg nicht viel zu tun.
Es sei denn, man muss annehmen, Du wärst auf einem Radweg langsamer
unterwegs.
Post by Joerg
Wenn es mir zu "wuselig" wird, halte ich einfach erstmal an. Dann geht das.
Ja sicher, ein Kritikpunkt ist ja, dass schnelle Radfahrer typischerweise
ziemlich ausgebremst werden.
Post by Joerg
Bei uns sind Radwege oft so konstruiert, dass sie Gefahren wegnehmen.
Z.B. indem man unter stark befahrenen Querstrassen durchtunnelt. So kann
ich z.B. in Folsom von Westen nach Osten einfach durchzischen. Erst wenn
es durch Wohngebiete mit Niedrigtempo und wenig Verkehr geht, muss ich
auf Autofahrer achten, und da ist das total simpel.
Die komplette Strecke muss ich nie mit Knappueberholern, Schneidern,
Grundstueckseinbiegern, vor mir an einer Baeckerei vollbremsenden oder
sich sonstwie idiotisch benehmenden Autofahrern rechnen. Weil keine da
sein koennen. Auch Dieselgestank gibt es keinen.
Wie schön. In Release 2.0 wird das sicher besser gelöst. Nur was machen
wir jetzt in Release 1.0?
Post by Joerg
Ich tue ja was dagegen, z.B. manchmal in Gruppen mitmachen, zur
Radwegfoerderung. In dieser Richtung geschieht hier derzeit erfreulich viel.
Die Radwegeförderung haben wir schon länger, ich kann bereits von einigen
Erfahrungen berichten! Die sind leider sehr durchwachsen. Insbesondere
für den kulturvollen Umgang miteinander sehe ich keine Impulse, das
Verhalten der Radfahrer abseits der Fahrbahn wird regelloser.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wenn Du 30 als Maximum für gemeinsame Fahrbahnnutzung siehst, lebe ich
auf einer Radverkehrsinsel und kann die benachbarten nur mit Bus oder
Bahn erreichen.
Da liegt das Problem, hier steuern selbst radfahrwillige Leute die
Nachbarinseln deshalb mit dem Auto an :-(
Kein Witz, wenn sie Radfahren wollen, schnallen sie die RR an ein Rack
hinten am SUV und kutschieren bis Folsom. Ab da gibt es Radwege und man
kann kostenlos parken.
Nicht ungewöhnlich. Für mich aber kein Grund, das Straßennetz für den
Alltagsverkehr mit dem Rad zu verbauen. Für diese Klientel kann es gerne
freigegebene Fußwege geben, in Maßen auch Radwege, nur bitte ohne
Benutzungspflicht.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Und wie siehst Du die Geschwindigkeitsstaffel 50 - 30 - 5 km/h? Als
nächstes wäre dann noch der Seitenabstand zu bewerten.
Auf 50km/h Strassen fahre ich Fahrbahn, aber nicht so gern. Die 88km/h
Landstrassen ohne Seitenstreifen hier vermeide ich, wenn irgendwie
moeglich. Eine muss ich jedoch oft benutzen fuer etwa 2km, ziemlich
unangenehm. 30km/h haben wir nicht, sondern 25mph oder 40km/h. Da faehrt
es sich das auch auf der Fahrbahn recht gemuetlich, weil ich dort nicht
viel langsamer bin als Autos. 5km/h Strassen gibt es nicht in unserer
Gegend.
Ich meinte die Geschwindigkeitsdifferenzen beim Vorbeifahren, 5 km/h
Fußgänger. Der Rennradler im Münster-Video hatte eine höhere
Relativgeschwindigkeit zu den Fußgängern als ein Auto zu ihm hätte,
dürfte er die Fahrbahn nehmen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
(Was Du meinst, was die RR Fahrer auch sagen, habe ich nicht
verstanden.)
Sie sind mit mir der Meinung, dass Radfahrern gegenueber nicht genug
Ruecksicht gezollt wird, besonders wenn es um Knappueberholer geht.
Ein Spiegel nimmt das Überraschungsmoment. Damit fällt es auch leichter,
sich den Verkehrsraum zu nehmen, den man braucht. Ich sehe, wann ich
besser "dicht mache" und wann genug Platz für zwei Autos und einen
Radfahrer ist. Ohne Spiegel hatte ich früher manchmal auch Bedenken,
beispielsweise im Taunus auf den Motorradrennstrecken (okay, auf denen
manchmal heute noch).
Schnelle Straßen haben fast immer breitere Fahrbahnen. Gerade
Bundesstraßen sind hier oft komfortabel breit. Problematisch sind eher
einige schmale Kreis- und Ortsverbindungsstraßen. Aber mein Bild von den
USA sind richtig breite Fahrbahnen :-)
Post by Joerg
Dann muss man sie ungefaehrlicher machen und das geht u.a. mit
Radstreifen, sofern man sie richtig konzipiert. Dies verlangt eine
Bereitschaft, den Autofahrern Fahrbahnanteile und Parkplaetze
wegzunehmen. Das hat man in manchen Ecken hier getan und viele
Autofahrer muessen nun an zentralen Stellen parken. Ist zwar in fairen
Staedten umsonst, aber der Autofahrer muss mehr laufen. Was ja wiederum
gesundheitlich gut ist.
Bei der Neuaufteilung des Verkehrsraumes stimme ich Dir voll zu. Mir
fallen einige Stellen ein, wo ich den Autoverkehr aussperren würde, aber
an weitaus mehr Stellen geht das nicht und würde auf eine Konfrontation
herauslaufen, weil der Platz für beides nicht reicht (Es sei denn, wir
untertunneln Mainz. Der Versuch ist in den 70ern am Hauptbahnhof
steckengeblieben. Bad Kreuznach hat auch so ein Tunnelfragment am
Bahnhof, heute Parkplatz.)
Für ein besseres Konzept halte ich gemeinsame Verkehrsflächen wie sie
Shared Space propagiert. Dort gelebte gegenseitige Rücksichtnahme wird
auch auf andere Stellen im Straßennetz ausstrahlen. Dazu kommt das Car
Sharing, was den Abstellflächenbedarf verringert. Ich bin gespannt, wie
sich die ersten Anfänge hier entwickeln werden. Übrigens scheint auch
Fahhrad-Sharing zu funktionieren, wie die Mainzer Verkehrsgesellschaft MVG
beweist. Gemessen an der Zahl der MVG-Räder, die ich unterwegs sehe, wird
das viel besser genutzt als ich es vorhergesagt hätte. In anderen Städten
hier sehe ich nichts vergleichbares.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Das vorher / nachher Titelbild des Beispiels Bohmte macht auf einen
Blick deutlich, wieviel einfacher der gemeinsame Straßenraum im
Vergleich zu handtuchbreiten Separatwegen ist.
http://www.adfc.de/files/2/110/111/Radwelt_4.2008_shared_space.pdf
Exklusivität für den Kraftverkehr gibt es auf Autobahnen und
Schnellstraßen genug. Der Rest ist für alle da. Viele Shared Space-
Bereiche sind ein Mittel, am Mindset zu arbeiten.
Stimme ich zu, man muss nicht ueberall trennen. Das macht man hier mit
gelben Schildern "Bikes share the road". Fuer Leute, die nur noch
Piktogramme verstehen, gibt es das zusaetzlich in gruen :-)
http://farm5.static.flickr.com/4104/5033351913_91961c4821_m.jpg
Ja, finde ich gut. Geht in Richtung Verhalten.
Post by Joerg
Auf Landstrassen, wo gerast wird, fuehle ich mich dennoch unwohl.
Freitag war ich mit dem Panzer auf einer solchen unterwegs, mit Bike
Share Schild, aber einige quetschten sich dennoch mit hoher
Geschwindigkeit zwischen mir und dem Gegenverkehr durch. Da gehoert
definitiv ein Radweg hin. Daher kann ich es kaum erwarten, bis mal ein
harter Frost diesen Teil der Landstrasse zerlegt und sie eine neue bauen
muessen. Die Baugenehmigung gibt es naemlich nur noch mit Radstreifen.
Ja, das ist das Spiegel-Thema oben.
In Mecklenburg soll es Versuche mit Markierungen außerorts geben.
Ergebnisse kenne ich noch keine. Wäre auch schade um die Alleen, wenn die
Straße verbreitert werden würde.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wohnlagen an Straßen mit viel Kfz-Verkehr sind ganz allgemein weniger
beliebt. Kaum wird der Kfz-Verkehr wirksam begrenzt, langsamer gemacht
oder woanders langgeleitet, steigt der Wohnwert.
Die Leute wollen aber in akzeptabler Zeit zur Arbeit und zum
Autobahnanschluss kommen. Sie wollen nicht 5km lang 30km/h fahren
muessen. Daher braucht man auch in Wohngebieten Zubringerstrassen. Dito
in Einkaufsvierteln und Industriegebieten, sonst faehrt dorthin kaum
jemand per Fahrrad.
Und die Radwege an den Zubringerstraßen machen mich auf dem Rad langsam.
Solche wichtigen Verbindungen möchte ich auch mit dem Rad schnell
zurücklegen. Ich war mal in Hamburg, Klapprad im Zug. Dort gibt es an
nahezu allen größeren Straßen Hochbordradwege, die an vielen Stellen
verständlicherweise von Fußgängern in Beschlag genommen werden. 20 km
quer durch die Innenstadt war mit dem Rad eine Weltreise. Seitdem bin ich
zu Mainz milder eingestellt und finde Frankfurt schon fast gut.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
... Einen notwendigen
Zusammenhang zu Radwegen sehe ich da nicht. Leider führt selbst die
Erkenntnis, dass sich die eigene extensive Autonutzung bei anderen
Leuten negativ auswirkt, kaum zu deren Reduzierung.
Zu welcher Reduzierung? Radwege? Das moechte zumindest hier niemand, die
Leute wollen mehr davon. Zur Autokilometerreduzierung kann das schon
fuehren, hat es z.B. bei mir, auf weit unter 2000km/Jahr.
Ich meine Reduzierung der Autonutzung. Das eigene Erleben autoverstopfter
Städte scheint keine häufige Motivation zu sein.

Das Radwege das schaffen, höre ich auch oft, allein es hat in den letzten
30 Jahren hier nicht gefunkt.
Der Radverkehr nimmt zu, aber woran liegt das? Ich weiß es nicht.
Vielleicht der Fitness-Trend? Zurückgehende Reallöhne? Ein positives
Image?

Allerdings wird Radfahren von vielen auch als außerordentlich gefährlich
wahrgenommen und in den Medien dargestellt, wie eine Risikosportart, was
wiederum vom Radfahren abhält. Radweg- und Helmbefürworter reiten auf
dieser Risikowelle, was ich ablehne.
Um etwas als gefährlich oder ungefährlich zu bewerten, ist ein Vergleich
mit anderen Risiken nötig.

