Discussion:
Trabant
(zu alt für eine Antwort)
Christina Kunze
2009-02-19 09:56:26 UTC
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Hallo allerseits,

ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.

Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?

chr
Waldemar Krzok
2009-02-19 10:26:11 UTC
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Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für
mich ein Satelit.

Waldemar
Daniela Duerbeck
2009-02-20 02:40:13 UTC
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Post by Waldemar Krzok
Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für
mich ein Satelit.
Aber beim Genitiv? "Die Reifen des Trabants hatten kein Profil" oder
"Die Reifen des Trabant hatten kein Profil"?

Viele Grüße von Dani
Sascha Broich
2009-02-20 08:40:16 UTC
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Post by Daniela Duerbeck
Post by Waldemar Krzok
Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für
mich ein Satelit.
Aber beim Genitiv? "Die Reifen des Trabants hatten kein Profil" oder
"Die Reifen des Trabant hatten kein Profil"?
Wäre es ein Weltraumgerät, hieße es "Die Reifen des Trabanten [...]".


Sascha Broich
--
Wenn in dieser Art Büro Laien Werkzeug Dilletanten gleich missbrauchen, ...
(Hans-Christoph Wirth in de.etc.sprache.deutsch)
Waldemar Krzok
2009-02-20 10:50:30 UTC
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Post by Sascha Broich
Post by Daniela Duerbeck
Post by Waldemar Krzok
Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für
mich ein Satelit.
Aber beim Genitiv? "Die Reifen des Trabants hatten kein Profil" oder
"Die Reifen des Trabant hatten kein Profil"?
Wäre es ein Weltraumgerät, hieße es "Die Reifen des Trabanten [...]".
muß nicht mal ein Weltraumgerät sein. Man kann es im übertragenen Sinne
auch benutzen. Z.B. "Die flotte Susi und ihre Trabanten.". Hier sind
nicht die Kraftfahrzeugoide aus Zwickau gemeint :-).

Waldemar
Christian Schulz
2009-02-20 12:40:21 UTC
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Post by Waldemar Krzok
muß nicht mal ein Weltraumgerät sein. Man kann es im übertragenen Sinne
auch benutzen. Z.B. "Die flotte Susi und ihre Trabanten.". Hier sind
nicht die Kraftfahrzeugoide aus Zwickau gemeint :-).
Da fällt mir ein, dass ich "Trabanten" früher öfters scherzhaft für
"Kinder" gehört habe. Meinst du das jetzt in dem Sinn? Es gäbe hier ja
noch eine weitere Interpretationsmöglichkeit.
--
Danke. War ein komisches Gefühl - so als ob ich eigentlich gar nichts
spüren würde.
Dieter Stockert in de.rec.musik.klassik, 2003-06-15
Gunhild Simon
2009-02-20 16:26:58 UTC
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Post by Christian Schulz
Da fällt mir ein, dass ich "Trabanten" früher öfters scherzhaft für
"Kinder" gehört habe.
So pflegten Väter im Gespräch mit Kollegen ihren Nachwuchs in
wohlwollend-jovialer Manier zu betiteln. Ich, in Unkenntnis der
genauen Bedeutung, habe es immer als Wildfänge, fröhlich ungezügelte
Schar und dergleichen mehr, wofür mir die Worte und Wörter von damals,
als es noch nicht Zwerge, Kurze, Kids und Kiddies gab, entfallen sind.
Der Tonfall ist mir dagegen noch ganz präsent.

Gruß
Gunhild
Volker Gringmuth
2009-02-23 09:03:11 UTC
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Post by Christian Schulz
Da fällt mir ein, dass ich "Trabanten" früher öfters scherzhaft für
"Kinder" gehört habe. Meinst du das jetzt in dem Sinn? Es gäbe hier ja
noch eine weitere Interpretationsmöglichkeit.
"Meine sehr geehrten Damen – und die, die ihnen nachlaufen ..."


vG
Waldemar Krzok
2009-02-20 10:48:18 UTC
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Post by Daniela Duerbeck
Post by Waldemar Krzok
Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für
mich ein Satelit.
Aber beim Genitiv? "Die Reifen des Trabants hatten kein Profil" oder
"Die Reifen des Trabant hatten kein Profil"?
würde ich auch "Trabant" belassen, obwohl "Trabants" mir nicht ins Auge
sticht.

Waldemar
Christina Kunze
2009-02-20 14:09:33 UTC
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Ich würde es überhaupt nicht deklinieren. Deklinierte Trabant ist für mich ein Satelit.
Aber beim Genitiv? "Die Reifen des Trabants hatten kein Profil" oder "Die Reifen des Trabant hatten kein Profil"?
Das Schwierige ist, dass so niemand spricht. Entweder ist klar,
dass es um einen Trabant geht, dann braucht man es nicht
dazuzusagen, oder es ist nicht klar, dann würde ich "Trabant-
reifen" erwarten oder "Beim Trabbi hatten die Reifen nie
Profil".

chr
Holger Freese
2009-02-19 10:25:37 UTC
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Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Im Singular am liebsten gar nicht, obwohl in meinem Duden (was hast Du für einen?) für den Genitiv -s steht. In den/aus dem Trabant,
des Trabant, die Trabants (laut Duden), obwohl das komisch klingt. Auf keinen Fall aber Trabanten, weil es sich dabei um was anderes
handelt.

Viele Grüße,

Ho
Carsten Thumulla
2009-02-19 10:30:18 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
So ist es. Setzt er sich in einen Trabanten, dann sitzt er in einem
Trabanten, dem Namensgeber des Trabant. Ein beliebter Fehler, wie ich
meine. Er sitzt in dem (Auto) Trabant und nicht in einem Trabanten,
einem Satelliten. Wenn er damit um die Erde fährt ist allerdings beides
gegeben.


Carsten
--
Jesus sprach zu seinen Jüngern,
wer kein' Löffel hat frißt mit den Fingern.
Peter J. Holzer
2009-02-21 10:47:19 UTC
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Post by Carsten Thumulla
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
So ist es. Setzt er sich in einen Trabanten, dann sitzt er in einem
Trabanten, dem Namensgeber des Trabant. Ein beliebter Fehler, wie ich
meine. Er sitzt in dem (Auto) Trabant und nicht in einem Trabanten,
einem Satelliten. Wenn er damit um die Erde fährt ist allerdings beides
gegeben.
Solange er fährt, nicht, erst wenn er fällt. Magellan und Phileas Fogg
haben auch die Erde umrundet, waren aber trotzdem keine Trabanten
derselben (Passepartout kann man aber eventuell als Trabanten von Fogg
bezeichnen).

Auch ist das umrunden keine notwendige Bedingung: Auch Körper im
geostationären Orbit (die relativ zur Oberfläche stationär sind) als
auch solche in einem Lagrange-Punkt (die relativ zur Verbindungslinie zu
einem anderen (massereichen) Himmelskörper stationär sind) sind
Trabanten. Auch die Forward'schen Statiten könnte man wohl als solche
bezeichnen, aber die sind erstens nicht im freien Fall und zweitens
technische Geräte, während "Trabant" eigentlich nur für natürliche
Satelliten üblich ist.

hp
Carsten Thumulla
2009-02-21 11:26:30 UTC
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Peter J. Holzer
2009-02-21 14:07:34 UTC
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Post by Carsten Thumulla
Post by Peter J. Holzer
Post by Carsten Thumulla
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
So ist es. Setzt er sich in einen Trabanten, dann sitzt er in einem
Trabanten, dem Namensgeber des Trabant. Ein beliebter Fehler, wie ich
meine. Er sitzt in dem (Auto) Trabant und nicht in einem Trabanten,
einem Satelliten. Wenn er damit um die Erde fährt ist allerdings beides
gegeben.
Solange er fährt, nicht, erst wenn er fällt.
oooooooch
Post by Peter J. Holzer
Magellan und Phileas Fogg haben auch die Erde umrundet, waren aber
trotzdem keine Trabanten derselben (Passepartout kann man aber
eventuell als Trabanten von Fogg bezeichnen).
Weil der fliegt?
Nein, weil er seinen Chef so treu begleitet ("Trabant" heißt
"Begleiter").
Post by Carsten Thumulla
Post by Peter J. Holzer
Auch ist das umrunden keine notwendige Bedingung: Auch Körper im
geostationären Orbit (die relativ zur Oberfläche stationär sind)
MMMUUHHAHAHAAAAAAAAAAAAAAAAA
Ungefähr so hat meine Deutsch- und Geschichte-Professorin reagiert, als
ich als 11-jähriger Knirps lauthals verkündete, Ebbe und Flut würden vom
Mond verursacht.
Post by Carsten Thumulla
mal die Physiker fragen?
Tu das. Von Physik dürftest Du ungefähr gleich viel Ahnung haben wie
obgenannte Lehrkraft.

hp
Hans-Jürgen Schneider
2009-02-19 10:42:01 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Muss man gesehen haben, finde ich.
"Trabi" würde ich wie "Hobby" deklinieren, "Trabant" wie "Benz".

