Discussion:
Amadeus und andere eu-Wörter
(zu alt für eine Antwort)
Bertel Lund Hansen
2020-03-19 08:40:16 UTC
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Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
--
/Bertel - aus Dänemark
Thomas Schade
2020-03-19 08:54:59 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Sicher, 'Nukleus' z. B. Wobei das aber eben alles keine originär
deutschen Wörter sind.


Ciao
Toscha
--
Nazis fühlen sich fremd im eigenen Land? Gut so! Ich hoffe, es wird
nie wieder ein Deutschland geben, in dem sich Nazis zu Hause fühlen.
Olaf Dietrich
2020-03-19 09:05:41 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Sicher, 'Nukleus' z. B. Wobei das aber eben alles keine originär
deutschen Wörter sind.
Ein auch im Alltag häufig vorkommendes Wort ist "Museum", aber
aus dem Lateinischen gibt es noch viel mehr (Lyzeum ...).

Olaf
Heinz Lohmann
2020-03-19 09:50:21 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Jakob Achterndiek
2020-03-19 10:23:38 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag

spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
--
j/\a
Christina Kunze
2020-03-19 10:27:01 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag http://youtu.be/Ri-kVYDTEAk
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
In Altphilologenkreisen ist das auch üblich.
Und ja, es heißt "keins von beiden".

chr
Hans
2020-03-19 19:13:03 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag http://youtu.be/Ri-kVYDTEAk
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
In Altphilologenkreisen ist das auch üblich.
Und ja, es heißt "keins von beiden".
Doch die in Österreich vorhandene "immerwährende Neutralität" (im
Verfassungsrang) wird als "eu" ausgesprochen.
René Marquardt
2020-03-19 20:59:25 UTC
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Post by Hans
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag http://youtu.be/Ri-kVYDTEAk
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
In Altphilologenkreisen ist das auch üblich.
Und ja, es heißt "keins von beiden".
Doch die in Österreich vorhandene "immerwährende Neutralität" (im
Verfassungsrang) wird als "eu" ausgesprochen.
Auch und gerade, nachdem Eusterreich der EU beugetreten ist.
Hans
2020-03-19 21:07:15 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Hans
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag http://youtu.be/Ri-kVYDTEAk
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
In Altphilologenkreisen ist das auch üblich.
Und ja, es heißt "keins von beiden".
Doch die in Österreich vorhandene "immerwährende Neutralität" (im
Verfassungsrang) wird als "eu" ausgesprochen.
Auch und gerade, nachdem Eusterreich der EU beugetreten ist.
Klar, und da wurde die "immerwährende Neutralität" etwas weichgeklopft
und uminterpretiert, gilt aber immer noch für den Fall, daß sich
irgendwo Länder schlägern, wo Österreich eben weder die eine Seite noch
die andere Seite unterstützt. Eben ne-uter. Doch "immerwährend" ist eh
so eines Sache. Sind nicht auch schon vor hunderten und tausenden Jahren
irgendwelche Verträge zwischen irgendwelchen heutzutage nicht mehr
existierenden Reichen "für immer" abgeschlossen worden?

Und was in hundert Jahren ist, wissen wir nicht. Und kann uns egal sein.
So, wie vor 100 Jahren den Opfern der "Spanischen Grippe" die derzeitige
"Corona-Grippe" mangels Wissens total egal war, bzw. nicht einmal das...
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-03-20 07:13:44 UTC
Permalink
Doch "immerwährend" ist eh so eines Sache. Sind nicht auch schon
vor hunderten und tausenden Jahren irgendwelche Verträge zwischen
irgendwelchen heutzutage nicht mehr existierenden Reichen "für
immer" abgeschlossen worden?
Ich bin mir jetzt nicht 100%ig sicher, aber "immerwährend" ist in
diesem Fall eher wie "unter allen Umständen" denn als "kann bis in
alle Ewigkeit nicht mehr geändert werden" zu verstehen.

Servus,
Stefan
--
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Defloriert bleibt defloriert: Doch Stefan hilft!
(Sloganizer)
Diedrich Ehlerding
2020-03-19 10:28:11 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
Ja, genau das. Diese Aussprache habe ich allerdings noch nie gehört.
--
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fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Ralph Aichinger
2020-03-19 11:26:05 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
Ich finde Nee-utrum "richtiger" als Österreicher der Latein in
der Schule gehabt hat, als "Neu-Trumm". Eventuell hängt es damit
zusammen, dass "Trumm" bei uns noch häufig im Alltag verwendet wird:

https://www.ostarrichi.org/wort/3554/Trumm

Bei uns in Österreich hört man beides, ich bilde mir ein, daß
bei uns in der Mittelschule stets von "Nee-utrum" gesprochen
wurde.

Mag sein, daß mich meine Erinnerung täuscht, das Wort ist im
Alltag selten.