--
Joerg
2015-07-22 23:06:07 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Gab schon Unfaelle. VW Polo, zog aus Seitenstrasse raus ... *KABROCH* ..
schepper. Dann noch ein Mercedes-S, der eiskalt vor mir links abbog und
ich in dessen hinteren Kotfluegel knallte (Fahrer ist abgehauen). Beim
dritten fuhr ich in das Heck eines Autos, weil mir der vordere Bremszug
gerissen war.
Alles sowie saemtliche brenzligen Situationen auf Fahrbahn, keine auf
Radwegen. Da hatte ich nur einen Eigenunfall. Ein Manzanitabaum sprang
bei 30km/h auf den Singletrack. Ich haette schwoeren koennen, dass der
am Tag davor noch nicht da war ...
Die Unfallsituationen haben mit Fahrbahn oder Radweg nicht viel zu tun.
Es sei denn, man muss annehmen, Du wärst auf einem Radweg langsamer
unterwegs.
Die auf Fahrbahn sind haariger. Vor Kreuzungen kann man im Zweifelsfall
nicht so leicht in die Eisen, weil man da zwecks Verhinderung von
Knappueberholern und Schneidern etwas fahrbahnmittiger fahren muss und
dann hat man meist eine Tonne Blech hinter sich. Dahinter dann noch
eine, usw. Auf dem Radweg hat man das nicht und dort halten Leute auch
besseren Sicherheitsabstand.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wenn es mir zu "wuselig" wird, halte ich einfach erstmal an. Dann geht das.
Ja sicher, ein Kritikpunkt ist ja, dass schnelle Radfahrer typischerweise
ziemlich ausgebremst werden.
Eigentlich nur die lebensmueden, die ohne mit der Wimper zu zucken ueber
Kreuzungen jagen. Anhalten tue ich immer ganz weit rechts und gebe
vorher Handzeichen.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Bei uns sind Radwege oft so konstruiert, dass sie Gefahren wegnehmen.
Z.B. indem man unter stark befahrenen Querstrassen durchtunnelt. So kann
ich z.B. in Folsom von Westen nach Osten einfach durchzischen. Erst wenn
es durch Wohngebiete mit Niedrigtempo und wenig Verkehr geht, muss ich
auf Autofahrer achten, und da ist das total simpel.
Die komplette Strecke muss ich nie mit Knappueberholern, Schneidern,
Grundstueckseinbiegern, vor mir an einer Baeckerei vollbremsenden oder
sich sonstwie idiotisch benehmenden Autofahrern rechnen. Weil keine da
sein koennen. Auch Dieselgestank gibt es keinen.
Wie schön. In Release 2.0 wird das sicher besser gelöst. Nur was machen
wir jetzt in Release 1.0?
Umziehen. Wir haben Release 2.0 schon lange :-)

[...]
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Und wie siehst Du die Geschwindigkeitsstaffel 50 - 30 - 5 km/h? Als
nächstes wäre dann noch der Seitenabstand zu bewerten.
Auf 50km/h Strassen fahre ich Fahrbahn, aber nicht so gern. Die 88km/h
Landstrassen ohne Seitenstreifen hier vermeide ich, wenn irgendwie
moeglich. Eine muss ich jedoch oft benutzen fuer etwa 2km, ziemlich
unangenehm. 30km/h haben wir nicht, sondern 25mph oder 40km/h. Da faehrt
es sich das auch auf der Fahrbahn recht gemuetlich, weil ich dort nicht
viel langsamer bin als Autos. 5km/h Strassen gibt es nicht in unserer
Gegend.
Ich meinte die Geschwindigkeitsdifferenzen beim Vorbeifahren, 5 km/h
Fußgänger. Der Rennradler im Münster-Video hatte eine höhere
Relativgeschwindigkeit zu den Fußgängern als ein Auto zu ihm hätte,
dürfte er die Fahrbahn nehmen.
Fuer den waere in der Innenstadt die Fahrbahn tatsaechlich besser. Wir
haben es bei Radfahrern aber nicht nur mit jungen Sportlern oder alten
Hasen mit kernigen Beinmuskeln zu tun. Da waere noch die Frau Suhrbier
aus dem dritten Stock, die auf der Hauptstrasse mit ihrem alten Miele
bergauf gerade mal 5km/h schafft, und das unter einigem Geschlenkere. An
ihr donnern die Kleinlaster mit realistischen 60km/h vorbei. Dann
haetten wir Atze aus der zweiten Klasse auf seinem Bonanzarad. Und
Klein-Fritzchen, der nach Demontage der Stuetzraeder alles gibt, um Papa
mit dem Trailer mit Klein Erna drin hinterher zu kommen. Die sind alle
auf Radwegen weit besser aufgehoben.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
(Was Du meinst, was die RR Fahrer auch sagen, habe ich nicht
verstanden.)
Sie sind mit mir der Meinung, dass Radfahrern gegenueber nicht genug
Ruecksicht gezollt wird, besonders wenn es um Knappueberholer geht.
Ein Spiegel nimmt das Überraschungsmoment. Damit fällt es auch leichter,
sich den Verkehrsraum zu nehmen, den man braucht. Ich sehe, wann ich
besser "dicht mache" und wann genug Platz für zwei Autos und einen
Radfahrer ist. Ohne Spiegel hatte ich früher manchmal auch Bedenken,
beispielsweise im Taunus auf den Motorradrennstrecken (okay, auf denen
manchmal heute noch).
Hatte ich frueher auch. Hier sind mir die Spiegel zerbrochen wegen zu
vieler Offroad-Strecken. Welche aus poliertem Edelstahl habe ich noch
nicht gefunden.
Post by Andre Eiger
Schnelle Straßen haben fast immer breitere Fahrbahnen. Gerade
Bundesstraßen sind hier oft komfortabel breit. Problematisch sind eher
einige schmale Kreis- und Ortsverbindungsstraßen. Aber mein Bild von den
USA sind richtig breite Fahrbahnen :-)
Dafuer sind die Fahrer hier unaufmerksamer. Manchmal sogar Radfahrer.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Dann muss man sie ungefaehrlicher machen und das geht u.a. mit
Radstreifen, sofern man sie richtig konzipiert. Dies verlangt eine
Bereitschaft, den Autofahrern Fahrbahnanteile und Parkplaetze
wegzunehmen. Das hat man in manchen Ecken hier getan und viele
Autofahrer muessen nun an zentralen Stellen parken. Ist zwar in fairen
Staedten umsonst, aber der Autofahrer muss mehr laufen. Was ja wiederum
gesundheitlich gut ist.
Bei der Neuaufteilung des Verkehrsraumes stimme ich Dir voll zu. Mir
fallen einige Stellen ein, wo ich den Autoverkehr aussperren würde, aber
an weitaus mehr Stellen geht das nicht und würde auf eine Konfrontation
herauslaufen, weil der Platz für beides nicht reicht (Es sei denn, wir
untertunneln Mainz. Der Versuch ist in den 70ern am Hauptbahnhof
steckengeblieben. Bad Kreuznach hat auch so ein Tunnelfragment am
Bahnhof, heute Parkplatz.)
Für ein besseres Konzept halte ich gemeinsame Verkehrsflächen wie sie
Shared Space propagiert. Dort gelebte gegenseitige Rücksichtnahme wird
auch auf andere Stellen im Straßennetz ausstrahlen. Dazu kommt das Car
Sharing, was den Abstellflächenbedarf verringert. Ich bin gespannt, wie
sich die ersten Anfänge hier entwickeln werden. Übrigens scheint auch
Fahhrad-Sharing zu funktionieren, wie die Mainzer Verkehrsgesellschaft MVG
beweist. Gemessen an der Zahl der MVG-Räder, die ich unterwegs sehe, wird
das viel besser genutzt als ich es vorhergesagt hätte. In anderen Städten
hier sehe ich nichts vergleichbares.
Da hoffe ich auch auf Weiterentwicklung. Ein Auto kann man an jeder Ecke
mieten. Bei einem Fahrrad muss man erst die diversen lokalen
Fahrradhaendler ausfindig machen und abtelefonieren, bis man einen
findet, der auch vermietet.

[...]
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Auf Landstrassen, wo gerast wird, fuehle ich mich dennoch unwohl.
Freitag war ich mit dem Panzer auf einer solchen unterwegs, mit Bike
Share Schild, aber einige quetschten sich dennoch mit hoher
Geschwindigkeit zwischen mir und dem Gegenverkehr durch. Da gehoert
definitiv ein Radweg hin. Daher kann ich es kaum erwarten, bis mal ein
harter Frost diesen Teil der Landstrasse zerlegt und sie eine neue bauen
muessen. Die Baugenehmigung gibt es naemlich nur noch mit Radstreifen.
Ja, das ist das Spiegel-Thema oben.
Ein Spiegel nutzt dort nichts. Es sei denn, Dein Fahrrad haette ein
Duesentriebwerk fuer rasanten Vertikalstart, um Dich ueber die rechts
befindliche Leitplanke oder Barriere zu hieven.
Post by Andre Eiger
In Mecklenburg soll es Versuche mit Markierungen außerorts geben.
Ergebnisse kenne ich noch keine. Wäre auch schade um die Alleen, wenn die
Straße verbreitert werden würde.
Da waere es schon, wenn man einen Radweg rechts von den Baeumen bauen
koennte.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wohnlagen an Straßen mit viel Kfz-Verkehr sind ganz allgemein weniger
beliebt. Kaum wird der Kfz-Verkehr wirksam begrenzt, langsamer gemacht
oder woanders langgeleitet, steigt der Wohnwert.
Die Leute wollen aber in akzeptabler Zeit zur Arbeit und zum
Autobahnanschluss kommen. Sie wollen nicht 5km lang 30km/h fahren
muessen. Daher braucht man auch in Wohngebieten Zubringerstrassen. Dito
in Einkaufsvierteln und Industriegebieten, sonst faehrt dorthin kaum
jemand per Fahrrad.
Und die Radwege an den Zubringerstraßen machen mich auf dem Rad langsam.
Solche wichtigen Verbindungen möchte ich auch mit dem Rad schnell
zurücklegen. Ich war mal in Hamburg, Klapprad im Zug. Dort gibt es an
nahezu allen größeren Straßen Hochbordradwege, die an vielen Stellen
verständlicherweise von Fußgängern in Beschlag genommen werden. 20 km
quer durch die Innenstadt war mit dem Rad eine Weltreise. Seitdem bin ich
zu Mainz milder eingestellt und finde Frankfurt schon fast gut.
Da muesstest Du mal unsere Gegend kennenlernen. Nicht wo wir wohnen,
hier ist die Obrigkeit recht fahrradfeindlich. Aber westlich ab Folsom,
da ist es super. Frueher waere es voellig illusorisch gewesen, zu meiner
Arbeit mit dem Rad zu fahren, obwohl die Entfernung nur 35km betraegt.
Inzwischen gibt es mehrere Radwege zur Auswahl und die sind fuer flottes
Fahren gedacht. Dieser etwa, breit, nebeneinander fahren auch bei
Gegenverkehr machbar, und man kann legal voll aufdrehen:

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Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
... Einen notwendigen
Zusammenhang zu Radwegen sehe ich da nicht. Leider führt selbst die
Erkenntnis, dass sich die eigene extensive Autonutzung bei anderen
Leuten negativ auswirkt, kaum zu deren Reduzierung.
Zu welcher Reduzierung? Radwege? Das moechte zumindest hier niemand, die
Leute wollen mehr davon. Zur Autokilometerreduzierung kann das schon
fuehren, hat es z.B. bei mir, auf weit unter 2000km/Jahr.
Ich meine Reduzierung der Autonutzung. Das eigene Erleben autoverstopfter
Städte scheint keine häufige Motivation zu sein.
Bei mir schon. Ich fahre z.B. sehr ungern ins Silicon Valley, was
inzwischen eine riesiger stadtartiger Moloch ist. Selbst nach Sacramento
zieht mich nichts. Das gilt fuer viele andere hier und es hat
Konsequenzen fuer die Geschaefte dort, in Form von Umsatzrueckgang.

Baut man Radwege, kehrt sich der Trend ruckzuck um:

http://cleantechnica.com/2012/10/26/bicycling-transit-public-space-initiatives-boost-local-economies-businesses-new-report-finds/

Zitat "On Ninth Avenue, where the city has installed protected bike
lanes, businesses from 23rd Street to 31st Street have seen a 49 percent
increase in retail sales, compared with a boroughwide average of 3
percent over the same period, the report said".