MfG
hjs
Uwe Schickedanz
2009-02-19 20:55:40 UTC
Permalink
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich. Da "Trabbi" auch stark
umgangssprachlich ist, schreibt man das Wort nach der Aussprache, wenn
man's mal schreiben muß. Und bei uns (also da, wo der Trabbi herkommt)
spricht man ihn mit kurzem "a".

Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG

=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Dieter Bruegmann
2009-02-19 21:32:28 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich. Da "Trabbi" auch stark
umgangssprachlich ist, schreibt man das Wort nach der Aussprache, wenn
man's mal schreiben muß. Und bei uns (also da, wo der Trabbi herkommt)
spricht man ihn mit kurzem "a".
Und bei uns (also da, wo der Trabbi ab 9.11.89 hinkam) ebenfalls.


Da Didi
Adressen zum Fressen: http://bruhaha.de/robots/
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Ich habe mir den Fuß gebrochen und meine Braut hat sich den linken
Knöchel verstaucht. Ich hoffe Ihnen damit gedient zu haben.
Christina Kunze
2009-02-19 22:53:40 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich. Da "Trabbi" auch stark
umgangssprachlich ist, schreibt man das Wort nach der Aussprache, wenn
man's mal schreiben muß. Und bei uns (also da, wo der Trabbi herkommt)
spricht man ihn mit kurzem "a".
Sie ist auch nötig, sonst lesen die Wessis nämlich
Trahbi.

chr
Hans-Jürgen Schneider
2009-02-20 08:41:12 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich.
spricht man ihn mit kurzem "a".
Mir ist schon klar, wesshalb ettliche Leute "Trabbi" schreiben.
Würdest Du trotzdem eventuell einer Differenzierung in offizielle
und gefühlte Schreibweise zustimmen?

MfG
hjs
Uwe Schickedanz
2009-02-20 09:22:48 UTC
Permalink
On Fri, 20 Feb 2009 09:41:12 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich.
spricht man ihn mit kurzem "a".
Mir ist schon klar, wesshalb ettliche Leute "Trabbi" schreiben.
Würdest Du trotzdem eventuell einer Differenzierung in offizielle
und gefühlte Schreibweise zustimmen?
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.

Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG

=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Hans-Jürgen Schneider
2009-02-20 09:50:29 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Fri, 20 Feb 2009 09:41:12 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich.
spricht man ihn mit kurzem "a".
Mir ist schon klar, wesshalb ettliche Leute "Trabbi" schreiben.
Würdest Du trotzdem eventuell einer Differenzierung in offizielle
und gefühlte Schreibweise zustimmen?
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.
Die von Wikipedia und den dort verlinkten Seiten.
Und wie schon geschreiben, die von Reinhard Klooss und Peter Timm.

MfG
hjs
Christian Seidl
2009-02-20 10:08:43 UTC
Permalink
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.
Die von Wikipedia und den dort verlinkten Seiten.
Und wie schon geschreiben, die von Reinhard Klooss und Peter Timm.
Das heißt also, dass die in der Wikipedia verbreiteten Inhalte und
Formen jetzt Gesetzeskraft haben?

Ch.
Andreas Höfeld
2009-02-21 08:47:54 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.
Die von Wikipedia und den dort verlinkten Seiten.
Und wie schon geschreiben, die von Reinhard Klooss und Peter Timm.
Das heißt also, dass die in der Wikipedia verbreiteten Inhalte und
Formen jetzt Gesetzeskraft haben?
Es heißt Trabi, weil Trabant von traben kommt. Oder doch nicht?

Andreas
Uwe Schickedanz
2009-02-21 08:56:09 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Christian Seidl
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.
Die von Wikipedia und den dort verlinkten Seiten.
Und wie schon geschreiben, die von Reinhard Klooss und Peter Timm.
Das heißt also, dass die in der Wikipedia verbreiteten Inhalte und
Formen jetzt Gesetzeskraft haben?
Es heißt Trabi, weil Trabant von traben kommt. Oder doch nicht?
Denn wenn er schneller wäre hieße er Galoppi. Oder Koralle? Wer weiß
das schon...

Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG

=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Gunhild Simon
2009-02-21 12:07:14 UTC
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Dieser beitrag ist möglicherweise unangemessen. Klicken sie auf, um es anzuzeigen.
Horst Thaler
2009-02-21 18:08:47 UTC
Permalink
Nur Altersmilde statt Spott, das muß er noch üben.
Die Altersmilde kommt dann mit dem Alter. Als Jungspund darf man schon mal
ein bißchen spötteln.

Schönen Gruß
Horst
Christian Seidl
2009-02-21 20:24:04 UTC
Permalink
Post by Horst Thaler
Nur Altersmilde statt Spott, das muß er noch üben.
Die Altersmilde kommt dann mit dem Alter. Als Jungspund darf man schon mal
ein bißchen spötteln.
Du enthebst mich (wie Gunhild formulieren würde) einer untergriffigen
Antwort an dieselbe.

Ch.
Dieter Bruegmann
2009-02-21 21:00:57 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Horst Thaler
Nur Altersmilde statt Spott, das muß er noch üben.
Die Altersmilde kommt dann mit dem Alter. Als Jungspund darf man schon mal
ein bißchen spötteln.
Du enthebst mich (wie Gunhild formulieren würde) einer untergriffigen
Antwort an dieselbe.
Fummelt mir nicht an Gunhild herum!


Da Didi
Adressen zum Fressen: http://bruhaha.de/robots/
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Die Geschichte der Imtimrasur ist eine Geschichte voller
Mißverständnisse. (Rolf F. Katzenberger, de.talk.bizarre)
Rüdiger Silberer
2009-02-21 17:34:54 UTC
Permalink
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
On Fri, 20 Feb 2009 09:41:12 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Post by Uwe Schickedanz
On Thu, 19 Feb 2009 11:42:01 +0100, Hans-Jürgen Schneider
Post by Hans-Jürgen Schneider
Stumpi's Schorsch war ein "Trabi", und kein "Trabbi".
Die Konsonantenverdoppelung ist nicht unüblich.
spricht man ihn mit kurzem "a".
Mir ist schon klar, wesshalb ettliche Leute "Trabbi" schreiben.
Würdest Du trotzdem eventuell einer Differenzierung in offizielle
und gefühlte Schreibweise zustimmen?
Im Prinzip ja, wenn Du vorher klärst, welches die offizielle
Schreibweise des inoffiziellen Diminutivs von "Trabant" ist.
Die von Wikipedia und den dort verlinkten Seiten.
Und wie schon geschreiben, die von Reinhard Klooss und Peter Timm.
Aha, und was ist daran offiziell?
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Rüdiger Silberer
2009-02-19 13:29:35 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Ich würde ihn nicht deklinieren.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Lars Bräsicke
2009-02-19 18:08:58 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Ist ebendt so.
ich würde bei anderen Begriffen, die zu (Marken-)Namen zweckentfremdet
wurden, auch eine reduzierte bis fehlende Deklination erwarten.
Andere Beispiele aus der Motorwelt liefert die gute alte Fa. Opel: Es
heißt nicht "im/mit dem Kadetten", sondern "im/mit dem Kadett".
Post by Christina Kunze
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Eher "des Trabant", so sicher in der Bedienungsanleitung.
"Des Trabants" schien mir seinerzeit umgspr. aber auch nicht unüblich.
Post by Christina Kunze
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Der Trabbi, des Trabbi(s), dem Trabbi, den Trabbi ...

