On 2017-04-27 23:29, Matthias Weingart wrote:
> Joerg <***@analogconsultants.com>:
>
>> On 2017-04-26 23:31, Matthias Weingart wrote:
>>> Joerg <***@analogconsultants.com>:
>>>
>>>>>
>>>>> Aber bei 20uA sollte da doch auch selbst 40V an der LED nix
>>>>> passieren? Der eventuelle Durchbruch ist doch reversibel wie bei der
>>>>> Zenerdiode auch, sofern die nicht zu heiss wird.
>>>>>
>>>>
>>>> Ganz reversibel ist der nicht. Fuer eine simple Anzeige-LED ist es
>>>> normalerweise kein Problem, aber bei einer LED in optischen
>>>> Messaufbauten wuerde ich Reverse Breakdown vermeiden.
>>>
>>> Bei LED's? In den Datenblättern hab ich dazu jedenfalls noch nie was
>>> gesehen, irgendwelche Unersuchungsberichte auch nicht.
>>>
>>>> Zenerdurchbruch hat auch z.B. fuer die BE-Strecke eines Transistors
>>>> Folgen, selbst wenn er danach noch "funktioniert". Die Rauschzahl und
>>>> andere Parameter sind nachher nicht immer wie vorher. IIRC gab es mal
>>>> ein Problem bei einem Messgeraet, wo mehr als 5V reverse an der BE
>>>> Strecke liegen konnten. Reversibel war das schon, aber nur nach der
>>>> "Marlboro Methode". Der Servicetechniker zog sich eine Fluppe rein und
>>>> drueckte die zwecks Annealing auf dem Metallbecher des Transistors
>>>> aus. Heutzutage problematisch, da Rauchen in Labors verpoent ist.
>>>
>>> Naja, wenn es den Effekt wirklich bei LED's gibt und der durch
>>> Temperatur heilt, dann macht das die (schlecht gekühlte) LED im
>>> Normalbetrieb dann ja automatisch. ;-)
>>>
>>
>> M.W. ist das bei LED nicht immer reversibel, wenn es zu lokalem
>> Durchbruch kam. Aber ist zwei oder drei Jahre her, dass ich einen fetten
>> LED Pulser entwickelt habe. Dabei war das Thema Ausschwinger in
>> Sperrichtung wichtig.
>
> Jo, aber bei diesen Ausschwingern geht es nicht um ein paar Mikroampere.
> Nochmal: Es geht um einen LED Tester, der mit nur 2.5 _Milliwatt_ arbeitet!
>
Diese Ausschwinger waren im Milliwattbereich. Streuinduktivitaeten und
so. Der Kunde sagte, diese LED sei fuer Messzwecke, irgendeine
Spektrometer-Chose und muesse dahingehend wie ein rohes Ei behandelt
werden. IIRC um Alterungseffekte zu reduzieren. Ich habe mal
nachgesehen, ob die Papers noch zu finden sind, aber die sind wie
ueblich einem Wissenschaftler-Cluebchen vorbehalten oder man muss
loehnen, sonst gibt es wenn ueberhaupt nur die Abstracts.
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00569692/
Zitat "InGaN-based LED chips can degrade also when exposed to
reverse-bias, as suggested by some recent reports [ 14, 36 ]. In order
to investigate the degradation mechanisms activated by reverse-bias, we
have submitted a number of InGaN-based LEDs to stress under constant
current and constant voltage level. We have used stress voltage levels
in the range -20 V / -45 V, and stress current density levels in the
range between -0.3 A/cm 2 and -2.4 A/cm 2. Results indicated that LEDs
can show a remarkable increase in reverse current, when they are
submitted to negative-bias stress. As an example, in Figure 8 we report
the I-V curves measured in the reversebias region on one LED submitted
to stress under constant negative current. The measured increase in
reverse current corresponds to a significant decrease in the breakdown
voltage. On the other hand, reverse-bias stress does not significantly
affect the forward-bias electrical characteristics (and the forward-bias
operating voltage) of InGaN-based LEDs (see the I-V curves in Figure 9).
Experimental data indicated that the optical performance 10 of LEDs is
only slightly affected by the reverse-bias stress".
Slightly affected reichte damals wohl bereits.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/