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
Helmut Richter
2020-03-19 12:16:06 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Bei uns in Österreich hört man beides, ich bilde mir ein, daß
bei uns in der Mittelschule stets von "Nee-utrum" gesprochen
wurde.
Mag sein, daß mich meine Erinnerung täuscht, das Wort ist im
Alltag selten.
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
--
Helmut Richter
Ralph Aichinger
2020-03-19 14:27:21 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
Poul E. Jørgensen
2020-03-19 15:48:51 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?
Siehe https://www.duden.de/rechtschreibung/neutral#aussprache

Kommentar der Seite: österreichisch veraltet auch: [neːu…]
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
Christina Kunze
2020-03-19 17:20:05 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?
Ich sehe das anders. Neu-tral habe ich bisher nur einmal gehört, von
einem Freund aus Wien.

chr
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-03-19 18:38:00 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Ralph Aichinger
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?
Ich sehe das anders. Neu-tral habe ich bisher nur einmal gehört,
von einem Freund aus Wien.
Bemerkenswert. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, schon
einmal ne-utral gehört zu haben, und mein deutscher Bekanntenkreis
ist jetzt auch nicht *so* klein.

Servus,
Stefan
--
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Stefan - die lustigste Komparation von hohl!
(Sloganizer)
Jakob Achterndiek
2020-03-19 18:58:57 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Christina Kunze
Post by Ralph Aichinger
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?
Ich sehe das anders. Neu-tral habe ich bisher nur einmal gehört,
von einem Freund aus Wien.
Bemerkenswert. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, schon
einmal ne-utral gehört zu haben, und mein deutscher Bekanntenkreis
ist jetzt auch nicht *so* klein.
Aus dem reichsdeutschen Lateinunterricht klingeln da offenbar
immer noch die schönen Merkverse für die Pronominal-Adverbien:
unus solus totus ullus
uter alter neuter nullus
alius - die haben alle
~ius in dem zweiten Falle,
und im dritten haben sie
allesamt ein langes ~i

Ein "ne-uter" hätte da das Versmaß gesprengt.
--
j/\a
Poul E. Jørgensen
2020-03-19 20:30:03 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Aus dem reichsdeutschen Lateinunterricht klingeln da offenbar
unus solus totus ullus
uter alter neuter nullus
alius - die haben alle
~ius in dem zweiten Falle,
und im dritten haben sie
allesamt ein langes ~i
Ein "ne-uter" hätte da das Versmaß gesprengt.
Gemeint war wohl die Aussprache näuter oder nöuter


Aber der Vers ist schön!
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
Christina Kunze
2020-03-20 05:09:39 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Jakob Achterndiek
Aus dem reichsdeutschen Lateinunterricht klingeln da offenbar
   unus solus totus ullus
   uter alter neuter nullus
   alius - die haben alle
   ~ius in dem zweiten Falle,
   und im dritten haben sie
   allesamt ein langes ~i
Ein "ne-uter" hätte da das Versmaß gesprengt.
Gemeint war wohl die Aussprache näuter oder nöuter
Nein, nein, Jakob hatte das schon richtig. Gemeint war der Unterschied
zwischen näutrum und ne utrum.

chr
Quinn C
2020-03-30 21:40:27 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Christina Kunze
Post by Ralph Aichinger
Post by Helmut Richter
Aber „ne-utral“ ist häufiger.
Hört man auch manchmal, aber gefühlt seltener (als neu-tral).
Oder siehst du das anders?
Ich sehe das anders. Neu-tral habe ich bisher nur einmal gehört,
von einem Freund aus Wien.
Bemerkenswert. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, schon
einmal ne-utral gehört zu haben, und mein deutscher Bekanntenkreis
ist jetzt auch nicht *so* klein.
Gleichfalls. Ich bin nicht sicher, daß ich "ne-utral" spontan verstehen
würde. "Irgendwas mit dem Uterus?"
--
gugelfranz, m., spöttische bezeichnung eines mönchs
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Martin Gerdes
2020-03-19 20:34:34 UTC
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Post by Ralph Aichinger
Post by Jakob Achterndiek
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend? Ist das in Österreich üblich?
Ich finde Nee-utrum "richtiger" als Österreicher der Latein in
der Schule gehabt hat, als "Neu-Trumm". Eventuell hängt es damit
https://www.ostarrichi.org/wort/3554/Trumm
Bei uns in Österreich hört man beides, ich bilde mir ein, daß
bei uns in der Mittelschule stets von "Nee-utrum" gesprochen
wurde.
Mag sein, daß mich meine Erinnerung täuscht, das Wort ist im
Alltag selten.
Das Wort "neutral" (das zur gleichen Wortfamilie gehört) dürfte in der
Umgangssprache häufig sein. Das müßte man sinngemäß genauso sprechen.

Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden). "Die Sprache" kümmert sich
oft nicht um Wortgrenzen, siehe auch die Wörter Ins-tanz und Kons-tanz,
die nach dem Motto: "Trenne stets s-t, denn es tut ihm nach der BRaZ ja
nicht mehr weh!" zu Tänzen geworden sind.
Christina Kunze
2020-03-20 05:11:00 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden).
Es gibt auch hierzulande Leute, die da einen Sonnenschläger
hineinetymologisieren.

chr
Martin Gerdes
2020-03-22 14:55:08 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden).
Es gibt auch hierzulande Leute, die da einen Sonnenschläger
hineinetymologisieren.
Das verstehe ich nicht. Bitte führ das etwas aus.
Christina Kunze
2020-03-22 21:02:30 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden).
Es gibt auch hierzulande Leute, die da einen Sonnenschläger
hineinetymologisieren.
Das verstehe ich nicht. Bitte führ das etwas aus.
Mir ist als Etymologie von Helikopter schon Helios + koptein (Sonne +
schlagen) präsentiert worden.

Das kam im Zusammenhang mit den Trennungsregeln der NRS, wo jemand sein
Unverständnis geäußert hat, was denn einige Leute an der Trennung
He-li-kop-ter auszusetzen hätten.

chr
Martin Gerdes
2020-03-23 00:28:58 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden).
Es gibt auch hierzulande Leute, die da einen Sonnenschläger
hineinetymologisieren.
Das verstehe ich nicht. Bitte führ das etwas aus.
Mir ist als Etymologie von Helikopter schon Helios + koptein (Sonne +
schlagen) präsentiert worden.
Bei den Ableitungen von Helios, die mir gerade einfallen, bleibt vom
"Helios" "helio-" übrig (etwa "heliozentrisches Weltbild").
Post by Christina Kunze
Das kam im Zusammenhang mit den Trennungsregeln der NRS, wo jemand sein
Unverständnis geäußert hat, was denn einige Leute an der Trennung
He-li-kop-ter auszusetzen hätten.
Einstein wird der Satz zugeschrieben, er kenne nur zwei unendliche
Dinge, nämlich das Weltall und die Dummheit der Menschen. Bei ersteren
sei er sich allerdings nicht so ganz sicher.
Andreas Karrer
2020-03-23 08:03:12 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Andererseits: ein Heliko-pter, also ein Schrauben-Flügler, ist vor allem
bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks zum "Copter" geworden (und
als solches dann wieder produktiv geworden).
Es gibt auch hierzulande Leute, die da einen Sonnenschläger
hineinetymologisieren.
Das verstehe ich nicht. Bitte führ das etwas aus.
Mir ist als Etymologie von Helikopter schon Helios + koptein (Sonne +
schlagen) präsentiert worden.
Bei den Ableitungen von Helios, die mir gerade einfallen, bleibt vom
"Helios" "helio-" übrig (etwa "heliozentrisches Weltbild").
Wenn mir ein Zwiebelfisch oder ein Prof. Dr. vom Rat für deutsche
Rechtschreibung die obige Etymologie im Brustton der Überzeugung
vorsetzte, würde ich sie erst mal glauben. So wie ich dem
Deutschlehrer geglaubt habe, der von helix und pteron sprach. Ich
kann ja kein Griechisch.
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Das kam im Zusammenhang mit den Trennungsregeln der NRS, wo jemand sein
Unverständnis geäußert hat, was denn einige Leute an der Trennung
He-li-kop-ter auszusetzen hätten.
Einstein wird der Satz zugeschrieben, er kenne nur zwei unendliche
Dinge, nämlich das Weltall und die Dummheit der Menschen. Bei ersteren
sei er sich allerdings nicht so ganz sicher.
Ochweisstdu, Nichtkenntnis des Altgriechischen als Dummheit
hinzustellen dünkt mich jetzt schon ein bisschen elitär.

- Andi
wolfgang sch
2020-03-23 08:20:36 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
So wie ich dem
Deutschlehrer geglaubt habe, der von helix und pteron sprach. Ich
kann ja kein Griechisch.
pteron kommt in verschiedenen anderen Fremdwörtern vor, deshalb ist es
glaubwürdig :)

- Archaeopteryx ("alter Flügel")

- Ornithopter ("Vogelflügler") = Luftfahrzeuge und Spielzeuge mit
schlagenden Flügeln

- Pterosaurier ("Flügelechsen") = Flugsaurier
Post by Andreas Karrer
Nichtkenntnis des Altgriechischen als Dummheit
hinzustellen dünkt mich jetzt schon ein bisschen elitär.
Neugriechisch ist auch meist nützlicher :)
--
From Uhland to Warschauer Straße
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Andreas Karrer
2020-03-23 09:17:11 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Andreas Karrer
So wie ich dem
Deutschlehrer geglaubt habe, der von helix und pteron sprach. Ich
kann ja kein Griechisch.
pteron kommt in verschiedenen anderen Fremdwörtern vor, deshalb ist es
glaubwürdig :)
- Archaeopteryx ("alter Flügel")
- Ornithopter ("Vogelflügler") = Luftfahrzeuge und Spielzeuge mit
schlagenden Flügeln
- Pterosaurier ("Flügelechsen") = Flugsaurier
Davon kannte ich in den ersten Klassen des Gymnasiums keins. Vielleicht
den Archaeopteryx.

