Discussion:
01 531
(zu alt für eine Antwort)
Peter Racz
2005-08-11 15:11:35 UTC
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Weiß jemand was mit dieser Lok ist?
Gehört sie noch der DB?
Wo steht sie?
Betriebsfähig ist sie meines Wissens nach nicht mehr, stimmt das überhaupt?

Danke
Peter
Thomas Wedekind
2005-08-11 16:33:49 UTC
Permalink
Post by Peter Racz
Weiß jemand was mit dieser Lok ist?
Gehört sie noch der DB?
Wo steht sie?
Betriebsfähig ist sie meines Wissens nach nicht mehr, stimmt das überhaupt?
Siehe: http://www.bw-arnstadt.de/tfz_0010531.html

Steht also im hist. BW Arnstadt, Fristen abgelaufen, eine neue HU
z.Z. nicht in Sicht. Fahrbereite 01.5 gibt's ja im Moment mehr als
eine (509, 519, 533), und das Thüringer Sonderzug-Arbeitspferd ist
41 1144. Der Name Dampf Plus in dem Zusammenhang gefällt mir auch
nicht wirklich. Besser sie steht aber dort, anstatt in die USA
verkauft zu werden...
--
Grüße, Thomas
André Brandily
2005-08-11 18:24:34 UTC
Permalink
Steht also im hist. BW Arnstadt, Fristen abgelaufen, eine neue HU z.Z.
nicht in Sicht. Fahrbereite 01.5 gibt's ja im Moment mehr als eine (509,
519, 533),
Aber nicht so eine. Die 531 ist schließlich die Lok von Genthin und
nicht irgendeine 01.5.

mfg
Andre
Martin Schilling
2005-08-12 07:44:29 UTC
Permalink
Moin,
Post by André Brandily
Steht also im hist. BW Arnstadt, Fristen abgelaufen, eine neue HU z.Z.
nicht in Sicht. Fahrbereite 01.5 gibt's ja im Moment mehr als eine
(509, 519, 533),
Aber nicht so eine. Die 531 ist schließlich die Lok von Genthin und
nicht irgendeine 01.5.
-v bitte.
Was ist an der Lok so besonders, "von Genthin" klingt nach Adel;)

Gruß,
Martin.
--
Die e-mail Adresse wird selten (alle paar Wochen) gelesen!
Mails mit [drmb] im Betreff kommen schneller durch.
Torsten Schneider
2005-08-12 07:59:08 UTC
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Post by Martin Schilling
Post by André Brandily
Aber nicht so eine. Die 531 ist schließlich die Lok von Genthin und
nicht irgendeine 01.5.
-v bitte.
Was ist an der Lok so besonders, "von Genthin" klingt nach Adel;)
Ohne es jetzt zu wissen (mit Dampfloknummern habe ich es nicht so), aber
es gab in Genthin das Eisenbahnunglück in Deutschland mit den meisten
Toten. Ich weiß nur, dass mind. eine der beteiligten Loks wieder
aufgearbeitet wurde.

Passiert ist das am 23.12.1939, im Prinzip hat ein Zug ein Blocksignal
überfahren, ein Wärter wollte ihn stellen, leider bezog der
vorausfahrende Zug die rote Lampe auf sich, hielt an und der Zug, der
das Blocksignal überfahren hatte, fuhr auf.

Details kann man sicher ergooglen.


Grüße, Torsten
Hans-Joachim Röhrs
2005-08-12 13:23:56 UTC
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Die 01 531 ist die rekonstruierte Version der O1 158, die als Zuglok des
D 180 (Berlin-Neunkirchen/Saar) am 22.12.1939, 0:52 Uhr auf den
irrtümlich angehaltenen D10 (Berlin-Köln) auffuhr. Trotz einer
Aufstoßgeschwindigkeit von sicher gegen 110 km/h war die Maschine nach
kurzer Zeit wiederaufgearbeitet und stand bis in die Tage jener Bahn,
die sich 'Die' nennt, in Betrieb, wenn auch zuletzt als Museumsfahrzeug.

186 Menschen kamen bei jenem Unfall von Genthin -immerhin und
anerkanntermaßen der schwerste der deutschen Bahngeschichte- ums Leben.
Mein Vater (seit 1. Dezember 1939 Vorstand des Lokomotivversuchsamtes
Berlin-Grunewald) bestritt zu Lebzeiten zu Lebzeiten die Opferzahl
regelmäßig, weil die Besetzung des Zuges in jeder Hinsicht irregulär
gewesen sei, die tatsächliche Anzahl der Toten nie habe ermittelt werden
können.
Lokführer Wedekind und sein Heizer Reservelokführer Nußmann überlebten
dieses Unglück. Übrigens war -mein Vater behauptete dies- mit
Kriegsbeginn die auf dieser Strecke vorhandene INDUSI seit Kriegsbeginn
abgeschaltet.

Lokführer Wedekind scheint eine Affinität zum Überfahren haltzeigender
Signale gehabt zu haben, denn im Zuge der Ermittlungen kam ans Licht,
dass er sich schon mehrfach (1917, 1922 und 1931) einschlägige
Unternehmungen geleistet hatte.

Ubrigens rauschte es am Abend jenes bahntechnisch schicksalhaften
22.12.1939 noch einmal zwischen Markdorf und Kluftern auf der
Bodenseebahn, wo zwei Züge frontal zusammstießen, was weitere 38
Menschen das Leben kostete.

Mit freundlichen Grüßen


Hans-Joachim
Joerg Schroeter
2005-08-12 16:11:30 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Röhrs
Lokführer Wedekind und sein Heizer Reservelokführer Nußmann überlebten
dieses Unglück. Übrigens war -mein Vater behauptete dies- mit
Kriegsbeginn die auf dieser Strecke vorhandene INDUSI seit Kriegsbeginn
abgeschaltet.
Andere Quellen besagen, daß bei der 01 158 die Indusi wegen Reparatur
ausgebaut war.
Von Abschaltung weiß ich nichts.
Jörg
--
Email an joesch (Punkt) ro [at] T-online (de)
-------------------------------------------------------------------------------------
http://www.modellbahncenter-minich.de - der etwas anders gut sortierte
Modellbahnshop
Joachim Schmid
2005-08-12 16:23:24 UTC
Permalink
Post by Joerg Schroeter
Post by Hans-Joachim Röhrs
Lokführer Wedekind und sein Heizer Reservelokführer Nußmann überlebten
dieses Unglück. Übrigens war -mein Vater behauptete dies- mit
Kriegsbeginn die auf dieser Strecke vorhandene INDUSI seit Kriegsbeginn
abgeschaltet.
Andere Quellen besagen, daß bei der 01 158 die Indusi wegen Reparatur
ausgebaut war.
Von Abschaltung weiß ich nichts.
Im Verlauf des Krieges ist die Indusi - soweit schon vorhanden -
wirklich mangels Wartung schrittweise verschwunden, aber 1939 dürfte es
wohl wirklich noch eine Einzelfallstörung gewesen sein.