Lars
Helga Schulz
2009-02-19 19:34:57 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
So wie Du, allerdings ist meine Meinung unmaßgeblich, weil von
keiner Erinnerung berührt. Es ist eine Automarke; wenn das Wort
dekliniert wird, wäre es ein Weltraumgerät. Mag sein, daß jemand
zum Spaß oder auch im Ernst dies als Anspielung verwendete, so
daß man es nachzeichnen müßte; aber als "gängig" empfinde ich die
bei Automarken übliche Nicht-Deklination.
Matthias Opatz
2009-02-20 01:35:10 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Weil: SINLSP!

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
Volker Gringmuth
2009-02-23 09:08:45 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Weil: SINLSP!
Ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber MUSEN werden abstrakte
Begriffe, die als Eigennamen verwendet werden, nie selbst dekliniert
(abgesehen von Pluralbildung), sondern nur ihr Artikel.

So hatte ich zum Radiohören bis letztes Jahr keinen Grundig Satelliten
im Regal stehen, sondern einen Grundig Satellit. Man fährt nicht mit dem
Kadetten zum Einkaufen, sondern mit dem Kadett. So wird klar, daß der
Name gemeint ist und nicht der generische Begriff.

Also: Der Trabant - des Trabant - dem Trabant - den Trabant; die
Trabante(n), der Trabante(n), den Trabanten, die Trabante(n).

Als Plural käme MUSEN auch "Trabants" in Betracht.

Der Dativ Plural von "Trabante" muß MUSEN unabhängig vom sonstigen
Nichtdeklinieren "Trabanten" lauten, ich weiß auch nicht, warum.


vG

Gunhild Simon
2009-02-20 11:28:39 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Wie viele andere auch bin ich zu der Einsicht gelangt, daß nur die
dinglichen Begriffe, die Orignale quasi, gebeugt werden.
Sobald eine Übertragung in Markennamen vorgenommen wird, sei es nun
(Opel) Kapitän, (VW)Passat, Armani (-Anzug), wird der Name unflektiert
verwendet: die Sitze des "Kapitän", des "Passat", der Stoff meines
"Armani". Also die Reifen des "Trabant"

Nebenbei, in dem Film "Jurassic Park" wird der Genitiv von Raptor als
"des Raptoren" gebildet. Das gab mir auch immer zu denken. Gibt es
überhaupt Anwendungsfälle für die schwache Beugung bei Fremdwörtern
auf -or?

Gruß
Gunhild
Helmut Richter
2009-02-20 13:26:23 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Nebenbei, in dem Film "Jurassic Park" wird der Genitiv von Raptor als
"des Raptoren" gebildet. Das gab mir auch immer zu denken. Gibt es
überhaupt Anwendungsfälle für die schwache Beugung bei Fremdwörtern
auf -or?
Vermutlich nicht. Die Datei, die mir Oliver Cromm mal geschickt hat, spuckt
zwar sieben Beispiele aus (Indikator, Inspektor, Investor, Junior, Moderator,
Organisator, Senior), aber die sind MUSEN alle falsch. Richtig ist nur
"des/dem/den Toren", aber das ist kein Fremdwort.
--
Helmut Richter
Gunhild Simon
2009-02-20 16:11:05 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Nebenbei, in dem Film "Jurassic Park" wird der Genitiv von Raptor als
"des Raptoren" gebildet. Das gab mir auch immer zu denken. Gibt es
überhaupt Anwendungsfälle für die schwache Beugung bei Fremdwörtern
auf -or?
Vermutlich nicht. Die Datei, die mir Oliver Cromm mal geschickt hat, spuckt
zwar sieben Beispiele aus (Indikator, Inspektor, Investor, Junior, Moderator,
Organisator, Senior), aber die sind MUSEN alle falsch. Richtig ist nur
"des/dem/den Toren", aber das ist kein Fremdwort.
So sehe ich es auch.

Hier in Hamburg gibt es statt des Titels Superindent den Titel Propst.
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
Mir klingt dies falsch. Oder ist es fachsprachlich?
canoo-net teilt meine Meinung.
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=inflection&input=Propst&features=%28Cat+N%29%28Gender+M%29&country=D&lookup=caseInSensitive

Gruß
Gunhild
Andreas Höfeld
2009-02-21 09:06:33 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Hier in Hamburg gibt es statt des Titels Superindent
Superintendent. Superindent ist eine besonders große Einrückung des
linken Schreibrandes ;-)
Post by Gunhild Simon
den Titel Propst.
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
Mir klingt dies falsch. Oder ist es fachsprachlich?
canoo-net teilt meine Meinung.
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=inflection&input=Propst&features=%28Cat+N%29%28Gender+M%29&country=D&lookup=caseInSensitive
Hier in Hessen ist der Propst noch einmal eine Ebene höher als der Dekan
(=Superintendent) angesiedelt, allerdings mehr mit
Repräsentationsaufgaben betraut. Der Titel schwankt in Bedeutung und
Schreibung. Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?). Es leitet sich ab vom lat. "propositus" Vorgesetzter,
während der Superintendent eher mit "Aufseher" zu übersetzen wäre (vgl.
gr. "episkopos").

"Propsten" klingt für mich so ungewohnt wie "des Papsten". Hier sagt man
"des Propstes", "den Propst". "Propsten" finde ich in Google v. a. in
Nordelbien (also bei dir da oben) und in alten Dokumenten (1.
Google-Seite findet einen Propsten von Hanau, also hier umme Ecke). Ich
vermute, daß da historisch die Erinnerung erhalten blieb, daß "Propst"
ein Adjektiv ist ("des Vorgesetzten") und darum adjektivisch dekliniert
wurde.

Gruß Andreas
Gunhild Simon
2009-02-21 09:56:51 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Gunhild Simon
Hier in Hamburg gibt es statt des Titels Superindent
Superintendent. Superindent ist eine besonders große Einrückung des
linken Schreibrandes ;-)
Post by Gunhild Simon
den Titel Propst.
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
...
Post by Andreas Höfeld
Es leitet sich ab vom lat. "propositus" Vorgesetzter,
während der Superintendent eher mit "Aufseher" zu übersetzen wäre (vgl.
gr. "episkopos").
"Propsten" klingt für mich so ungewohnt wie "des Papsten". Hier sagt man
"des Propstes", "den Propst". "Propsten" finde ich in Google v. a. in
Nordelbien (also bei dir da oben) und in alten Dokumenten (1.
Google-Seite findet einen Propsten von Hanau, also hier umme Ecke). Ich
vermute, daß da historisch die Erinnerung erhalten blieb, daß "Propst"
ein Adjektiv ist ("des Vorgesetzten") und darum adjektivisch dekliniert
wurde.
Ob es den lässigen Propsten genieren würde, zum Superindenten verkürzt
zu werden?
Vielleicht habe ich ja ein verborgenes legasthenisches Potential, daß
ich ohne Deinen Hinweis, blind dafür geblieben wäre.

Die Erklärung mit dem Adjektiv propositus erscheint mir so
einleuchtend, daß ich diese Form jetzt klaglos akzeptieren kann. Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen, sondern einen gestärkten Rundkragen aus
lauter winzigen Tütchen bestehend. Wagenrädern gleich, wie Ratherren
sie trugen.