Die Kinder heute habens einfacher, da kennen praktisch alle den
Pteranodon und den Pterodactyl aus den hundert Games und Filmen, in
denen solches Getier vorkommt. Sie können solche Wörter auch schon
mit 6 ohne Stottern aussprechen.

Wie ist es eigentlich mit dem Ada-pter, dem Sze-pter und dem Ägy-pter :-?

- Andi
wolfgang sch
2020-03-23 10:06:39 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Wie ist es eigentlich mit dem Ada-pter, dem Sze-pter und dem Ägy-pter :-?
Ohne zu googeln:

- Adapter dürfte lateinisch sein, die Wurzel ist wahrscheinlich adapt-
oder so. Die Endung -er kommt nur im Deutschen beim Substantiv sein,
daher kann "pteron" nicht Wortbestandteil sein.

- Die Etymology von Ägypten ist m.E. auch Latein ("Aegyptus" oder sowas
sagt mir mein diffuses Gedächtnis), aber könnte dort ein griechisches
Lehnwort sein. Trotzdem kann "pteron" nicht Wortbestandteil sein, denn
die Endung -er ist wieder eine deutsche Spezialität.

- Bei Szepter passe ich.
--
From Uhland to Warschauer Straße
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Quinn C
2020-03-30 21:40:31 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Andreas Karrer
So wie ich dem
Deutschlehrer geglaubt habe, der von helix und pteron sprach. Ich
kann ja kein Griechisch.
pteron kommt in verschiedenen anderen Fremdwörtern vor, deshalb ist es
glaubwürdig :)
- Archaeopteryx ("alter Flügel")
Ich dachte halt lange, im Archae-opteryx stecke die Optik drin. Das -o
von Archaeo ist ja nicht verpflichtend, siehe etwa
Archaebakterien/Archaeen.
Post by wolfgang sch
- Ornithopter ("Vogelflügler") = Luftfahrzeuge und Spielzeuge mit
schlagenden Flügeln
- Pterosaurier ("Flügelechsen") = Flugsaurier
Da läßt sich freilich nichts falsch trennen.
--
GOGELICH,gogelig, (...) 'fröhlich, lustig, ausgelassen'
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Jakob Achterndiek
2020-03-23 09:01:32 UTC
Permalink
[..] dünkt mich jetzt schon ein bisschen elitär.
".. Elite ist mir viel zu sauer", sprach der Fuchs ...
;)
--
j/\a
Gunhild Simon
2020-03-23 11:41:29 UTC
Permalink
.... der von helix und pteron sprach.
Ich
kann ja kein Griechisch...
Ich habe mr selbst ein paar Grundbegrffe beigebracht,
um die Etymologie des Lateinischen besser zu durchschauen -
und um nicht immer anderen mehr zu glauben als mir selbst.
helix ist die Schraube, pteron der Flügel.
Das ergibt etwa Schraubflügler.

http://texte.gsimon.de/fledermaeuse-schwerfaellig-flatternde-nachtgespenster/

Guß
Gunhld
Gunhild Simon
2020-03-23 11:53:47 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
.... der von helix und pteron sprach.
Ich
kann ja kein Griechisch...
Ich habe mr selbst ein paar Grundbegrffe beigebracht,
um die Etymologie des Lateinischen besser zu durchschauen -
und um nicht immer anderen mehr zu glauben als mir selbst.
helix ist die Schraube, pteron der Flügel.
Das ergibt etwa Schraubflügler.
http://texte.gsimon.de/fledermaeuse-schwerfaellig-flatternde-nachtgespenster/
i
Und eigentlich eher deutlicher hier:
http://texte.gsimon.de/libellen-wendige-jaeger-im-schillernden-gewand/
Post by Gunhild Simon
Guß
Gunhld
wolfgang sch
2020-03-23 07:50:37 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Mir ist als Etymologie von Helikopter schon Helios + koptein (Sonne +
schlagen) präsentiert worden.
Das kam im Zusammenhang mit den Trennungsregeln der NRS, wo jemand sein
Unverständnis geäußert hat, was denn einige Leute an der Trennung
He-li-kop-ter auszusetzen hätten.
Es gibt auch ohne Rückgriff auf absurde Etymologien einen Konflikt. Die
Frage ist: Wenn Etymologie und deutsche Aussprache nicht
übereinstimmen, welches bekommt dann den Ausschlag?