Joachim
Joachim Schmid
2005-08-12 16:24:03 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Röhrs
Lokführer Wedekind scheint eine Affinität zum Überfahren haltzeigender
Signale gehabt zu haben, denn im Zuge der Ermittlungen kam ans Licht,
dass er sich schon mehrfach (1917, 1922 und 1931) einschlägige
Unternehmungen geleistet hatte.
Warum ließ man ihn dann sogar auf eine 01?
Und was geschah mit ihm nach dem Unglück?

Joachim
Hans-Joachim Röhrs
2005-08-13 11:58:49 UTC
Permalink
Zum einen:
Vergessen wir nicht, es war Krieg, da fuhr alles, was Räder und
Fahrberechtigung/Streckenkenntnis hatte.

Zum anderen:
Im Falle Markdorf-Kluftern hatte ich meine Gedannken bei letzten Posting
nicht beeinander, denn ich gab die mir erinnerliche Zahl der Verletzten
als die der verstorbenen Fahrgäste aus. Mein Vater sprach definitiv von
98 Toten und 38 Schwerverletzten unter den Fahrgäsrten, was bitte
ebensowenig korrekt sein muss.
Dasselbe gilt für die Genthiner Indusi-Sache, gleichviel, was nun
wirklich vorlag. Die "Abschaltung" der 1939 ja alles andere als flächen-
und fahrzeugdeckend vorhandenen Indusi zu Kriegsbeginn (freizügige
Verwendung von Triebfahrzeugen!) sprach übrigens auch vor etwa 12 Jahren
mir gegenüber ein zwischenzeitlich verstorbener, damals hochbetagter
Lokführer des BW Augsburg Hbf an, der im Krieg mit einer E52 in Augsburg
Hbf einen kapitaleren Aufstoß hatte, dem sein "Beifahrer" zum Opfer
fiel.

Der Genthiner Lokführer Wedekind vom BW Magdeburg (* im Dreikaiserjahr
1888, Lokführerprüfung 1915) -wieder O-Ton F. Röhrs- bekam drei Jahre
Gefängnis, sein Heizer wurde freigesprochen. Sie seien mit den
schrecklichen Folgen ihrer Nachlässigkeit aber "bestraft genug" gewesen.
Einer der letzten Wagen des D10 sei auf "einen Meter fünfzig" (F. Röhrs)
zusammengedrückt, aber voll besetzt gewesen. Wen man da noch
identifizieren wolle, fragte mein Vater weiland rhetorisch.

Der Prozess (gegen Wedekind, Nussmann und den unglücklichen
Weichenwärter Seger) soll in Genthin vor einer Strafkammer des
Magdeburger Landgerichtes stattgefunden haben. Die Akten seien verloren,
behauptete mein Erzeuger zudem. Wie er -seit 1947 echter Wessie- darauf
kam, hat er als Geheimnis mit ins Grab genommen.

Wedekind sollte, wenn obige Angaben tatsächlich stimmen, im Jahre des
Genthiner Unfalles mit Adam Riese 51 Jahre alt gewesen sein, also
langsam gewusst haben, wo es bei ihm brannte. E. Preuss berichtete mir
nämlich bei einer Begegnung davon, dass Wedekind mit dem D180 schon
einmal 1925 bei Groß Quensted 'ein Problem' gehabt habe, das mit der
Stellung eines Hauptsignales zu tun hatte. Ob der Mann unter einem
kapitaleren, aber unentdeckten Sehfehler im Rot-Grünbereich litt?

Frage:
Weiß ein Angehöriger dieser Usenet-Gruppe etwas darüber, welche
Prüftafeln seinerzeit bei den Bahnärzten zwischen Magdeburg und Berlin
für die Gesundheitsprüfung von Triebfahrzeugführern herangezogen wurden?

Hans-Joachim
Steffen Buhr
2005-08-14 11:20:38 UTC
Permalink
Hans-Joachim Röhrs meinte:

Re: 01 531 und Genthin: Weitere Kreise. Wir werden 'offtopicer'
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Wieso das denn?
Post by Hans-Joachim Röhrs
Der Genthiner Lokführer Wedekind vom BW Magdeburg (* im Dreikaiserjahr
1888, Lokführerprüfung 1915) -wieder O-Ton F. Röhrs- bekam drei Jahre
Gefängnis, sein Heizer wurde freigesprochen. Sie seien mit den
Der Prozess (gegen Wedekind, Nussmann und den unglücklichen
Weichenwärter Seger) soll in Genthin vor einer Strafkammer des
Magdeburger Landgerichtes stattgefunden haben. Die Akten seien verloren,
behauptete mein Erzeuger zudem.
Die Prozeßakten samt einiger Fotos waren Anfang der Achtziger im
Staatsarchiv Magdeburg, E. Preuß zitiert daraus in einem im
Modelleisenbahner 12/84 erschienenen Artikel und in seinem Buch
»Eisenbahnunfälle in Europa« (1991).
Post by Hans-Joachim Röhrs
Wedekind sollte, wenn obige Angaben tatsächlich stimmen, im Jahre des
Genthiner Unfalles mit Adam Riese 51 Jahre alt gewesen sein, also
Diese Angaben finden sich dort sinngemäß. Außerdem: »Die Indusi [...]
hatte, seitdem der Lokomotivführer die 01 158 übernommen hatte, noch nie
richtig funktioniert!« Gemeint ist Wedekind. Nußmann wird dort stets mit
ß geschrieben, und daran ändert bei Namen auch die Deform nichts.
Post by Hans-Joachim Röhrs
langsam gewusst haben, wo es bei ihm brannte. E. Preuss berichtete mir
nämlich bei einer Begegnung davon, dass Wedekind mit dem D180 schon
einmal 1925 bei Groß Quensted 'ein Problem' gehabt habe, das mit der
Jau, dort hielt er lt. Preuß aber unmittelbar hinter dem Asig an, um
sich der Stellung des Signals zu vergewissern.
Post by Hans-Joachim Röhrs
Stellung eines Hauptsignales zu tun hatte. Ob der Mann unter einem
kapitaleren, aber unentdeckten Sehfehler im Rot-Grünbereich litt?
Wedekind sagte zwar aus: »Als ich die Linkskurve hinter Kade passiert
hatte, sah ich rotes Licht. Ob es sich um eins oder zwei Lichter
handelte, konnte ich infolge der diesigen Witterung und des Dampfes
meiner Maschine nicht erkennen. Ich habe jenes rote Licht für das
Vorsignal der Blockstelle Belicke gehalten. [...] Das rote Licht war
ungefähr in Vorsignalhöhe.« Vorhalt: »Das Vorsignal zeigt in
Warnstellung kein rotes, sondern oranges Licht.« Wedekind: »Wir
Fahrpersonale machen in der Sprechweise zwischen rot und orange keinen
Unterschied.« Ich unterstelle mal, daß Preuß in seinen Schilderungen
darauf eingegangen wäre, wenn man bei Wedekind eine Rot-Grün-Schwäche
festgestellt hätte.
Post by Hans-Joachim Röhrs
Weiß ein Angehöriger dieser Usenet-Gruppe etwas darüber, welche
Prüftafeln seinerzeit bei den Bahnärzten zwischen Magdeburg und Berlin
für die Gesundheitsprüfung von Triebfahrzeugführern herangezogen wurden?
Preuß nennt im selben Buch zum Unfall Dresden-Pieschen am 12.9.1918,
also bei der Sächsischen Staatsbahn, die Methoden Holmgreen, Stilling
und Nagel, die um 1910 für die Prüfung auf Farbtüchtigkeit verwendet
wurden. Mit denen hatte man die Rot-Grün-Schwäche des betreffenden Tf
offenbar nicht festgestellt.

Steffen
--
Weg mit der Rechtschreibdeform, jetzt!
Warum? -> http://www.schriftdeutsch.de/ (nicht meine Seite)
Alte Signal- u. Stellwerkstechnik: http://www.blocksignal.de/
Adresse ist gültig - cc und bcc gehen ungelesen nach /dev/tonne
Klaus von der Heyde
2005-08-15 07:02:37 UTC
Permalink
Steffen Buhr wrote:
[aussagen bei unfalluntersuchung]
Post by Steffen Buhr
Vorhalt: »Das Vorsignal zeigt in
Warnstellung kein rotes, sondern oranges Licht.« Wedekind: »Wir
Fahrpersonale machen in der Sprechweise zwischen rot und orange keinen
Unterschied.«
Mach(t)en sie das? Und warum?

Klaus
St.Uhlmann
2005-08-15 07:54:20 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
[aussagen bei unfalluntersuchung]
Post by Steffen Buhr
Vorhalt: »Das Vorsignal zeigt in
Warnstellung kein rotes, sondern oranges Licht.« Wedekind: »Wir
Fahrpersonale machen in der Sprechweise zwischen rot und orange keinen
Unterschied.«
Mach(t)en sie das? Und warum?
Ich kenne nur die Bezeichnung "gelb".

Steffen
Steffen Buhr
2005-08-15 16:38:43 UTC
Permalink
Post by St.Uhlmann
Post by Klaus von der Heyde
[aussagen bei unfalluntersuchung]
Post by Steffen Buhr
Vorhalt: »Das Vorsignal zeigt in
Warnstellung kein rotes, sondern oranges Licht.« Wedekind: »Wir
Fahrpersonale machen in der Sprechweise zwischen rot und orange keinen
Unterschied.«
Mach(t)en sie das? Und warum?
Ich kenne nur die Bezeichnung "gelb".
Das heute übliche Selengelb wurde nach Versuchen erst in den Zwanzigern
gefunden. Bei den vorher verwendeten Gelbtönen soll es bei Nebel
vorgekommen sein, daß sich das Licht ins rötliche verschob. Das mag auch
mit der seinerzeit noch üblichen Petroleumbeleuchtung der Signale
zusammenhängen, deren Farbspektrum wohl einen größeren Rotanteil als die
erst später übliche Propanbeleuchtung hatte.

Gruß
Steffen
--
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Christof Proft
2005-08-14 23:53:42 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Röhrs
Der Genthiner Lokführer Wedekind vom BW Magdeburg (* im Dreikaiserjahr
1888, Lokführerprüfung 1915) -wieder O-Ton F. Röhrs- bekam drei Jahre
Gefängnis, sein Heizer wurde freigesprochen. Sie seien mit den
schrecklichen Folgen ihrer Nachlässigkeit aber "bestraft genug" gewesen.
Einer der letzten Wagen des D10 sei auf "einen Meter fünfzig" (F. Röhrs)
zusammengedrückt, aber voll besetzt gewesen. Wen man da noch
identifizieren wolle, fragte mein Vater weiland rhetorisch.
AFAIK war Genthin ein Paradebeispiel für die mangelnde Festigkeit von
hölzernen Wagenkästen. Soweit ich mich an die entsprechenden Angaben in
Ritzau erinnere (ich habe das Buch leider nicht) sind die
Schnellzugwagen preußischer Holzbauart nahezu völlig zerstört worden,
während die Stahlwagen weitaus geringer beschädigt waren. Dies
unabhängig von der Reihung der Wagen im Zuge.
Ob dies nach dem Kriege -vorher war nicht daran zu denken- zu einer
verstärkten Ausmusterung der Holzwagen für den Schnellzugdienst geführt
hat, kann ich nicht sagen, die zahlreichen Bellingrodt-Aufnahmen lassen
für die DB vermuten, das bereits 1953/54 die Holzwagen aus Schnell- und
Eilzügen verschwunden waren. Die Fertigung der Vierachs-Umbauwagen lief
1955 an. Generell verboten wurden hölzerne Personenwagen 1962/63,
nachdem sie zuletzt nur noch in untergeordneten Diensten liefen (BD
Kassel war bekannt für seinen museumsreifen Personenwagenbestand).
Christof
U***@web.de
2020-01-20 16:22:00 UTC
Permalink
Post by Christof Proft
Post by Hans-Joachim Röhrs
Der Genthiner Lokführer Wedekind vom BW Magdeburg (* im Dreikaiserjahr
1888, Lokführerprüfung 1915) -wieder O-Ton F. Röhrs- bekam drei Jahre
Gefängnis, sein Heizer wurde freigesprochen. Sie seien mit den
schrecklichen Folgen ihrer Nachlässigkeit aber "bestraft genug" gewesen.
Einer der letzten Wagen des D10 sei auf "einen Meter fünfzig" (F. Röhrs)
zusammengedrückt, aber voll besetzt gewesen. Wen man da noch
identifizieren wolle, fragte mein Vater weiland rhetorisch.
AFAIK war Genthin ein Paradebeispiel für die mangelnde Festigkeit von
hölzernen Wagenkästen. Soweit ich mich an die entsprechenden Angaben in
Ritzau erinnere (ich habe das Buch leider nicht) sind die
Schnellzugwagen preußischer Holzbauart nahezu völlig zerstört worden,
während die Stahlwagen weitaus geringer beschädigt waren. Dies
unabhängig von der Reihung der Wagen im Zuge.
Ob dies nach dem Kriege -vorher war nicht daran zu denken- zu einer
verstärkten Ausmusterung der Holzwagen für den Schnellzugdienst geführt
hat, kann ich nicht sagen, die zahlreichen Bellingrodt-Aufnahmen lassen
für die DB vermuten, das bereits 1953/54 die Holzwagen aus Schnell- und
Eilzügen verschwunden waren. Die Fertigung der Vierachs-Umbauwagen lief
1955 an. Generell verboten wurden hölzerne Personenwagen 1962/63,
nachdem sie zuletzt nur noch in untergeordneten Diensten liefen (BD
Kassel war bekannt für seinen museumsreifen Personenwagenbestand).
Ergänzend tritt hinzu: Stahlblech knittert, Langholz splittert.