Deutlicher geht es kaum.
Post by Andre Eiger
Das Radwege das schaffen, höre ich auch oft, allein es hat in den letzten
30 Jahren hier nicht gefunkt.
Der Radverkehr nimmt zu, aber woran liegt das? Ich weiß es nicht.
Vielleicht der Fitness-Trend? Zurückgehende Reallöhne? Ein positives
Image?
Hier sind es die Radwege. Das haben viele Leute gesagt und einige haben
sogar deshalb ein Haus in Folsom gekauft anstatt in umliegenden Staedten.
Post by Andre Eiger
Allerdings wird Radfahren von vielen auch als außerordentlich gefährlich
wahrgenommen und in den Medien dargestellt, wie eine Risikosportart, was
wiederum vom Radfahren abhält. Radweg- und Helmbefürworter reiten auf
dieser Risikowelle, was ich ablehne.
Um etwas als gefährlich oder ungefährlich zu bewerten, ist ein Vergleich
mit anderen Risiken nötig.
Bei uns hat man den. Pro Meile ist Radfahren gefaehrlicher als
Autofahren. Allerdings nicht um Groessenorndungen, wie das oft
dargestellt wird. Die 35km zur Arbeit bleiben nunmal 35km, egal welches
Verkehrsmittel man nimmt. Fuer die Leute, die das Glueck einer
Radweganbindung z.B. an unseren American River Bike Path zuhause und
vielleicht sogar an der Arbeitsstelle zu haben, sinkt das Risiko stark
ab. Da muesste man schon frontal mit einem anderen Radfahrer kollidieren
oder gegen einen Baum fahren.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-23 20:41:46 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Unfallsituationen haben mit Fahrbahn oder Radweg nicht viel zu tun.
Es sei denn, man muss annehmen, Du wärst auf einem Radweg langsamer
unterwegs.
Die auf Fahrbahn sind haariger. Vor Kreuzungen kann man im Zweifelsfall
nicht so leicht in die Eisen, weil man da zwecks Verhinderung von
Knappueberholern und Schneidern etwas fahrbahnmittiger fahren muss und
dann hat man meist eine Tonne Blech hinter sich. Dahinter dann noch
eine, usw. Auf dem Radweg hat man das nicht und dort halten Leute auch
besseren Sicherheitsabstand.
Die Gefahr, dass das nachfolgende Auto auffährt, halte ich für
unwahrscheinlich, denn solange der direkt hinter mir ist, habe ich seine
volle Aufmerksamkeit. Mag auch mal anders kommen, aber im Vergleich zu
sonstigen Risiken halte ich dieses für echt exotisch.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wenn es mir zu "wuselig" wird, halte ich einfach erstmal an. Dann geht das.
Ja sicher, ein Kritikpunkt ist ja, dass schnelle Radfahrer
typischerweise ziemlich ausgebremst werden.
Eigentlich nur die lebensmueden, die ohne mit der Wimper zu zucken ueber
Kreuzungen jagen. Anhalten tue ich immer ganz weit rechts und gebe
vorher Handzeichen.
Na, gerade diese Radfahrer werden ja offenbar nicht ausgebremst, die
meine ich nicht. Ansonsten ein schönes Klischee, immer wieder gelesen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wie schön. In Release 2.0 wird das sicher besser gelöst. Nur was machen
wir jetzt in Release 1.0?
Umziehen. Wir haben Release 2.0 schon lange :-)
Eine Insel?
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich meinte die Geschwindigkeitsdifferenzen beim Vorbeifahren, 5 km/h
Fußgänger. Der Rennradler im Münster-Video hatte eine höhere
Relativgeschwindigkeit zu den Fußgängern als ein Auto zu ihm hätte,
dürfte er die Fahrbahn nehmen.
Fuer den waere in der Innenstadt die Fahrbahn tatsaechlich besser. Wir
haben es bei Radfahrern aber nicht nur mit jungen Sportlern oder alten
Hasen mit kernigen Beinmuskeln zu tun. Da waere noch die Frau Suhrbier
aus dem dritten Stock, die auf der Hauptstrasse mit ihrem alten Miele
bergauf gerade mal 5km/h schafft, und das unter einigem Geschlenkere. An
ihr donnern die Kleinlaster mit realistischen 60km/h vorbei. Dann
haetten wir Atze aus der zweiten Klasse auf seinem Bonanzarad. Und
Klein-Fritzchen, der nach Demontage der Stuetzraeder alles gibt, um Papa
mit dem Trailer mit Klein Erna drin hinterher zu kommen. Die sind alle
auf Radwegen weit besser aufgehoben.
Und das ist leider auch die Zielgruppe für die Abbiegerunfälle auf
Radwegen. Die Holländer hat das bei ihrem Shared Space bestimmt auch sehr
beschäftigt.
Schau Dir mal diese Stelle an. Auf der Südseite der Erbacher Landstraße
(alte B42) gibt es jetzt einen neuen Zweirichtungs-Radweg, Bing zeigt
noch den alten Zustand. Ganz unten die neue B42 (nur Kfz). Atze muss
jetzt die 4 einzelnen Fahrstreifen queren, er hat ein kleines Vorfahrt-
Beachten auf seinem Radweg. Wohin soll er zuerst gucken? Aus welcher
Richtung kommen überhaupt die Autos, die er vorlassen muss?
http://binged.it/1SETJSQ
Warum hat der Radweg keine Vorfahrt? Weil der Papa von Atze mit dem
Vorrang der Radwegbenutzer überfordert wäre? Ist ja auch eine blöde
Stelle (geworden). Deshalb übernimmt Klein-Atze das für ihn? Warum wird
überhaupt auf der Dorfstraße so ein Radweg mit Fahrbahnverbot
eingerichtet, wo doch direkt darunter die die neue B42 die Kfz aufnimmt?

Wenn das die Release 2.0 sein soll, dann ist das eine Fehlentwicklung,
genaugenommen gar keine Änderung der Verdrängung des Radverkehrs
zugunsten des Kfz-Verkehrs.
Post by Joerg
Hatte ich frueher auch. Hier sind mir die Spiegel zerbrochen wegen zu
vieler Offroad-Strecken. Welche aus poliertem Edelstahl habe ich noch
nicht gefunden.
Mit denen von B&M hatte ich nur wenig Probleme. Wenn, dann traf es den
Halter. MTB hat einen aus Blech mit Gummizug am Oberrohr, optische
Qualität nicht besonders.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Auf Landstrassen, wo gerast wird, fuehle ich mich dennoch unwohl.
Freitag war ich mit dem Panzer auf einer solchen unterwegs, mit Bike
Share Schild, aber einige quetschten sich dennoch mit hoher
Geschwindigkeit zwischen mir und dem Gegenverkehr durch. Da gehoert
definitiv ein Radweg hin. Daher kann ich es kaum erwarten, bis mal ein
harter Frost diesen Teil der Landstrasse zerlegt und sie eine neue
bauen muessen. Die Baugenehmigung gibt es naemlich nur noch mit
Radstreifen.
Ja, das ist das Spiegel-Thema oben.
Ein Spiegel nutzt dort nichts. Es sei denn, Dein Fahrrad haette ein
Duesentriebwerk fuer rasanten Vertikalstart, um Dich ueber die rechts
befindliche Leitplanke oder Barriere zu hieven.
Die schrammen an der Leitplanke entlang?
In Fällen, wo einige Autofahrer völlig verantwortungslos unterwegs sind,
helfen Radwege meist auch nicht. Da befürworte ich eher dichte
Verkehrskontrollen, um auffällige Fahrer rechtzeitig zu identifizieren.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
In Mecklenburg soll es Versuche mit Markierungen außerorts geben.
Ergebnisse kenne ich noch keine. Wäre auch schade um die Alleen, wenn
die Straße verbreitert werden würde.
Da waere es schon, wenn man einen Radweg rechts von den Baeumen bauen
koennte.
Ja, wird gemacht. Der nimmt dann jede Welle im Bodenprofil mit
(Mecklenburg ist entgegen landläufiger Meinungen nicht flach). Im Winter
in der Regel unbenutzbar. Der Radl-TUI findet's gut, der fährt ja auch
mit dem Auto zur Arbeit. Insgesamt ist der Norden sehr viel mehr mit
(miserablen) Radwegen versehen, obwohl viel mehr Platz ist als im
Mittelgebirgsraum. Im Norden eine Radwegbenutzungspflicht zu ignorieren,
endet trotz geringer Verkehrsdichte schnell in mutwilliger Gefährdung
durch Autofahrer, soviel zum netten Verkehrsklima der Release 2.0
Post by Joerg
Da muesstest Du mal unsere Gegend kennenlernen. Nicht wo wir wohnen,
hier ist die Obrigkeit recht fahrradfeindlich. Aber westlich ab Folsom,
da ist es super. Frueher waere es voellig illusorisch gewesen, zu meiner
Arbeit mit dem Rad zu fahren, obwohl die Entfernung nur 35km betraegt.
Inzwischen gibt es mehrere Radwege zur Auswahl und die sind fuer flottes
Fahren gedacht. Dieser etwa, breit, nebeneinander fahren auch bei
http://centralcaliforniacycling.com/images/FolsomSouthCanal.jpg
Alles gut. Wenn so ein Weg da ist, nehme ich ihn gerne. Mein 20 km-
Arbeitsweg besteht etwa aus 20 % Landstraßen der schmalen Sorte, 50 %
Großstadt mit einem Mix aus Nebenstraßen und Hauptstraßen mit/ohne
Radweg, 20 % autoarme Wirtschaftswege (ähnlich wie der Kanalweg) und
optional 10 % Waldweg unbefestigt. Dass die Radwegstücken eine
Erleichterung wären, kann ich nicht behaupten. Wenn alles Radweg wäre,
hätte ich ein Zeitproblem.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich meine Reduzierung der Autonutzung. Das eigene Erleben
autoverstopfter Städte scheint keine häufige Motivation zu sein.
Bei mir schon. Ich fahre z.B. sehr ungern ins Silicon Valley, was
inzwischen eine riesiger stadtartiger Moloch ist. Selbst nach Sacramento
zieht mich nichts. Das gilt fuer viele andere hier und es hat
Konsequenzen fuer die Geschaefte dort, in Form von Umsatzrueckgang.
http://cleantechnica.com/2012/10/26/bicycling-transit-public-space-
initiatives-boost-local-economies-businesses-new-report-finds/
Post by Joerg
Zitat "On Ninth Avenue, where the city has installed protected bike
lanes, businesses from 23rd Street to 31st Street have seen a 49 percent
increase in retail sales, compared with a boroughwide average of 3
percent over the same period, the report said".
Deutlicher geht es kaum.
Geht mir auch so. In die Innenstädte fahre ich (fast) nur mit dem Rad.
Aber dass klassische Radwege so eine Änderung bewirken können, glaube ich
nicht. Wir haben die schon lange, die haben's nicht gebracht. Und mit dem
Auto kommt man immer noch gut hin, und das machen die meisten. Die meiste
Verkehrsfläche ist Kfz-exklusiv, nur Parken ist manchmal etwas teuer.
Post by Joerg
Bei uns hat man den. Pro Meile ist Radfahren gefaehrlicher als
Autofahren. Allerdings nicht um Groessenorndungen, wie das oft
dargestellt wird. Die 35km zur Arbeit bleiben nunmal 35km, egal welches
Verkehrsmittel man nimmt. Fuer die Leute, die das Glueck einer
Radweganbindung z.B. an unseren American River Bike Path zuhause und
vielleicht sogar an der Arbeitsstelle zu haben, sinkt das Risiko stark
ab. Da muesste man schon frontal mit einem anderen Radfahrer kollidieren
oder gegen einen Baum fahren.
Ja, das ist sicher so. Nur haben die meisten Relationen Kreuzungen mit
anderen Verkehrsströmen.

Zu meinen Lebzeiten sehe ich weder die Abschaffung des Kraftverkehrs noch
ein doppeltes Straßennetz als realistisch oder erstrebenswert an. Ich bin
mir sicher, dass man sich arrangieren kann. Kooperation ist der
Schlüssel. Es gibt eine starke Autolobby, die sehr geschickt ihr Revier
verteidigt und sich dabei auch das Bild der Konfrontation und des
"Kampfes" im Straßenverkehr zu Nutze macht. Die beste propaganda ist,
wenn Du glaubst, es war Deine eigene Idee ...

