Sorry, hab vergessen, die Zeilenumschaltungen einzufügen. Manchmal hasse ich Google....
Am Donnerstag, 25. Oktober 2018 16:28:17 UTC+2 schrieb ***@quiddjes.de:
Als Leidender, der ständig am Hbf ein-, aus und umsteigt, kann ich dazu nur sagen:
Eine S4, wenn sie in 30 bis 40 Jahren mal fahren sollte (dann bin ich schon nicht
mehr am Leben) verschiebt die Last des Fahrgastaufkommens lediglich von einem
Gleis zum nächsten.
Übrigens gehen mir diese zeitlichen Dimensionen ziemlich auf die Nüsse. Denn
für mich bedeutet das: Was auch immer die machen, erleben werde ich das kaum
noch. Die S4 wird schon ewig geplant und Anwohner und Umweltaktivisten klagen
das Ding seit Jahren kaputt. Über die U5 brauchen wir erst gar nicht zu reden.
Leider leben wir nicht in Leipzig, wo nicht Herr Kohl mal vorbeikommt und
höchstselbst einen neuen Hbf verspricht (und dann auch dafür sorgt, dass er
kommt). Bauliche Schwierigkeiten hin oder her, im Osten wäre der neue Hbf längst
gebaut worden. Und gerade diese zeitlichen Dimensionen sind es, die dazu
führen, dass man der Entwicklung IMMER um Jahrzehnte hinterherläuft.
Was den Hbf deutlich entlasten könnte, wären Schnellverbindungen per Bahn
um HH herum. Harburg-Bergedorf, Harburg-Altona (beides eben NICHT via Hbf)
zum Beispiel. Damit Menschen den Hbf auch gezielt umfahren können, wenn sie
gar nicht in die Stadt wollen.
Außerdem sollte man dafür sorgen, dass Fernzüge auch in Bergedorf halten
können. Die ICEs aus Richtung Berlin fahren durch Bergedorf einfach durch,
so dass alle, die Richtung Osten müssen, wieder zurückfahren. Auch das würde
den Hbf sicher spürbar entlasten, aber die wohl notwendige Verlängerung der
Bahnsteige (ich verstehe nichts davon, aber hier wurde mir das mal so erklärt) ist
illusorisch.
Aber auch das wären alles kleine Lösungen, um einen DEUTLICH vergrößerten
Hbf (was heißt: Deutlich mehr Gleise / Bahnsteigkanten) kommt man nicht drumrum.
Statt noch mehr Shopping-Meile zu installieren, sollte man die bisherigen Shops
rauswerfen, immerhin gibt es direkt vor der Tür eine große Innenstadt. Jeder Shop
im Bahnhof vergrößert die Anziehungskraft, auch auf Leute, die gar nicht zu
einem Zug wollen.
Ein Neubau, der eigentlich notwendig wäre, kann man vergessen, das ist im
laufenden Betrieb gar nicht zu machen (es sei denn, man baut ihn ganz woanders,
wie man das für Altona plant). Und auch der würde erst fertig, wenn ich nicht mehr
lebe.
Darum habe ich mich (das ist jetzt meine subjektive Entscheidung) mit der Situation
abgefunden und damit, dass es zu meinen Lebzeiten ganz sicher keine Lösung geben
wird. Weil Großprojekte in diesem Land einfach nicht mehr möglich sind. Erst werden
sie kaputtgeklagt und wenn das alles wirklich durchgestanden ist, geht beim Bau
was schief. BER und S21 sind mahnende Beispiele, ich bin froh, dass die Elphi fertig
(und damit vom Tisch) ist.
Ralf