André Brandily
2005-08-12 18:20:25 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Röhrs
Ubrigens rauschte es am Abend jenes bahntechnisch schicksalhaften
22.12.1939 noch einmal zwischen Markdorf und Kluftern auf der
Bodenseebahn, wo zwei Züge frontal zusammstießen, was weitere 38
Menschen das Leben kostete.
Es waren 101 Tote, somit das drittschwerste Unglück in der deutschen
Bahngeschichte (zusammen mit Eschede).

mfg
Andre
Mathias Hiller
2005-08-12 20:38:33 UTC
Permalink
Post by Torsten Schneider
Ohne es jetzt zu wissen (mit Dampfloknummern habe ich es nicht so), aber
es gab in Genthin das Eisenbahnunglück in Deutschland mit den meisten
Toten. Ich weiß nur, dass mind. eine der beteiligten Loks wieder
Das von Schwiebus soll noch heftiger gewesen sein (D-Zug vs.
Kesselwagenzug).
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
André Brandily
2005-08-12 21:57:02 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Das von Schwiebus soll noch heftiger gewesen sein (D-Zug vs.
Kesselwagenzug).
Das Eisenbahnunglück von Schwiebus wird bei Ritzau nicht im Register
erwähnt. Ich meine aber gelesen zu haben, daß die Presse da einiges
maßlos aufgeblasen hat und das Unglück eher glimpflich abgelaufen ist.

mfg
Andre
Steffen Buhr
2005-08-14 11:32:16 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Post by Mathias Hiller
Das von Schwiebus soll noch heftiger gewesen sein (D-Zug vs.
Kesselwagenzug).
Das Eisenbahnunglück von Schwiebus wird bei Ritzau nicht im Register
erwähnt. Ich meine aber gelesen zu haben, daß die Presse da einiges
maßlos aufgeblasen hat und das Unglück eher glimpflich abgelaufen ist.
Den Ritzau habe ich nicht, Preuß schreibt schreibt von 41 Toten, die
Matthias Dörfler 2002 mal bestätigt hat.

Gollasch, von 1941 bis 1943 Vorsteher des Bf Bentschen in me 9/90: »Das
Lokpersonal des Bw Posen, die Eisenbahner im Gepäckwagen, die Reisenden
im Schlafwagen sowie in den drei vollbesetzten Personenwagen verbrannten
ausnahmslos.« Der Unfallsachbearbeiter des Ba Schwiebus teilte ihm mit,
daß »die Zahl der Toten - soweit sie überhaupt mit Sicherheit
festgestellt werden konnte - 284 betrage.«

Einschätzung eines an den Bergungsarbeiten Beteiligten: »Bei den 33
Toten wurde offensichtlich eine 0 am Schluß vergessen!« (me 4/91)

Steffen
--
Weg mit der Rechtschreibdeform, jetzt!
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Mathias Hiller
2005-08-14 16:44:15 UTC
Permalink
On Sun, 14 Aug 2005 13:32:16 +0200, Steffen Buhr
Post by Steffen Buhr
Post by André Brandily
Das Eisenbahnunglück von Schwiebus wird bei Ritzau nicht im Register
erwähnt.
Was solll uns das sagen?
Post by Steffen Buhr
Gollasch, von 1941 bis 1943 Vorsteher des Bf Bentschen in me 9/90: »Das
Lokpersonal des Bw Posen, die Eisenbahner im Gepäckwagen, die Reisenden
im Schlafwagen sowie in den drei vollbesetzten Personenwagen verbrannten
ausnahmslos.« Der Unfallsachbearbeiter des Ba Schwiebus teilte ihm mit,
daß »die Zahl der Toten - soweit sie überhaupt mit Sicherheit
festgestellt werden konnte - 284 betrage.«
Demnach war das Zugunglück von Schwiebus jenes in Deutschland mit den
meisten Toten.
Post by Steffen Buhr
Einschätzung eines an den Bergungsarbeiten Beteiligten: »Bei den 33
Toten wurde offensichtlich eine 0 am Schluß vergessen!« (me 4/91)
Offenbar schrieb man in der Zeit des Dritten Reiches gerne von Siegen,
nicht aber von Zugunglücken. Schwiebus scheint vertuscht worden zu
sein.
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
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Joerg Schroeter
2005-08-14 18:33:22 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Offenbar schrieb man in der Zeit des Dritten Reiches gerne von Siegen,
nicht aber von Zugunglücken. Schwiebus scheint vertuscht worden zu
sein.
Kann mal jemand mit drei Sätzen was zu Schwiebus sagen? Ist mir völlig
unbekannt. Oder einen Link.
Dankeschön!
Jörg
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Steffen Buhr
2005-08-14 20:11:06 UTC
Permalink
Post by Joerg Schroeter
Kann mal jemand mit drei Sätzen was zu Schwiebus sagen? Ist mir völlig
unbekannt. Oder einen Link.
In der Nacht vom 25. zum 26.12.1942 überfuhr DmW 147 auf dem Weg von
Berlin in Richtung Warschau bei schlechten Witterungsbedingungen das
haltzeigende Blocksignal der Bk vor dem Bf Leichholz, knapp 50 km
östlich von Frankfurt (Oder), und fuhr anschließend auf den gemäß
damaliger FV wegen geplanter Überholung durch den DmW vor dem
Einfahrsignal gestellten Benzin-Kesselwagenzug auf.
Post by Joerg Schroeter
Dankeschön!
Bitteschön!