--
Joerg
2015-07-23 21:51:19 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Die Unfallsituationen haben mit Fahrbahn oder Radweg nicht viel zu tun.
Es sei denn, man muss annehmen, Du wärst auf einem Radweg langsamer
unterwegs.
Die auf Fahrbahn sind haariger. Vor Kreuzungen kann man im Zweifelsfall
nicht so leicht in die Eisen, weil man da zwecks Verhinderung von
Knappueberholern und Schneidern etwas fahrbahnmittiger fahren muss und
dann hat man meist eine Tonne Blech hinter sich. Dahinter dann noch
eine, usw. Auf dem Radweg hat man das nicht und dort halten Leute auch
besseren Sicherheitsabstand.
Die Gefahr, dass das nachfolgende Auto auffährt, halte ich für
unwahrscheinlich, denn solange der direkt hinter mir ist, habe ich seine
volle Aufmerksamkeit. Mag auch mal anders kommen, aber im Vergleich zu
sonstigen Risiken halte ich dieses für echt exotisch.
Als mir in Aachen einer die Vorfahrt nahm, hat es der Autofahrer hinter
mir noch geschafft, auszuweichen. Aber wohl eher, weil er ein
geschickter Fahrer (Lenken anstatt Blockierbremsung) und niemand
entgegenkam.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Wenn es mir zu "wuselig" wird, halte ich einfach erstmal an. Dann geht das.
Ja sicher, ein Kritikpunkt ist ja, dass schnelle Radfahrer
typischerweise ziemlich ausgebremst werden.
Eigentlich nur die lebensmueden, die ohne mit der Wimper zu zucken ueber
Kreuzungen jagen. Anhalten tue ich immer ganz weit rechts und gebe
vorher Handzeichen.
Na, gerade diese Radfahrer werden ja offenbar nicht ausgebremst, die
meine ich nicht. Ansonsten ein schönes Klischee, immer wieder gelesen.
Ist kein Klischee. Ich erlebe das sogar in unserer Gegend, wo Verkehr
recht gelassen vonstatten geht. An Ueberwegen und Kreuzungen zischen
regelmaessig RR-Fahrer an mir vorbei. Die haben nichtmal die Haende an
den Bremshebeln.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wie schön. In Release 2.0 wird das sicher besser gelöst. Nur was machen
wir jetzt in Release 1.0?
Umziehen. Wir haben Release 2.0 schon lange :-)
Eine Insel?
Koennte man so sagen, sie ist aber sehr gross und besteht aus Nord-,
Mittel- und Suedamerika.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich meinte die Geschwindigkeitsdifferenzen beim Vorbeifahren, 5 km/h
Fußgänger. Der Rennradler im Münster-Video hatte eine höhere
Relativgeschwindigkeit zu den Fußgängern als ein Auto zu ihm hätte,
dürfte er die Fahrbahn nehmen.
Fuer den waere in der Innenstadt die Fahrbahn tatsaechlich besser. Wir
haben es bei Radfahrern aber nicht nur mit jungen Sportlern oder alten
Hasen mit kernigen Beinmuskeln zu tun. Da waere noch die Frau Suhrbier
aus dem dritten Stock, die auf der Hauptstrasse mit ihrem alten Miele
bergauf gerade mal 5km/h schafft, und das unter einigem Geschlenkere. An
ihr donnern die Kleinlaster mit realistischen 60km/h vorbei. Dann
haetten wir Atze aus der zweiten Klasse auf seinem Bonanzarad. Und
Klein-Fritzchen, der nach Demontage der Stuetzraeder alles gibt, um Papa
mit dem Trailer mit Klein Erna drin hinterher zu kommen. Die sind alle
auf Radwegen weit besser aufgehoben.
Und das ist leider auch die Zielgruppe für die Abbiegerunfälle auf
Radwegen. Die Holländer hat das bei ihrem Shared Space bestimmt auch sehr
beschäftigt.
Schau Dir mal diese Stelle an. Auf der Südseite der Erbacher Landstraße
(alte B42) gibt es jetzt einen neuen Zweirichtungs-Radweg, Bing zeigt
noch den alten Zustand. Ganz unten die neue B42 (nur Kfz). Atze muss
jetzt die 4 einzelnen Fahrstreifen queren, er hat ein kleines Vorfahrt-
Beachten auf seinem Radweg. Wohin soll er zuerst gucken? Aus welcher
Richtung kommen überhaupt die Autos, die er vorlassen muss?
http://binged.it/1SETJSQ
Warum hat der Radweg keine Vorfahrt? Weil der Papa von Atze mit dem
Vorrang der Radwegbenutzer überfordert wäre? Ist ja auch eine blöde
Stelle (geworden). Deshalb übernimmt Klein-Atze das für ihn? Warum wird
überhaupt auf der Dorfstraße so ein Radweg mit Fahrbahnverbot
eingerichtet, wo doch direkt darunter die die neue B42 die Kfz aufnimmt?
Wenn das zu breit und zu gefaehrlich ist, haette mindestens eine Ampel
hingehoert.
Post by Andre Eiger
Wenn das die Release 2.0 sein soll, dann ist das eine Fehlentwicklung,
genaugenommen gar keine Änderung der Verdrängung des Radverkehrs
zugunsten des Kfz-Verkehrs.
Sowas ist Murks. Release 2.0 sieht so aus:

https://www.google.com/maps/@38.6821734,-121.1800923,596m/data=!3m1!1e3

Man kann unter den Hauptverkehrsadern einfach durchfahren. Moechte man
auf diese Arterien (in diesem Fall Greenback Lane oder Folsom
Boulevard), nimmt man einfach eine der Fahrradabfahrten. An anderen
Stellen gibt es Ueberfuehrungen fuer Radfahrer. Das einzige, was ich zu
bemaenglen habe ist, dass es an vielen dieser Abfahrten keine oder zu
kleine Schilder gibt. Da bin ich schonmal an einer Abfahrt
vorbeigeblasen und haben das erst viele Kilometer weiter bemerkt.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Hatte ich frueher auch. Hier sind mir die Spiegel zerbrochen wegen zu
vieler Offroad-Strecken. Welche aus poliertem Edelstahl habe ich noch
nicht gefunden.
Mit denen von B&M hatte ich nur wenig Probleme. Wenn, dann traf es den
Halter. MTB hat einen aus Blech mit Gummizug am Oberrohr, optische
Qualität nicht besonders.
Beim mir knallt sowas staendig gegen Aeste. Am schlimmsten ist jedoch
der Steinschlag. Haette ich frueher kaum fuer moeglich gehalten, aber
die Brocken haben mir sogar Macken am Lenker gemacht.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Auf Landstrassen, wo gerast wird, fuehle ich mich dennoch unwohl.
Freitag war ich mit dem Panzer auf einer solchen unterwegs, mit Bike
Share Schild, aber einige quetschten sich dennoch mit hoher
Geschwindigkeit zwischen mir und dem Gegenverkehr durch. Da gehoert
definitiv ein Radweg hin. Daher kann ich es kaum erwarten, bis mal ein
harter Frost diesen Teil der Landstrasse zerlegt und sie eine neue
bauen muessen. Die Baugenehmigung gibt es naemlich nur noch mit
Radstreifen.
Ja, das ist das Spiegel-Thema oben.
Ein Spiegel nutzt dort nichts. Es sei denn, Dein Fahrrad haette ein
Duesentriebwerk fuer rasanten Vertikalstart, um Dich ueber die rechts
befindliche Leitplanke oder Barriere zu hieven.
Die schrammen an der Leitplanke entlang?
In Kurven beinahe ja, oder am Fahrbahnrand und neben dem ist ein
Stacheldrahtzaun. Viel Gas, "Ideallinie" a la Nurburgring ... "GAAAAH!
Ein Radfahrer!". Wenn dann gerade ein ebenfalls kurvenschneidender
Kieslaster entgegenkommt, ist Schicht. Diese Strasse (White Rock Road,
der Teil zwischen Folsom und El Dorado Hills, Kalifornien) ist einer der
Gruende, warum viele Leute im Sueden von El Dorado Hills nicht
radfahren. Denn die einzig sinnvolle Alternative dazu erfordert das
Queren von 4-5 Spuren einer Schnellstrasse. Da habe ich wenig Problem
mit, und auch nicht mit dem dann notwendigen Offroad-Kilometer, aber
andere haben ein Problem damit.
Post by Andre Eiger
In Fällen, wo einige Autofahrer völlig verantwortungslos unterwegs sind,
helfen Radwege meist auch nicht. Da befürworte ich eher dichte
Verkehrskontrollen, um auffällige Fahrer rechtzeitig zu identifizieren.
Soviel Polizei ist nicht bezahlbar. Auf separierten Radwege wie dem im
obigen Beispiel ist das Problem Auto fast komplett vom Tisch. Wenn einer
verantwortungslos faehrt, hoert man es in der Ferne quietschen und
scheppern.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
In Mecklenburg soll es Versuche mit Markierungen außerorts geben.
Ergebnisse kenne ich noch keine. Wäre auch schade um die Alleen, wenn
die Straße verbreitert werden würde.
Da waere es schon, wenn man einen Radweg rechts von den Baeumen bauen
koennte.
Ja, wird gemacht. Der nimmt dann jede Welle im Bodenprofil mit
(Mecklenburg ist entgegen landläufiger Meinungen nicht flach). Im Winter
in der Regel unbenutzbar. Der Radl-TUI findet's gut, der fährt ja auch
mit dem Auto zur Arbeit. Insgesamt ist der Norden sehr viel mehr mit
(miserablen) Radwegen versehen, obwohl viel mehr Platz ist als im
Mittelgebirgsraum. Im Norden eine Radwegbenutzungspflicht zu ignorieren,
endet trotz geringer Verkehrsdichte schnell in mutwilliger Gefährdung
durch Autofahrer, soviel zum netten Verkehrsklima der Release 2.0
Das war in NL in den 80ern auch so. Doch da waren die Radwege so gut,
dass ich die Fahrbahn nur an den wenigen Stellen brauchte, wo es keinen gab.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Da muesstest Du mal unsere Gegend kennenlernen. Nicht wo wir wohnen,
hier ist die Obrigkeit recht fahrradfeindlich. Aber westlich ab Folsom,
da ist es super. Frueher waere es voellig illusorisch gewesen, zu meiner
Arbeit mit dem Rad zu fahren, obwohl die Entfernung nur 35km betraegt.
Inzwischen gibt es mehrere Radwege zur Auswahl und die sind fuer flottes
Fahren gedacht. Dieser etwa, breit, nebeneinander fahren auch bei
http://centralcaliforniacycling.com/images/FolsomSouthCanal.jpg
Alles gut. Wenn so ein Weg da ist, nehme ich ihn gerne. Mein 20 km-
Arbeitsweg besteht etwa aus 20 % Landstraßen der schmalen Sorte, 50 %
Großstadt mit einem Mix aus Nebenstraßen und Hauptstraßen mit/ohne
Radweg, 20 % autoarme Wirtschaftswege (ähnlich wie der Kanalweg) und
optional 10 % Waldweg unbefestigt. Dass die Radwegstücken eine
Erleichterung wären, kann ich nicht behaupten. Wenn alles Radweg wäre,
hätte ich ein Zeitproblem.
Kann sein, dass ich da mit dem Auto zur Arbeit fahren wuerde :-)
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Ich meine Reduzierung der Autonutzung. Das eigene Erleben
autoverstopfter Städte scheint keine häufige Motivation zu sein.
Bei mir schon. Ich fahre z.B. sehr ungern ins Silicon Valley, was
inzwischen eine riesiger stadtartiger Moloch ist. Selbst nach Sacramento
zieht mich nichts. Das gilt fuer viele andere hier und es hat
Konsequenzen fuer die Geschaefte dort, in Form von Umsatzrueckgang.
http://cleantechnica.com/2012/10/26/bicycling-transit-public-space-
initiatives-boost-local-economies-businesses-new-report-finds/
Post by Joerg
Zitat "On Ninth Avenue, where the city has installed protected bike
lanes, businesses from 23rd Street to 31st Street have seen a 49 percent
increase in retail sales, compared with a boroughwide average of 3
percent over the same period, the report said".
Deutlicher geht es kaum.
Geht mir auch so. In die Innenstädte fahre ich (fast) nur mit dem Rad.
Aber dass klassische Radwege so eine Änderung bewirken können, glaube ich
nicht.
Das hat man hieb- und stichfest nachgewiesen, nicht nur in obigem Fall.