Haben andere maskuline Substantive, die schwach gebeugt werden, wie
manche Einsilber, Narr, Tor, Mohr, Held, Graf, oder solche auf -e wie
Kunde, Laie, Riese, auch adjektivische Herkunft?

Gruß
Gunhild
Andreas Höfeld
2009-02-21 22:50:55 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ob es den lässigen Propsten genieren würde, zum Superindenten verkürzt
zu werden?
Begegnet ist mir der Titel zuerst in der Blüte meiner Jugend in der
britischen Krimiserie "Task Force Police". Fand ihn damals schon zu
lang. Erst später ist er mir als Titel in befreundeten Landeskirchen
untergekommen. Bin aber froh, daß das bei uns Dekan heißt.
"Stellvertretender Superintendent" klingt wie Leuthäuser-Schnarrenberger ;-)
Post by Gunhild Simon
Vielleicht habe ich ja ein verborgenes legasthenisches Potential, daß
ich ohne Deinen Hinweis, blind dafür geblieben wäre.
Was dir an Buchstaben fehlt, machst du an Kommas wieder wett 0;-)
Post by Gunhild Simon
Die Erklärung mit dem Adjektiv propositus erscheint mir so
einleuchtend, daß ich diese Form jetzt klaglos akzeptieren kann. Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen, sondern einen gestärkten Rundkragen aus
lauter winzigen Tütchen bestehend. Wagenrädern gleich, wie Ratherren
sie trugen.
Kenne das aus einer Praktikumszeit in HH. Gott bewahre. Wenn die
Beffchen (sic!) gräulich (sic!) werden, kommen sie in die Waschmaschine.
Diese grausigen Halskrausen zu bügeln wäre mir ein Greuel.
Post by Gunhild Simon
Haben andere maskuline Substantive, die schwach gebeugt werden, wie
manche Einsilber, Narr, Tor, Mohr, Held, Graf, oder solche auf -e wie
Kunde, Laie, Riese, auch adjektivische Herkunft?
Das entzieht sich sowohl meiner Kenntnis als auch meinem Forschungsdrang.

Andreas
Diedrich Dirks
2009-02-22 12:36:28 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
"Stellvertretender Superintendent" klingt wie Leuthäuser-Schnarrenberger ;-)
und ärgert wahrscheinlich wie diese jeden Bäckerburschen.
--
dd
Ralf Heinrich Arning
2009-02-22 16:37:31 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen,
Beffchen. (Habe ich früher auch gern falsch gemacht.)
Post by Gunhild Simon
sondern einen gestärkten Rundkragen
"Mühlrad"
Post by Gunhild Simon
aus lauter winzigen Tütchen bestehend. Wagenrädern gleich,
wie Ratherren sie trugen.
Ich kannte mal einen leibhaftigen Griechen orthodoxer Denomination, den
diese Halskrausen besonders faszinierten.

Ralf
Walter Schmid
2009-02-22 16:53:56 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Gunhild Simon
Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen,
Beffchen. (Habe ich früher auch gern falsch gemacht.)
Der Effe trägt keine Bäffchen? ;-)

Gruss

Walter
Manfred Hoß
2009-02-22 17:52:31 UTC
Permalink
Post by Walter Schmid
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Gunhild Simon
Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen,
Beffchen. (Habe ich früher auch gern falsch gemacht.)
Der Effe trägt keine Bäffchen? ;-)
Der Effe mit dem Stinkefinger? ;-)

Gruß
Manfred.
Gunhild Simon
2009-02-22 17:18:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Gunhild Simon
Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen,
Beffchen. (Habe ich früher auch gern falsch gemacht.)
Sehst du, da tröstet mich. Ich habe das Wort auch noch nie geschrieben
gesehen, war schon froh, daß mir der Fachbegriff überhaupt geläufig
ist.

Ich stelle mir vor, daß eine Verkleinerungsform - von was eigentlich?
- den Umlaut nahelegt, wie Walter ja an Äffchen vorführt. Schnäppchen,
Läppchen, Säckchen, Päckchen ...

Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Gunhild Simon
sondern einen gestärkten Rundkragen
"Mühlrad"
Post by Gunhild Simon
aus lauter winzigen Tütchen bestehend. Wagenrädern gleich,
wie Ratherren sie trugen.
Die Ratsherren von Münster und Osnabrück trugen auch diese -
vielleicht schon bei der Unterzeichnung des westfälischen Friedens.
Und die ehrwürdigen Pastoren von St. Marien zu Osnabrück - falls es
noch Büglerinnen gibt, die diese Kunst beherrschen.

Ganz kleidsam zum betressten Talar

findet dies Gunhild
Helmut Richter
2009-02-22 18:31:28 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Das Brett und das Bett gibts ja offenbar, während das Frett, die Flitte,
die Kinkerlitzen (pl.), der Radies und der Veil eher selten auftauchen.
Das Eichhorn schon wieder öfter, wiewohl auch nicht allzu oft.
--
Helmut Richter
Gunhild Simon
2009-02-22 18:46:16 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Das Brett und das Bett gibts ja offenbar, während das Frett, die Flitte,
die Kinkerlitzen (pl.), der Radies und der Veil eher selten auftauchen.
Das Eichhorn schon wieder öfter, wiewohl auch nicht allzu oft.
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Schon immer mochte ich Radieschen mehr als Rettich - nicht nur wegen
ihres berückenden Aussehens, ihrer bezaubernden Ernte, wenn man ein
bißchen Rot hervorlugen sieht, sondern auch wegen des anheimelnden
Namens.
Radieschenbrot, so daß das Salz darauf Tröpfchen macht ... !

Gruß
Gunhild
Tassilo Halbritter
2009-02-22 18:51:45 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Das Brett und das Bett gibts ja offenbar, während das Frett, die Flitte,
die Kinkerlitzen (pl.), der Radies und der Veil eher selten auftauchen.
Das Eichhorn schon wieder öfter, wiewohl auch nicht allzu oft.
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Jetzt hab ich doch tatsächlich "Samentüchern" gelesen und mich
verzweifelt gefragt, was das denn sei ...
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Ich nenn mich katholisch, du nennst mich
| | | |_| | Spinner. Steinigen oder verbrennen tun
| | | _ | wir deshalb schon lange keinen mehr."
|_|a |_| |_|a (W. Zähl in desd)
Gunhild Simon
2009-02-22 21:45:29 UTC
Permalink
Post by Tassilo Halbritter
Post by Gunhild Simon
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Das Brett und das Bett gibts ja offenbar, während das Frett, die Flitte,
die Kinkerlitzen (pl.), der Radies und der Veil eher selten auftauchen.
Das Eichhorn schon wieder öfter, wiewohl auch nicht allzu oft.
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Jetzt hab ich doch tatsächlich "Samentüchern" gelesen und mich
verzweifelt gefragt, was das denn sei ...
Lieber Tassilo,
kann es sein, daß Du mir schon im Vorwege Fehler unterstellst.

Heute mußte ich hinnehmen, daß ich das, was mir an Buchstaben fehlte,
durch Kommas wieder wett machte.
Hier habe ich mit Absicht den Konjunktiv II gewählt, um meine eigene
Distanz zu dieser Unterstellung auszudrücken: Manchmal ist es eben
sogar umgekehrt!

Was nun allerdings Samentücher sein sollten, das entzieht sich
inzwischen meiner Erfahrung ;))

Mit unschuldsvollen Grüßen
Gunhild
Christian Schulz
2009-02-22 21:58:14 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Meine Drogerie führt diese Kondommarke nicht.
--
Watt, das ist im Radsport die Energie-Masseinheit fuer Trittfrequenz,
Pulsfrequenz und Geschwindigkeit.
Hartmut Scherzer im Bonner Generalanzeiger v. 23.07.97, S.19
Thomas Schade
2009-02-22 22:05:19 UTC
Permalink
Post by Christian Schulz
Post by Gunhild Simon
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Meine Drogerie führt diese Kondommarke nicht.
Du scheinst da über beeindruckendes Detailwissen zu verfügen, wenn du
das Sonntagabend so aus dem Handgelenk schütteln kannst.


