Discussion:
RTL schickt eine Schulklasse in die DDR
(zu alt für eine Antwort)
Frank Müller
2014-11-01 08:52:54 UTC
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http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html

Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.

Frank
Matthias Kohrs
2014-11-01 09:33:53 UTC
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Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen
authentisch hinbekommen.
Natürlich nicht, weil die in dem Projekt nicht den Alltag betreiben,
sondern ein Konzentrat aus DDRismen abliefern. Die "Lehrerin" macht
sowas schon länger regelmässig, wurde hier auch schon mal diskuiert.

Und bei einzelnen Punkten werden sich hier welche beschweren, daß das
niemals so gewesen sei, worauf andere antworten werden, daß das *genau*
*so* gewesen sei.

Unter der Prämisse betrachtet, daß selbstverständlich die Unterschiede
zur gegenwärtigen Realität stark überzeichnet werden, kann das ganz
lustig werden (für einen Wessi; gelernte DDR-Schüler werden sich alle
Naselang aufregen). Allerdings glaube ich seit dem Video mit den
Pionierpanzern, daß manches gar nicht mehr überzeichnet werden kann.

CYA! Matthias
Uwe Schickedanz
2014-11-01 10:30:20 UTC
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Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Frank Müller
2014-11-01 12:17:04 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.

Frank
Uwe Schickedanz
2014-11-01 12:49:31 UTC
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Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
höchstens zur Hälfte. Doch diese sprachliche Ungenauigkeit sei
dahingestellt.
Auch beim Wehrunterricht oder bei diversen GST-Veranstaltungen habe
ich keinen Tarnanzug angehabt. Die GST-Uniform war nicht tarnfarben.
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Selbst wenn - das hatte nichts mit Schulsport zu tun.



Gruß Uwe
--
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Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
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Karl Friedrich Siebert
2014-11-01 13:38:37 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
höchstens zur Hälfte.
Wie pervers ist das denn - Schüler üben totmachen, aber nur zur Hälfte?
--
Gruß
K.F.
Uwe Schickedanz
2014-11-01 13:48:08 UTC
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On Sat, 01 Nov 2014 14:38:37 +0100, Karl Friedrich Siebert
Post by Karl Friedrich Siebert
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
höchstens zur Hälfte.
Wie pervers ist das denn - Schüler üben totmachen, aber nur zur Hälfte?
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser Gegenstand war
der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ F1.

Zum Handgranatenwurf gehören noch ein paar Dinge mehr, u.a. die
Handhabung der Sicherung, in-Deckung-gehen und auch zielgenaues
Werfen. All das wurde im Schulsport nicht geübt, ebensowenig wie
totmachen.

Ganz sicher hatte die Wahl eines militärischen Gegenstandes einen
ebensolchen Hintergrund, und zwar vermutlich den, daß die Schüler
schon mal an Gewicht und Form einer echten Handgranate gewöhnt werden
sollten, doch muß man das korrekt darstellen. Es ist nicht notwendig,
hierbei zu übertreiben, damit macht man sich nur unglaubwürdig.

Im übrigen habe ich während meiner NVA-Zeit nie eine echte F1 zu
Gesicht bekommen, geschwiege denn in der hand gehabt oder geworfen.
Auch hier wurde nur das Werfen des Splittermantels geübt (allerdings
mit anderen Normen bzgl. der Weite als in der Schule oder GST).


Gruß Uwe
--
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Wolfgang Schwanke
2014-11-01 14:20:19 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
On Sat, 01 Nov 2014 14:38:37 +0100, Karl Friedrich Siebert
Post by Karl Friedrich Siebert
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
On Sat, 1 Nov 2014 09:52:54 +0100, Frank Müller
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-z
um-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeit
reise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später
in der Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im
Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
höchstens zur Hälfte.
Wie pervers ist das denn - Schüler üben totmachen, aber nur zur Hälfte?
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser Gegenstand war
der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ F1.
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern Gummi-
Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon pervers.
Post by Uwe Schickedanz
Zum Handgranatenwurf gehören noch ein paar Dinge mehr,
Natürlich ist prämilitärische Erziehung noch keine militärische
Grundausbildung. Aber militärisch ist sie halt schon, die Schüler
sollen damit an Waffen und Waffentechnik eingewöhnt werden.
Post by Uwe Schickedanz
All das wurde im Schulsport nicht geübt, ebensowenig wie
totmachen.
Werfen von Waffenattrappen ist Totmachen-Üben. Für den Schützenverein
ist diese Fertigkeit ja wohl unbrauchbar.
Post by Uwe Schickedanz
Ganz sicher hatte die Wahl eines militärischen Gegenstandes einen
ebensolchen Hintergrund, und zwar vermutlich den, daß die Schüler
schon mal an Gewicht und Form einer echten Handgranate gewöhnt werden
sollten, doch muß man das korrekt darstellen.
Niemand sagt irgendwas anderes, aber das ist doch schon schlimm genug.

Wozu lässt man Schüler überhaupt Attrappen von Waffen werfen, wieso
nicht einen harmlosen Ball?
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Frank Nitzschner
2014-11-01 14:28:22 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Wozu lässt man Schüler überhaupt Attrappen von Waffen werfen, wieso
nicht einen harmlosen Ball?
Ein Ball wurde auch geworfen, aber der war auch nicht harmlos:
Der nannte sich Schlagball...

Grüsse
Frank
Lars Gebauer
2014-11-01 15:18:19 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser Gegenstand war
der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ F1.
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern Gummi-
Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Zum Handgranatenwurf gehören noch ein paar Dinge mehr,
Natürlich ist prämilitärische Erziehung noch keine militärische
Grundausbildung. Aber militärisch ist sie halt schon, die Schüler
sollen damit an Waffen und Waffentechnik eingewöhnt werden.
Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das Verhältnis zu
Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
All das wurde im Schulsport nicht geübt, ebensowenig wie
totmachen.
Werfen von Waffenattrappen ist Totmachen-Üben.
Wenn man das so sieht ... ja.
Post by Wolfgang Schwanke
Wozu lässt man Schüler überhaupt Attrappen von Waffen werfen, wieso
nicht einen harmlosen Ball?
Was unterscheidet denn die F1 von einem (harmlosen) Ball? Wäre es ein
Unterschied, würde mit Steinen geworfen?
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 15:53:27 UTC
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Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser Gegenstand war
der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ F1.
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern Gummi-
Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Da ist nicht viel Interpretationsspielraum.
Post by Lars Gebauer
Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das Verhältnis zu
Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.
Solange das nicht bedeutet, dass man sie Kindern in die Hand gibt.
Post by Lars Gebauer
Wenn man das so sieht ... ja.
Kann man das anders sehen?
Post by Lars Gebauer
Was unterscheidet denn die F1 von einem (harmlosen) Ball?
Dass es eine Waffe symbolisiert.
Post by Lars Gebauer
Wäre es ein Unterschied, würde mit Steinen geworfen?
Hypothetische Fangfragen führen uns vom Thema ab. Das Thema ist:
Gewöhnung an Waffen und Militär, militärische Handlungen,
Militärtechnik usw. gehört nicht in die Schule. Weil: Militär ist etwas
Verderbtes und Verwerfliches.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
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Lars Gebauer
2014-11-01 16:12:08 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser
Gegenstand war der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ
F1.
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern
Gummi- Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon
pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Da ist nicht viel Interpretationsspielraum.
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr. Colt
machte sie gleich."
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das
Verhältnis zu Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.
Solange das nicht bedeutet, dass man sie Kindern in die Hand gibt.
Weil die "beschützt" werden müssen?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Wenn man das so sieht ... ja.
Kann man das anders sehen?
Aber selbstverständlich. Sprach irgendeiner der Lehrer vom Totmachen?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Was unterscheidet denn die F1 von einem (harmlosen) Ball?
Dass es eine Waffe symbolisiert.
Das tut der Ball etwa nicht?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Wäre es ein Unterschied, würde mit Steinen geworfen?
Hypothetische Fangfragen führen uns vom Thema ab.
Yup! Womöglich müßte man sich damit auseinandersetzen.
Post by Wolfgang Schwanke
Das Thema ist: Gewöhnung an Waffen und Militär, militärische
Handlungen, Militärtechnik usw. gehört nicht in die Schule.
Kann man durchaus sagen, ja.
Post by Wolfgang Schwanke
Weil: Militär ist etwas Verderbtes und Verwerfliches.
Aber nicht mit dieser "Begründung".
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 16:32:54 UTC
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Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser
Gegenstand war der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ
F1.
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern
Gummi- Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon
pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Da ist nicht viel Interpretationsspielraum.
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr. Colt
machte sie gleich."
Das ist ein geschmackloser Spruch. Stammt er aus der US-Waffenszene?
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das
Verhältnis zu Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.
Solange das nicht bedeutet, dass man sie Kindern in die Hand gibt.
Weil die "beschützt" werden müssen?
Mehr als das. Weil wir keinen Militarismus haben wollen, d.h. keine
Gesellschaft die von militärischem Denken geprägt ist. Der Übergriff
des Militärs auf zivile Einrichtungen ist jedoch ein Merkmal von
Militarismus.

Wenn wir das Militär schon nicht ganz abschaffen können, dann soll es
wenigstens nicht mit seinen Forderungen die normale Gesellschaft
beeinflussen, sondern eine untergeordnete, dienende Funktion einnehmen,
und ansonsten möglichst wenig in Erscheinung treten und nicht frech
werden.
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Kann man das anders sehen?
Aber selbstverständlich. Sprach irgendeiner der Lehrer vom Totmachen?
Die einzige andere Funktion von Handgranaten ist Verstümmeln.
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Was unterscheidet denn die F1 von einem (harmlosen) Ball?
Dass es eine Waffe symbolisiert.
Das tut der Ball etwa nicht?
Nein. Wie muss man drauf sein um das so zu sehen?
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Das Thema ist: Gewöhnung an Waffen und Militär, militärische
Handlungen, Militärtechnik usw. gehört nicht in die Schule.
Kann man durchaus sagen, ja.
Post by Wolfgang Schwanke
Weil: Militär ist etwas Verderbtes und Verwerfliches.
Aber nicht mit dieser "Begründung".
Ich halte das für ne ganz gute Grundlage.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Lars Gebauer
2014-11-01 18:27:44 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern
Gummi- Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon
pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Da ist nicht viel Interpretationsspielraum.
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr. Colt
machte sie gleich."
Das ist ein geschmackloser Spruch.
Das dachte ich mir schon. :) Was ändert das?
Post by Wolfgang Schwanke
Stammt er aus der US-Waffenszene?
Denkbar.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das
Verhältnis zu Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.
Solange das nicht bedeutet, dass man sie Kindern in die Hand gibt.
Weil die "beschützt" werden müssen?
Mehr als das. Weil wir keinen Militarismus haben wollen, d.h. keine
Gesellschaft die von militärischem Denken geprägt ist.
Warum wollen "wir" das nicht haben?
Post by Wolfgang Schwanke
Wenn wir das Militär schon nicht ganz abschaffen können, dann soll es
wenigstens nicht mit seinen Forderungen die normale Gesellschaft
beeinflussen, sondern eine untergeordnete, dienende Funktion einnehmen,
und ansonsten möglichst wenig in Erscheinung treten und nicht frech
werden.
Interessant. Du erkennst einerseits die Notwendigkeit des Militärs an
und willst ihm aber andererseits keine Gleicheit á la Feuerwehr, Polizei
etc. zubilligen?