http://www.triplepundit.com/2013/12/bike-lanes-increase-small-business-revenue/
Post by Andre Eiger
... Wir haben die schon lange, die haben's nicht gebracht. Und mit dem
Auto kommt man immer noch gut hin, und das machen die meisten. Die meiste
Verkehrsfläche ist Kfz-exklusiv, nur Parken ist manchmal etwas teuer.
Klar, so wird es auch bei uns gemacht, man nimmt einfach das Auto. Doch
das ist traurig.
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
Bei uns hat man den. Pro Meile ist Radfahren gefaehrlicher als
Autofahren. Allerdings nicht um Groessenorndungen, wie das oft
dargestellt wird. Die 35km zur Arbeit bleiben nunmal 35km, egal welches
Verkehrsmittel man nimmt. Fuer die Leute, die das Glueck einer
Radweganbindung z.B. an unseren American River Bike Path zuhause und
vielleicht sogar an der Arbeitsstelle zu haben, sinkt das Risiko stark
ab. Da muesste man schon frontal mit einem anderen Radfahrer kollidieren
oder gegen einen Baum fahren.
Ja, das ist sicher so. Nur haben die meisten Relationen Kreuzungen mit
anderen Verkehrsströmen.
Dafuer gibt es oft Loesungen. Aber nur, wenn man bereit ist, auch mal
aus dem Ausland was zu lernen. So wie man hierzulande vor zig Jahren
endlich kapiert hat, dass man Braumeister aus Europa braucht. Vorher
schmeckte das einfach nicht.
Post by Andre Eiger
Zu meinen Lebzeiten sehe ich weder die Abschaffung des Kraftverkehrs noch
ein doppeltes Straßennetz als realistisch oder erstrebenswert an. Ich bin
mir sicher, dass man sich arrangieren kann. Kooperation ist der
Schlüssel. Es gibt eine starke Autolobby, die sehr geschickt ihr Revier
verteidigt und sich dabei auch das Bild der Konfrontation und des
"Kampfes" im Straßenverkehr zu Nutze macht. Die beste propaganda ist,
wenn Du glaubst, es war Deine eigene Idee ...
So ist das oft in meinem Job, wo ich so tue, als ob die Idee vom Kunden
kam und nicht von mir :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-25 09:21:39 UTC
Permalink
Post by Joerg
Als mir in Aachen einer die Vorfahrt nahm, hat es der Autofahrer hinter
mir noch geschafft, auszuweichen. Aber wohl eher, weil er ein
geschickter Fahrer (Lenken anstatt Blockierbremsung) und niemand
entgegenkam.
Ich kann mich nicht erinnern, von einem fatalen Unfall mit so einem
Hergang in der Zeitung gelesen zu haben, wohingegen Rechtsabbiegerunfälle
in den Lokalblättern regelmäßig auftauchen.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Na, gerade diese Radfahrer werden ja offenbar nicht ausgebremst, die
meine ich nicht. Ansonsten ein schönes Klischee, immer wieder gelesen.
Ist kein Klischee. Ich erlebe das sogar in unserer Gegend, wo Verkehr
recht gelassen vonstatten geht. An Ueberwegen und Kreuzungen zischen
regelmaessig RR-Fahrer an mir vorbei. Die haben nichtmal die Haende an
den Bremshebeln.
Ich steh' gerade auf dem Schlauch: Die Autofahrer bei euch, die so tranig
fahren, dass sie ernsthaft Radfahrer im Längsverkehr übersehen, sind
gleichzeitig so clever, dass sie die vielen querenden Radler, die ohne zu
Gucken über die Kreuzung huschen, erkennen und geistesgegenwärtig einen
Zusammenstoß verhindern? Dabei auch noch die engen physikalischen Grenzen
austricksend?
So ein Radfahrer kommt also mit etwa 6 bis 7 m/s von der Seite. Von der
Stelle, wo ihn der Autofahrer sehen und Fahrlinie und Geschwindigkeit
einschätzen kann bis zum Kollisionspunkt vergehen vielleicht 0,8 bis 1,5
Sekunden. In dieser Zeit hat also der Autofahrer irgendwohin seine 20 m
Bremsweg hingewickelt bei negativer Reaktionszeit? (Wenn sie noch
rechtzeitig zum Meeting kommen wollen, müssen sie in minus 10 Minuten
losgehen ...)
Wer als Radfahrer wirklich so fährt, würde nicht lange leben. Deshalb tue
ich das als Klischee ab.

Ich erlebe zwar fast jeden Tag auf dem Arbeitsweg rotlichtmissachtende
Radfahrer und Fußgänger, aber die achten einfach auf eine Lücke im
Querverkehr. Das ist am Ende auch nicht wirklich riskanter als die
Rechts- und Linksabbieger bei Grün, denn auf die soll der Radfahrer doch
auch achten?
Bei Rot zu fahren wird damit nicht rechtens, aber die vielgelobte
Radinfrastruktur ist in der Regel mit minimalen Grün-Zeiten ausgestattet,
was der Regeltreue offenbar wenig dienlich ist.
Post by Joerg
Wenn das zu breit und zu gefaehrlich ist, haette mindestens eine Ampel
hingehoert.
Und wie soll die das Problem lösen? Wenn der Radfahrer geradeaus Grün
hat, haben das die Autos von rechts hinten und von vorn auch. Dank der
großzügigen Kurvenradien sind 30 km/h beim Abbiegen gut machbar. Ein Kind
soll solche Kfz einschätzen können? Allein der Gedanke, dass Kinder all
das Fehlverhalten erwachsener Autofahrer irgendwie kompensieren sollen,
weil die nicht bereit sind, die Verantwortung für das Bewegen von 2 t
schweren Fahrzeugen im Straßenverkehr zu übernehmen, ist asozial.
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Geht mir auch so. In die Innenstädte fahre ich (fast) nur mit dem Rad.
Aber dass klassische Radwege so eine Änderung bewirken können, glaube
ich nicht.
Das hat man hieb- und stichfest nachgewiesen, nicht nur in obigem Fall.
http://www.triplepundit.com/2013/12/bike-lanes-increase-small-business-
revenue/


Das sagt nicht, dass Bike Lanes die einzige Alternative wären. Bike Lanes
gehen von einem konfrontativen Verhalten der Verkehrsteilnehmer aus und
haben viele unerwünschte Nebenwirkungen.
In gewissem (räumlichen begrenztem) Rahmen sind ganz nette Lösungen
möglich. Aber urbane Räume wie das Rhein-Main-Gebiet im Ganzen oder
Fernstrecken wie Frankfurt - Ostsee können nur über ein Verhalten, das
auf Respekt und Verantwortungsbewusstsein basiert, sicher genutzt werden.
Die bauliche Umgestaltung in Form von Radwegen hat in den letzten
Jahrzehnten wenig Verbesserung und viele Probleme gebracht, vor denen
gerade die Autolobby gerne die Augen verschließt.

Hans CraueI
2015-07-16 20:53:14 UTC
Permalink
Ralph Angenendt schrieb
Post by Ralph Angenendt
Nebenbei bemerkt werden in Münster mehr Wege mit dem Rad als mit dem
Auto zurückgelegt. Ich würde ja denken, dass sich das irgendwie in der
Flächenzuweisung für den entsprechenden Verkehr niederschlagen würde -
das scheint aber nicht der Fall zu sein.
Wenn "Flaechenzuweisung fuer den entsprechenden Verkehr" so zu
verstehen sein soll, dass in Muenster Radwegen nicht genug Platz
eingeraeumt wird, so wuerde ich lieber nicht so denken.
Dann lieber hinreichend dimensionierte Fahrbahnen ohne
`Flaechenzuweisung', dafuer aber mit wenig und tiefgreifend
domestiziertem Autoverkehr.

Hans CraueI
Juergen
2015-07-08 22:09:50 UTC
Permalink
Am Wed, 8 Jul 2015 21:11:09 +0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Ja, sollte ich mal probieren. Im urbanen Rhein-Main-Gebiet fehlt das
standesgemäße Geläuf, ich müsste mich in den Odenwald oder Taunus
aufraffen.
Ursprünglich ging der Thread ja auch über Räder für urbane Gegenden oder
wenigsten asphaltierte Straßen und Wege. Also solche, die sich gut ohne
Federgabel oder Fully befahren lassen, mit rennradtypischer Bereifung.
Post by Andre Eiger
3.5 bar auf dem MTB? Ist das nicht knochig wie ein Trekkingrad mit 37-622
Reifen?
Ja nu, bei wenig Luftvolumen muss der Druck halt entsprechend höher
sein. Schläuche mit 3,5 mm Wandstärke - wo Gummi ist kann keine Luft
mehr sein.
Post by Andre Eiger
Ich fahre durchaus gerne einen exklusiven Radweg wie eine ehemalige
Bahntrasse oder einen Trail. Aber das Hohelied der Separation ist ein
süßes Gift. Es dient als moralische Rechtfertigung für egoistisches und
rücksichtsloses Verhalten von Kraftfahrern, im Schlepptau kommen die
Vergiftung des Verkehrsklimas durch aggressive Revierverteidigung und die
schleichende Umkehrung des Prinzips, dass Radfahren überall erlaubt ist,
wo es nicht explizit verboten ist.
Sehe ich genauso. Nur dass ich einen Trail nicht als Radweg bezeichnen
mag.
Wie schlecht Radwege eigentlich sind merkte ich nebenbei auf der
BR-Radltour 2014. Meist waren die 1200 Teilnehmer auf gesperrten Straßen
unterwegs - da glitt man entspannt dahin wenn man seinen Platz im Tross
gefunden hatte. Auf Radwegen war dagegen ständige Aufmerksamkeit gefragt
- hier eine Verschwenkung, da Kanaldeckel und Wasserrinnen, dort Poller
und viel zu schmal. Besonders schlimm waren in dieser Hinsicht die
letzten 25 km vor dem Ziel, aus irgend einem Grund ging es ständig über
normale Straßen durch Weinbau-Dörfer, danach kurz auf den Mainradweg,
wieder runter und durchs nächste Dorf - offensichtlich hatte es keine
Genehmigung für eine Sperrung der Strecke Randersacker-Ochsenfurt (dort
liegt eine Autobahnauffahrt) am Freitagnachmittag gegeben.

cu.
Juergen
--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\ Freie Bits für frei Buerger \
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Andre Eiger
2015-07-09 21:39:35 UTC
Permalink
Post by Juergen
Post by Andre Eiger
Ja, sollte ich mal probieren. Im urbanen Rhein-Main-Gebiet fehlt das
standesgemäße Geläuf, ich müsste mich in den Odenwald oder Taunus
aufraffen.
Ursprünglich ging der Thread ja auch über Räder für urbane Gegenden oder
wenigsten asphaltierte Straßen und Wege. Also solche, die sich gut ohne
Federgabel oder Fully befahren lassen, mit rennradtypischer Bereifung.
Stimmt, wir sind schon ganz schön off-topic.
Post by Juergen
Wie schlecht Radwege eigentlich sind merkte ich nebenbei auf der
BR-Radltour 2014. Meist waren die 1200 Teilnehmer auf gesperrten Straßen
unterwegs - da glitt man entspannt dahin wenn man seinen Platz im Tross
gefunden hatte. Auf Radwegen war dagegen ständige Aufmerksamkeit gefragt
- hier eine Verschwenkung, da Kanaldeckel und Wasserrinnen, dort Poller
und viel zu schmal. Besonders schlimm waren in dieser Hinsicht die
letzten 25 km vor dem Ziel, aus irgend einem Grund ging es ständig über
normale Straßen durch Weinbau-Dörfer, danach kurz auf den Mainradweg,
wieder runter und durchs nächste Dorf - offensichtlich hatte es keine
Genehmigung für eine Sperrung der Strecke Randersacker-Ochsenfurt (dort
liegt eine Autobahnauffahrt) am Freitagnachmittag gegeben.
Kann ich bestätigen. Die B207 von Lübeck nach Hamburg hat einen
straßenbegleitenden Radweg, der vom Auto aus sicher gut aussieht, aber
über weite Strecken dermaßen uneben ist, dass ich schon mit einem
Trekkingbike unangenehm durchgeschüttelt wurde, von den Ortsdurchfahrten
ganz zu schweigen. Aber Autofahrer sehen da einen tollen Radweg und
verstehen nicht, wenn ich mit dem Rennrad die Fahrbahn wähle.





--
Nico Hoffmann
2015-07-10 05:51:52 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Juergen
Wie schlecht Radwege eigentlich sind merkte ich nebenbei auf der
BR-Radltour 2014. Meist waren die 1200 Teilnehmer auf gesperrten Straßen
unterwegs - da glitt man entspannt dahin wenn man seinen Platz im Tross
gefunden hatte. Auf Radwegen war dagegen ständige Aufmerksamkeit gefragt
- hier eine Verschwenkung, da Kanaldeckel und Wasserrinnen, dort Poller
und viel zu schmal. Besonders schlimm waren in dieser Hinsicht die
letzten 25 km vor dem Ziel, aus irgend einem Grund ging es ständig über
normale Straßen durch Weinbau-Dörfer, danach kurz auf den Mainradweg,
wieder runter und durchs nächste Dorf - offensichtlich hatte es keine
Genehmigung für eine Sperrung der Strecke Randersacker-Ochsenfurt (dort
liegt eine Autobahnauffahrt) am Freitagnachmittag gegeben.
Kann ich bestätigen. Die B207 von Lübeck nach Hamburg hat einen
straßenbegleitenden Radweg, der vom Auto aus sicher gut aussieht, aber
über weite Strecken dermaßen uneben ist, dass ich schon mit einem
Trekkingbike unangenehm durchgeschüttelt wurde, von den Ortsdurchfahrten
ganz zu schweigen. Aber Autofahrer sehen da einen tollen Radweg und
verstehen nicht, wenn ich mit dem Rennrad die Fahrbahn wähle.
Eine gute Verkehrtbehörde beschildert sowas natürlich entsprechend:

Loading Image...