Ciao
Toscha
--
I was a punk
before you were a punk.
[The Tubes]
Manfred Hoß
2009-02-22 22:08:22 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Christian Schulz
Post by Gunhild Simon
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Meine Drogerie führt diese Kondommarke nicht.
Du scheinst da über beeindruckendes Detailwissen zu verfügen, wenn du
das Sonntagabend so aus dem Handgelenk schütteln kannst.
Im Zusammenhang mit "Samentütchen" von "aus dem Handgelenk schütteln" zu
schreiben, ist schon etwas gewagt. ;-)

Gruß
Manfred.
Thomas Schade
2009-02-22 22:13:36 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Thomas Schade
Post by Christian Schulz
Post by Gunhild Simon
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Meine Drogerie führt diese Kondommarke nicht.
Du scheinst da über beeindruckendes Detailwissen zu verfügen, wenn du
das Sonntagabend so aus dem Handgelenk schütteln kannst.
Im Zusammenhang mit "Samentütchen" von "aus dem Handgelenk schütteln" zu
schreiben, ist schon etwas gewagt. ;-)
Um diese Uhrzeit hielt ich's für vertretbar. *g*


Ciao
Toscha
--
Crisis? What crisis?
Florian Ritter
2009-02-23 00:39:41 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Christian Schulz
Post by Gunhild Simon
Auf Samentütchen steht meines Wissens tatsächlich Radies, Radix.
Meine Drogerie führt diese Kondommarke nicht.
Du scheinst da über beeindruckendes Detailwissen zu verfügen, wenn du
das Sonntagabend so aus dem Handgelenk schütteln kannst.
Ob er sich überhaupts bei seiner Droguerie in guten Handen weiß?

Mer weeß es ni - FR
Peter J. Holzer
2009-02-22 22:36:31 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Andererseits gibt es Frettchen, Frühstücksbrettchen,
Kinderbettcchen ...
Das Brett und das Bett gibts ja offenbar, während das Frett, die Flitte,
die Kinkerlitzen (pl.), der Radies und der Veil eher selten auftauchen.
Den Radi gibt es aber schon.

hp
Helga Schulz
2009-02-22 23:29:36 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Gunhild Simon
Und
die Nordelbier haben ihren Stolz. Die Pastoren (der Hauptkirchen?)
tragen auch kein Bäffchen,
Beffchen. (Habe ich früher auch gern falsch gemacht.)
Sehst du, da tröstet mich. Ich habe das Wort auch noch nie geschrieben
gesehen, war schon froh, daß mir der Fachbegriff überhaupt geläufig
ist.
Kommt das nicht bei Wilhelm Busch irgendwo vor?
Jedenfalls habe ich das zu Kinderzeiten schonmal irgendwo
gelesen, und es war mir so exotisch, daß ich es mir gemerkt habe,
obwohl ich vielleicht gerade einmal im Leben einen evangelischen
Pfarrer mit Beffchen gesehen habe.
Renata Kussack
2009-02-21 10:25:08 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?). Es leitet sich ab vom lat. "propositus" Vorgesetzter,
während der Superintendent eher mit "Aufseher" zu übersetzen wäre (vgl.
gr. "episkopos").
Ähm, wie schon im offline geschriebenen Seitenstrang vermerkt: Propst.
(Der"Indent" ist wiederum mir nicht aufgefallen.)

Die Bezeichnung "Dompropst" ist durchaus nicht veraltet, im Gegentum,
man spricht ihn sogar so an. Wenn der Dompropst Hauptzelebrant einer hl.
Messe ist, so nennt man das ein "Officium praepositi".
--
Wozu schwierig sein, wenn man mit ein wenig Mühe
komplett unmöglich sein kann?
Andreas Höfeld
2009-02-21 22:55:53 UTC
Permalink
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?). Es leitet sich ab vom lat. "propositus" Vorgesetzter,
während der Superintendent eher mit "Aufseher" zu übersetzen wäre (vgl.
gr. "episkopos").
Ähm, wie schon im offline geschriebenen Seitenstrang vermerkt: Propst.
(Der"Indent" ist wiederum mir nicht aufgefallen.)
Mir begegnet die Schreibweise mit "b" so oft, daß ich kaum glauben kann,
daß die nicht irgendwo gilt. Die Tante kennt neben 42800x Dompropst auch
31700x Domprobst. "Propst" gegen "Probst" lohnt sich die Probe aufs
Exempel nicht.
Post by Renata Kussack
Die Bezeichnung "Dompropst" ist durchaus nicht veraltet, im Gegentum,
Deshalb "oder" :-)
Post by Renata Kussack
man spricht ihn sogar so an. Wenn der Dompropst Hauptzelebrant einer hl.
Messe ist, so nennt man das ein "Officium praepositi".
WWG! Wenn ich mal einen treffe.

Andreas
Manfred Hoß
2009-02-21 18:21:54 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?).
Weder noch. Bereits Adelung verweist unter "Probst" auf "Propst". Die
Schreibweise mit b kursiert also schon seit längerer Zeit, vorherrschend
war aber jeher die Version mit p.

Gruß
Manfred.
Andreas Höfeld
2009-02-21 22:57:34 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?).
Weder noch. Bereits Adelung verweist unter "Probst" auf "Propst". Die
Schreibweise mit b kursiert also schon seit längerer Zeit, vorherrschend
war aber jeher die Version mit p.
Die Frage war ja, ob es sie irgendwo offiziell gab/gibt. Bei Luthern
gibt es ja auch den Pabst/Babst.

Andreas
Manfred Hoß
2009-02-21 23:47:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Manfred Hoß
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?).
Weder noch. Bereits Adelung verweist unter "Probst" auf "Propst". Die
Schreibweise mit b kursiert also schon seit längerer Zeit, vorherrschend
war aber jeher die Version mit p.
Die Frage war ja, ob es sie irgendwo offiziell gab/gibt. Bei Luthern
gibt es ja auch den Pabst/Babst.
Die Frage ist, was ist offiziell? Dass bei Adelung "Probst" eine Nebenform
von "Propst" war, ist klar. Auch in Petris "Handbuch der Fremdwörter" von
1892 taucht "Probst" auf, wobei hier ebenfalls auf die Hauptform "Propst"
verwiesen wird. "Offiziell" können die Wörterbücher aber kaum genannt
werden. Ich kenne jedoch kein in den letzten 100 Jahren erschienenes
Wörterbuch, in dem "Probst" auch nur erwähnt wird. Wahrscheinlich denken
die Leute, wenn sie "Probst" schreiben, an "Obst", vielleicht auch an
Probstzella in Thüringen, wer weiß.

Gruß
Manfred.
Andreas Höfeld
2009-02-22 05:51:05 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Andreas Höfeld
Post by Manfred Hoß
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?).
Weder noch. Bereits Adelung verweist unter "Probst" auf "Propst". Die
Schreibweise mit b kursiert also schon seit längerer Zeit, vorherrschend
war aber jeher die Version mit p.
Die Frage war ja, ob es sie irgendwo offiziell gab/gibt. Bei Luthern
gibt es ja auch den Pabst/Babst.
Die Frage ist, was ist offiziell? Dass bei Adelung "Probst" eine Nebenform
von "Propst" war, ist klar. Auch in Petris "Handbuch der Fremdwörter" von
1892 taucht "Probst" auf, wobei hier ebenfalls auf die Hauptform "Propst"
verwiesen wird. "Offiziell" können die Wörterbücher aber kaum genannt
werden.
Du sagst es. Da "Propst" ein kirchliches Amt ist, meint "offiziell", daß
eine Kirche Amtsträger in dieser Schreibung (und Deklination) hat. Wenn
die norddeutschen Pröpste Propsten sind, dann ist das eben so. Wenn die
Gemeinde der Freunde der Marsmenschen beschließt, ihre
Versammlungsleiter "Zips" zu nennen, dann ist das für mich die
offizielle Schreibweise, selbst wenn im Adelung Tsips steht oder eine
Rechtschreib-Kommission beschließt, daß alle Welt "Zipps" zu schreiben hat.