Gruß
Steffen
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André Brandily
2005-08-14 22:24:17 UTC
Permalink
Post by Steffen Buhr
In der Nacht vom 25. zum 26.12.1942 überfuhr DmW 147 auf dem Weg von
Berlin in Richtung Warschau bei schlechten Witterungsbedingungen das
haltzeigende Blocksignal der Bk vor dem Bf Leichholz, knapp 50 km
östlich von Frankfurt (Oder), und fuhr anschließend auf den gemäß
damaliger FV wegen geplanter Überholung durch den DmW vor dem
Einfahrsignal gestellten Benzin-Kesselwagenzug auf.
Ritzau schreibt:

"Am 27.12.1941 übersah der Tf von D 123 bei Schneetreiben ein
Blocksignal und fuhr auf den vor Bf Leichholz, Str. Frankfurt/O.-Posen,
haltenden (Benzin-)Kesselwagenzug Dg 7053, der in Brand geriet. Sechs
Wagen des Dg und fünf des D brannten aus (41 T, 57 V).
(Katastrophen der Deutschen Bahnen Teil 2)

Preuß schreibt dasselbe in "Eisenbahnunfälle in Europa", S.123.

mfg
Andre
Steffen Buhr
2005-08-15 16:38:34 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Post by Steffen Buhr
In der Nacht vom 25. zum 26.12.1942 überfuhr DmW 147 auf dem Weg von
Berlin in Richtung Warschau bei schlechten Witterungsbedingungen das
haltzeigende Blocksignal der Bk vor dem Bf Leichholz, knapp 50 km
östlich von Frankfurt (Oder), und fuhr anschließend auf den gemäß
damaliger FV wegen geplanter Überholung durch den DmW vor dem
Einfahrsignal gestellten Benzin-Kesselwagenzug auf.
"Am 27.12.1941 übersah der Tf von D 123 bei Schneetreiben ein
Das Schneetreiben ist im me 4/91 gar ein Schneesturm und der dort DmW
123 genannte Zug soll mit über 100 % besetzt gewesen sein.
Post by André Brandily
Blocksignal und fuhr auf den vor Bf Leichholz, Str. Frankfurt/O.-Posen,
haltenden (Benzin-)Kesselwagenzug Dg 7053, der in Brand geriet. Sechs
Wagen des Dg und fünf des D brannten aus (41 T, 57 V).
(Katastrophen der Deutschen Bahnen Teil 2)
Preuß schreibt dasselbe in "Eisenbahnunfälle in Europa", S.123.
Ja, da gibt es eben Abweichungen beim Datum, der Zug-Nr. und der Zahl
der Opfer, für die ich keine Erklärung weiß. Gibt es hier Experten, die
Verkehrstag und Zugnummer überprüfen können? Wie schnell durften die
D/DmW damals noch fahren? Im me sind immerhin noch 120 km/h genannt. Für
unwahrscheinlich halte ich, daß es gar zweimal an derselben Stelle
gekracht haben könnte. M.E. ist aber die These, daß den Nazis
dergleichen nicht in den Kram paßte, nicht von der Hand zu weisen.

Für die insgesamt fünf nach der Explosion der Kessel ausgebrannten Wagen
scheint mir die Opferzahl sehr niedrig. Wenn man sich mal die Bilder von
Elsterwerda vergegenwärtigt, dann hatten die Insassen doch kaum eine
Chance, wenn nicht noch mehrere Minuten bis zur Explosion der
Kesselwagen vergingen. In Leichholz ist die Lok aber in die Kessel
gefahren, so daß die Wagen beider Züge einen einzigen Trümmerhaufen
ergeben haben müssen. Der verhältnismäßig kleine Tanklaster in
Langenweddingen hatte 77 Tote zur Folge.

Gruß
Steffen
--
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Steffen Buhr
2005-08-15 17:41:39 UTC
Permalink
Post by Steffen Buhr
Das Schneetreiben ist im me 4/91 gar ein Schneesturm und der dort DmW
123 genannte Zug soll mit über 100 % besetzt gewesen sein.
Die beiden Artikel habe ich mal für einige Zeit ins Netz gestellt, zu
finden unter
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Im zweiten Artikel ist von weiteren Zuschriften die Rede. Wer möchte,
kann ja mal bei der Redaktion anfragen ...
Post by Steffen Buhr
Für die insgesamt fünf nach der Explosion der Kessel ausgebrannten Wagen
scheint mir die Opferzahl sehr niedrig. Wenn man sich mal die Bilder von
s/Opferzahl/offizielle Opferzahl/