Dann weiß auch der Autofahrer, dass das Wegelchen Schrott ist :-}

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Thomas Bliesener
2015-07-10 18:23:27 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
http://www.lewonze.de/bilder/2015/wegelchen-sickte.jpg
Ist die Benutzung dann noch zumutbar?
--
bli
Nico Hoffmann
2015-07-11 21:56:19 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Nico Hoffmann
http://www.lewonze.de/bilder/2015/wegelchen-sickte.jpg
Ist die Benutzung dann noch zumutbar?
Das ist eine gute Frage. Ich habe es benutzt und fand den Zustand für
ein Radwegelchen gar nicht mal so schlimm. Allerdings hätte ich
heftige Schwierigkeiten, den Lolli in Einklang mit §45 Abs9 StVO zu
bringen. Davon abgesehen endet das Wegelchen ohnehin nach ca 1km.

Allerdings werden in dieser Gegend die Gefahrenschilder ähnlich
inflationär gebraucht wie die Lollis. Auf der B79 (iirc) ist die
Beschilderung auch so, und da bin ich seinerzeit auf die Fahrbahn
ausgewichen, weil ich alle paar Meter durch einen Wurzelaufbruch
durchgeschüttelt wurde. (Gehupt wurde natürlich trotzdem).

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Jürgen Schmadlak
2015-07-09 06:46:50 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Joerg
schonmal auf 10bar ab, dann faehrt sich das wie ein Citroen DS, obwohl
die Reifen mit gut 3.5bar knallhart sind. An der Gabel laesst sich das
3.5 bar auf dem MTB? Ist das nicht knochig wie ein Trekkingrad mit 37-622
Reifen? Ich bevorzuge offroad 1.8 bis 2.4 bar. Die Durchschlagsgefahr
soll tubeless reduzieren, ich fahre aber zu selten MTB, um mich damit zu
befassen.
Nur in Shelbyville fährt man mit 3,5 bar am MTB.
--
Ich bin auf Sie angewiesen, aber Sie nicht auf mich! Merken Sie
sich das!
Bernhard Kraft
2015-07-09 09:18:22 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wer Langstrecken weitgehend kraftverkehrsfrei hinkriegen will, hat ein
ganz anderes Niveau an Planung zu bewältigen und muss mehr Zeit für die
Orientierung einplanen. Okay, moderne Elektronik könnte einiges
ausgleichen, aber das ist ein anderes Thema.
Dort geht es nach meinem Eindruck rueckwaerts. Ich bin wahrlich kein
Google Fan, aber Google Maps hatte mal Cycle Paths in den Karten oder
hat vielleicht noch, inklusive Singletrack (hier sehr wichtig). Im Zuge
der auf Web Sites ueblichen Verschlimmbesserungen funktioniert das nicht
mehr recht. Man muesste das auch fuer die Route fest abspeichern und
trotzdem mit GPS verlinken koennen, denn dann kann man nach
Handy-Display auch ausserhalb des Handynetzes fahren. Das waere fuer
mich endlich der Grund, auf ein Smart Phone umzusteigen. Ohne solch eine
"App" sehe ich zuwenig Sinn in den Dingern.
Da ich von der Google-App bei der Auto-Navigation ziemlich begeistert bin,
gehe ich davon aus, dass es mit Fahrrad auch gut funktioniert. Ich habe
aber nur ein iPad, das ich beim Radfahren meistens nicht mitnehme.

Du bringst mich aber gerade auf die Idee das mal auszuprobieren. Die Steuerung
kann per Bluetooth-Knopf im Ohr funktionieren.

Die Rad-Routenplanung von Google ist in erster Linie auf möglichst kurze
Strecke optimiert und erst in zweiter Linie auf verkehrsarme Straßen. Das ist für Freizeitfahrten optimal.

In Deutschland funktioniert die Navigation auch ganz gut bei bescheidenem
Internet-Empfang. Wenn man wirklich mal durch ein größeres Funkloch fahren
muss, kann man die Karten vorher herunterladen und abspeichern.
Joerg
2015-07-09 14:33:04 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Joerg
Post by Andre Eiger
Wer Langstrecken weitgehend kraftverkehrsfrei hinkriegen will, hat ein
ganz anderes Niveau an Planung zu bewältigen und muss mehr Zeit für die
Orientierung einplanen. Okay, moderne Elektronik könnte einiges
ausgleichen, aber das ist ein anderes Thema.
Dort geht es nach meinem Eindruck rueckwaerts. Ich bin wahrlich kein
Google Fan, aber Google Maps hatte mal Cycle Paths in den Karten oder
hat vielleicht noch, inklusive Singletrack (hier sehr wichtig). Im Zuge
der auf Web Sites ueblichen Verschlimmbesserungen funktioniert das nicht
mehr recht. Man muesste das auch fuer die Route fest abspeichern und
trotzdem mit GPS verlinken koennen, denn dann kann man nach
Handy-Display auch ausserhalb des Handynetzes fahren. Das waere fuer
mich endlich der Grund, auf ein Smart Phone umzusteigen. Ohne solch eine
"App" sehe ich zuwenig Sinn in den Dingern.
Da ich von der Google-App bei der Auto-Navigation ziemlich begeistert bin,
gehe ich davon aus, dass es mit Fahrrad auch gut funktioniert. Ich habe
aber nur ein iPad, das ich beim Radfahren meistens nicht mitnehme.
Du bringst mich aber gerade auf die Idee das mal auszuprobieren. Die Steuerung
kann per Bluetooth-Knopf im Ohr funktionieren.
Die Rad-Routenplanung von Google ist in erster Linie auf möglichst kurze
Strecke optimiert und erst in zweiter Linie auf verkehrsarme Straßen. Das ist für Freizeitfahrten optimal.
In Deutschland funktioniert die Navigation auch ganz gut bei bescheidenem
Internet-Empfang. Wenn man wirklich mal durch ein größeres Funkloch fahren
muss, kann man die Karten vorher herunterladen und abspeichern.
Habe es heute morgen nochmal probiert. Wenn ich bei Google Maps auf
"Bycycling" schalte, tauchen die meisten Radwege, Radstreifen und
fahrradfreundlichen Strassen auf. Einige fehlen. Der Singletrack von
Cameron Park nach Folsom (Kalifornien), den ich jede Woche benutze, ist
ueberhaupt nicht drauf. Auch Richtung Placerville fehlt ein erhebliches
Stueck davon. Das ist hier ein ausgewiesener Verkehrsweg fuer Wanderer,
Radfahrer und Reiter, keine reine Rennstrecke fuer hartgesottene
Downhiller. Google hat inzwischen wieder die Kategorie "Dirt/unpaved
trails", und genau das ist es. Lokale Buschpisten, wo man auch mit einem
Gelaendewagen durchkommt, fehlen ebenso.

Wenn die Android App genauso schlecht ist, waere das fuer mich als
Kartenservice unbrauchbar und kein Anreiz, so ein Dingen zu kaufen.
Vielleicht ist Google bei Euch ja besser.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Bernhard Kraft
2015-07-09 15:06:09 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 9. Juli 2015 16:32:58 UTC+2 schrieb Joerg:
(Google Navigation)
Post by Joerg
Habe es heute morgen nochmal probiert. Wenn ich bei Google Maps auf
"Bycycling" schalte, tauchen die meisten Radwege, Radstreifen und
fahrradfreundlichen Strassen auf. Einige fehlen. Der Singletrack von
Cameron Park nach Folsom (Kalifornien), den ich jede Woche benutze, ist
ueberhaupt nicht drauf.
Es wäre auch schlecht wenn Singletracks drauf wären. Die sind doch für
Otto-Normalradler völlig unbrauchbar. Hast du schon mal Fußgänger-Navigation
eingegeben? Das müsste das sein, was du brauchst. In Deutschland hat Google
so gut wie jeden Weg jetzt erfasst. Auch das werde ich mal mit dem MTB aus-
probieren.
frank paulsen
2015-07-09 15:58:05 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Es wäre auch schlecht wenn Singletracks drauf wären. Die sind doch für
Otto-Normalradler völlig unbrauchbar. Hast du schon mal Fußgänger-Navigation
eingegeben? Das müsste das sein, was du brauchst. In Deutschland hat Google
so gut wie jeden Weg jetzt erfasst. Auch das werde ich mal mit dem MTB aus-
probieren.
was google aber leider nicht hat sind temporaere sperrungen. so fuehrt
google maps fuer radfahrer hier regelmaessig leute auf den seit 2012
gesperrten Ruhrtalradweg, andere leute ueber den seit anfang des jahres
gesperrten Lenneradweg, in Gelsenkirchen mitten ein eine kilometerlange
sackgasse an der Emscher, und in Hagen in die seit monaten
eingerichtete sackgasse hinter dem bahnhof.

im auto macht das nix, man sitzt bequem beim schimpfen, aber auf dem rad
sind fahrtverlaengerungen um ne halbe bis dreiviertelstunde oft recht
nervig. (im fall des ruhrtalradweges bekommt man ggf. noch fast 100 Hm
geschenkt, das macht den freizeitradlern hier besonders viel spass :)
--
frobnicate foo
Bernhard Kraft
2015-07-09 16:48:51 UTC
Permalink
Post by frank paulsen
Post by Bernhard Kraft
Es wäre auch schlecht wenn Singletracks drauf wären. Die sind doch für
Otto-Normalradler völlig unbrauchbar. Hast du schon mal Fußgänger-Navigation
eingegeben? Das müsste das sein, was du brauchst. In Deutschland hat Google
so gut wie jeden Weg jetzt erfasst. Auch das werde ich mal mit dem MTB aus-
probieren.
was google aber leider nicht hat sind temporaere sperrungen. so fuehrt
google maps fuer radfahrer hier regelmaessig leute auf den seit 2012
gesperrten Ruhrtalradweg, ...
Ja klar, aber ich glaube kaum, dass da die Konkurrenz besser ist. Du
kannst ja mal bei Google einen Fehler melden. Mal sehen, ob der
eingearbeitet wird. Die Kartenwerke haben sich aber in den letzten zwei
Jahren so dramatisch verbessert, dass sie OSM das Wasser reichen können.
Meine bisher bevorzugte Navigationsmethode war Garmin+OSM, wie bei den
meisten Radfahrern. Aber mein Garmin macht langsam schlapp und da
überlege ich schon, ob es ich lohnt ein neues zu kaufen.
Joerg
2015-07-09 16:47:44 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
(Google Navigation)
Post by Joerg
Habe es heute morgen nochmal probiert. Wenn ich bei Google Maps auf
"Bycycling" schalte, tauchen die meisten Radwege, Radstreifen und
fahrradfreundlichen Strassen auf. Einige fehlen. Der Singletrack von
Cameron Park nach Folsom (Kalifornien), den ich jede Woche benutze, ist
ueberhaupt nicht drauf.
Es wäre auch schlecht wenn Singletracks drauf wären. Die sind doch für
Otto-Normalradler völlig unbrauchbar. Hast du schon mal Fußgänger-Navigation
eingegeben? Das müsste das sein, was du brauchst. In Deutschland hat Google
so gut wie jeden Weg jetzt erfasst. Auch das werde ich mal mit dem MTB aus-
probieren.
--
Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Joerg
2015-07-09 16:54:44 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
(Google Navigation)
Post by Joerg
Habe es heute morgen nochmal probiert. Wenn ich bei Google Maps auf
"Bycycling" schalte, tauchen die meisten Radwege, Radstreifen und
fahrradfreundlichen Strassen auf. Einige fehlen. Der Singletrack von
Cameron Park nach Folsom (Kalifornien), den ich jede Woche benutze, ist
ueberhaupt nicht drauf.
Es wäre auch schlecht wenn Singletracks drauf wären. Die sind doch für
Otto-Normalradler völlig unbrauchbar.
Bei uns werden MTB eher als normale Verkehrsmittel angesehen. Daher gibt
es ja auch die Kategorie "Dirt/unpaved trail", wo RR-Fahrer abwinken
koennen, wenn zu unangenehm.
Post by Bernhard Kraft
... Hast du schon mal Fußgänger-Navigation
eingegeben? Das müsste das sein, was du brauchst.
Gibt es hier in Google Maps nicht. Die haben das inzwischen ziemlich
verschlimmbessert. Wenn man z.B. auf "Terrain" klickt, sieht man diese
Wege immer noch nicht, kann nun jedoch nicht mehr auf "Bicycling"
zurueck, da der Menuepunkt verschwunden ist. Muss man die Suche neu
eingeben.
Post by Bernhard Kraft
... In Deutschland hat Google
so gut wie jeden Weg jetzt erfasst. Auch das werde ich mal mit dem MTB aus-
probieren.
Mache Dich aber auf eine Enttaeuschung gefasst, am besten erstmal mit
Trails probieren, die Du schon kennst :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Nico Hoffmann
2015-07-08 17:51:43 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Ja, die Ausschilderung von Radrouten ist zwar vorhanden, aber immer
wieder lückenhaft oder erfordert im innerstädtischen Schildergewirr
Pfadfinderqualitäten.
Das ist manchmal mehr als zutreffend. In Wernigerode z.B. hat man den
Autoverkehr an einer zentralen Kreuzung unter die Erde verlegt und
führt Fuß- und Radverkehr oben drüber. Pech, dass auch noch eine
Bahnstrecke durchführt, deshalb geht das Rad- und Fußwegelchen nicht
etwa ebenerdig vorbei, sondern spiralt sich gewissermaßen über die
Bahn hinweg.