- ko-pter ist etymologisch
- kop-ter entspricht der schulischen "Klatschregel"

Der Duden erlaubt der Einfachheit halber beides.

https://www.duden.de/rechtschreibung/Helikopter
--
From Uhland to Warschauer Straße
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Christina Kunze
2020-03-23 08:08:26 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Christina Kunze
Mir ist als Etymologie von Helikopter schon Helios + koptein (Sonne +
schlagen) präsentiert worden.
Das kam im Zusammenhang mit den Trennungsregeln der NRS, wo jemand sein
Unverständnis geäußert hat, was denn einige Leute an der Trennung
He-li-kop-ter auszusetzen hätten.
Es gibt auch ohne Rückgriff auf absurde Etymologien einen Konflikt. Die
Frage ist: Wenn Etymologie und deutsche Aussprache nicht
übereinstimmen, welches bekommt dann den Ausschlag?
- ko-pter ist etymologisch
- kop-ter entspricht der schulischen "Klatschregel"
Der Duden erlaubt der Einfachheit halber beides.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Helikopter
Das finde ich eine gute Lösung.
Ich bin der Ansicht, dass man gerade Silbentrennungsregeln nicht unnötig
kompliziert machen sollte, und finde es gut, dass auch die Leute mit
etymologischem Bewusstsein zum Zuge kommen.

Außerdem sind mir, weil ich ab und an Texte für den Satz vorbereite,
natürlich aus satzspiegeltechnischen Gründen möglichst viele korrekte
Trennstellen lieb. Naja, aber eigentlich trenne ich fast überall nach
ARS und vermeide nach Möglichkeit s-t.

chr
wolfgang sch
2020-03-23 08:21:39 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Ich bin der Ansicht, dass man gerade Silbentrennungsregeln nicht unnötig
kompliziert machen sollte, und finde es gut, dass auch die Leute mit
etymologischem Bewusstsein zum Zuge kommen.
Mir ist etymologische Rechtschreibung und Trennung im Zweifel auch
sympathischer, aber Fakt ist, nicht jeder kennt alle Etymologien.
--
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Peter Blancke
2020-03-23 11:21:02 UTC
Permalink
[...], was denn einige Leute an der Trennung He-li-kop-ter
auszusetzen hätten.
Wo ist das Problem?

Dreh-flüg-ler.

Fertig.
--
Hoc est enim verbum meum!
René Marquardt
2020-03-23 22:50:38 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
[...], was denn einige Leute an der Trennung He-li-kop-ter
auszusetzen hätten.
Wo ist das Problem?
Dreh-flüg-ler.
Fertig.
Aber eben nicht Dreh-f-luegler.
Quinn C
2020-03-30 21:40:30 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
In dem 3/4-stündigen Vortrag http://youtu.be/Ri-kVYDTEAk
spricht Thomas Kubelik das dritte Genus "Neutrum" immer wieder
"ne-utrum" aus. Heißt das ganz wörtlich "keines von beiden"?
- Wäre das einleuchtend?
Ja. Im Dänischen, wo zwischen Maskulinum und Femininum nicht mehr
unterschieden wird, gibt es nur die Genera Utrum und Neutrum.
--
GOGEL, adj., ausgelassen, lustig, übermütig; lascivus.
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Hans
2020-03-19 19:11:46 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
das Seeungeheuer
Die Beurteilung
René Marquardt
2020-03-19 11:49:25 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
Dorothee Hermann
2020-03-19 12:45:49 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
Du meinst, das wäre passend?
;-)

Schade, dass Amadeus kein im rheinischen Raum Beheimateter gewesen ist,
denn da gibt es doch einige dieser Unterschiede zwischen Schreibung und
Aussprache.


Dorothee
--
Amadeus unterschrieb mit Amadé
U***@web.de
2020-03-19 13:04:12 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Schade, dass Amadeus kein im rheinischen Raum Beheimateter gewesen ist,
denn da gibt es doch einige dieser Unterschiede zwischen Schreibung und
Aussprache.
Amadeus unterschrieb mit Amadé
Aber er konzertierte auch im Rheinland, dessen Bewohner
also Anlaß hatten, seinen Namen auszusprechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart#Das_Wunderkind_(1756–1766)
Wolfgang Εnzinger
2020-03-19 14:09:43 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
Die Aleuten.
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Poul E. Jørgensen
2020-03-19 15:29:40 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by René Marquardt
Saaleufer.
Die Aleuten.
Beunruhigende Beispiele, finde ich. Aber wer kann das beurteilen?
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
René Marquardt
2020-03-19 18:05:07 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by René Marquardt
Saaleufer.
Die Aleuten.
Beunruhigende Beispiele, finde ich. Aber wer kann das beurteilen?
Jemand in Paradeuniform!
Stefan Schmitz
2020-03-20 17:10:15 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
Die Aleuten.
Die schreibt man aber mit Trema.
Wolfgang Εnzinger
2020-03-20 17:54:21 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Wolfgang Εnzinger
Die Aleuten.
Die schreibt man aber mit Trema.
Lt. Wikipedia ist beides möglich:

"Die Aleuten ([ʔaleˈuːtən] oder [ʔaleˈʔuːtən]; auch: Alëuten, englisch
Aleutian Islands [əˈljuːʃən ˈaɪləndz], aleutisch Tanam Unangaa)"

https://de.wikipedia.org/wiki/Aleuten
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Sergio Gatti
2020-03-20 18:59:22 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by Stefan Schmitz
Post by Wolfgang Εnzinger
Die Aleuten.
Die schreibt man aber mit Trema.
"Die Aleuten ([ʔaleˈuːtən] oder [ʔaleˈʔuːtən]; auch: Alëuten, englisch
Aleutian Islands [əˈljuːʃən ˈaɪləndz], aleutisch Tanam Unangaa)"
https://de.wikipedia.org/wiki/Aleuten
Mit oder ohne Trema: Beide Wikipedia-Aussprachen bestätigen, dass die
Aussprache /AlOIten/ grundfalsch ist.
Heinz Lohmann
2020-03-19 15:12:53 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
die Schneeeule
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
U***@web.de
2020-03-27 19:33:19 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
die Schneeeule
Nein.
Manfred Hoß
2020-03-27 20:03:42 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
die Schneeeule
Nein.
Bei Heinz Erhardt gab es eine E-ule.


Gruß
Manfred.
Heinz Lohmann
2020-03-20 01:25:28 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Saaleufer.
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Markus Loch
2020-03-20 18:09:06 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
Für mich ist zwischen "See" und "ufer" klar und deutlich der
Konsonant Alef zu hören, nachdem unser Alfabeth benannt wurde.

Bei "Amadeus" nicht, dass keinen Hiattilger hat.

Gruss
Markus
Heinz Lohmann
2020-03-21 05:45:55 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Post by Heinz Lohmann
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
Für mich ist zwischen "See" und "ufer" klar und deutlich der
Konsonant Alef zu hören, nachdem unser Alfabeth benannt wurde.
Kannst du den mal in IPA schreiben, damit ich mir darunter was
vorstellen kann? Das wäre nett.
Post by Markus Loch
Bei "Amadeus" nicht, dass keinen Hiattilger hat.
Dito.
PS: Was ist denn ein Hiattilger?

Hilfsmittel zum Schreiben online:
https://ipa.typeit.org/full/
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Sergio Gatti
2020-03-21 06:00:29 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Post by Heinz Lohmann
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
Für mich ist zwischen "See" und "ufer" klar und deutlich der
Konsonant Alef zu hören, nachdem unser Alfabeth benannt wurde.
Kannst du den mal in IPA schreiben, damit ich mir darunter was
vorstellen kann? Das wäre nett.
Ich bin bekanntlich nicht Markus Loch, aber er meint wahrscheinlich, aus
<https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen#Sonstige>
​ʔ​ Stimmloser glottaler Plosiv durch Verschluss der Stimmritze
erzeugter Knacklaut, wie im Deutschen vor anlautenden Vokalen
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Bei "Amadeus" nicht, dass keinen Hiattilger hat.
Dito.
PS: Was ist denn ein Hiattilger?
<https://de.wikipedia.org/wiki/Hiat>
-tilger wohl aus dem Verb tilgen.
Vermutlich meinte er "Hiatvermeidung". Und vermutlich hat er ein "s" zu
viel geschrieben.
Christina Kunze
2020-03-21 07:03:38 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Post by Heinz Lohmann
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
Für mich ist zwischen "See" und "ufer" klar und deutlich der
Konsonant Alef zu hören, nachdem unser Alfabeth benannt wurde.
Kannst du den mal in IPA schreiben, damit ich mir darunter was
vorstellen kann? Das wäre nett.
Post by Markus Loch
Bei "Amadeus" nicht, dass keinen Hiattilger hat.
Dito.
PS: Was ist denn ein Hiattilger?
Ein Glottisschlag an der Morphemfuge.

chr
Markus Loch
2020-03-21 11:35:54 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Post by Heinz Lohmann
Seeuferstraße (z.B. in Zell am See)
Für mich ist zwischen "See" und "ufer" klar und deutlich der
Konsonant Alef zu hören, nachdem unser Alfabeth benannt wurde.
Kannst du den mal in IPA schreiben, damit ich mir darunter was
vorstellen kann? Das wäre nett.
[​ˈz​eːʔ​uː​f​ɐ]
Post by Christina Kunze
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Bei "Amadeus" nicht, dass keinen Hiattilger hat.
Dito.
PS: Was ist denn ein Hiattilger?
Ein Glottisschlag an der Morphemfuge.
chr
Der Glottisschlag oder Knacklaut ist hier der Hiat-Tilger.
Das gilt für das Standarddeutsche. In deutschen Mundarten kann es
vorkommen, dass es keinen Glottisschlag gibt. Dann fällt der
natürlich aus. Schweizerdeutsch ist so ein Fall.

Viele aus Deutschland in die Schweiz Eingereiste machen diesen
Fehler beim Versuch Schweizerdeutsch zu imitieren.
Man hört es sofort. (Genau wie fehlende Gemination.)