Was für eine widerwärtige und ekelhafte Einstellung.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Kann man das anders sehen?
Aber selbstverständlich. Sprach irgendeiner der Lehrer vom Totmachen?
Die einzige andere Funktion von Handgranaten ist Verstümmeln.
Dann sprach der Lehrer also davon?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Was unterscheidet denn die F1 von einem (harmlosen) Ball?
Dass es eine Waffe symbolisiert.
Das tut der Ball etwa nicht?
Nein. Wie muss man drauf sein um das so zu sehen?
Du glaubst, Ballwerfen sei keine ursprünglich militärische Übung gewesen?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Das Thema ist: Gewöhnung an Waffen und Militär, militärische
Handlungen, Militärtechnik usw. gehört nicht in die Schule.
Kann man durchaus sagen, ja.
Post by Wolfgang Schwanke
Weil: Militär ist etwas Verderbtes und Verwerfliches.
Aber nicht mit dieser "Begründung".
Ich halte das für ne ganz gute Grundlage.
Steht Dir frei. Ich finde nicht, daß quasi-religiöse Dogmen als
"Grundlage" für irgendwas herhalten sollten.
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 19:18:38 UTC
Permalink
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Ich habe in Sportabteilungen von DDR- und CSSR-Kaufhäusern
Gummi- Handgranaten für "Weitwurf" gesehen. Das ist schon
pervers.
Pervers ist in erster Linie das, was sich im Kopf des Betrachters
abspielt ...
Da ist nicht viel Interpretationsspielraum.
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr.
Colt machte sie gleich."
Das ist ein geschmackloser Spruch.
Das dachte ich mir schon. :) Was ändert das?
Post by Wolfgang Schwanke
Stammt er aus der US-Waffenszene?
Denkbar.
Ja gut, mit sowas macht man sich ja nicht gemein.
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Mehr als das. Weil wir keinen Militarismus haben wollen, d.h. keine
Gesellschaft die von militärischem Denken geprägt ist.
Warum wollen "wir" das nicht haben?
Wie kann man sone Frage überhaupt stellen? Militarismus bedeutet, dass
der Schwanz mit dem Hund wedelt. Die wichtigsten militärischen
Prinzipien sind Befehl und Gehorsam, und Leute abmurksen. Wer was von
demokratischer Willensbildung, gleichen Rechten für Alle, und Ethik
hält, kann die Verbreitung dieser Prinzipien nicht gutheißen. Davon
abgesehen neigt das Militär dazu, einen "Staat im Staate" zu bilden und
manchmal auch die gesamte Macht an sich zu reißen. Dafür gibt es leider
viele historische Beispiele. Das sollte natürlich verhindert werden.
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Wenn wir das Militär schon nicht ganz abschaffen können, dann soll es
wenigstens nicht mit seinen Forderungen die normale Gesellschaft
beeinflussen, sondern eine untergeordnete, dienende Funktion
einnehmen, und ansonsten möglichst wenig in Erscheinung treten und
nicht frech werden.
Interessant. Du erkennst einerseits die Notwendigkeit des Militärs an
So positiv würde ich das nicht formulieren. Ich sehe es als derzeit
leider unvermeidliches Übel an; die Betonung liegt auf Übel, und auf der
Vermeidung als Fernziel. Die Menschheit hat es ja auch geschafft,
Sklaverei und Todesstrafe - wenn nicht abzuschaffen, dann wenigstens
weitgehend zu ächten, und sie hat die Religion in ihre Schranken
gewiesen. Einer der nächsten zivilisatorischen Schritte sollte die
Ächtung von allem Militärischen und Kriegerischen sein. Es wird
wahrscheinlich noch ne Weile dauern, aber langfristig gesehen ist
Optimismus IMHO berechtigt.
Post by Lars Gebauer
und willst ihm aber andererseits keine Gleicheit á la Feuerwehr,
Polizei etc. zubilligen?
Nein
Post by Lars Gebauer
Was für eine widerwärtige und ekelhafte Einstellung.
Das kann ich nicht so sehen. Sie sind nicht gleichwertig, weil sie
moralisch ungleichwertige Ziele verfolgen und ungleichwertige Methoden
verwenden. Mir fällt übrigens auf, dass deine Rhetorik sich in Richtung
der Wehrdienstverweigerungs-Gewissenprüfungen bewegt :).
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Kann man das anders sehen?
Aber selbstverständlich. Sprach irgendeiner der Lehrer vom
Totmachen?
Die einzige andere Funktion von Handgranaten ist Verstümmeln.
Dann sprach der Lehrer also davon?
Mach dich nicht lächerlich.
Post by Lars Gebauer
Du glaubst, Ballwerfen sei keine ursprünglich militärische Übung gewesen?
Nein natürlich nicht.
Post by Lars Gebauer
Steht Dir frei. Ich finde nicht, daß quasi-religiöse Dogmen als
"Grundlage" für irgendwas herhalten sollten.
Ethik hat nichts mit Religion zu tun.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/

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Lars Gebauer
2014-11-01 19:37:49 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr.
Colt machte sie gleich."
Das ist ein geschmackloser Spruch.
Das dachte ich mir schon. :) Was ändert das?
Post by Wolfgang Schwanke
Stammt er aus der US-Waffenszene?
Denkbar.
Ja gut, mit sowas macht man sich ja nicht gemein.
Ja. Nicht? Da steht der ethische Übermensch voll drüber.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Mehr als das. Weil wir keinen Militarismus haben wollen, d.h. keine
Gesellschaft die von militärischem Denken geprägt ist.
Warum wollen "wir" das nicht haben?
Wie kann man sone Frage überhaupt stellen?
Es regt zum Nachdenken an. Aber ich sehe schon: Nicht bei Dir.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Wenn wir das Militär schon nicht ganz abschaffen können, dann soll es
wenigstens nicht mit seinen Forderungen die normale Gesellschaft
beeinflussen, sondern eine untergeordnete, dienende Funktion
einnehmen, und ansonsten möglichst wenig in Erscheinung treten und
nicht frech werden.
Interessant. Du erkennst einerseits die Notwendigkeit des Militärs an
So positiv würde ich das nicht formulieren.
Ich dachte es mir.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Was für eine widerwärtige und ekelhafte Einstellung.
Das kann ich nicht so sehen.
Es ist mir völlig egal, ob Du das so siehst. Ich sehe es so.
Post by Wolfgang Schwanke
Mir fällt übrigens auf, dass deine Rhetorik sich in Richtung
der Wehrdienstverweigerungs-Gewissenprüfungen bewegt :).
Es gibt viele Gründe, den Wehrdienst zu verweigern oder gegen alles
Militärische insgesamt zu sein. Und etliche dieser Gründe kann ich sogar
nachvollziehen und akzeptieren.

Genau so, wie es viele Dinge beim Militär gibt, die absolut kritikwürdig
sind und dringend geändert oder wenigstens gebessert gehören.

Deine Dogmatik hingegen, Militärs als Menschen 2. oder gar 3. Klasse
anzusehen und Dich selbst als ethischen Übermenschen zu präsentieren
*ist* einfach nur widerlich und ekelerrregend.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Steht Dir frei. Ich finde nicht, daß quasi-religiöse Dogmen als
"Grundlage" für irgendwas herhalten sollten.
Ethik hat nichts mit Religion zu tun.
Deswewgen schrieb ich "quasi-religiöse Dogmen".
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 21:33:29 UTC
Permalink
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Mir fällt übrigens auf, dass deine Rhetorik sich in Richtung
der Wehrdienstverweigerungs-Gewissenprüfungen bewegt :).
Es gibt viele Gründe, den Wehrdienst zu verweigern
Es geht drum, dass du dieselbe inquisitorische Rhetorik mit künstlich
herbeiphantasierten Dilemmas draufhast, als ob solche Konstrukte
irgendein Argument wären.
Post by Lars Gebauer
Deine Dogmatik hingegen, Militärs als Menschen 2. oder gar 3. Klasse
anzusehen und Dich selbst als ethischen Übermenschen zu präsentieren
*ist* einfach nur widerlich und ekelerrregend.
Strohmann. Von den Menschen war überhaupt keine Rede, sondern von der
Institution. Ausgangspunkt war die Forderung, dieser Institution keinen
Raum im zivilen Leben einzuräumen. Weil wenn man das doch tut, ist das
militaristisch, und das ist nicht schön(tm). Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war. Du hast versucht, ihn als "ganz
normal" darzustellen, aber das ist dir nicht so richtig gelingen.
Stattdessen gehst du nun zu Beschimpfungen über, relativ genretypisch.
--
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Frank Müller
2014-11-01 21:46:33 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg, da sollte man schon vorbereitet
sein wenn doch mal einer auf den falschen Knopf drückt...

Frank
Wolfgang Schwanke
2014-11-02 07:46:01 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg,
Nein
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Bernd Ullrich
2014-11-02 09:04:10 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg,
-------------------------------------------------
Nein
Sinnloses was du schreibst

Angeblich gibbetz bei Olympia heutzutage noch Speerwerfen (Weitwurf
einer Waffe) Ist das deiner Meinung nach militaristisch?

BU
Peter Veith
2014-11-02 19:17:28 UTC
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Post by Bernd Ullrich
Angeblich gibbetz bei Olympia heutzutage noch Speerwerfen (Weitwurf
einer Waffe) Ist das deiner Meinung nach militaristisch?
Ja, klar.
Sport dient seit alters her der Wehrertüchtigung ... da ändern die alten
Leute mit ihren Stöcken im Park nichts ;-)

Veith
--
"Der Westen hat, und das ist ein so alter Trick, die Moral eingeführt,
um über Politik nicht reden zu müssen." (ronald m. schernikau)
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Matthias Kohrs
2014-11-02 22:09:51 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Post by Frank Müller
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg,
-------------------------------------------------
Nein
Sinnloses was du schreibst
Angeblich gibbetz bei Olympia heutzutage noch Speerwerfen (Weitwurf
einer Waffe) Ist das deiner Meinung nach militaristisch?
Welche Armee der Welt wirft denn Speere?

Welche nichtmilitärische Verwendungsmöglichkeiten gibt es denn für
Handgranaten?

CYA! Matthias
Ronald Konschak
2014-11-03 05:54:53 UTC
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Post by Matthias Kohrs
Welche nichtmilitärische Verwendungsmöglichkeiten gibt es denn für
Handgranaten?
Fische fangen.

Bevor diese Diskussion ins Absurde abgleitet, sei auf ein paar
Umstände und Fakten hingewiesen. Zunächst die beliebte Lager-
mechanik.

Die Bundeswehr veranstaltete seinerzeit Werbeschauen, auf denen
man nicht nur die tolle Technik bewundern sollte, sondern die
Jungs durften auch mal damit spielen. Fahrten mit dem Panzer
und Pistolenschießen seien hier stellvertretend genannt. Da
wurden auch Schulklassen hingeschleppt, und da gabs auch keine
Frage, welchem Zweck das dienen sollte. Insofern ist der
moralische Zeigefinger hier mehr als unberechtigt. Er hat wie
immer die Nebenwirkung, daß drei andere Finger auf den Moral-
prediger selbst weisen.

Unabhängig von der Gesellschaftsordnung sollte ein Staat, der
sich ein stehendes Heer hält, auch für Nachwuchs sorgen. Die
Methoden mögen unterschiedlich sein, der Effekt bleibt aber
derselbe. Das Militär lockt die Jungs zunächst mit Begeisterung
für die Technik, später dann mit sozialen und materiellen
Vorteilen. Wo hier die Grenze zum Militarismus ist, kann jeder
für sich entscheiden. Ein Urteil sollte er sich aber erst
erlauben, nachdem er die Gepflogenheiten der alten Preußen und
des deutschen Kaiserreichs studiert hat.

M.E. ist die Behauptung, Kinder würden mit Hilfe einer Attrappe
von Handgranate zu Mördern gemacht, eine sehr absurde, die ich
auch energisch zurückweise. Das ist ein weit hergeholter
Zusammenhang, der jeglicher Erfahrung widerspricht. Zum Mörder
wird einer zunächst durch eine Geisteshaltung, die praktische
Übung ist da sekundär.

Dieser ganze, von den Westdeutschen zur Schau getragene Pazifis-
mus wird endgültig zur Farce, wenn man das Ergebnis betrachtet.
Da werden tatsächlich Städte zerbombt und Staaten dekonstruiert
unter dem Vorwand, man wolle Frieden und Demokratie herbeiführen.
Solange sie andere kritisieren können, ist ihnen keine Verrenkung
zu skurril, um sich als Bessermensch aufführen zu können. Geht es
aber gegen Serben, Araber oder demnächst wieder gegen Russen, ist
der Pazifismus mit einemmal in der Tonne.

Und das Ergebnis dieser Perversion ist wahrhaft furchterregend.
Nehmen wir den Krieg, mit dem die BRD ihre Unschuld verlor. Es
sollte, so die Propaganda, eine ethnische Säuberung verhindert
werden. Nun, die ethnische Säuberung ist mittlerweile vollzogen,
allerdings von denen, mit denen sich die BRD da verbündet hat.
Und weil das noch nicht reicht, machen die Albaner Jagd auf die
verbliebenen Serben, um sie zu töten und die inneren Organe
auf dem Schwarzmarkt feilzubieten. Alles unter den Augen der
Besatzer, also auch der Bundeswehr. Ich werde jetzt aber nicht
den Wessi geben, und in der für diese typischen Übertreibung
von Beihilfe zum Mord reden. Ich würde es aber als angemessen
empfinden, wenn dem Einhalt geboten würde, notfalls unter
Anwendung militärischer Gewalt. Wenn der Bundespräsident schon
von Verantwortung redet, dann sollte er sie auch bei solcher
Gelegenheit einfordern.