"Wernigeröder Altstadtkreisel", für die Google-Bildersuche.

In der Praxis stehen die wichtigen Wegweiser also unsichtbar unter der
Erde, während man oben mit einem leichten Drehwurm entscheiden muß,
wohin man denn abbiegen soll. Ausgeschildert ist irgendein Unsinn a la
"Friedhof 0,6km", "Stadtpark 130m" etc. Aber wohin bitte gehts nach
Braunschweig, zB?


Ähnlich "gelungen": Halle, Riebeckplatz. Der Radverkehr wird von der
Straße weggedrängt und diesmal unterhalb des KFZ-Verkehrs
geführt.... durch eine Einkaufspassage im Bereich von
Bahnhof/Busbahnhof. Nachdem ich den Slalom um die Fußgänger absolviert
hatte, konnte ich mit der Wegsuche anfangen.
Post by Andre Eiger
Und dann sieht man ein Schild "R4" mit Pfeil. Wohin
es geht, weiß nur, wer den Fernradweg R4 vor seinem geistigen Auge
aufrufen kann. Und es gibt mehrere R4, da bundeslandspezifisch.
Beiläufig zu erfassende Wegweiser gibt es nur für den Kraftverkehr,
weswegen ich "Autostraßen" für solche Langstrecken bevorzuge. Außerdem
garantiert das fast überall einen anständigen Straßenbelag und es reicht
und die Strecke ist einigermaßen vernünftig geradeaus geführt und
macht nicht sinnlose Zusatzhöhenmeter.
Post by Andre Eiger
eine dünne 1:400000 Straßenkarte.
Leider bedeutet der "Ausbau" bei Bundesstraßen meist erhebliche
Einschränkungen für den Radverkehr. Ein zusätzliches Wegenetz für den
Radverkehr ist ein Holzweg.
AOL. Zur Navigation benutze ich Farbkopien aus dem Straßenatlas
1:200000 plus ein Smartfohn mit Google Maps. Einfach auf's Knöpfchen
drücken und er zeigt deinen Standort auf der Karte. Sehr entspannend.
Post by Andre Eiger
Wer Langstrecken weitgehend kraftverkehrsfrei hinkriegen will, hat ein
ganz anderes Niveau an Planung zu bewältigen und muss mehr Zeit für die
Orientierung einplanen. Okay, moderne Elektronik könnte einiges
ausgleichen, aber das ist ein anderes Thema.
Auch wenn du die Route einfach hättest und nur noch per Navi abfahren
müßtest, bremsen dich die Nachteile aus. Holperstellen, Schleifchen,
Mäander, Hakenschlagen, Langsamfahrerei durch unübersichtliche
Führung... Wieso das Leben unnütz schwer machen?

N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Dirk Wagner
2015-07-07 07:49:51 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km.
Einen 20er Schnitt 10 Stunden lang durchzuhalten ist schon mal nicht
schlecht.
Schließlich muss man ja Ampel-, Essens- und Pinkelpausen
berücksichtigen. D.h. eigenlich muss man ständig schneller als 30km/h
fahren, umd auf den 20er Schnitt zu kommen.

Und dann sind zumindest die ersten 250 (?) km im Mittelgebirge
anzusiedeln...

Ciao

dirk
Christoph Strauch
2015-07-07 09:51:35 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km.
Einen 20er Schnitt 10 Stunden lang durchzuhalten ist schon mal nicht
schlecht.
Schließlich muss man ja Ampel-, Essens- und Pinkelpausen
berücksichtigen. D.h. eigenlich muss man ständig schneller als 30km/h
fahren, umd auf den 20er Schnitt zu kommen.
Das wären über 3 Stunden "Pause. Das halte ich für weit übertrieben.
Post by Dirk Wagner
Und dann sind zumindest die ersten 250 (?) km im Mittelgebirge
anzusiedeln...
Er schrieb doch vom Vulkanradweg. Das geht von Ffm aus ca. 80 km moderat bergauf, danach kann man an Flüssen entlang bergab fahren. Ich bin mir aber
nicht sicher, ob man an der Ostsee herauskommt ;-)
Dirk Wagner
2015-07-07 10:11:11 UTC
Permalink
Post by Christoph Strauch
Das wären über 3 Stunden "Pause. Das halte ich für weit übertrieben.
Aber nur, wenn Pause wirklich STEHEN bedeutet. Es gibt aber sicherlich
auch Phasen, wo er keine 20km/h gefahren ist...

Beim Ironman am Sonntag sind die langsamsten Radfahrer über 8h unterwegs
gewesen - und da nähern wir uns langsam den 20km/h im Schnitt. Und zwar
auf Spezialrädern...

Auf einem normalen Reiserad 200km am Tag - und das 2x hintereinander...
Post by Christoph Strauch
Post by Dirk Wagner
Und dann sind zumindest die ersten 250 (?) km im Mittelgebirge
anzusiedeln...
Er schrieb doch vom Vulkanradweg. Das geht von Ffm aus ca. 80 km
moderat bergauf, danach kann man an Flüssen entlang bergab fahren.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob man an der Ostsee herauskommt ;-)
Eher nicht ;-)
Er schrieb auch was von Braunschweig. Irgendwo muss man da quer. Und
entweder man wartet - dann ist es mehr Strecke - oder man macht es
früher - dann ist der Harz (oder seine Ausläufer) im Weg.

ciao

dirk
Andre Eiger
2015-07-07 22:00:05 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Aber nur, wenn Pause wirklich STEHEN bedeutet. Es gibt aber sicherlich
auch Phasen, wo er keine 20km/h gefahren ist...
Meist etwas schneller, und nach einem Berg geht's auch wieder runter.
Letztlich liegt die Ostsee ein bisschen tiefer als FFM ;-)
Post by Dirk Wagner
Beim Ironman am Sonntag sind die langsamsten Radfahrer über 8h unterwegs
gewesen - und da nähern wir uns langsam den 20km/h im Schnitt. Und zwar
auf Spezialrädern...
Auf einem normalen Reiserad 200km am Tag - und das 2x hintereinander...
3x hintereinander. Sonst langt's nur bis Braunschweig, auch eine schöne
Stadt, aber der Strand ist nicht so dolle.

Solche Langstrecken sind eigentlich nicht so ungewöhnlich, als Brevets
werden bis zu 1200 km gefahren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Brevet_%28Fahrrad%29

Die im Wiki angegebenen Durchschnittsgeschwindigkeiten sind inkl. Pause,
bei mir waren das so gerechnet etwa 200 km in 14 Stunden, also 14,3 km/h.
Damit hätte ich nicht einmal das Zeitlimit eines Brevets geschafft. Okay,
war auch kein Rennrad.

Dass Langstrecken viel mit dem Kopf zu tun haben, meint auch dieser Autor:
http://cervelover.blogspot.de/2014/06/5-trainings-tipps-fur-die-
langstrecke.html
Post by Dirk Wagner
Post by Christoph Strauch
Ich bin mir aber nicht sicher, ob man an der Ostsee herauskommt ;-)
Eher nicht ;-)
Er schrieb auch was von Braunschweig. Irgendwo muss man da quer. Und
entweder man wartet - dann ist es mehr Strecke - oder man macht es
früher - dann ist der Harz (oder seine Ausläufer) im Weg.
Am Harz westlich vorbei (Seesen - Lutter). Und die Ostsee hat rechts von
Lübeck-Travemünde auch noch ein Stück ...




--
Thomas Bliesener
2015-07-08 06:27:30 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
3x hintereinander. Sonst langt's nur bis Braunschweig, auch eine schöne
Stadt, aber der Strand ist nicht so dolle.
Welche Strände hast Du denn besucht? Die beiden, die ich kenne
(Heidberg, Kennelbad), finde ich ganz passabel.
Post by Andre Eiger
http://cervelover.blogspot.de/2014/06/5-trainings-tipps-fur-die-
langstrecke.html
[...]
|Wochentags stehe ich um 4:20 auf und radele zur Arbeit. Dann mein
|üblicher fast acht Stunden Job. Danach geht es 65 km nach Hause. Im
|Frühjahr kommen dann noch Radtermine hinzu, die ich als Organisator und
|Mitfahrer durchführe.
|
|Der Kopf ist das wichtigste Körperteil, auch beim Radfahren. Alles was
|man macht, macht man desshalb, weil man glaubt das es geht. Ganz einfach
|gesagt, ihr fahrt mit dem Auto weil ihr daran glaubt, daß ihr damit
|ankommt. Stimmt ja auch. Mit dem Fahrrad ist das ganz änhlich, 85 km
|täglich zu fahren, da muß man wissen wie sich das anfühlt. Bei Regen,
|bei Schnee, bei Sonne. Wer das regelmäßig macht, weiß, dass da überhaupt
|nichts bei ist. Einer meiner Lieblingssprüche ist übrigens der: "du
|kannst nur das erreichen, was du dir vorstellen kannst". Nach meiner
|Erfahrung ist das sich vorstellen können oftmals das größte Problem.
|Wenn man sich etwas vorstellen kann, fängt man ganz einfach mit dem
|logisch ersten Schritt an, macht dann den nächsten usw. Das gilt für das
|Radfahren, für den Beruf und für das Privatleben.
|
|Wie weit kann man mit einem Fahrrad innerhalb von 24 Stunden fahren?
|Nach meiner Vorstellung über 1000km. 903 km in der Schweiz habe ich
|letztes Jahr bewiesen gehen ohne Windschatten mit einem
|alltagstauglichen Rad. Über 4400km in einem Stück ohne Pause (man kann
|anhalten so oft man möchte, die Uhr tickt aber weiter), die komplette
|Tour de France also inklusive der Zubringerpassagen werden auch jedes
|Jahr bewältigt in 10 Tagen. Kann ich mir auch vorstellen, nur weiss ich,
|daß ich die Konsequenzen, die das für Familie und Beruf mit sich bringt
|nicht eingehen möchte.
[...]
Christan Ascheberg, <459002af$0$27608$***@newsspool2.arcor-online.net>
--
bli
Andre Eiger
2015-07-08 18:28:25 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Andre Eiger
3x hintereinander. Sonst langt's nur bis Braunschweig, auch eine schöne
Stadt, aber der Strand ist nicht so dolle.
Welche Strände hast Du denn besucht? Die beiden, die ich kenne
(Heidberg, Kennelbad), finde ich ganz passabel.
Ja, hmm, durch Braunschweig bin ich wirklich nur von Süd nach Nord
durchgefahren, ein kleines bisschen Sightseeing im Zentrum, dann weiter
bis zum Mittellandkanal. Beim nächsten Mal sollte ich vielleicht doch die
Strände besuchen, von denen ich bis eben nichts ahnte, bevor ich die der
Ostsee für schöner erkläre ;-)



--
Thomas Bliesener
2015-07-08 19:52:57 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Ja, hmm, durch Braunschweig bin ich wirklich nur von Süd nach Nord
durchgefahren, ein kleines bisschen Sightseeing im Zentrum, dann weiter
bis zum Mittellandkanal. Beim nächsten Mal sollte ich vielleicht doch die
Strände besuchen, von denen ich bis eben nichts ahnte,
Aber erstmal runtermachen. ;)
Loading Image...
Post by Andre Eiger
bevor ich die der Ostsee für schöner erkläre ;-)
Ich muß gestehen, daß es mich nächste Woche auch dorthin zieht. ;) (Mein
Vorschlag, mit dem Rad zu fahren, konnte sich nicht durchsetzen. Ich
darf auch nicht alleine fahren (ohne Gepäck würde ich das an einem Tag
abradeln.) Letztes Jahr haben wir im Pkw etwa neun Stunden für die
250 km gebraucht, da braucht's einen zweiten Fahrer.)
--
bli
Andre Eiger
2015-07-07 21:20:45 UTC
Permalink
Post by Christoph Strauch
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km.
Einen 20er Schnitt 10 Stunden lang durchzuhalten ist schon mal nicht
schlecht.
Schließlich muss man ja Ampel-, Essens- und Pinkelpausen
berücksichtigen.
Die 10 Stunden sind die Zeit auf dem Rad, die Pausen kommen dazu.
Überland gibt es auch nicht so dramatisch viele Ampeln ;-)
Touristische Einlagen waren gestrichen, ich hatte ein begrenztes
Zeitbudget und wollte ich wissen, ob ich es kann. Plan B war die Bahn.
Eigentlich haben wir in D immer noch eine beneidenswerte Infrastruktur
für solche Experimente.
Post by Christoph Strauch
Post by Dirk Wagner
Und dann sind zumindest die ersten 250 (?) km im Mittelgebirge
anzusiedeln...
Er schrieb doch vom Vulkanradweg. Das geht von Ffm aus ca. 80 km moderat
bergauf, danach kann man an Flüssen entlang bergab fahren. Ich bin mir
aber nicht sicher, ob man an der Ostsee herauskommt ;-)
Ich habe nochmal auf der Karte nachgeschaut, wo ich eigentlich
langgefahren war. Nach dem Vulkanradweg waren die wichtigsten Orte
Schlitz - Bebra - Sontra - Eschwege - Witzenhausen - Göttingen - Northeim
- Seesen - Lutter - Salzgitter-Bad - Braunschweig - Mittellandkanal -
Elbe-Seitenkanal - Uelzen - Darchau (Fähre) - Wittenburg - Wismar

Da niemand mitkommen wollte, bin ich alleine gefahren. Ich wüsste aber
auch nicht recht, wie das mit Mitfahrern gehen würde. Die Möglichkeiten,
unterwegs zu Quatschen, sind ja ziemlich eingeschränkt, und beim
stundenlangen vor sich Hinkurbeln hätte ich das Gefühl, unhöflich oder
maulfaul zu sein.