Im Deutschen gilt deswegen der Knacklaut als zwar
phonetisch aber nicht phonemisch. In manch anderer Sprache
ist der Knacklaut phonemisch, so in vielen afroasiatischen
Sprachen wie Arabisch oder Berberisch.

Bei der Erfindung der Segment-Schrift im afroasiatischen Raum, hat
man den Knacklaut an den Anfang der Alfabethreihe gestellt.
Das Alef ist nicht der Buchstabe für das /a/, sondern für
den Knacklaut. Für /a/ gabs keinen Buchstaben. Erst die
Griechen haben das für sie nutzlose "Alef" als
Vokalbuchstabe für /a/ recyclet.

Gruss
Markus
Markus Loch
2020-03-21 14:33:09 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Post by Heinz Lohmann
Kannst du den mal in IPA schreiben, damit ich mir darunter was
vorstellen kann? Das wäre nett.
[​ˈz​eːʔ​uː​f​ɐ]
Post by Heinz Lohmann
Post by Markus Loch
Bei "Amadeus"
Dito.
[​a​ma​​ˈd​eʊ̯​s]

wahlweise auch

[​ˈa​ma​​d​eʊ̯​s]

ml
Heinz Lohmann
2020-03-22 01:04:18 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Im Deutschen gilt deswegen der Knacklaut als zwar
phonetisch aber nicht phonemisch. In manch anderer Sprache
ist der Knacklaut phonemisch, so in vielen afroasiatischen
Sprachen wie Arabisch oder Berberisch.
Bei der Erfindung der Segment-Schrift im afroasiatischen Raum, hat
man den Knacklaut an den Anfang der Alfabethreihe gestellt.
Das Alef ist nicht der Buchstabe für das/a/, sondern für
den Knacklaut. Für/a/ gabs keinen Buchstaben. Erst die
Griechen haben das für sie nutzlose "Alef" als
Vokalbuchstabe für/a/ recyclet.
Danke für die Infos.

Zum Glück ist das bei meiner Arbeit im DaF-Unterricht kein großes
Problem bei den Ausspracheübungen. Die hiesigen Studis habe da eher
andere Stolpersteine.
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Helmut Richter
2020-03-22 10:18:15 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Post by Markus Loch
Im Deutschen gilt deswegen der Knacklaut als zwar
phonetisch aber nicht phonemisch.
Ein direktes Minimalpaar kenne ich zwar nicht, aber es gibt doch Hinweise auf
einen Phonemstatus:

Vor einem Konsonanten wird -r- zu einem kurzen a-ähnlichen Laut vokalisiert,
zwischen Vokalen nicht. Dass man „verreisen“ mit einem richtigen r spricht,
„vereisen“ aber als „va-eisen“, zeigt, dass nach dem r ein Konsonant steht,
der normalerweise auch als Knacklaut gesprochen wird. Und wenn ihn jemand
nicht spricht, so färbt er trotzdem das r davor ein. Anderes Beispiel: man
vergleiche „Osterei“ und „Malerei“ – nahe an einem Minimalpaar.

Fehlende Knacklaute verschleiern die Silbenstruktur und machen die Sprache
schwer verständlich: „e-ra-ßei-nei“ statt „er-aß-ein-ei“ ist nicht nur
schriftlich schwer zu zerlegen.

Es gibt vor allem beim Singen manche Erleichterung, wenn man den Knacklaut
weglässt. Vor allem trifft man nach einer Pause den richtigen Anfangston
besser, besonders am oberen Rand der Tessitur. Außerdem können Knacklaute die
Sprache hart klingen lassen, beim Singen mehr als beim Sprechen. Wer singt,
sollte sich vorher genau überlegen, welche Knacklaute er für die
Verständlichkeit braucht und auf welche er besser verzichtet.
Post by Markus Loch
In manch anderer Sprache
Post by Markus Loch
ist der Knacklaut phonemisch, so in vielen afroasiatischen
Sprachen wie Arabisch oder Berberisch.
Ein hebräisches Minimalpaar ist „המים קופאים“ (hammajim qof'im = das Wasser
gefriert) mit Alef nach dem f und „המים קופים“ (qofim = Affen) ohne. Es
scheint aber einen Trend zu geben, umgangssprachlich das Alef nicht zu
sprechen – ob durch europäischen Einfluss, weiß ich nicht.
Post by Markus Loch
Post by Markus Loch
Bei der Erfindung der Segment-Schrift im afroasiatischen Raum, hat
man den Knacklaut an den Anfang der Alfabethreihe gestellt.
Das Alef ist nicht der Buchstabe für das/a/, sondern für
den Knacklaut. Für/a/ gabs keinen Buchstaben. Erst die
Griechen haben das für sie nutzlose "Alef" als
Vokalbuchstabe für/a/ recyclet.
Danke für die Infos.
Zum Glück ist das bei meiner Arbeit im DaF-Unterricht kein großes Problem bei
den Ausspracheübungen. Die hiesigen Studis habe da eher andere Stolpersteine.
Die deutschen Beispiele oben sollten sie trotzdem einigermaßen verständlich
hinbekommen.