Andreas
Manfred Hoß
2009-02-22 00:10:04 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Manfred Hoß
Post by Andreas Höfeld
Auch "Probst" ("Domprobst") gibt es (katholisch? oder
veraltet?).
Weder noch. Bereits Adelung verweist unter "Probst" auf "Propst". Die
Schreibweise mit b kursiert also schon seit längerer Zeit, vorherrschend
war aber jeher die Version mit p.
Die Frage war ja, ob es sie irgendwo offiziell gab/gibt. Bei Luthern
gibt es ja auch den Pabst/Babst.
Das DWDS findet "Propst" 293 mal, "Probst" 78 mal, allerdings sind dabei
auch Personen mit dem Namen "Probst". ("Papst" 3070 mal, "Pabst" 216 mal,
allerdings auch hier Personen dieses Namens.)

Gruß
Manfred.
Renata Kussack
2009-02-21 09:18:05 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Hier in Hamburg gibt es statt des Titels Superindent den Titel Propst.
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
Mir klingt dies falsch. Oder ist es fachsprachlich?
Das glaube ich nicht. Die Pröpste, die wir so haben (etwa an der
Kathedrale den Dompropst), werden "des ...propstes" gebeugt.

Nicht ausrottbar scheint dagegen die beliebte Schreibweise "Probst".
("Der Pabst ist tod, der Pabst ist tod...").
--
Wozu schwierig sein, wenn man mit ein wenig Mühe
komplett unmöglich sein kann?
Andreas Karrer
2009-02-21 10:58:25 UTC
Permalink
Post by Renata Kussack
Nicht ausrottbar scheint dagegen die beliebte Schreibweise "Probst".
("Der Pabst ist tod, der Pabst ist tod...").
Die Schreibweise wirkt vertraut und deshalb nicht falsch, vielleicht,
weil sowohl "Probst" als auch "Pabst" nicht so seltene Familiennamen sind
(in der Schweiz übrigens auch Looser).

- Andi
Renata Kussack
2009-02-21 13:26:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
--
Wozu schwierig sein, wenn man mit ein wenig Mühe
komplett unmöglich sein kann?
Peter J. Holzer
2009-02-21 14:27:07 UTC
Permalink
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
"Luser" (als Zusammenziehung von "loser" und "user") ist laut Jargon
File ca. 1975 entstanden.

hp
Wolfram Heinrich
2009-02-21 17:39:21 UTC
Permalink
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, bei manchen Arbeiten wär er sehr ordentlich. Vor
allem, sagt er, bei den sinnlosen.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Gunhild Simon
2009-02-21 17:50:44 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
Lusen -> lauschen?
Horchama!

schlägt ein unvoreingenommesn Nordlicht vor.
Helga Schulz
2009-02-21 22:59:51 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
Vor vielleicht 40 Jahren nannte man kleine Buben, die gern
Streiche spielten, "Lauser" - was im Dialekt "Luser" heißt.
Post by Wolfram Heinrich
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
In Schaffhausen (SIW, jedenfalls Schweiz): losen.
"Los emol.." - "hör mal zu"
(mit geschlossenem O).
Andreas Karrer
2009-02-21 23:43:14 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Der Familienname Looser kommt offenbar aus dem Toggenburg. Vermutlich
vom Flur- oder Ortsnamen "Loo" abgeleitet, jedenfalls gibt es im
Zürcher Oberland und wohl auch im benachbarten Toggenburg etliche Loo.
Ob diese etwas mit der (Gerber-)Lohe zu tun haben, weiss ich nicht.
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
Vor vielleicht 40 Jahren nannte man kleine Buben, die gern
Streiche spielten, "Lauser" - was im Dialekt "Luser" heißt.
Was im Hochdeutschen ja einfach der Lausbub oder das -mädchen ist.
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
In Schaffhausen (SIW, jedenfalls Schweiz): losen.
"Los emol.." - "hör mal zu"
(mit geschlossenem O).
"losen" gibts ziemlich überall in der Schweiz. Die Vokalfärbung
variiert natürlich. "Hören" gibt es im Schweizerdeutschen nicht als
Verb, nur abgeleitete Formen wie Telefonhörer, Verhör usw.

- Andi
Yvonne Steiner
2009-02-22 00:14:54 UTC
Permalink
[...]
Post by Andreas Karrer
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
In Schaffhausen (SIW, jedenfalls Schweiz): losen.
"Los emol.." - "hör mal zu"
(mit geschlossenem O).
"losen" gibts ziemlich überall in der Schweiz. Die Vokalfärbung
variiert natürlich. "Hören" gibt es im Schweizerdeutschen nicht als
Verb, nur abgeleitete Formen wie Telefonhörer, Verhör usw.
Du meinst jetzt aber "zuhören", so wie oben gehabt. Oder auch "horchen".

Das Verb "hören" gibt es schon auch; es heisst: ghööre.
Kannst du mich hören? = Chasch mi ghööre?
Hast du dieses Lied schon mal gehört? = Häsch du das Lied scho emaal ghöört?"
--
Yvonne Steiner
Christian Seidl
2009-02-22 12:07:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Der Familienname Looser kommt offenbar aus dem Toggenburg.
Allerdings gibt es die Variante mit einem <o> auch im Kanton Schwyz.
Post by Andreas Karrer
Vermutlich
vom Flur- oder Ortsnamen "Loo" abgeleitet, jedenfalls gibt es im
Zürcher Oberland und wohl auch im benachbarten Toggenburg etliche Loo.
Das kann nicht stimmen, da dann das /s/ im Namen nicht erklärt wird.
Der Name ist offensichtlich aus dem Mittelhochdeutschen "losære"
entstanden, was 2 Bedeutungen hat: 1. "Heuchler"; 2. "Horcher,
Lauscher".
Post by Andreas Karrer
Ob diese etwas mit der (Gerber-)Lohe zu tun haben, weiss ich nicht.
Der Flurname "Loo" / "Loh" etc. bezeichnet eine "Lichtung" bzw. einen
"Buschwald". Es geht auf dieselbe indogermanische Wurzel zurück wie
lat. "lucus" = "Wald; Hain" und griech. "leukós" = "weiß" und
bezeichnete ursprünglich also eine "Licht-ung". Das Wort hat mit der
Gerberlohe etymologisch nichts zu tun; diese wird auf eine Wurzel
zurückgeführt, die "abschneiden, trennen, lösen".

Ch.
Andreas Karrer
2009-02-22 13:37:14 UTC
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Post by Christian Seidl
Post by Helmut Richter
Vermutlich
vom Flur- oder Ortsnamen "Loo" abgeleitet, jedenfalls gibt es im
Zürcher Oberland und wohl auch im benachbarten Toggenburg etliche Loo.
Das kann nicht stimmen,
War ja nur eine Vermutung, bin halt ein typischer Volksetymologe...
Post by Christian Seidl
da dann das /s/ im Namen nicht erklärt wird.
Nunja, "Looer" schreit geradezu nach einem Fugenzeichen. Warum nicht s?
Post by Christian Seidl
Der Name ist offensichtlich aus dem Mittelhochdeutschen "losære"
entstanden, was 2 Bedeutungen hat: 1. "Heuchler"; 2. "Horcher,
Lauscher".
Auch gut.
Post by Christian Seidl
Der Flurname "Loo" / "Loh" etc. bezeichnet eine "Lichtung" bzw. einen
"Buschwald". Es geht auf dieselbe indogermanische Wurzel zurück wie
lat. "lucus" = "Wald; Hain" und griech. "leukós" = "weiß" und
bezeichnete ursprünglich also eine "Licht-ung". Das Wort hat mit der
Gerberlohe etymologisch nichts zu tun; diese wird auf eine Wurzel
zurückgeführt, die "abschneiden, trennen, lösen".
Danke.