Gruß
Steffen
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Christof Proft
2005-08-17 20:49:03 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Steffen Buhr
Für die insgesamt fünf nach der Explosion der Kessel ausgebrannten Wagen
scheint mir die Opferzahl sehr niedrig. Wenn man sich mal die Bilder von
Elsterwerda vergegenwärtigt, dann hatten die Insassen doch kaum eine
Chance, wenn nicht noch mehrere Minuten bis zur Explosion der
Kesselwagen vergingen. In Leichholz ist die Lok aber in die Kessel
gefahren, so daß die Wagen beider Züge einen einzigen Trümmerhaufen
ergeben haben müssen. Der verhältnismäßig kleine Tanklaster in
Langenweddingen hatte 77 Tote zur Folge.
In Langenweddingen befuhr der Tanklastzug einen BÜ, dessen Wärte gerade
versuchte, die in einer Telefonleitung festhängenden Schrankenbäume frei
zu bekommen. Der Fahrer des Tanklastzuges interpretierte das Hin- und
Herbewegen der Schranken möglicherweise als "Durchwinken", was wohl
seinerzeit üblich war.
Der Lokführer des Zuges leitete eine Schnellbremsung ein, als er den
Lastzug sah. Dies vermied den Zusammenstoß nicht mehr, der Zug kam viel
mehr mitten im beim Aufprall gezündeten Wrack des Tanklastzugs zum
Halten. Dies hatte zur Folge, daß mehrere Wagen des Zuges
(Doppelstockwagen mit "normalem" Packwagen) sofort in Flammen standen
und völlig ausbrannten, wobei lt. Untersuchungsbericht die Hitze das
Schmelzen des Fensterglases! verursachte.
In dem Zug befanden sich u.a. Schulklassen auf der Fahrt in den Harz,
wobei viele Schulkinder ums Leben kamen.
Vor einigen Jahren war im EK ein Bericht, dort wurde von über 90 Toten
gesprochen.

Gruß

Christof
Michael Blunck
2005-08-17 21:13:31 UTC
Permalink
Christof Proft scripsit:

[Langenweddingen]
Post by Christof Proft
Vor einigen Jahren war im EK ein Bericht, dort wurde von über 90 Toten
gesprochen.
http://www.mdr.de/doku/950439.html

Gruß
Michael
Steffen Buhr
2005-08-18 04:06:18 UTC
Permalink
Post by Christof Proft
Post by Steffen Buhr
Langenweddingen hatte 77 Tote zur Folge.
Vor einigen Jahren war im EK ein Bericht, dort wurde von über 90 Toten
gesprochen.
Ja, ich hätte besser noch weiter gelesen, siebzehn weitere Opfer starben
in den folgenden Wochen in den Krankenhäusern.

Gruß
Steffen
--
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Frank Lakemann
2005-08-14 20:27:50 UTC
Permalink
Post by Joerg Schroeter
Kann mal jemand mit drei Sätzen was zu Schwiebus sagen? Ist mir völlig
unbekannt. Oder einen Link.
Ein Posting von Steffen findest Du mit
<news:***@blocksignal.de> und in diesem Thread folgend dann
auch das bereits erwähnte Posting von Matthias.

Gruß, Frank
André Brandily
2005-08-14 22:04:42 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Was solll uns das sagen?
Das soll heißen, daß ich bei Ritzau nichts darüber gefunden habe. Und
ein Unglück mit über 240 Toten hätte er garantiert auch im Register
aufgeführt. Oder es ereignete sich in der Nähe eines anderen Bahnhofes,
so daß es bei ihm vielleicht anders zugeordnet ist. Irgendwas hatte ich
darüber schon mal gelesen, könnte auch bei Preuß gewesen sein.

mfg
Andre
Frank Lakemann
2005-08-14 22:17:33 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Das soll heißen, daß ich bei Ritzau nichts darüber gefunden habe. Und
ein Unglück mit über 240 Toten hätte er garantiert auch im Register
aufgeführt. Oder es ereignete sich in der Nähe eines anderen Bahnhofes,
so daß es bei ihm vielleicht anders zugeordnet ist. Irgendwas hatte ich
darüber schon mal gelesen, könnte auch bei Preuß gewesen sein.
Matthias schrieb in <news:***@4ax.com>
| Im annektierten polnischen Gebiet und streitig zwischen Ritzau und
| Gollasch, dieser in me: 27.12.1941, Leichholz, DmW 123 nach Überfahren
| eines Blocksignals auf Benzinkesselwagen des Dg 7053 aufgefahren. Nach
| Blaubuchfaksimile 41 Tote, 57 Verletzte; Gollasch wird mit 284 Toten
| zitiert und Hörensagen sogar mit 330 Toten.

Also ist es evtl. unter "Leichholz" zu finden.

Gruß, Frank
Klaus von der Heyde
2005-08-15 07:05:18 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
| Im annektierten polnischen Gebiet und streitig zwischen Ritzau und
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Kann es sein, dass dieser unfall deshalb nicht bei den
eisenbahnunglücken in Deutschland einsorttiert ist? Vielleicht mal in
die polnische statistik schauen...?

Klaus
Mathias Hiller
2005-08-15 13:37:30 UTC
Permalink
On Mon, 15 Aug 2005 09:05:18 +0200, Klaus von der Heyde
Post by Klaus von der Heyde
Post by Frank Lakemann
| Im annektierten polnischen Gebiet und streitig zwischen Ritzau und
Kann es sein, dass dieser unfall deshalb nicht bei den
eisenbahnunglücken in Deutschland einsorttiert ist? Vielleicht mal in
die polnische statistik schauen...?
Großdeutsches Reich und Deutsche Reichsbahn muß man schon zur
deutschen Geschichte zählen.
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
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Matthias Doerfler
2005-08-15 17:51:25 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Post by Klaus von der Heyde
Post by Frank Lakemann
| Im annektierten polnischen Gebiet und streitig zwischen Ritzau und
Kann es sein, dass dieser unfall deshalb nicht bei den
eisenbahnunglücken in Deutschland einsorttiert ist? Vielleicht mal in
die polnische statistik schauen...?
Großdeutsches Reich und Deutsche Reichsbahn muß man schon zur
deutschen Geschichte zählen.
So ähnlich hast du dich seinerzeit auf mein Posting auch geäußert;
Steffen hat sodann allerdings per Date: Tue, 29 Oct 2002 22:32:48
+0100in Message-ID: <***@blocksignal.de> zurecht darauf
hingewiesen, dass Leichholz knapp 50 km östlich von Frankfurt Oder
liegt und ich insoweit falsch lag.
Es könnte sein, dass sich auch dieser Thread bei Google deswegen nicht
finden lässt, weil er einen Umlaut im Subject führte ("Zugunglück am
22.Januar 1941"). Ausgangspunkt und namensgebend war Isenbüttel-
Gifhorn, wobei der OP auch die von ihm gelesene Angabe verifiziert
wissen wollte, ob bei jenem Unfall 122 Todesopfer zu verzeichnen
gewesen waren und dann durch eine Nachfrage deinerseits zu einer
vergleichbaren Auflistung nach Opferzahlen führte wie jetzt.
--
mfg Matthias Dörfler

Diese Nachricht stellt nur meine persönliche Meinung dar.
Mathias Hiller
2005-08-15 14:47:31 UTC
Permalink
Hallo!