--
Bernhard Kraft
2015-07-08 11:20:17 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Da niemand mitkommen wollte, bin ich alleine gefahren. Ich wüsste aber
auch nicht recht, wie das mit Mitfahrern gehen würde.
Einfach in den Windschatten klemmen und warten bis man ankommt :-)
Nico Hoffmann
2015-07-08 17:51:42 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km.
Einen 20er Schnitt 10 Stunden lang durchzuhalten ist schon mal nicht
schlecht.
Schließlich muss man ja Ampel-, Essens- und Pinkelpausen
berücksichtigen.
Die 10 Stunden sind die Zeit auf dem Rad, die Pausen kommen dazu.
Überland gibt es auch nicht so dramatisch viele Ampeln ;-)
Touristische Einlagen waren gestrichen, ich hatte ein begrenztes
Zeitbudget und wollte ich wissen, ob ich es kann. Plan B war die Bahn.
Das ist ja witzig. Ich plane Fahrradreisen grob mit 200km/Tag, solange
nicht Winter ist und ich kein touristisches "Nebenprogramm"
absolvieren will. Das klappt i.d.R. ganz gut. Ende Mai waren es auf
der Rundtour durch Mitteldeutschland dann ca 700km in vier Tagen,
wobei aber ein guter halber Tag Unterbrechung von vornherein
miteinkalkuliert war.


N.
--
Das ist keine Signatur, es handelt sich nur um eine Signatur-Attrappe.
Joerg
2015-07-08 18:01:15 UTC
Permalink
On 2015-07-07 2:20 PM, Andre Eiger wrote:

[...]
Post by Andre Eiger
Da niemand mitkommen wollte, bin ich alleine gefahren. Ich wüsste aber
auch nicht recht, wie das mit Mitfahrern gehen würde. Die Möglichkeiten,
unterwegs zu Quatschen, sind ja ziemlich eingeschränkt, und beim
stundenlangen vor sich Hinkurbeln hätte ich das Gefühl, unhöflich oder
maulfaul zu sein.
Radwege nehmen, wo man nebeneinander fahren kann :-)

Hier in der Gegend muss ich meist allein fahren, seit meine Toerns ueber
50km rausgehen. Der von gestern war 72km und das erscheint meinen
diversen Radfahrkumpels (bis auf einen) bereits als Masochismus.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Andre Eiger
2015-07-07 20:50:15 UTC
Permalink
Post by Dirk Wagner
Post by Andre Eiger
Ein 20er Schnitt bei 10 Stunden Fahrtzeit sind schon mal 200 km.
Einen 20er Schnitt 10 Stunden lang durchzuhalten ist schon mal nicht
schlecht.
Schließlich muss man ja Ampel-, Essens- und Pinkelpausen
berücksichtigen. D.h. eigenlich muss man ständig schneller als 30km/h
fahren, umd auf den 20er Schnitt zu kommen.
Und dann sind zumindest die ersten 250 (?) km im Mittelgebirge
anzusiedeln...
10 Stunden Fahrtzeit mit 20er Schnitt, da sollte so 22 bis 25 km/h auf
dem Tacho stehen. Auf Landstraßen machbar mit 10 kg Gepäck, hatte am Ende
21 km/h Schnitt. Auf den Körper achten und nichts erzwingen, nach einer
Phase, in der es nicht so läuft, wird es auch wieder besser.
Nach dem Vulkanradweg habe ich mich etwa an der B27 orientiert (die
leider schlechter nutzbar war als ich erwartet hatte), den Harz westlich
umgangen, ab Seesen / Salzgitter war's zu Ende mit größeren Anstiegen.
Solange das Landstraßennetz noch den alten Wegen folgt, ist das ziemlich
zeitökonomisch ausgelegt, u.a. was das Verhältnis von Steigungen zu
Umwegen betrifft.
Pausen kommen on top: 24 h hat der Tag, minus 8 h Schlafen minus 10 h
Fahren, bleiben 6 Stunden für Pausen. Am letzten Tag wurden es allerdings
14 h Fahrzeit auf Kosten der Schlafperiode.

--
Juergen
2015-07-05 22:46:57 UTC
Permalink
Am Sun, 5 Jul 2015 14:00:37 +0200 (CEST) schrieb Andre Eiger
Post by Andre Eiger
Post by Juergen
Würdest Du für so ein Reiserad einen klassischen Rennradlenker nehmen
oder einen geraden Lenker (wie bei einem Fitnessrad).
Hintergrund der Frage war natürlich auch, dass beim Decathlon Btwin
Tribun 520 stolze 150 Euro zwischen der Fitness- und Rennradversion
liegen. Nur mit den teureren Schaltbremshebeln und einer Sora-Kurbel
lässt sich das nicht erklären.
Post by Andre Eiger
Erfahrungen mit Rennlenkern habe bisher ich nur vom 20 km
Arbeitsweg und von typischen RTFs à 150 km. Der Vorteil der
Untenlenkerhaltung will erarbeitet sein. Wenn man das hinbekommt,
dann wäre das am Reiserad m. E. etwas für flachere Strecken, died
man schnell fahren möchte, nicht unbedingt für ausgesprochene
Mittelgebirgstouren.
Ich bin letztes Jahr mit meinem Rennrad die BR-Radltour mitgefahren.
Praktisch ausschließlich in Oberlenker- oder Bremsgriffhaltung,
Unterlenker nur bergab um direkt an den Bremsen zu sein. Typische
Tagesetappen von 80 bis 90 km mit vier bis 4,5 Stunden Fahrzeit und
reichlich Pausen (1200 Teilnehmer halt). Nach vier Tagen hatte ich mich
bestens an die Bremsgriffhaltung gewöhnt.

Bei meinen Trainingsrunden fahre ich Unterlenker auch nur
ausnahmsweise...

cu.
Juergen
--
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Bernhard Kraft
2015-07-06 11:05:39 UTC
Permalink
Post by Andre Eiger
Post by Juergen
Würdest Du für so ein Reiserad einen klassischen Rennradlenker nehmen
oder einen geraden Lenker (wie bei einem Fitnessrad).
Es kommt sicher entscheidend auf die Geometrie des gesamten Rades
an. Typische RR sind niedriger als entsprechende Trekkingräder
und die Sitzposition ist selbst am Oberlenker etwas flacher. Bei
einem Reiserad würde ich einen Rennlenker einige cm höher
einstellen und den Rahmen eher kürzer wählen, bzw. den Vorbau
verkürzen.
Das habe ich so an meinem Randonneur und es funktioniert gut.
Das agile Rennrad-Feeling ist damit aber auch völlig weg. Die Unterlenker-
Haltung verwende ich kaum noch, weil sie für die Aerodynamik auch fast
nichts mehr bringt. Eigentlich kommt die Unterlenker-Haltung nur noch
gelegentlich zum Einsatz, wenn man mal die Hände etwas entlasten möchte.
Die Schrembshebel sind aber ohnehin von oben besser zu bedienen, als von
unten. Das hängt natürlich davon ab, wo man sie montiert.
Joerg
2015-07-01 19:10:15 UTC
Permalink
Post by Juergen
Servus.
Beim Gang durch einen Decathlon ist mir aufgefallen, dass die Rennräder
von BTWIN in den "einfachen Varianten" (der Hersteller unterscheitet
Rennräder und Wettkampfrennräder mehr in die Richtung täglicher Gebrauch
ausgelegt sind. Ins Auge gefallen sind mir Gepäckträgerösen. Am
Hinterbau sieht man sie bei anderen Rennrädern schon selten, ...
Leider. Frueher war das ueblich. Z.B. hatte mein Gazellerahmen von
Anfang der 80er natuerlich welche und der Gepaecktraeger war auch das
erste, was ich dranschraubte. Der ist heute noch dran.
Post by Juergen
... an einer
Carbon-Gabel habe sie erstmals bei den Modellen Triban 520 und Triban
540 Alu gesehen. Der Hersteller schreibt von Aussparungen zum Anbringen
eines Front-Gepäckträgers.
Dazu gibt es dann noch Bremsen Dual-Pivot long, die die
Schutzblechmontage ermöglichen sollen.
Sind das typische Räder für den "Französischen Markt"? Ich kann mich
auch nicht erinnern, mal einen Test in einer deutschen Rennradzeitung
gesehen zu haben.
Nachteil der Räder aus meiner Sicht: Sie sind nicht gerade leicht. Der
Rahmen ist mit 1900 g angegeben, keine Ahnug ob mit oder ohne
Carbongabel. Das Triban 520 wiegt in Größe M 10,9 kg, das 540 9,5 kg.
Wesentlicher Unterschied: Das 520 hat eine 3x8 Sora-Schaltung, das 540
ein 2x10 Compakt 105 sowie Mavic Aksium-Laufräder in Aksium-Reifen. Das
macht dann einen Preisunterschied von 150 Euro.
Leider gibts keinen günstiges Cyclo-Cross mit Rahmen und Gabel für
mindestens 37er-Reifen.
Doch, schon.

http://www.bikesdirect.com/products/motobecane/disc-brake-roadbikes/turinopro-discbrake-roadbike.htm

"Wide tire fit" heisst m.W. bis 45mm, womit sogar schmalere
MTB-Schlappen draufpassen sollten. Sicherheitshalber fragen. Es gibt
Cross-Raeder mit und ohne Wide Tire Fit. Du braeuchtest allerdings einen
Freight Forwarder (internationale Spedition), zu dem das geschickt wird
und der das weitertransportiert, weil sie nicht direkt nach Europa
versenden.

http://www.bikesdirect.com/frequent.htm#overseas

Ob das echte brauchbare Gepaecktraegergewinde im Rahmen sind und was
fuer Gewinde, muesstest Du auch erstmal fragen.

Sollte mein RR jemals aufgeben, waere ein Titan-Crosser von denen ganz
oben auf meiner Wunschliste. Die haben allerdings keine
Gepaecktraegergewinde, muesste man sich was basteln, aber den moderaten
Aufwand waere es mir wert.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Juergen
2015-07-02 11:27:08 UTC
Permalink
Am Wed, 01 Jul 2015 12:10:15 -0700 schrieb Joerg
Post by Joerg
Post by Juergen
Leider gibts keinen günstiges Cyclo-Cross mit Rahmen und Gabel für
mindestens 37er-Reifen.
Doch, schon.
http://www.bikesdirect.com/products/motobecane/disc-brake-roadbikes/turinopro-discbrake-roadbike.htm
Cross-Raeder mit und ohne Wide Tire Fit. Du braeuchtest allerdings einen
Freight Forwarder (internationale Spedition), zu dem das geschickt wird
und der das weitertransportiert, weil sie nicht direkt nach Europa
versenden.
Ich meinte selbstverständlich bei Decathlon.
cu.
Juergen
--
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