Die Golfer übrigens, die bei Breitenloo bei Kloten spielen, sprechen
den Namen wie "Breitel@" aus; die Aussprache "-lo:" wird als
Kennzeichen der Nichtdazugehörenden angesehen. Von den Loo im Zürcher
Oberland kenne ich aber nur "-lo:". Das ist wohl so etwas wie
"buchhalteeerisch"?

- Andi
Andreas Karrer
2009-02-22 13:48:16 UTC
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Post by Christian Seidl
Post by Helmut Richter
Vermutlich
vom Flur- oder Ortsnamen "Loo" abgeleitet, jedenfalls gibt es im
Zürcher Oberland und wohl auch im benachbarten Toggenburg etliche Loo.
Das kann nicht stimmen,
War ja nur eine Vermutung, bin halt ein typischer Volksetymologe...
Post by Christian Seidl
da dann das /s/ im Namen nicht erklärt wird.
Nunja, "Looer" schreit geradezu nach einem Fugenzeichen. Warum nicht s?
Post by Christian Seidl
Der Name ist offensichtlich aus dem Mittelhochdeutschen "losære"
entstanden, was 2 Bedeutungen hat: 1. "Heuchler"; 2. "Horcher,
Lauscher".
Auch gut.
Post by Christian Seidl
Der Flurname "Loo" / "Loh" etc. bezeichnet eine "Lichtung" bzw. einen
"Buschwald". Es geht auf dieselbe indogermanische Wurzel zurück wie
lat. "lucus" = "Wald; Hain" und griech. "leukós" = "weiß" und
bezeichnete ursprünglich also eine "Licht-ung". Das Wort hat mit der
Gerberlohe etymologisch nichts zu tun; diese wird auf eine Wurzel
zurückgeführt, die "abschneiden, trennen, lösen".
Danke.

Die Golfer übrigens, die bei Breitenloo bei Kloten spielen, sprechen
den Namen wie "Breitel@" aus; die Aussprache "-lo:" wird als
Kennzeichen der Nichtdazugehörenden angesehen. Von den Loo im Zürcher
Oberland kenne ich aber nur "-lo:". Das ist wohl so etwas wie
"buchhalteeerisch"?

- Andi
Gerald Fix
2009-02-22 05:46:25 UTC
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On Sat, 21 Feb 2009 18:39:21 +0100, Wolfram Heinrich
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
Im Oberschwäbischen losen.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Tassilo Halbritter
2009-02-22 10:30:25 UTC
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Post by Gerald Fix
On Sat, 21 Feb 2009 18:39:21 +0100, Wolfram Heinrich
Post by Wolfram Heinrich
Post by Renata Kussack
Post by Andreas Karrer
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Weiland stund ich mal vor einem Haus, in dem ein Rechtsanwalt Dr. Luser
seine Kanzlei betrieb. Also, dem hätte ich kein Mandat anvertraut.
Irgendwie seltsam, vor den 40er Jahren hätte sich womöglich kein Mensch
etwas gedacht.
In Bayern schon. "Lusen" heißt hier "zuhören" (vermutlich Zusammenhang mit
engl. "listen"): Iatz lus amoi zua.
Im Oberschwäbischen losen.
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Etym.: mhd. losen, von ahd. hliozan = losen, Wahrzeichen deuten.
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Ich nenn mich katholisch, du nennst mich
| | | |_| | Spinner. Steinigen oder verbrennen tun
| | | _ | wir deshalb schon lange keinen mehr."
|_|a |_| |_|a (W. Zähl in desd)
Michael Pronay
2009-02-22 10:44:38 UTC
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Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.

M.
Tassilo Halbritter
2009-02-22 11:00:46 UTC
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Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei M.
Hornung verzeichnet.
--
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Michael Pronay
2009-02-22 11:07:30 UTC
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Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für
zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei M.
Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.

M.
Erick T. Barkhuis
2009-02-22 11:16:49 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für
zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei M.
Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
--
Erick
Michael Pronay
2009-02-22 11:29:28 UTC
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Post by Erick T. Barkhuis
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für
zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei
M. Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Ja.
Post by Erick T. Barkhuis
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
Was hat das damit zu tun? Wienerisch ist zweifellos eine
Unterabteilung des Ostmittelbairischen, und Wien liegt auch in
Ost-AT, aber dennoch kennt das Wienerische "zualosen" nicht.

Dass es im Altwienerischen durchaus gebräuchlich gewesen sein mag,
ändert nichts daran.

M.
Tassilo Halbritter
2009-02-22 11:40:31 UTC
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Post by Michael Pronay
Post by Erick T. Barkhuis
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei
M. Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Ja.
Post by Erick T. Barkhuis
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
Was hat das damit zu tun? Wienerisch ist zweifellos eine
Unterabteilung des Ostmittelbairischen, und Wien liegt auch in
Ost-AT, aber dennoch kennt das Wienerische "zualosen" nicht.
Dass es im Altwienerischen durchaus gebräuchlich gewesen sein mag,
ändert nichts daran.
Ist halt wie immer eine Frage der Definition. In Niederösterreich,
dem Land um Wien, ist der Ausdruck noch gebräuchlich, und lt.
einigen Wörterbüchern war er in Alt-Wien (> 150 Jahre) auch üblich.
Die Sprache einer Residenz- und Großstadt basiert auf den Dialekten
der Zuzügler. Manches was sie mitbringen wird übernommen, einiges
wird verändert, anders verschwindet ganz. Hier eine exakte
Abgrenzung herzustellen ist mE unmöglich.
--
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| | | _ | wir deshalb schon lange keinen mehr."
|_|a |_| |_|a (W. Zähl in desd)
Michael Pronay
2009-02-22 12:00:35 UTC
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Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Dass es im Altwienerischen durchaus gebräuchlich gewesen sein
mag, ändert nichts daran.
Ist halt wie immer eine Frage der Definition. In
Niederösterreich, dem Land um Wien, ist der Ausdruck noch
gebräuchlich, und lt. einigen Wörterbüchern war er in Alt-Wien
(> 150 Jahre) auch üblich.
Das bestreitet ja auch niemand. Wenn man aber mit "Wienerisch" das
heutige meint -- und ich habe durchaus das heutige gemeint --,
dann gibt es "zualosen" nicht -- und was anderes sagst Du ja auch
nicht.

M.
Erick T. Barkhuis
2009-02-22 12:13:10 UTC
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Post by Michael Pronay
Post by Erick T. Barkhuis
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei
M. Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Ja.
Ach?
Post by Michael Pronay
Post by Erick T. Barkhuis
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
Was hat das damit zu tun?
Na, komm. Das verstehst Du schon.
Dein Argument war: "Ich kenne keinen, der so spricht [und deshalb wird
es nicht gesprochen]".

Obwohl Du recht haben magst, dass Altwienerisch nicht (mehr) gesprochen
wird, ist das Argument, dass Du keinen kennst, der so spricht, kein
Anhaltspunkt dafür, dass es solche Sprecher nicht irgendwo gibt. Sonst
würde Papiamentu auch nirgendwo gesprochen.
--
Erick
Michael Pronay
2009-02-22 15:24:45 UTC
Permalink
Post by Erick T. Barkhuis
Obwohl Du recht haben magst, dass Altwienerisch nicht (mehr)
gesprochen wird, ist das Argument, dass Du keinen kennst, der so
spricht, kein Anhaltspunkt dafür, dass es solche Sprecher nicht
irgendwo gibt.
Doch.
Post by Erick T. Barkhuis
Sonst würde Papiamentu auch nirgendwo gesprochen.
Das eine hatt mit dem anderen nun wirklich nix zu tun. Im
Gegensatz zu der Weltgegend, in der Papidingsda gesprochen wird,
lebe ich seit 55 Jahren in Wien und darf für mich in Anspruch
nehmen, den Sprachgebrauch des *aktuellen* Wienerischen -- und um
dieses geht's, nicht um Altwienerisch -- einigermaßen zu kennen.
Und im aktuellen Wienerisch gibt's kein "zualosen".