Weil das aber nicht geschieht, bin ich mehr und mehr von diesem
Staat angewidert und distanziere mich von seiner politischen
Führung. Wer die Moralkriterien, die im Zusammenhang mit der
DDR immer wieder angeführt werden, wirklich ernst nimmt muß
sich fragen, unter was für eine schlimme Herrschaft wir geraten
sind.

Ronald.
--
“Pardon us for our country’s existence in the middle of your military bases”

(Sergej Lawrow, russischer Außenminister, vor der UN-Vollversammlung)
Matthias Kohrs
2014-11-03 06:49:26 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Matthias Kohrs
Welche nichtmilitärische Verwendungsmöglichkeiten gibt es denn für
Handgranaten?
Fische fangen.
Bevor diese Diskussion ins Absurde abgleitet,
Es gibt eine Theorie, nach der das längst passiert ist.
Post by Ronald Konschak
sei auf ein paar
Umstände und Fakten hingewiesen. Zunächst die beliebte Lager-
mechanik.
Die Bundeswehr veranstaltete seinerzeit Werbeschauen, auf denen
man nicht nur die tolle Technik bewundern sollte, sondern die
Jungs durften auch mal damit spielen. Fahrten mit dem Panzer
und Pistolenschießen seien hier stellvertretend genannt. Da
wurden auch Schulklassen hingeschleppt, und da gabs auch keine
Frage, welchem Zweck das dienen sollte. Insofern ist der
moralische Zeigefinger hier mehr als unberechtigt. Er hat wie
immer die Nebenwirkung, daß drei andere Finger auf den Moral-
prediger selbst weisen.
Jaja. Das, was du hier als moralischen Zeigefinger betrachtest, ist der
Gebrauch des Begriffes "Handgranatenwerfen" für das werfen des Körpers
einer Splitterhandgranate. Anschließend haben wir erfahren, man habe
lediglich mit Handgranaten bzw. deren Körper geworfen, aber mitnichten
"Handgranatenwerfen" betrieben.

Mach dich ansonsten mal kundig, wieviele westdeutsche Schüler vor der
Musterung Kontakt zum Militär hatten, und in welchem Umfang, bevor du
anfängst, Finger zu zählen.
Post by Ronald Konschak
M.E. ist die Behauptung, Kinder würden mit Hilfe einer Attrappe
von Handgranate zu Mördern gemacht, eine sehr absurde, die ich
auch energisch zurückweise.
Wessen Behauptung weist du gerade zurück?

Vor kurzem ging's noch nur darum, ob "Handgranatenwerfen" Bestandteil
des Schulunterrichts gewesen sei. Siehe oben.

CYA! Matthias
Wolfgang Schwanke
2014-11-03 18:49:00 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Die Bundeswehr veranstaltete seinerzeit Werbeschauen, auf denen
man nicht nur die tolle Technik bewundern sollte, sondern die
Jungs durften auch mal damit spielen. Fahrten mit dem Panzer
und Pistolenschießen seien hier stellvertretend genannt. Da
wurden auch Schulklassen hingeschleppt,
Das hab ich während der ganzen Diskussion im Hinterkopf.
Post by Ronald Konschak
und da gabs auch keine
Frage, welchem Zweck das dienen sollte.
Doch natürlich. Es diente der Anwerbung. Es kamen auch Offiziere in die
Klassen und haben offen für eine Karriere bei der Bundeswehr geworben
(kann sein das gibt es sogar noch, k.A.).
Post by Ronald Konschak
Insofern ist der
moralische Zeigefinger hier mehr als unberechtigt. Er hat wie
immer die Nebenwirkung, daß drei andere Finger auf den Moral-
prediger selbst weisen.
Die Argumentation wäre nur dann zulässig, wenn hier irgendemand diese
Praxis der Bundeswehr befürwortet hätte. Dass ich sie natürlich ebenso
ablehne, bedarf keiner Erwähnung.
Post by Ronald Konschak
Unabhängig von der Gesellschaftsordnung sollte ein Staat, der
sich ein stehendes Heer hält, auch für Nachwuchs sorgen.
Nach der Logik könnte man genauso Bordellbetreiber in Schulen Werbung
machen lassen. Die Prostitution braucht schließlich auch Nachwuchs.
Post by Ronald Konschak
M.E. ist die Behauptung, Kinder würden mit Hilfe einer Attrappe
von Handgranate zu Mördern gemacht, eine sehr absurde,
Das hat so niemand formuliert. Es ist aber so oder so pervers, Kinder
mit Waffen oder Waffenattrappen paramilitärische Übungen machen zu
lassen.
Post by Ronald Konschak
Dieser ganze, von den Westdeutschen zur Schau getragene Pazifis-
mus wird endgültig zur Farce, wenn man das Ergebnis betrachtet.
Alle Westdeutschen haben nicht die gleiche Gesinnung.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Lars Gebauer
2014-11-03 20:03:58 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Ronald Konschak
Unabhängig von der Gesellschaftsordnung sollte ein Staat, der
sich ein stehendes Heer hält, auch für Nachwuchs sorgen.
Eben. Und dann stellt sich folgerichtig die Frage: Welche "Art"
Nachwuchs möchte man denn gerne haben? - Möchte man wirklich nur die
haben, die woanders keine Chance haben und die im Militär die einzige
Chance sehen, überhaupt irgendwo unterzukommen?

Wolfgangs Ansichten laufen genau in diese Richtung und liefern ihm damit
den Grund, alles Militärische abzulehnen. Die perfekte selbsterfüllende
Prophezeihung.
Post by Wolfgang Schwanke
Nach der Logik könnte man genauso Bordellbetreiber in Schulen Werbung
machen lassen. Die Prostitution braucht schließlich auch Nachwuchs.
Das kommt noch, keine Angst.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-fleischhauer-ueber-sexualkunde-und-familienbild-kolumne-a-999645.html
Torsten Mueller
2014-11-04 06:41:58 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Unabhängig von der Gesellschaftsordnung sollte ein Staat, der sich
ein stehendes Heer hält, auch für Nachwuchs sorgen.
Nach der Logik könnte man genauso Bordellbetreiber in Schulen Werbung
machen lassen. Die Prostitution braucht schließlich auch Nachwuchs.
Man läßt zumindest die Schwarzkittel des Christentums in den Schulen die
Trübnis der Irrationalität ungehindert als Licht verkaufen.

T.M.
F.a.l.k-Sch.a.d.e
2014-11-03 09:25:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Post by Bernd Ullrich
Post by Frank Müller
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg,
-------------------------------------------------
Nein
Sinnloses was du schreibst
Angeblich gibbetz bei Olympia heutzutage noch Speerwerfen (Weitwurf
einer Waffe) Ist das deiner Meinung nach militaristisch?
Welche Armee der Welt wirft denn Speere?
bald die deutsche, wenn es so weitergeht!
Post by Matthias Kohrs
Welche nichtmilitärische Verwendungsmöglichkeiten gibt es denn für
Handgranaten?
Fischen!
gunter-kuehne
2014-11-03 11:07:26 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Post by Bernd Ullrich
Post by Frank Müller
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Das war nun mal normal im kalten Krieg,
-------------------------------------------------
Nein
Sinnloses was du schreibst
Angeblich gibbetz bei Olympia heutzutage noch Speerwerfen (Weitwurf
einer Waffe) Ist das deiner Meinung nach militaristisch?
Welche Armee der Welt wirft denn Speere?
Welche nichtmilitärische Verwendungsmöglichkeiten gibt es denn für
Handgranaten?
Werfen Üben.
Schießen ist übrigens auch Militärisch.
Oder?? Wie war das mit Biathlon??.
Im Übrigen musste sich ja die DDR gegen den Westen verteidigen.
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Die selbe Lügerei wie jetzt in der Ukraine.
Alles unter dem Motto: haltet den Dieb er hat mein Messer im Rücken.
MfG
Torsten Mueller
2014-11-03 11:24:32 UTC
Permalink
Post by gunter-kuehne
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Jetzt wird's spannend.

T.M.
Veith
2014-11-03 12:53:07 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by gunter-kuehne
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Jetzt wird's spannend.
Nicht wirklich,
ich habe die Bundeswehrkolonnen ab dem 3. Oktober 1990, 0.00 Uhr, eigenäugig
auf der Autobahn gesehen, "LKW an LKW" und ja, "die gehören eigentlich zu
einer feindlichen Armee".

Eigentlich ging es bereits 1992 mit Kambotscha und 1995 mit der jugoslawischen
Bundesstaat Bosnien weiter. Zwischendurch die "Rettungsaktion" in Albanien.
Aber der eigentliche Tabubruch kam 1999, wo so richtig mitgeballert und die
jugoslawischen LV mit Bomen niedergemacht werden konnte.

Und heute?
Pe" Geil - endlich bald wieder Krieg gegen Rußland!" ter
http://www.DDR-Luftwaffe.de
Torsten Mueller
2014-11-03 13:40:21 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by gunter-kuehne
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Jetzt wird's spannend.
Nicht wirklich, ich habe die Bundeswehrkolonnen ab dem 3. Oktober
1990, 0.00 Uhr, eigenäugig auf der Autobahn gesehen, "LKW an LKW" und
ja, "die gehören eigentlich zu einer feindlichen Armee".
Eigentlich ging es bereits 1992 mit Kambotscha und 1995 mit der
jugoslawischen Bundesstaat Bosnien weiter. Zwischendurch die
"Rettungsaktion" in Albanien. Aber der eigentliche Tabubruch kam 1999,
wo so richtig mitgeballert und die jugoslawischen LV mit Bomen
niedergemacht werden konnte.
Alles komplett irrelevant im Zusammenhang mit der DDR.

T.M.
Veith
2014-11-03 13:52:15 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Alles komplett irrelevant im Zusammenhang mit der DDR.
Siegen per Definition, ist immer noch am Besten, gell?! :-D

Pe" DDR-luftwaffe.de "ter
Torsten Mueller
2014-11-03 14:20:10 UTC
Permalink
Post by Veith
Post by Torsten Mueller
Alles komplett irrelevant im Zusammenhang mit der DDR.
Siegen per Definition, ist immer noch am Besten, gell?! :-D
Ist es so schwer die paar postings im Zusammenhang zu lesen? Herr Kuehne
schrieb:

| Im Übrigen musste sich ja die DDR gegen den Westen verteidigen.
| Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.

Er erweckte damit den Eindruck, die Bundeswehr _sei_ bereits irgendwo
einmarschiert und die DDR habe _deswegen_ vorsorglich
Verteideidigungsmaßnahmen vorbereiten müssen, auch in der Schule durch
Handgranatenattrappenwurf. Das Bedrohungsgefühl [1] ist nicht zu
leugnen, obige Begründung jedoch ist historisch falsch - man kann es
drehen und wenden, wie man will: die Bundeswehr war während der Existenz
der DDR leider nirgends einmarschiert.

T.M.

[1] Es gehört wenig dazu, daß Bewaffnete sich bedroht fühlen.
(Max Frisch, Wilhelm Tell für die Schule)
Veith
2014-11-03 15:58:01 UTC
Permalink
Er erweckte damit den Eindruck, ....
Ja, ist doch am 03.10.1990 beginnend. Die zeitliche Einschränkung brachtest Du. Ich habe auch ex post betrachtet.
Das Bedrohungsgefühl [1] ist nicht zu leugnen, ...
Ist doch ein Wort und wir auf eine Linie.
obige Begründung jedoch ist historisch falsch
Nur bei einer ex ante Betrachtung.
- man kann es drehen und wenden, wie man will: die Bundeswehr
war während der Existenz der DDR leider nirgends
einmarschiert.
Ja,
der klassische Verteidiger kann nicht so lange warten, sondern
muß sich - bei Strafe seines Untergangs - auf sein
Bedrohungsgefühl verlassen.