On Mon, 15 Aug 2005 19:51:25 +0200, Matthias Doerfler
Post by Matthias Doerfler
Es könnte sein, dass sich auch dieser Thread bei Google deswegen nicht
finden lässt, weil er einen Umlaut im Subject führte ("Zugunglück am
22.Januar 1941"). Ausgangspunkt und namensgebend war Isenbüttel-
Das beste wäre wohl, die von Steffen rausgefischten ME-Seiten mal
abzutippen und dann unter korrektem Subjekt abzulagern. Dann brauchen
wir nicht jedesmal bei 'nem Zugunglück suchen. Eigentlich gehört sowas
in die FAQ.
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
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Joerg Schroeter
2005-08-16 19:50:39 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Das beste wäre wohl, die von Steffen rausgefischten ME-Seiten mal
abzutippen und dann unter korrektem Subjekt abzulagern. Dann brauchen
wir nicht jedesmal bei 'nem Zugunglück suchen. Eigentlich gehört sowas
in die FAQ.
Abtippen? Hat denn keiner OCR? Notfalls mache ich es.
Jörg
--
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Steffen Buhr
2005-08-15 16:38:24 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Frank Lakemann
| Im annektierten polnischen Gebiet und streitig zwischen Ritzau und
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Kann es sein, dass dieser unfall deshalb nicht bei den
eisenbahnunglücken in Deutschland einsorttiert ist?
Nein, da hat er sich seinerzeit geirrt, das findet man im damaligen
Thread weiter unten. Das fragliche Leichholz war auch nach 1918 deutsch,
die Grenze war etwa 40 km weiter östlich. Es fragt sich, ob dazu heute
noch etwas in deutschen Archiven zu finden ist. Wo ist der Aktenbestand
der RBD Osten geblieben?

Gruß
Steffen
--
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Klaus Behrendt
2006-01-27 11:55:19 UTC
Permalink
Post by Torsten Schneider
Post by Martin Schilling
Post by André Brandily
Aber nicht so eine. Die 531 ist schließlich die Lok von Genthin und
nicht irgendeine 01.5.
-v bitte.
Was ist an der Lok so besonders, "von Genthin" klingt nach Adel;)
Ohne es jetzt zu wissen (mit Dampfloknummern habe ich es nicht so), aber
es gab in Genthin das Eisenbahnunglück in Deutschland mit den meisten
Toten. Ich weiß nur, dass mind. eine der beteiligten Loks wieder
aufgearbeitet wurde.
Passiert ist das am 23.12.1939, im Prinzip hat ein Zug ein Blocksignal
überfahren, ein Wärter wollte ihn stellen, leider bezog der
vorausfahrende Zug die rote Lampe auf sich, hielt an und der Zug, der
das Blocksignal überfahren hatte, fuhr auf.
Details kann man sicher ergooglen.
Sorry für das Aufwärmen dieses älteren Threads (deswegen auch
Fullqoute), aber Google findet kaum brauchbare Informationen. Man stößt
immer wieder auf diesen Thread oder einen Wikipedia-Eintrag, der im
Original unter

<http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophen_im_Schienenverkehr#Genthin_.2
8Deutschland.29_1939_-_Zwei_Z.C3.BCge_kollidieren>

nachzulesen ist.

Neulich kam im Bekanntenkreis die Diskussion auf dieses Thema. War die
Ursache für die Katastrophe nicht der Irrtum eines Stellwerkers, der
den falschen (zuerst fahrenden) D 10 gestellt hatte, weil ihm gemeldet
worden war, dass der D 180 einen Heißläufer hatte?

Und in welcher Nacht passierte die Katstrophe denn nun wirklich?
22./23.12. (also Freitag auf Samstag) oder 23./24.12 (Nacht zum
Sonntag)?


Grüße
Klaus
--
Instant Human. Just add Coffee.
Mathias Hiller
2006-01-27 13:36:42 UTC
Permalink
Post by Klaus Behrendt
Sorry für das Aufwärmen dieses älteren Threads (deswegen auch
Fullqoute), aber Google findet kaum brauchbare Informationen. Man stößt
immer wieder auf diesen Thread oder einen Wikipedia-Eintrag, der im
Original unter
<http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophen_im_Schienenverkehr#Genthin_.2
8Deutschland.29_1939_-_Zwei_Z.C3.BCge_kollidieren>
Hier (deb*) lief vor nicht allzu langer Zeit etwas über das -- gemessen
an Menschenleben -- vermutlich schwerste Zugunglück in Deutschland: um
1940 (genaues Datum stand dort) zwischen Frankfurt (Oder und Schwiebus
bei Leichholz mit vermutlich mehr als 300 Toten. Das sollte mal bei
Wikipedia eingestellt werden. Die Quellen dazu waren Artikel in Der
Modelleisenbahner.
Post by Klaus Behrendt
Und in welcher Nacht passierte die Katstrophe denn nun wirklich?
22./23.12. (also Freitag auf Samstag) oder 23./24.12 (Nacht zum
Sonntag)?
Wenn Raum Genthin, dann Sonnabend. ;-)
--
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
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Torsten Schneider
2006-01-27 14:41:51 UTC
Permalink
Post by Klaus Behrendt
Neulich kam im Bekanntenkreis die Diskussion auf dieses Thema. War die
Ursache für die Katastrophe nicht der Irrtum eines Stellwerkers, der
den falschen (zuerst fahrenden) D 10 gestellt hatte, weil ihm gemeldet
worden war, dass der D 180 einen Heißläufer hatte?
Nach meinen Infos (Ritzau) hat der D 180 einen Block vor Genthin
überfahren, das wurde telefonisch weitergemeldet, leider wurde dann in
Genthin der D 10 gestellt.
Post by Klaus Behrendt
Und in welcher Nacht passierte die Katstrophe denn nun wirklich?
22./23.12. (also Freitag auf Samstag) oder 23./24.12 (Nacht zum
Sonntag)?
Lt. Ritzau am 22.12. gegen 0:52 Uhr.