M.
Tassilo Halbritter
2009-02-22 11:26:49 UTC
Permalink
Post by Erick T. Barkhuis
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für
zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Im Altwienerischen sicher noch, jedenfalls steht es noch bei M.
Hornung verzeichnet.
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
Diese Kreolsprache kennt wohl nur jemand, der schon auf den niederl.
Antillen war ...
Flori kennt zwar die Baktillen, aber die Antillen?
;-)
--
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| | | |_| | Spinner. Steinigen oder verbrennen tun
| | | _ | wir deshalb schon lange keinen mehr."
|_|a |_| |_|a (W. Zähl in desd)
Florian Ritter
2009-02-22 12:27:02 UTC
Permalink
Post by Tassilo Halbritter
Post by Erick T. Barkhuis
Post by Michael Pronay
Mag schon sein, aber ich kenne niemanden, der Altwienerisch
spricht.
Gilt das als Argument, Michael?
Falls ja, kennst Du jemanden, der Papiamentu spricht?
Diese Kreolsprache kennt wohl nur jemand, der schon auf den niederl.
Antillen war ...
Flori kennt zwar die Baktillen, aber die Antillen?
Dafür kenn ick eenen, der kann "Du Sau" rülpsen. Nee, is aecht wahr- FR
Helga Schulz
2009-02-22 23:29:34 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Tassilo Halbritter
Auch im Ostmittelbairischen (Ost-AT) losen, zualosen (für zuhören)
Im Wienerischen gibt's das hingegen nicht.
Das hat sich wohl eher auf dem Land bei den Hardcore-
Dialektsprechern gehalten. Wenn ich Yvonne richtig verstanden
habe, ist es in Zürich auch kaum in Gebrauch. In meiner
südbadischen Umgebung war es weitgehend von "hören" verdrängt.
Walter Schmid
2009-02-21 13:54:47 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Renata Kussack
Nicht ausrottbar scheint dagegen die beliebte Schreibweise "Probst".
("Der Pabst ist tod, der Pabst ist tod...").
Die Schreibweise wirkt vertraut und deshalb nicht falsch, vielleicht,
weil sowohl "Probst" als auch "Pabst" nicht so seltene Familiennamen sind
(in der Schweiz übrigens auch Looser).
Ich schreibe einfach "Pfaff", da kann man nicht fehlgehen. Oder
heisst es "Pvavv"?

Gruss

Walter
Helga Schulz
2009-02-21 22:59:50 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
Mir klingt dies falsch.
Mir auch. Oder vielleicht etwas altertümlich, wie "die
Portjeesche".
Dieter Bruegmann
2009-02-22 08:48:28 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Gunhild Simon
Der Propst selbst und alle Kirchenbeamten beugen den Titel Propst
schwach. Also: des Propsten usw.
Mir klingt dies falsch.
Mir auch. Oder vielleicht etwas altertümlich, wie "die
Portjeesche".
Das dürfte ein typisch berlinischer Ausdruck sein.


Da Didi
re -57$ * KREFELD: Krähen auf dem Feld * Plapperkäfer 87,7 * LENINGRAD
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Bei trüben Suppen muß man nur den Stöpsel ziehen, damit das Flüssige
ablaufen und man sich voll inhaltlich dem Festen widmen kann.
Roland Franzius
2009-02-20 17:14:45 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Nebenbei, in dem Film "Jurassic Park" wird der Genitiv von Raptor als
"des Raptoren" gebildet. Das gab mir auch immer zu denken. Gibt es
überhaupt Anwendungsfälle für die schwache Beugung bei Fremdwörtern
auf -or?
Vermutlich nicht. Die Datei, die mir Oliver Cromm mal geschickt hat, spuckt
zwar sieben Beispiele aus (Indikator, Inspektor, Investor, Junior, Moderator,
Organisator, Senior), aber die sind MUSEN alle falsch. Richtig ist nur
"des/dem/den Toren", aber das ist kein Fremdwort.
Aber "des Mohren" ist ziemlich fremd; ist nur nicht lateinischen
Urspungs mit Endung -or:-(
--
Roland Franzius
Richard Loebner
2009-02-20 14:52:50 UTC
Permalink
The message
Post by Gunhild Simon
Post by Christina Kunze
Hallo allerseits,
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Wie viele andere auch bin ich zu der Einsicht gelangt, daß nur die
dinglichen Begriffe, die Orignale quasi, gebeugt werden.
Sobald eine Übertragung in Markennamen vorgenommen wird, sei es nun
(Opel) Kapitän, (VW)Passat, Armani (-Anzug), wird der Name unflektiert
verwendet: die Sitze des "Kapitän", des "Passat", der Stoff meines
"Armani". Also die Reifen des "Trabant"
Nebenbei, in dem Film "Jurassic Park" wird der Genitiv von Raptor als
"des Raptoren" gebildet. Das gab mir auch immer zu denken. Gibt es
überhaupt Anwendungsfälle für die schwache Beugung bei Fremdwörtern
auf -or?
Ich war immer der Ansicht dass bei Fremdwoertern auch die Beugung der
Quellsprache am besten und erkennbarsten beibehalten wird. Das ist
meines Wissens auf jeden Fall im Englischen so.
--
Gruß
Richard
Christian Seidl
2009-02-20 16:12:01 UTC
Permalink
Post by Richard Loebner
Ich war immer der Ansicht dass bei Fremdwoertern auch die Beugung der
Quellsprache am besten und erkennbarsten beibehalten wird.
Gut, dann ist der Fall klar: Es muss heißen: des Senatoris, des
Trabanta bzw. mit dem Senatore, mit dem Trabantem.

Wieder ein Problem zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst.

Ch.
Florian Ritter
2009-02-20 23:01:33 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Richard Loebner
Ich war immer der Ansicht dass bei Fremdwoertern auch die Beugung der
Quellsprache am besten und erkennbarsten beibehalten wird.
Gut, dann ist der Fall klar: Es muss heißen: des Senatoris, des
Trabanta bzw. mit dem Senatore, mit dem Trabantem.
Jut, Erwin, aber eens mußte ßujeben: Seitdem Ritschi in diese Jruppe
verkehren tut, is sein Deutsch fühlbar besser jeworden.

Een juter Pädajore muß ooch ma loben können,

Ick hoffe, wir ham uns leise lächelnd vaschtanden - FR
Florian Ritter
2009-02-20 12:08:53 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
ich lektoriere gerade einen Text, in dem sich jemand
in seinen Trabanten setzt, und finde, man setzt sich
in den Trabant, weiß aber nicht, warum.
Beim Genetiv bin ich mir komplett unsicher: die Räder
des Trabant? Trabants? Trabanten?
Der Duden hilft mir leider nicht, weil die Automarke
in ihm nicht vorkommt.
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Um allen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, solltestu ganz
schlicht & einfach das Wort "Rennpappe" verwenden. Nein, nein, Du mußt
mir für diesen Hinweis nicht Dank sagen - FR
Erick T. Barkhuis
2009-02-20 12:11:10 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Um allen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, solltestu ganz
schlicht & einfach das Wort "Rennpappe" verwenden.
Wie lautet die Mehrzahl, wenn's zwei sind?
--
Erick
Florian Ritter
2009-02-20 12:29:53 UTC
Permalink
Post by Erick T. Barkhuis
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
Wie würdet Ihr den Trabbi deklinieren?
Um allen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, solltestu ganz
schlicht & einfach das Wort "Rennpappe" verwenden.
Wie lautet die Mehrzahl, wenn's zwei sind?
Ich probiere mal Kontext: Zwo Rennpappen fuhren um die Wette - fr
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