Was im konkreten Fall sogar berechtigt war.
Pe" DDR-Luftwaffe.de "ter
Lars Gebauer
2014-11-03 16:22:41 UTC
Permalink
Ja, der klassische Verteidiger kann nicht so lange warten, sondern
muß sich - bei Strafe seines Untergangs - auf sein Bedrohungsgefühl
verlassen.
Eigentlich ist es einfach: "Qui desiderat pacem, bellum praeparat."
(Vegetius)
Martin Ebert
2014-11-03 17:50:41 UTC
Permalink
Post by Veith
Er erweckte damit den Eindruck, ....
Ja, ist doch am 03.10.1990 beginnend. Die zeitliche Einschränkung brachtest Du. Ich habe auch ex post betrachtet.
An diesem Tag gab es keine DDR mehr. Übrigens weil das die Mehrheit der
DDR-Bürger wollte.
Post by Veith
Ja,
der klassische Verteidiger kann nicht so lange warten, sondern
muß sich - bei Strafe seines Untergangs - auf sein
Bedrohungsgefühl verlassen.
Was im konkreten Fall sogar berechtigt war.
Nochmal:
Die Mehrheit der DDR-Bürger fühlte sich zu dieser Zeit von der BRD
absolut nicht bedroht. Sie fühlten sich von den bisherigen Machthabern
bedroht und wollten die so schnell wie möglich loswerden.

Das das den bisherigen Machthabern teilweise nicht passte - unbenommen.

Mt
Peter Veith
2014-11-03 18:33:51 UTC
Permalink
Am 03.11.2014 um 18:50 schrieb Martin Ebert:

[Einmarsch der Bundeswehr]
Post by Martin Ebert
Post by Veith
Ja, ist doch am 03.10.1990 beginnend.
An diesem Tag gab es keine DDR mehr. Übrigens weil das die Mehrheit
der DDR-Bürger wollte.
Und, was willst Du mir damit sagen?

Beispiel: "Einmarsch ins Rheinland 1936"
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/aussenpolitik/rheinland-1936.html

Diese Aktion wurde damals im Übrigen als "Rheinlandbefreiung" bezeichnet
und wurde selbstverständlich von der deutschen Bevölkerung begrüßt.
Post by Martin Ebert
[DDR-Bürger] fühlten sich von den bisherigen
Machthabern bedroht und wollten die so schnell wie möglich
loswerden.
Ahhh, die Bundeswehr als "Befreier". Du bist (wenn auch nur ein
kleinwenig) der Geschichtsschreibung voraus.

Du solltest Dir die Urheberrechte sichern. Gerald hatte auch schon *den*
"Schießbefehl", sogar in dieser NG damit argumentiert und erst Jahre
später hat jemand anderes damit Geld gemacht. Das soll Dir nicht passieren!

Veith
--
"There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich
class, that’s making war, and we’re winning" (Warren Buffett)
http://www.DDR-Luftwaffe.de
Martin Ebert
2014-11-03 19:00:52 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
[Einmarsch der Bundeswehr]
Post by Martin Ebert
[DDR-Bürger] fühlten sich von den bisherigen
Machthabern bedroht und wollten die so schnell wie möglich
loswerden.
Ahhh, die Bundeswehr als "Befreier". Du bist (wenn auch nur ein
kleinwenig) der Geschichtsschreibung voraus.
Nein, das war schlicht so. Also das, was ich schrieb.

Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen. Es mag sein, dass da
irgend eine Kolonne fuhr, das will ich gar nicht bestreiten.

Aber nun einen Einmarsch der Bundeswehr herbeizuphantasieren - das hat was.

Mt
Peter Veith
2014-11-03 19:56:55 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Mmmhh, solange die Westgruppe in Ostdeutschland war, waren die
einmarschierten Teile der Bundeswehr nicht der NATO unterstellt, vgl.
Art. 5 Abs. 3 2+4-Vertrag. Es müßte sich um die damaligen
Heimatschutzbrigaden (Territorialarmee) gehandelt haben. Daß das aber
für "Bundeswehr" schnurz ist, ist klar, oder?
Post by Martin Ebert
Aber nun einen Einmarsch der Bundeswehr herbeizuphantasieren - das hat was.
Ist seit dem 03.10.1990 auf dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages
bezeichneten Gebiet Bundeswehr stationiert oder nicht? Vorsorglich: Wenn
du jetzt verneinst, machst Du Dich lächerlich.

Veith
--
Lieber Reich ins Heim, als heim ins Reich!
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
Martin Ebert
2014-11-03 23:30:01 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Martin Ebert
Aber nun einen Einmarsch der Bundeswehr herbeizuphantasieren - das hat was.
Ist seit dem 03.10.1990 auf dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages
bezeichneten Gebiet Bundeswehr stationiert oder nicht? Vorsorglich: Wenn
du jetzt verneinst, machst Du Dich lächerlich.
Mann, man, man ...
Spielen wir hier Kindergeburtstag?

Die BW hat die NVA übernommen. Ihr habt euch umgezogen. Und in
jeder (?) Kaserne gab es einen echten BW-Offizier, der ein wenig auf
euch aufpasste.

Mt
Uwe Schickedanz
2014-11-03 20:04:23 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.

Alos nochmal: niemand hat den Russen irgendwann zugesichert, daß sich
die Nato nicht bis an ihre Grenzen ausbreiten würde. Wer anderes
behauptet, Behauptungen nachmacht oder in Gehör bringt wird bestraft.

Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
gunter kuehne
2014-11-03 20:58:29 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.
Alos nochmal: niemand hat den Russen irgendwann zugesichert, daß sich
die Nato nicht bis an ihre Grenzen ausbreiten würde. Wer anderes
behauptet, Behauptungen nachmacht oder in Gehör bringt wird bestraft.
Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.
Gruß Uwe
Schewardnadse ist kein Russe.
Bestimmt deswegen :(
Peter Veith
2014-11-03 21:14:03 UTC
Permalink
Post by gunter kuehne
Post by Uwe Schickedanz
Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.
Schewardnadse ist kein Russe.
Hüstel ... "war" ... ebensowenig wie Stalin.

Veith
--
Propaganda ist einfach ein Zurechtrücken des Blickwinkels (Iron Skys)
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
Uwe Schickedanz
2014-11-03 21:24:00 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by gunter kuehne
Post by Uwe Schickedanz
Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.
Schewardnadse ist kein Russe.
Hüstel ... "war" ... ebensowenig wie Stalin.
Und Chrustschow...

Meinst Du _wirklich_, ich wüßte dies nicht?


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
gunter-kuehne
2014-11-04 01:22:28 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Peter Veith
Post by gunter kuehne
Post by Uwe Schickedanz
Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.
Schewardnadse ist kein Russe.
Hüstel ... "war" ... ebensowenig wie Stalin.
Und Chrustschow...
Meinst Du _wirklich_, ich wüßte dies nicht?
Gruß Uwe
Warum schreibst du das dann??
Uwe Schickedanz
2014-11-03 21:23:05 UTC
Permalink
Post by gunter kuehne
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.
Alos nochmal: niemand hat den Russen irgendwann zugesichert, daß sich
die Nato nicht bis an ihre Grenzen ausbreiten würde. Wer anderes
behauptet, Behauptungen nachmacht oder in Gehör bringt wird bestraft.
Der Schewardnadse hat sich damals bestimmt einfach nur verhört, der
alte senile dumme Russe.
Gruß Uwe
Schewardnadse ist kein Russe.
_Wir_ wissen das. Dem Wessi sind alles Russen.


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Martin Ebert
2014-11-03 23:39:16 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.
Halt. Wollen wir es genau oder wollen wir polemisieren?

Also von vorn:
Der 2+4-Vertrag legt fest, dass bis zum Abzug der sowjetischen Truppen
keine NATO-Truppen fest auf ostdeutschem Gebiet stationiert werden
durften. Darüber hinaus dürfen auf Dauer in Ostdeutschland keine
Kernwaffenträger stationiert werden.

So - das ist der Fakt. Darf nachgelesen werden.

Mit Polen oder Estland hat das nichts zu tun, kann das nichts zu tun
haben: Die waren nicht Gegenstand des Vertrags.

Wenn nun behauptet wird, dass die USA der UdSSR weiteres zugesagt
hätten, dann ist die Nachfrage erlaubt warum Herr Gorbatschow das nicht
vertraglich festgenagelt hat. Denn das ist staatsrechtlich so üblich.
Ein "aber wir haben mal gesprochen" zählt da nicht. Und das wissen auch
alle. Na gut, Du nicht.

Ende des Kapitels.

Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf. Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.

Mt
gunter-kuehne
2014-11-04 01:30:27 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.
Halt. Wollen wir es genau oder wollen wir polemisieren?
Der 2+4-Vertrag legt fest, dass bis zum Abzug der sowjetischen Truppen
keine NATO-Truppen fest auf ostdeutschem Gebiet stationiert werden
durften. Darüber hinaus dürfen auf Dauer in Ostdeutschland keine
Kernwaffenträger stationiert werden.
So - das ist der Fakt. Darf nachgelesen werden.
Die Formulierung bis zur Oder Neiße grenze war also nur ein Spaß .
ach soo.
Post by Martin Ebert
Mit Polen oder Estland hat das nichts zu tun, kann das nichts zu tun
haben: Die waren nicht Gegenstand des Vertrags.
Logisch die haben ja mit Oder oder Neiße nichts am Hut.
Post by Martin Ebert
Wenn nun behauptet wird, dass die USA der UdSSR weiteres zugesagt
hätten, dann ist die Nachfrage erlaubt warum Herr Gorbatschow das nicht
vertraglich festgenagelt hat. Denn das ist staatsrechtlich so üblich.
Ein "aber wir haben mal gesprochen" zählt da nicht. Und das wissen auch
alle. Na gut, Du nicht.
Ende des Kapitels.
Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf. Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.
Mt
Trotzdem egal wie bleibt es Fakt, das sich die NATO ausdehnt und nicht
die Russen.
( es ist völlig Unerheblich aus welchen Gründen.)

MfG
Ronald Konschak
2014-11-04 04:54:31 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf.
Die NATO-Osterweiterung ist ein Fakt, der beim Blick auf die
Landkarte leicht nachvollziehbar ist. Daß die Staaten einen
Aufnahmeantrag stellen, gehört zum Ritual, viel interessanter
ist die Willensbildung im Vorfeld. Gut, in Polen war nicht
viel Willen zu bilden, die hassen die Russen seit Iwan IV.
Der NATO-Beitritt der baltischen Staaten erfolgte noch unter
dem Eindruck des sog. Krieges gegen den Terror. Eine
Bedrohung durch Rußland stand da nicht im Vordergrund, man
war da noch der Meinung, daß Rußland bald in sich selbst
zusammenfallen würde. Umso größer war die Überraschung über
Rußlands harsche Reaktion auf Saakaschwilis abenteuerliche
Politik. Da haben sich die USA den falschen Ziehsohn gesucht,
oder sie haben vergessen ihm zu sagen, daß es Beistand erst
_nach_ dem Beitritt zur NATO gibt.

Es sollte auch beachtet werden, daß die baltischen Staaten
aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur notorisch klamm sind. Der
plötzliche Aufschwung vor dem NATO-Beitritts läßt vermuten,
daß da ein Kuhhandel stattgefunden hat. Na, lange hat er ja
nicht gehalten, der Aufschwung. Den braucht man auch nicht
mehr, wenn man die Militärstützpunkte einmal hat.
Post by Martin Ebert
Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.
Dort herrscht in der politischen Führung offenbar eine Hysterie,
und die ist selbst verschuldet. Speziell die litauische
Präsidentin muß sich fragen lassen, ob sie sich den Zorn der
Russen nicht durch ihre Politik zugezogen hat. Ihre teils
absurden Äußerungen und Panikmache im Zuge der Ukraine-Krise
lassen nicht gerade auf staatsmännische Qualifikation schließen,
eher auf eine strenge Abhängigkeit von westlicher Kredit-Gnade.

Ronald.
--
“Pardon us for our country’s existence in the middle of your military bases”

(Sergej Lawrow, russischer Außenminister, vor der UN-Vollversammlung)
Martin Ebert
2014-11-04 18:43:22 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Martin Ebert
Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf.
Die NATO-Osterweiterung ist ein Fakt, der beim Blick auf die
Landkarte leicht nachvollziehbar ist. Daß die Staaten einen
Aufnahmeantrag stellen, gehört zum Ritual, viel interessanter
ist die Willensbildung im Vorfeld. Gut, in Polen war nicht
viel Willen zu bilden, die hassen die Russen seit Iwan IV.
Und das gilt auch für die Balten.
Post by Ronald Konschak
Der NATO-Beitritt der baltischen Staaten erfolgte noch unter
dem Eindruck des sog. Krieges gegen den Terror.
Ach komm. Genau die gleiche Orientierung/Motivation wie Polen. -
Und das macht ja alles so kompliziert: Ein *Teil* der Ukraine auch.