Grüße, Torsten
Klaus Behrendt
2006-01-27 16:59:29 UTC
Permalink
Post by Torsten Schneider
Post by Klaus Behrendt
Und in welcher Nacht passierte die Katstrophe denn nun wirklich?
22./23.12. (also Freitag auf Samstag) oder 23./24.12 (Nacht zum
Sonntag)?
Lt. Ritzau am 22.12. gegen 0:52 Uhr.
Das wäre allerdings schon die Nacht von Donnerstag auf Freitag gewesen.

Die hohe Opferzahl wurde ja auch mit der weihnachtsbedingten Überfüllung
der Züge begründet. Das wäre aber für die Nacht von Donnerstag auf
Freitag nicht so recht plausibel, für Freitag/Samstag und seinerzeit
sicher auch Samstag/Sonntag aber sehr wohl.


Grüße
Klaus
--
Instant Human. Just add Coffee.
Steffen Buhr
2006-01-27 15:32:16 UTC
Permalink
Post by Torsten Schneider
Lt. Ritzau am 22.12. gegen 0:52 Uhr.
So stehts wohl in der DRG-Statistik. Ich zitiere aber mal aus Preuß,
Eisenbahnunfälle in Europa, Transpress 1991:
Schon am übernächsten Tag, Freitag, dem 23. Dezember 1939, drängten sich
den Lesern der »Deutschen Allgemeinen Zeitung« in fetten Lettern
folgende Schlagzeilen auf: »Eisenbahnunglück im Bahnhof Genthin, 70
Tote, 100 Verletzte« Darunter: »Um 0.55 fuhr im Bahnhof Genthin [...]«
Der übernächste Tag bezieht sich hier auf einen vorangegangenen
Artikel vom 21., nicht etwa auf das Datum des Unfalls. Allerdings war
der 23. ein Sonnabend, kein Freitag.

Gruß
Steffen
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Joerg Schroeter
2006-01-27 19:34:43 UTC
Permalink
Post by Torsten Schneider
Nach meinen Infos (Ritzau) hat der D 180 einen Block vor Genthin
überfahren, das wurde telefonisch weitergemeldet, leider wurde dann in
Genthin der D 10 gestellt.
Lt. MEB war das Stellen des D10 durch den Heizer des D10 passiert. Der
Wärter hat zu schnell gehandelt, als er die Handlampe aufnahm, weil er
schon den D180 sah. Das Aufleuchten der Lampe konnte der Heizer des D10
noch ausmachen und den Meister "benachrichtigen". Der handelte dann
entsprechend.
Jörg
--
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Steffen Buhr
2006-01-27 14:31:18 UTC
Permalink
Post by Klaus Behrendt
Post by Torsten Schneider
Passiert ist das am 23.12.1939, im Prinzip hat ein Zug ein Blocksignal
überfahren, ein Wärter wollte ihn stellen, leider bezog der
vorausfahrende Zug die rote Lampe auf sich, hielt an und der Zug, der
das Blocksignal überfahren hatte, fuhr auf.
Details kann man sicher ergooglen.
Sorry für das Aufwärmen dieses älteren Threads (deswegen auch
Fullqoute), aber Google findet kaum brauchbare Informationen. Man stößt
immer wieder auf diesen Thread oder einen Wikipedia-Eintrag, der im
Original unter
<http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophen_im_Schienenverkehr#Genthin_.2
8Deutschland.29_1939_-_Zwei_Z.C3.BCge_kollidieren>
Fehler korrigiert.
Post by Klaus Behrendt
nachzulesen ist.
Neulich kam im Bekanntenkreis die Diskussion auf dieses Thema. War die
Ursache für die Katastrophe nicht der Irrtum eines Stellwerkers, der
den falschen (zuerst fahrenden) D 10 gestellt hatte, weil ihm gemeldet
worden war, dass der D 180 einen Heißläufer hatte?
Nein, weil ihm gemeldet worden war, daß D180 vorher das haltzeigende
Blocksignal in Belicke überfahren hat. Das steht aber auch in diesem Fred.
Post by Klaus Behrendt
Und in welcher Nacht passierte die Katstrophe denn nun wirklich?
22./23.12. (also Freitag auf Samstag) oder 23./24.12 (Nacht zum
Sonntag)?
22./23.

Gruß
Steffen
--
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Alte Signal- u. Stellwerkstechnik: http://www.blocksignal.de/
cc und bcc gehen ungelesen nach /dev/tonne
Mathias Hiller
2006-01-27 19:28:56 UTC
Permalink
Post by Steffen Buhr
Post by Klaus Behrendt
<http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophen_im_Schienenverkehr#Genthin_.2
8Deutschland.29_1939_-_Zwei_Z.C3.BCge_kollidieren>
Fehler korrigiert.
Jetzt steht dort als Schlußsatz: "Laut DRG-Statistik ..."

Die DRG gab's zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr. Und nach Dir waren
schon wieder zwei weitere Benutzer dran. ;-)
--
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
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+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
Klaus Zeuch
2005-08-12 20:50:40 UTC
Permalink
Im Januar stand die Lok in Meiningen im Freigelände, dem äußeren Zustand
nach bereits seit längerer Zeit.
Post by Thomas Wedekind
Post by Peter Racz
Weiß jemand was mit dieser Lok ist?
Gehört sie noch der DB?
Wo steht sie?
Betriebsfähig ist sie meines Wissens nach nicht mehr, stimmt das überhaupt?
Siehe: http://www.bw-arnstadt.de/tfz_0010531.html
Steht also im hist. BW Arnstadt, Fristen abgelaufen, eine neue HU
z.Z. nicht in Sicht. Fahrbereite 01.5 gibt's ja im Moment mehr als
eine (509, 519, 533), und das Thüringer Sonderzug-Arbeitspferd ist
41 1144. Der Name Dampf Plus in dem Zusammenhang gefällt mir auch
nicht wirklich. Besser sie steht aber dort, anstatt in die USA
verkauft zu werden...
--
Grüße, Thomas
Joerg Schroeter
2005-08-11 18:41:20 UTC
Permalink
Post by Peter Racz
Gehört sie noch der DB?
Hat sie jemals der DB gehört?
Jörg
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Juergen Utecht
2005-08-12 04:49:29 UTC
Permalink
Hallo Peter!

Bei solcherlei Fragen könnte folgende Webseite helfen:

http://www.museumslok.de

Gruß Jürgen
--
Museums- und Denkmallokliste auf:
http://www.museumslok.de
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