Russland hatte und hat an diesem wirklich wesentlichen Punkt nichts
entgegenzusetzen.
Post by Ronald Konschak
Es sollte auch beachtet werden, daß die baltischen Staaten
aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur notorisch klamm sind. Der
plötzliche Aufschwung vor dem NATO-Beitritts läßt vermuten,
... das der Beitritt zur EU dafür sorgte.

Ja mei: Ist das denn verwerflich?
Niemand hat zwei Leben, also für das Leben von morgen zu leiden ist da
nicht der beste Plan.

Man kann es nun wirklich niemandem übel nehmen, dass er gut leben
möchte: Russland hatte und hat keinen konkurrierenden Entwurf.
Post by Ronald Konschak
Post by Martin Ebert
Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.
Dort herrscht in der politischen Führung offenbar eine Hysterie,
und die ist selbst verschuldet.
Ich stimme Dir zu.
Post by Ronald Konschak
Speziell die litauische
Präsidentin muß sich fragen lassen, ob sie sich den Zorn der
Russen nicht durch ihre Politik zugezogen hat.
Ach - Du meinst gar nicht Russland? Oha.

Bedauerlicherweise besteht das Problem, dass Russland gezeigt hat, Zorn
auch militärisch ausleben zu wollen. Von "meinst Du, die Russen wollen
Krieg" ist nicht mehr viel übrig, jedenfalls aus Sicht der Anrainer.

Aber es ist noch deutlich komplexer:
Bedauerlicherweise haben die baltischen Staaten ihre Mitbürger
russischer Sprache wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Und das geht gar
nicht. Bürger ist Bürger. Ohne Abstufungen.

Mt
Bernd Ullrich
2014-11-04 18:55:11 UTC
Permalink
Am 04.11.2014 um 19:43 schrieb Martin Ebert:
[...]
Post by Martin Ebert
Bedauerlicherweise besteht das Problem, dass Russland gezeigt hat, Zorn
auch militärisch ausleben zu wollen. Von "meinst Du, die Russen wollen
Krieg" ist nicht mehr viel übrig, jedenfalls aus Sicht der Anrainer.
Die Anrainer haben gemacht...folgendes

(...)
Post by Martin Ebert
Bedauerlicherweise haben die baltischen Staaten ihre Mitbürger
russischer Sprache wie Bürger zweiter Klasse behandelt.
Die haben damit provoziert und ihre Machtgelüste über die Bürger
"Zweiter Klasse" ausgelebt.
Post by Martin Ebert
Und das geht gar
nicht. Bürger ist Bürger. Ohne Abstufungen.
BU
Uwe Schickedanz
2014-11-04 13:18:21 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen.
Wir wissen ja nun, daß das mehr ein Lippenbekenntnis war.
"Niemand hat die Absicht, irgendwo NATO-Truppen zu stationieren." -
ach nee, falscher Film.
Halt. Wollen wir es genau oder wollen wir polemisieren?
Der 2+4-Vertrag legt fest, dass bis zum Abzug der sowjetischen Truppen
keine NATO-Truppen fest auf ostdeutschem Gebiet stationiert werden
durften. Darüber hinaus dürfen auf Dauer in Ostdeutschland keine
Kernwaffenträger stationiert werden.
So - das ist der Fakt. Darf nachgelesen werden.
Mit Polen oder Estland hat das nichts zu tun, kann das nichts zu tun
haben: Die waren nicht Gegenstand des Vertrags.
Wenn nun behauptet wird, dass die USA der UdSSR weiteres zugesagt
hätten, dann ist die Nachfrage erlaubt warum Herr Gorbatschow das nicht
vertraglich festgenagelt hat. Denn das ist staatsrechtlich so üblich.
Ein "aber wir haben mal gesprochen" zählt da nicht. Und das wissen auch
alle. Na gut, Du nicht.
Das ist soweit richtig. Das, was nicht zählt, hat etwas mit Vertrauen
und Redlichkeit zu tun. (Sicher wirst Du an dieser Stelle einwenden,
daß es sich ja um Politiker handelt.)
Post by Martin Ebert
Ende des Kapitels.
Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf.
Hast Du mal auf eine Weltkarte geschaut?
Post by Martin Ebert
Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.
Rußland hat in all den Jahren immer wieder Angebote zu einer echten
Partnerschaft an den Westen gemacht. Die würden nicht nur nicht
wahrgenommen, sondern es wurde versucht, den Russen hinterum eins
auszuwischen, siehe Raketenabwehr. Daß sie nun offenbar zu dem Schluß
gekommen sind, daß mit dem Westen nichts anzufangen ist, kann man
ihnen eigentlich nicht verübeln.


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Martin Ebert
2014-11-04 19:11:12 UTC
Permalink
[Ausführungen zu 2+4 und der Staatsrechtslage]
Post by Uwe Schickedanz
Das ist soweit richtig. Das, was nicht zählt, hat etwas mit Vertrauen
und Redlichkeit zu tun. (Sicher wirst Du an dieser Stelle einwenden,
daß es sich ja um Politiker handelt.)
Diplomaten - um genau zu sein.

Natürlich war jedem klar, dass im Staatsrecht Handschläge und blaue
Augenaufschläge nicht zählen: Warum sonst gibt es 2+4 mit ziemlich
vielen ziemlich interessanten Protokollerklärungen? Warum gibt es
Zusicherungen an mehrere dritte Staaten?

Und beispielsweise war der UdSSR wichtig, dass die Gräber und
Gedenkstätten in Ostdeutschland erhalten sowie gepflegt werden, schick
in einem anderen Vertrag geregelt.

Die Schlussfolgerung kann nur sein: Der UdSSR war es *nicht* wichtig, ob
weitere Staaten der NATO beitreten.

Das mag das heutige Russland nun bedauernswert finden - aber so ist die
Lage.

Mach' Dir nichts vor:
Der langfristig wirkende GAU ist die Okkupation der Krim.

Die Ukraine ist derart klamm, dass das viel lockerer gegangen wäre.
Kriegskasse auf - Laden abkaufen, damit gleichzeitig Signal an Anrainer
"mit uns geht was". Beispielsweise wäre Estland mit seiner russischen
Minderheit in ziemliche Probleme gekommen.

Russland wählte den anderen Weg.
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Eins noch: Mir erscheint die Behauptung vermessen, dass die NATO sich
ausweite und Russland einkreise. Mir ist eher so als ob alle diese
Länder das so wollten, Aufnahmeanträge stellten uswusf.
Hast Du mal auf eine Weltkarte geschaut?
Da sehe ich, dass Russland offensichtlich wirtschaftlich und zivil für
die Anrainer völlig unattraktiv ist.
Post by Uwe Schickedanz
Post by Martin Ebert
Und Russland hat
mit neuerer Politik wohl dafür gesorgt, dass die letzten Zweifler in
diesen Ländern sehr leise geworden sind.
Rußland hat in all den Jahren immer wieder Angebote zu einer echten
Partnerschaft an den Westen gemacht. Die würden nicht nur nicht
wahrgenommen, sondern es wurde versucht, den Russen hinterum eins
auszuwischen, siehe Raketenabwehr.
Bei diesem geplanten Abwehrschirm pumpt Russland eher halbherzig: Deren
russisches globales Passivradar war einige Jahre ziemlich danieder,
allerdings sind die Primärstrahler seit einigen Jahren wieder am Start.

Ein anderer Aspekt ist viel interessanter:
Die OZE-Vereinbarungen führten dazu, dass in Europa mangels Masse ein
Landkrieg derzeit nicht vorstellbar ist. Das ist der ganz entscheidende
Unterschied zu 1989. [¹]

Darüber hinaus ist Russland militärisch fast schon überdehnt: Die
Krim-Aktion war eine Okkupation strikt nach dem Lehrbuch. Ich wies vor
Monaten darauf hin. Russland war aber nicht in der Lage, die gleiche
militärische Operation parallel im Donbass durchzuführen: Hätten sie das
gekommt, wären uns 4.000 Tote und eine Million Flüchtlinge erspart
geblieben.

Auch die derzeit hysterisch geführten Diskussionen über die russischen
Fernbomberflüge muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden: Mal ganz
abgesehen davon, dass Russland selbstverständlich über internationalem
Territorium fliegen darf ist es wichtig eines zu wissen:

Es gibt in Bezug auf die Schlagkraft keinen Aufwuchs, ganz im Gegenteil:
Die Fernbomberflotte (und nicht nur die) ist am Rande der Zyklen. Kein
Aufwuchs, Russland schafft es nicht einmal, die Abgänge mit neuen
Flugzeugen zu kompensieren.

Willkommen im Club, möchte ich grinsend sagen: Das kennt man ja auch von
der eigenen Luftwaffe.

[¹] Komplett platthauen geht natürlich immer. Aber dann sind beide
platt. Keine reale Option.

Mt

Bernd Ullrich
2014-11-03 20:36:52 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Peter Veith
[Einmarsch der Bundeswehr]
Post by Martin Ebert
[DDR-Bürger] fühlten sich von den bisherigen
Machthabern bedroht und wollten die so schnell wie möglich
loswerden.
Ahhh, die Bundeswehr als "Befreier". Du bist (wenn auch nur ein
kleinwenig) der Geschichtsschreibung voraus.
Nein, das war schlicht so. Also das, was ich schrieb.
Im Übrigen ist keine Bundeswehr einmarschiert: Ständige Stationierung
von NATO-Truppen war nach 2+4 ausgeschlossen. Es mag sein, dass da
irgend eine Kolonne fuhr, das will ich gar nicht bestreiten.
Aber nun einen Einmarsch der Bundeswehr herbeizuphantasieren - das hat was.
Durschmarsch...

http://www.derwesten.de/panorama/bundeswehr-verteidigt-werbung-fuer-minderjaehrige-auf-bravo-de-id9680998.html
"Minderjährige werden beim Bund auch an der Waffe ausgebildetTatsächlich
ist Deutschland eines der wenigen Länder in der EU, dass Jugendlichen
bereits nach ihrem 17. Geburtstag gestattet, freiwillig und mit
Einverständniserklärung der Eltern bei der Bundeswehr einzutreten. Laut
aktuellen Zahlen melden sich rund 1000 Unter-18-Jährige jedes Jahr beim
Bund und werden auch an der Waffe ausgebil

Bundeswehr verteidigt Werbung für Minderjährige auf Bravo.de | WAZ.de -
Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/panorama/bundeswehr-verteidigt-werbung-fuer-minderjaehrige-auf-bravo-de-id9680998.html#plx1316670862"

BU
Torsten Mueller
2014-11-04 06:17:32 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Aber nun einen Einmarsch der Bundeswehr herbeizuphantasieren - das hat was.
Die Bundeswehr ... allein technisch ... pfff, wie denn?

T.M.
gunter kuehne
2014-11-03 18:09:34 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by Torsten Mueller
Post by gunter-kuehne
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Jetzt wird's spannend.
Nicht wirklich, ich habe die Bundeswehrkolonnen ab dem 3. Oktober
1990, 0.00 Uhr, eigenäugig auf der Autobahn gesehen, "LKW an LKW" und
ja, "die gehören eigentlich zu einer feindlichen Armee".
Eigentlich ging es bereits 1992 mit Kambotscha und 1995 mit der
jugoslawischen Bundesstaat Bosnien weiter. Zwischendurch die
"Rettungsaktion" in Albanien. Aber der eigentliche Tabubruch kam 1999,
wo so richtig mitgeballert und die jugoslawischen LV mit Bomen
niedergemacht werden konnte.
Alles komplett irrelevant im Zusammenhang mit der DDR.
T.M.
Moment Mal:)
Die BRD existiert noch.
Es wurde auch zur Begründung des Wehrunterrichts immer die These
verbreitet, daß der Imperialismus sofort aggressiv andere angreifen
würde, wen wir nicht dagegen gewappnet sind.
Ergebnis:
DDR weg, BRD greift Andere mit an.
Womit bewiesen ist das die Anschauungen der DDR richtig waren.
Wer ist nun der Aggressive ??

Alles unter dem Motto;:
Erstens kommt es Anders als man 2. Denkt.

MfG
Torsten Mueller
2014-11-04 06:37:28 UTC
Permalink
Die BRD existiert noch. Es wurde auch zur Begründung des
Wehrunterrichts immer die These verbreitet, daß der Imperialismus
sofort aggressiv andere angreifen würde, wen wir nicht dagegen
gewappnet sind. Ergebnis: DDR weg, BRD greift Andere mit an. Womit
bewiesen ist das die Anschauungen der DDR richtig waren. Wer ist nun
der Aggressive ??
Ich weiß nicht so richtig, ob das lustig sein soll. Die Aufstellung
eines Konjunktivs ist jedenfalls noch kein Beweis für garnüscht. Diese
Art von Beweisführung mag heute legitim scheinen, 50 Jahre BILD-Zeitung
hinterlassen eben ihre Spuren - sie wird dadurch aber nicht richtiger,
sondern führt letztendlich nur zur Aufweichung von Logik mit dem
Ergebnis heute üblichen, allgemeinen und weit verbreiteten Geschwafels.
Das Entsetzen wäre groß, würde jemand behaupten, die NVA sei irgendwo
einmarschiert, ... also sie habe ja schließlich können, und das sei ja
schließlich Beweis genug.

T.M.
Martin Funder
2014-11-03 19:55:40 UTC
Permalink
Post by Veith
Post by Torsten Mueller
Post by gunter-kuehne
Wer ist den woanders einmarschiert. Die DDR oder Die BRD.
Jetzt wird's spannend.
Nicht wirklich,
ich habe die Bundeswehrkolonnen ab dem 3. Oktober 1990, 0.00 Uhr, eigenäugig
auf der Autobahn gesehen, "LKW an LKW" und ja, "die gehören eigentlich zu
einer feindlichen Armee".
zu dem zeitpunkt gab es keine ddr mehr und ihr ehemaliges staatsgebiet
gehörte der brd. sie ist also nicht woanders einmarschiert, sondern hat
sich auf ihrem eigenen staatsgebiet bewegt.

mfg, martin
Torsten Mueller
2014-11-02 10:24:13 UTC
Permalink
Der Vorwurf an die DDR lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht
-, dass der Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Ich seh das nicht so. Der Wehrkundeunterricht war ein Instrument im
vorangeschrittenen Kalten Krieg, Jugendliche auf die historischen
Gegebenheiten vorzubereiten, in die sie hineinwachsen. Ich halte das
prinzipiell nicht einmal für falsch, so skurril man das heute als
bundesdeutsch-europäische Wohlstandsmade sieht. Die jahrzehntelange
Konfrontation der beiden Systeme mit ihren mehrfach überhöhten
Vernichtungspotentialen ist ja heute kaum mehr begreifbar. Der
Wehrkundeunterricht, den ich hatte, warf einen vergleichsweise
bescheidenen (eine Stunde in zwei Wochen!) und nüchternen Blick darauf,
selbstverständlich einen gefärbten, was willste erwarten? Die Frage mag
gestellt werden, warum das nicht quasi außenpolitischer Teil des
Staatsbürgerkundeunterrichts sein konnte, warum es also ein zweites Fach
mit klarem Wehr-Bezug geben mußte.

"militaristisch" ist ein falsches Wort.

Als Militarismus wird die Dominanz militärischer Wertvorstellungen und
Interessen in der Politik und im gesellschaftlichen Leben bezeichnet,
[...] (Wikipedia)

Die Gesellschaft der DDR war in einiger Hinsicht militarisiert, aber
nicht militaristisch, auch der Wehrkundeunterricht nicht, nicht einmal
das Wehrlager in der 9.Klasse. Man wirft heute leicht diese Begriffe
durcheinander, vor allem aus westlicher Sicht.

T.M.
Lars Gebauer
2014-11-02 11:52:31 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Mir fällt übrigens auf, dass deine Rhetorik sich in Richtung
der Wehrdienstverweigerungs-Gewissenprüfungen bewegt :).
Es gibt viele Gründe, den Wehrdienst zu verweigern
Es geht drum, dass du dieselbe inquisitorische Rhetorik mit künstlich
herbeiphantasierten Dilemmas draufhast, als ob solche Konstrukte
irgendein Argument wären.
Welche "künstlichen Dilemmas" habe ich herbeiphantasiert?
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Deine Dogmatik hingegen, Militärs als Menschen 2. oder gar 3. Klasse
anzusehen und Dich selbst als ethischen Übermenschen zu präsentieren
*ist* einfach nur widerlich und ekelerrregend.
Strohmann. Von den Menschen war überhaupt keine Rede, sondern von der
Institution.
Plumpe Ausrede. Die Institution wird nmaßgeblich von Menschen geformt
und getragen.
Post by Wolfgang Schwanke
Ausgangspunkt war die Forderung, dieser Institution keinen
Raum im zivilen Leben einzuräumen. Weil wenn man das doch tut, ist das
militaristisch, und das ist nicht schön(tm). Der Vorwurf an die DDR
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war. Du hast versucht, ihn als "ganz
normal" darzustellen, aber das ist dir nicht so richtig gelingen.
Kein Wunder. Das habe ich nämlich gar nicht versucht. Im Gegenteil. Ich
schrieb:

| Mal grundsätzlich kann es gar nicht verkehrt sein, in das
| Verhältnis zu Waffen etwas mehr Rationalität zu bringen.

Das ist fast das genaue Gegenteil von dem, was Du behauptest.
Post by Wolfgang Schwanke
Stattdessen gehst du nun zu Beschimpfungen über, relativ genretypisch.
Du gehst zu Lügen über. Das halte ich ebenfalls für genretypisch.
Wolfgang Schwanke
2014-11-02 13:54:53 UTC
Permalink
Post by Lars Gebauer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Lars Gebauer
Deine Dogmatik hingegen, Militärs als Menschen 2. oder gar 3. Klasse
anzusehen und Dich selbst als ethischen Übermenschen zu präsentieren
*ist* einfach nur widerlich und ekelerrregend.
Strohmann. Von den Menschen war überhaupt keine Rede, sondern von der
Institution.
Plumpe Ausrede. Die Institution wird nmaßgeblich von Menschen geformt
und getragen.
Auf welche Art darf man denn Ablehnung gegenüber einer Institution
ausdrücken, ohne dass du diesen Vorwurf erhebst?
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
kaiammon
2014-11-02 16:54:35 UTC
Permalink
Am 01.11.2014, 22:33 Uhr, schrieb Wolfgang Schwanke <***@sig.nature>:

Der Vorwurf an die DDR
Post by Wolfgang Schwanke
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Bei uns - wir waren wimre der erste Jahrgang an der Penne, der in den =

Genu=C3=9F dieses "Unterrichts" kam - f=C3=BChrte diesen ein Hptm. Krieg=
durch. Der =

(er hie=C3=9F wirklich so) erz=C3=A4hlte st=C3=A4ndig was _vom KSZE, dan=
ach gefragt, was =

das denn sei, antwortete er, das sei eine englische Abk=C3=BCrzung. Das =
waren =

schon Spezialisten.
Martin Ebert
2014-11-02 17:45:35 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Der Vorwurf an die DDR
Post by Wolfgang Schwanke
lautet - meiner Meinung nach absolut zu Recht -, dass der
Wehrkundeunterricht militaristisch war.
Bei uns - wir waren wimre der erste Jahrgang an der Penne, der in den
Genuß dieses "Unterrichts" kam - führte diesen ein Hptm. Krieg durch.
Der (er hieß wirklich so) erzählte ständig was _vom KSZE, danach
gefragt, was das denn sei, antwortete er, das sei eine englische
Abkürzung. Das waren schon Spezialisten.
Auch bei der NVA herrschte Personalmangel. Sonst hätten die nicht mit
Gewalt nach Offizierskandidaten suchen müssen. Da dürfte man die
Offiziere in die Schulen geschickt haben, die am ehesten entbehrlich
waren. Es ist auch kein Geheimnis, dass es (auch) Offiziere gab, die zu
dumm waren einen Eimer Wasser umzuschubsen.

Einerseits dienten die vormilitärische Ausbildung und insbesondere die
GST mit den GST-Lagern und Tagesausbildungen während der Lehrzeit ganz
klar eben diesem: Der vormilitärischen Ausbildung.

Wie immer in der DDR klaffte zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine
erhebliche Lücke. Ich war ja Ausbilder beim Barras. Und darf aus erster
Hand berichten: Wir fingen bei null an. Die Vorkenntnisse waren
marginal. Man hätte das [vormilitärische Ausbildung] alles auch sein
lassen können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.

Mt
Ronald Konschak
2014-11-02 20:03:36 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Wie immer in der DDR klaffte zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine
erhebliche Lücke. Ich war ja Ausbilder beim Barras. Und darf aus erster
Hand berichten: Wir fingen bei null an. Die Vorkenntnisse waren
marginal. Man hätte das [vormilitärische Ausbildung] alles auch sein
lassen können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.
Aha, deswegen haben sie mich wohl als Funker genommen, weil
die Laufbahnausbildung Tastfunk bei der GST völlig für'n
Arsch war.

Ronald.
--
“Pardon us for our country’s existence in the middle of your military bases”

(Sergej Lawrow, russischer Außenminister, vor der UN-Vollversammlung)
Uwe Schickedanz
2014-11-02 20:14:07 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Martin Ebert
Wie immer in der DDR klaffte zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine
erhebliche Lücke. Ich war ja Ausbilder beim Barras. Und darf aus erster
Hand berichten: Wir fingen bei null an. Die Vorkenntnisse waren
marginal. Man hätte das [vormilitärische Ausbildung] alles auch sein
lassen können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.
Aha, deswegen haben sie mich wohl als Funker genommen, weil
die Laufbahnausbildung Tastfunk bei der GST völlig für'n
Arsch war.
Es wird wie immer solche und solche gegeben haben. MKF haben die
meisten doch auch nur wegen der kostenlosen Fahrerlaubnis gemacht.
Denen dürfte das militärische am kraftfahren wietestgehend schnuppe
gewesen sein.



Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Frank Müller
2014-11-02 20:43:37 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Einerseits dienten die vormilitärische Ausbildung und insbesondere die
GST mit den GST-Lagern und Tagesausbildungen während der Lehrzeit ganz
klar eben diesem: Der vormilitärischen Ausbildung.
In der Lehre hatte das für unsere Klasse nur einen Zweck:
billig (für 75 Mark) den Führerschein Klasse CE machen.

Frank
Martin Ebert
2014-11-02 21:21:44 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Post by Martin Ebert
Einerseits dienten die vormilitärische Ausbildung und insbesondere die
GST mit den GST-Lagern und Tagesausbildungen während der Lehrzeit ganz
klar eben diesem: Der vormilitärischen Ausbildung.
billig (für 75 Mark) den Führerschein Klasse CE machen.
Es war aber auch klar, dass da die Laufbahn festgelegt wurde. So viele
LKW hatte die NVA nun wirklich nicht: Der Weg wäre der eines Muckers
gewesen. Also hinter einem Panzer herrennen war nicht so mein Traum. Ich
beschloss also, dass Funker es sein könnte: Schön warm im Bunker.

So ähnlich kam es dann ja auch.

Mt
Frank Müller
2014-11-02 22:26:29 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Frank Müller
Post by Martin Ebert
Einerseits dienten die vormilitärische Ausbildung und insbesondere die
GST mit den GST-Lagern und Tagesausbildungen während der Lehrzeit ganz
klar eben diesem: Der vormilitärischen Ausbildung.
billig (für 75 Mark) den Führerschein Klasse CE machen.
Es war aber auch klar, dass da die Laufbahn festgelegt wurde. So viele
LKW hatte die NVA nun wirklich nicht: Der Weg wäre der eines Muckers
gewesen. Also hinter einem Panzer herrennen war nicht so mein Traum. Ich
beschloss also, dass Funker es sein könnte: Schön warm im Bunker.
Funker wollte ich nicht, weil ich das mit dem Tastfunk nie in meinen Kopf
bekommen habe.
Bei mir kam aber da die Wende dazwischen, so daß ich 1992 zur Bundeswehr
kam, und da in ein Transportbataillon. Panzer hatten wir da keine...

Frank
Peter Veith
2014-11-02 19:14:16 UTC
Permalink
Post by Lars Gebauer
Dann mangelt es an Phantasie. Tip: "Gott schuf die Menschen. Mr. Colt
machte sie gleich."
Deshalb auch Peacemaker genannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Colt_%E2%80%9EPeacemaker%E2%80%9C

Ve"Jedes Mittel definiert sich ausschließlich über seinen Zweck!"ith
--
"Der Westen hat, und das ist ein so alter Trick, die Moral eingeführt,
um über Politik nicht reden zu müssen." (ronald m. schernikau)
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Uwe Schickedanz
2014-11-01 22:00:41 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Ganz sicher hatte die Wahl eines militärischen Gegenstandes einen
ebensolchen Hintergrund, und zwar vermutlich den, daß die Schüler
schon mal an Gewicht und Form einer echten Handgranate gewöhnt werden
sollten, doch muß man das korrekt darstellen.
Niemand sagt irgendwas anderes,
Doch, in dem verlinkten Artikel war von Handgranatenwurf im Tarnanzug
die Rede. Was würdest Du Dir darunter vorstellen, wenn Du die
tatsächlichen Vorgänge nicht kennst?
Post by Wolfgang Schwanke
aber das ist doch schon schlimm genug.
Das schrieb ich bereits - in dem von Dir gesnipten Teil.


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Wolfgang Schwanke
2014-11-02 07:45:54 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Ganz sicher hatte die Wahl eines militärischen Gegenstandes einen
ebensolchen Hintergrund, und zwar vermutlich den, daß die Schüler
schon mal an Gewicht und Form einer echten Handgranate gewöhnt werden
sollten, doch muß man das korrekt darstellen.
Niemand sagt irgendwas anderes,
Doch, in dem verlinkten Artikel war von Handgranatenwurf im Tarnanzug
die Rede. Was würdest Du Dir darunter vorstellen, wenn Du die
tatsächlichen Vorgänge nicht kennst?
Ich finde es vor allem schockierend, dass Kinder mit nachgemachten
Handgranaten üben sollten. Was sie dabei für Kleidung anhatten, wäre
mir ehrlich gesagt egal.

Ich weiß es gab ein Fach "Wehrkunde", aber diese Werferei klingt eher
nach Sport. In welchem Fach fand die denn statt?
Post by Uwe Schickedanz
Post by Wolfgang Schwanke
aber das ist doch schon schlimm genug.
Das schrieb ich bereits - in dem von Dir gesnipten Teil.
Die Einführung des Wehrkundeunterrichts wurde damals übrigens von den
Westmedien ziemlich breit thematisiert. Ich kann mich an Detatils
leider nicht erinnern, aber die Berichterstattung wird damals von
besserer Qualität gewesen sein als heute.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Matthias Kohrs
2014-11-02 08:10:34 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Die Einführung des Wehrkundeunterrichts wurde damals übrigens von den
Westmedien ziemlich breit thematisiert. Ich kann mich an Detatils
leider nicht erinnern, aber die Berichterstattung wird damals von
besserer Qualität gewesen sein als heute.
In der Regel reichte die reine Erwähnung dieses Umstandes für
ausreichendes Stirnrunzeln und ein Obelix-mässiges "Die spinnen, die
DDRler. Zum Glück ist das in Deutschland anders".

Differenziertere Berichterstattung war nur bei wenigen gefragt.

Und ich finde bis heute, daß da auch nicht viel Differenzierung nötig ist.

CYA! Matthias
Uwe Schickedanz
2014-11-02 10:24:01 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Uwe Schickedanz
Ganz sicher hatte die Wahl eines militärischen Gegenstandes einen
ebensolchen Hintergrund, und zwar vermutlich den, daß die Schüler
schon mal an Gewicht und Form einer echten Handgranate gewöhnt werden
sollten, doch muß man das korrekt darstellen.
Niemand sagt irgendwas anderes,
Doch, in dem verlinkten Artikel war von Handgranatenwurf im Tarnanzug
die Rede. Was würdest Du Dir darunter vorstellen, wenn Du die
tatsächlichen Vorgänge nicht kennst?
Ich finde es vor allem schockierend, dass Kinder mit nachgemachten
Handgranaten üben sollten. Was sie dabei für Kleidung anhatten, wäre
mir ehrlich gesagt egal.
Mir auch. Wir hatten Turnzeug an - mußte jede Familie selbst
beschaffen, dementsprechend bunt sah das aus. Turnhose und -hemd waren
theoretisch in den Schulfarben zu kaufen, praktisch trug jeder was
anderes. Darauf wurde höchstens beim Kreissportfest etc. geachtet.

Dennoch - Handgranatenwerfen, als das es hier verkauft wird, ist etwas
gänzlich anderes.
Post by Wolfgang Schwanke
Ich weiß es gab ein Fach "Wehrkunde", aber diese Werferei klingt eher
nach Sport. In welchem Fach fand die denn statt?
In Sport, wimre.
Post by Wolfgang Schwanke
Die Einführung des Wehrkundeunterrichts wurde damals übrigens von den
Westmedien ziemlich breit thematisiert. Ich kann mich an Detatils
leider nicht erinnern, aber die Berichterstattung wird damals von
besserer Qualität gewesen sein als heute.
Überprüf es selbst:
https://www.google.de/search?q=Wehrkundeunterricht+-site%3Awikipedia.org&biw=1920&bih=892&source=lnt&tbs=cdr%3A1%2Ccd_min%3A01.01.1978%2Ccd_max%3A31.12.1983&tbm=


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Frank Nitzschner
2014-11-01 14:14:08 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Es ging darum, einen Gegenstand weit zu werfen. Dieser Gegenstand war
der Mantel einer Splitterhandgranate vom Typ F1.
Wir hatten in der POS Krippen noch die Ausführung als Stielhandgranate.
Die roten(?) F1 kamen WIMRE erst so ab 80/81.
Post by Uwe Schickedanz
Im übrigen habe ich während meiner NVA-Zeit nie eine echte F1 zu
Gesicht bekommen, geschwiege denn in der hand gehabt oder geworfen.
Eine Scharfe haben wir im GWD geworfen, Ziel war eine Regentonne.
Der relativ sympathischste BU stand mit im Schützenloch. Die Ringe
am Sicherunssplint waren als Schlüsselringe äußerst beliebt, da sehr
gute Qualität. Meiner hält seit 83..

Grüsse
Frank
Torsten Mueller
2014-11-01 17:12:02 UTC
Permalink
Post by Frank Nitzschner
Wir hatten in der POS Krippen noch die Ausführung als
Stielhandgranate. Die roten(?) F1 kamen WIMRE erst so ab 80/81.
Ich hab in der POS bis Sommer 1984 sowohl F1 wie auch Stielhandgranate
geworfen. Wir hatten in der Waffenk^W^Wim Sportgeräteraum eine ganze
Kiste mit dem Zeugs.
Post by Frank Nitzschner
Post by Uwe Schickedanz
Im übrigen habe ich während meiner NVA-Zeit nie eine echte F1 zu
Gesicht bekommen, geschwiege denn in der hand gehabt oder geworfen.
Eine Scharfe haben wir im GWD geworfen
Aber wahrscheinlich keine F1, die war mit ihrem bis zu 200m weiten
Splatterradius zu gefährlich, und zwar für alle, die dabeiwaren. Die F1
war ja eine sog. Verteidigungshandgranate.

Scharf geworfen wurde bei der NVA hingegen üblicherweise die sog.
Angriffshandgranate, Typ hab ich vergessen. Deren Splitterradius betrug
nur wenige Meter und die Wirkung kam wesentlich durch die Druckwelle
zustande, nicht durch Splitter. Aus diesem Grunde war es ja auch üblich,
diese aus dem Lauf zu werfen und weiter (!) vorwärts zu laufen. Das
erforderte schon eine gewisse Coolness, besonders im Dunkeln.

T.M.
Martin Ebert
2014-11-01 17:59:39 UTC
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Post by Torsten Mueller
Scharf geworfen wurde bei der NVA hingegen üblicherweise die sog.
Angriffshandgranate, Typ hab ich vergessen.
RGD-5
Post by Torsten Mueller
Deren Splitterradius betrug nur wenige Meter
25 Meter.

Die Anordnung über Handgranaten ist übrigens im Web:
<http://www.lexpev.nl/downloads/a0501482handgranatenbeschreibungundnutzung1980.pdf>

Mt
Torsten Mueller
2014-11-01 16:58:02 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Zum Handgranatenwurf gehören noch ein paar Dinge mehr, u.a. die
Handhabung der Sicherung, in-Deckung-gehen
in-Deckung-gehen??? - Pfff, elende Amateure!

T.M.
Frank Müller
2014-11-01 13:56:09 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
Was denn sonst? Oder dachtest du F1 ist eine verbeulte Coladose?
http://de.wikipedia.org/wiki/F-1_(Handgranate)
Post by Uwe Schickedanz
Auch beim Wehrunterricht oder bei diversen GST-Veranstaltungen habe
ich keinen Tarnanzug angehabt. Die GST-Uniform war nicht tarnfarben.
Nicht jeder Tarnanzug ist Flecktarn.

Frank
Uwe Schickedanz
2014-11-01 14:10:13 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
Was denn sonst? Oder dachtest du F1 ist eine verbeulte Coladose?
http://de.wikipedia.org/wiki/F-1_(Handgranate)
Siehe meine andere Antwort an KF Siebert.
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Auch beim Wehrunterricht oder bei diversen GST-Veranstaltungen habe
ich keinen Tarnanzug angehabt. Die GST-Uniform war nicht tarnfarben.
Nicht jeder Tarnanzug ist Flecktarn.
Das ist richtig, denn es gab auch Strichtarn und neuerdings
Computertarn (k.A. wie da der Fachbegriff lautet). Die GST-Uniform ist
einfach nur so ein Graugrün. Oder muß Deiner Meinung nach eine Uniform
Orange sein, damit sie nicht als Tarn bezeichnet wird?
Ist eine Schwarzkombi ein Tarnanzug? Deiner Meinung nach bestimmt,
schließlich wird man darin nachts kaum erkannt.


Gruß Uwe
--
I am convinced that Ukraine will win, and trust me,
a victory parade will certainly be held in a Ukrainian Sevastopol
Der ex-"Verteidigungsminister" der Ukraine, Waleri Heletei
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 14:22:59 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Nicht jeder Tarnanzug ist Flecktarn.
Das ist richtig, denn es gab auch Strichtarn und neuerdings
Computertarn (k.A. wie da der Fachbegriff lautet).
Funktioniert sowieso alles nicht, man kann sie immer noch sehen.

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--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ronald Konschak
2014-11-01 15:18:54 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Auch beim Wehrunterricht oder bei diversen GST-Veranstaltungen habe
ich keinen Tarnanzug angehabt. Die GST-Uniform war nicht tarnfarben.
Nicht jeder Tarnanzug ist Flecktarn.
Das ist richtig, denn es gab auch Strichtarn und neuerdings
Computertarn (k.A. wie da der Fachbegriff lautet). Die GST-Uniform ist
einfach nur so ein Graugrün. Oder muß Deiner Meinung nach eine Uniform
Orange sein, damit sie nicht als Tarn bezeichnet wird?
Ist eine Schwarzkombi ein Tarnanzug? Deiner Meinung nach bestimmt,
schließlich wird man darin nachts kaum erkannt.
Ich glaube nicht, daß es sinnvoll ist, seine Zeit mit Gegen-
argumenten auf solche Petitessen zu verschwenden. Wäre die
Uniform gelb gewesen, sie würden sich über die Stiefel aufregen.

Das ganze Geheule wegen der GST wird ohnehin fragwürdig wenn man
weiß, welchen Unterricht unsere sogenannten Eliten ihrer Brut
angedeihen lassen. Da ist es nämlich schick, selbige auf
britische Internatsschulen zu schicken. Dort haben sie zweimal
in der Woche Wehrertüchtigung, mit allem Drum und Dran wie
Sturmbahn, Nahkampf und Schießen. Wohlbemerkt in Uniformen und
mit der Standardbewaffnung der Royal Army. Keine billigen Anzüge,
keine Spielzeug-MPi wie bei der GST, sondern richtiges Zeug.

Würde man Verantwortliche der Bundeswehr fragen, speziell die,
welche sich mit den Neulingen befassen dürfen, die würden schon
was vom Wert vormilitärischer Ausbildung erzählen. Das Wort
"Bewegungsidiot" hörte ich zuerst von einem Feldwebel der BW.
Das scheint dort der vorherrschende Symptomkomplex bei jungen
Rekruten zu sein.

Zum Artikel selbst: "Der erste Schock für die Schüler war, dass
sie gleich zu Beginn ihre Handys abgeben mussten". Das ist ja
schrecklich! Die Kinder in der DDR durften nichtmal simsen im
Unterricht! Diese schöne Tradition wird in Dresden und Berlin
übrigens fortgesetzt¹, Wowereit.

Ronald.

¹ <http://noscript.mcg-dresden.de/content/hausordnung2014.pdf>
--
“Pardon us for our country’s existence in the middle of your military bases”

(Sergej Lawrow, russischer Außenminister, vor der UN-Vollversammlung)
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 16:06:44 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Das ganze Geheule wegen der GST wird ohnehin fragwürdig wenn man
weiß, welchen Unterricht unsere sogenannten Eliten ihrer Brut
angedeihen lassen.
Warum? Zweimal falsch ergibt nicht richtig.
Post by Ronald Konschak
Würde man Verantwortliche der Bundeswehr fragen, speziell die,
welche sich mit den Neulingen befassen dürfen, die würden schon
was vom Wert vormilitärischer Ausbildung erzählen.
Würden sie vielleicht. Niemand hat behauptet, westliches Militär,
westliche Politiker oder westliche "Führungsschichten" wären moralisch
besser. Ganz bestimmt sind sie das nicht.

Funktionierende Demokratien haben nur Mittel und Wege, ihnen auf die
Fingerchen zu klopfen, falls sie sich zuviel rausnehmen.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ronald Konschak
2014-11-01 16:14:56 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Ronald Konschak
Würde man Verantwortliche der Bundeswehr fragen, speziell die,
welche sich mit den Neulingen befassen dürfen, die würden schon
was vom Wert vormilitärischer Ausbildung erzählen.
Würden sie vielleicht. Niemand hat behauptet, westliches Militär,
westliche Politiker oder westliche "Führungsschichten" wären moralisch
besser. Ganz bestimmt sind sie das nicht.
Oh doch! Verfolgt man die aktuelle Presse stellt man unweigerlich
fest, daß dem russischen Ochsen längst nicht dieselbe moralische
Haltung erlaubt ist, wie dem westlichen Jupiter.

Ronald.
--
“Pardon us for our country’s existence in the middle of your military bases”

(Sergej Lawrow, russischer Außenminister, vor der UN-Vollversammlung)
Wolfgang Schwanke
2014-11-01 16:34:25 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Wolfgang Schwanke
Würden sie vielleicht. Niemand hat behauptet, westliches Militär,
westliche Politiker oder westliche "Führungsschichten" wären moralisch
besser. Ganz bestimmt sind sie das nicht.
Oh doch! Verfolgt man die aktuelle Presse
Die aktuelle Presse ist ganz förschderlisch, aber ich sag mal so:
Eine aufgeklärte Argumentation behauptet das nicht.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
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gunter-kuehne
2014-11-03 11:19:28 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Ronald Konschak
Post by Wolfgang Schwanke
Würden sie vielleicht. Niemand hat behauptet, westliches Militär,
westliche Politiker oder westliche "Führungsschichten" wären moralisch
besser. Ganz bestimmt sind sie das nicht.
Oh doch! Verfolgt man die aktuelle Presse
Eine aufgeklärte Argumentation behauptet das nicht.
Aha, und wo gibt es die noch??
Wolfgang Schwanke
2014-11-03 18:49:37 UTC
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Post by gunter-kuehne
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Ronald Konschak
Post by Wolfgang Schwanke
Würden sie vielleicht. Niemand hat behauptet, westliches Militär,
westliche Politiker oder westliche "Führungsschichten" wären moralisch
besser. Ganz bestimmt sind sie das nicht.
Oh doch! Verfolgt man die aktuelle Presse
Eine aufgeklärte Argumentation behauptet das nicht.
Aha, und wo gibt es die noch??
Bei mir :}
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Martin Ebert
2014-11-01 18:05:44 UTC
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Post by Ronald Konschak
Das Wort
"Bewegungsidiot" hörte ich zuerst von einem Feldwebel der BW.
Weil wir damals von "Bewegungsspasti(ker)" sprachen. Die gab es sehr wohl.

Mt
Martin Ebert
2014-11-01 17:55:28 UTC
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Post by Uwe Schickedanz
Na sicher haben wir F1 geworfen - aber war das Handgranatenwurf?
Also bei uns hieß das so. Und wir haben im Sportunterricht auch
Stabhandgranate geworfen. Die exakt so genannt wurde.

Mt
gunter-kuehne
2014-11-03 10:40:20 UTC
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Post by Frank Müller
Post by Uwe Schickedanz
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen authentisch
hinbekommen.
"Im Sportunterricht in Tarnanzügen Handgranaten werfen." - noch
Fragen?
Ein bißchen Wehrerziehung konnte nicht schaden im kalten Krieg...
Tarnanzug hatte ich zwar nicht in der Schule, den gab's erst später in der
Lehre von der GST, aber F1 haben wir auch im Schulsportunterricht geworfen.
Frank
Ihr habt ne echte oder ne Imi F1 geworfen.

Ich kenne aus der schule nur die Holzdinger mit Stiel und vorne
Blechmantel.
Die haben aber mit ner echten nichts gemeinsam.
Mit Stiel, war bei meiner Zeit bei den Bewaffneten Organen ( nicht NVA),
nur die Panzerhandgranate.
Und auch da, haben wir diese nur Theoretisch behandelt.
Geworfen wurde die Russische Angriffsgranate. ( das Eierding mit dem
Einschraubbahren Zünder).
Der Sicherungsring lebt heute noch als Schlüsselbund.
Tarnanzüge hatten wir auch nicht.
Naja man sollte über die Schule der DDR vielleicht auch mal bissel die
Jahrgänge betrachten.)
Im Übrigens, die Holzdinger stammten bei meiner Schule, zum Teil noch
aus Zeiten, da musste man am Boden noch das Kreuz raus schleifen.
MfG
P.S. Tarnanzüge in dem Sinne gabs doch in der DDR gar nicht. Das waren
alles Imperialistisch Unterwanderdungstendenzen.
Bei uns hieß das FDA und hatte einen Strich , keinen Strich :)
Ich sehe wir müssen wieder mal Politunterricht ansetzten. :)
MfG
Frank Müller
2014-11-03 17:01:06 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen
authentisch hinbekommen.
Den ersten Teil von heute Mittag habe ich mir grade angesehen, also bis
jetzt haben die es nicht schlecht gemacht. Zwar fand ich den Uralt-TV der da
in der Ecke des nachgebauten Klassenzimmers stand etwas eigensinnig für
1989, der war sicher noch 30 Jahre älter, aber sonst sah das ganze nicht so
schlecht aus.
Auch wenn die in der Diskussion zu dem Beitrag auf
http://www.rtl.de/inside/punkt12.html das ganze wohl etwas anders sehen.

Frank
Peter Veith
2014-11-03 17:10:47 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Post by Frank Müller
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/panorama/antreten-zum-fahnenappell-apenser-schueler-machen-beim-filmprojekt-eine-zeitreise-in-die-ddr-d49905.html
Wird sicher lustig. Bin ja mal gespannt ob die das einigermaßen
authentisch hinbekommen.
Den ersten Teil von heute Mittag habe ich mir grade angesehen, also bis
jetzt haben die es nicht schlecht gemacht.
Was habe ich mir unter "die Hygieneartikel wurden eingesammelt und gegen
DDR-Produkte ausgetauscht" vorzustellen. ich habe gerade "Kopfkino".

Gibt es ein Bild der "bunten Hosen" zur Disco der 80er?

Veith
--
"Der Westen hat, und das ist ein so alter Trick, die Moral eingeführt,
um über Politik nicht reden zu müssen." (ronald m. schernikau)
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Frank Müller
2014-11-03 18:06:16 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Frank Müller
Den ersten Teil von heute Mittag habe ich mir grade angesehen, also bis
jetzt haben die es nicht schlecht gemacht.
Was habe ich mir unter "die Hygieneartikel wurden eingesammelt und gegen
DDR-Produkte ausgetauscht" vorzustellen. ich habe gerade "Kopfkino".
Gibt es ein Bild der "bunten Hosen" zur Disco der 80er?
Das kommt diese Woche immer mittags bei Punkt 12, das ging heute erst los,
da war so was noch nicht dabei.
Wenn du das nicht aufzeichnen kannst müßte man das auch aus der
RTL-Mediathek ansehen können.

Frank
Peter Veith
2014-11-03 18:37:06 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Wenn du das nicht aufzeichnen kannst müßte man das auch aus der
RTL-Mediathek ansehen können.
Ich ekle mich vor bestimmten Dingen, so vor der medialen Exekution des
Klassenauftrages von RTL. Was mich natürlich nicht hindert nach den
"bunten Hosen" oder "Hygieneartikeln" zu fragen.

Veith
--
"There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich
class, that’s making war, and we’re winning" (Warren Buffett)
http://www.DDR-Luftwaffe.de
Torsten Mueller
2014-11-04 06:29:33 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Ich ekle mich vor bestimmten Dingen, so vor der medialen Exekution des
Klassenauftrages von RTL.
Hey, sogar Super-RTL, der Sender für ... ichweißnichtwen, hat dieses
Jahr ein Mauer-Special. Vielleicht lernt man ja da noch was. Die
Süddeutsche schoß gestern schon vor: Axel Schulz und Barbara Becker
erinnern sich.

T.M.
Guido Grohmann
2014-11-03 17:29:46 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
Zwar fand ich den Uralt-TV
der da in der Ecke des nachgebauten Klassenzimmers stand etwas
eigensinnig für 1989, der war sicher noch 30 Jahre älter, aber sonst sah
das ganze nicht so schlecht aus.
Ein ähnliches Gerät hatten wir noch 1987 in der Schule, wurde dann durch
einen Colortron (der nur SECAM konnte) ersetzt. Die anderen Fernseher in
der Schule waren 70er-Jahre-Geräte, noch alles Röhrengeräte. Einer hatte
sogar Ultraschall-Fernbedienung und eine Nixie als Senderanzeige.

Guido
Peter Veith
2014-11-03 17:31:14 UTC
Permalink
Zwar fand ich den Uralt-TV der da in der Ecke des nachgebauten
Klassenzimmers stand etwas eigensinnig für 1989, der war sicher
noch 30 Jahre älter, aber sonst sah das ganze nicht so schlecht
aus.
Die anderen Fernseher in der Schule waren 70er-Jahre-Geräte, noch
alles Röhrengeräte.
Ich will doch hoffen, daß es Röhrengeräte waren. Was sonst?

Veith
--
"There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich
class, that’s making war, and we’re winning" (Warren Buffett)
http://www.DDR-Luftwaffe.de
Guido Grohmann
2014-11-03 17:35:56 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Zwar fand ich den Uralt-TV der da in der Ecke des nachgebauten
Klassenzimmers stand etwas eigensinnig für 1989, der war sicher
noch 30 Jahre älter, aber sonst sah das ganze nicht so schlecht
aus.
Die anderen Fernseher in der Schule waren 70er-Jahre-Geräte, noch
alles Röhrengeräte.
Ich will doch hoffen, daß es Röhrengeräte waren. Was sonst?
In den 70er Jahren gabs dann auch bereits transistorierte sw-Geräte. Die
RFT-Farbgeräte waren bis auf ganz wenige Ausnahmen volltransistoriert.

Guido
Peter Veith
2014-11-03 17:42:13 UTC
Permalink
Post by Guido Grohmann
In den 70er Jahren gabs dann auch bereits transistorierte sw-Geräte. Die
RFT-Farbgeräte waren bis auf ganz wenige Ausnahmen volltransistoriert.
Aber doch mit Bildröhre, oder?

Veith
--
"Wie alle Mauern war auch sie doppeldeutig, janusköpfig. Was drinnen und
was draußen war, hing davon ab, auf welcher Seite der Mauer man sich
befand." Ursula K.LeGuin
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Guido Grohmann
2014-11-03 20:23:32 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Guido Grohmann
In den 70er Jahren gabs dann auch bereits transistorierte sw-Geräte. Die
RFT-Farbgeräte waren bis auf ganz wenige Ausnahmen volltransistoriert.
Aber doch mit Bildröhre, oder?
Na was denn sonst? Jetzt fang du auch noch mit dem Schwachsinn an.

Guido
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