--
Helmut Richter
Heinz Lohmann
2020-03-22 15:36:53 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Markus Loch
Zum Glück ist das bei meiner Arbeit im DaF-Unterricht kein großes Problem bei
den Ausspracheübungen. Die hiesigen Studis habe da eher andere Stolpersteine.
Die deutschen Beispiele oben sollten sie trotzdem einigermaßen verständlich
hinbekommen.
"Verreisen" können sie schon, "Osterei" wird dann im April speziell geübt.

Solange es im gesprochenen Kontext
a) deutlich-eindeutig ist und
b) halbwegs normal klingt,
bin ich bei Anfängern schon recht zufrieden.

Den Chinesischlehrern dürfte bei den deutschen Studis am Anfang im Kurs
auch ziemlich die Ohren klingeln...
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Markus Loch
2020-03-23 01:09:57 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Ein hebräisches Minimalpaar ist „המים קופאים“ (hammajim qof'im = das Wasser
gefriert) mit Alef nach dem f und „המים קופים“ (qofim = Affen) ohne. Es
scheint aber einen Trend zu geben, umgangssprachlich das Alef nicht zu
sprechen – ob durch europäischen Einfluss, weiß ich nicht.
Wäre das eigentlich ein klassisches Minimalpaar?

קופאים

קופים

Das gälte doch nur, wenn man das Null-Phonem als echtes Phonem
akzeptierte. Dann wäre auch Walde und Wade ein Minimalpaar.

Es müsste doch mindestens anstelle des "א" ein anderer schwacher
Konsonant stehen, wie z.B. ע oder ה
etwa so

קופעים

(Das Wort gibs wahrscheinlich nicht.)

Europäischen Einfluss für das Vermeiden des Alephs würde ich
nicht vermuten, da das Aleph in vielen europäischen Sprachen
phonetisch vorkommt. Für das Plattdeutsche ist es
charakteristisch und grenzt es vom Oberdeutschen ab.
Es ist eines der Merkmale, die das Plattdeutsche
in das Hochdeutsche hineingetragen hat.

Das Vermeiden von Ayin scheint dagegen auf europäischen
Einfluss zurückzugehen. Der Konsonant ist für normale Europäer
nicht sprechbar, wie auch die emphatischen Laute schwierig sind.

Ein Türke, den ich gesprochen habe, erzählte mir, dass er arabisch
in der Koranschule gelernt habe, aber die emphatischen Laute
ohne Emphase gesprochen habe.

Wie werden im umgangssprachlichen Ivrit die drei Laute ט צ ק
artikuliert? Mit oder ohne Emphase?

Gruss
Markus
Helmut Richter
2020-03-23 11:33:26 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Post by Helmut Richter
Ein hebräisches Minimalpaar ist „המים קופאים“ (hammajim qof'im = das Wasser
gefriert) mit Alef nach dem f und „המים קופים“ (qofim = Affen) ohne. Es
scheint aber einen Trend zu geben, umgangssprachlich das Alef nicht zu
sprechen – ob durch europäischen Einfluss, weiß ich nicht.
Wäre das eigentlich ein klassisches Minimalpaar?
קופאים
קופים
Das gälte doch nur, wenn man das Null-Phonem als echtes Phonem
akzeptierte. Dann wäre auch Walde und Wade ein Minimalpaar.
Wenn es viele Sprecher gibt, die ein -l- vor einem anderen Konsonanten
weglassen, wäre es ein Minimalpaar, das zeigt, dass das anscheinend
überflüssige -l- doch eine Unterscheidungsfunktion hat. Ob es der rein
technischen Definition von Minimalpaar genügt, sollen andere entscheiden.
Post by Markus Loch
Es müsste doch mindestens anstelle des "א" ein anderer schwacher
Konsonant stehen, wie z.B. ע oder ה
etwa so
קופעים
(Das Wort gibs wahrscheinlich nicht.)
Zwischen Alef und Ajin gibts sehr viele Minimalpaare, angefangen bei אבד
(verloren gehen) – עבד (dienen). Am Ende der Wortwurzel wie im Beispiel ist
es seltener, weil Alef und Ajin beide selten am Ende stehen, aber das gibts
auch: יצא (herauskommen) – יצע (bereiten, herrichten) mit „joz'im“ (sie kommen
heraus) – „joz`im“ (sie bereiten). יצע wird aber häufiger in anderen Binjanim
verwendet; das Wörterbuch, wo ich es her habe, bezeichnet den Qal als
mittelalterlich.

Jemenitische Sprechen machen den Unterschied, europäische (aschkenasische und
sephardische) eher nicht.
Post by Markus Loch
Europäischen Einfluss für das Vermeiden des Alephs würde ich
nicht vermuten, da das Aleph in vielen europäischen Sprachen
phonetisch vorkommt.
Aber eben selten phonemisch. Es geht mir mehr um die Wahrnehmung: wird es als
Konsonant wahrgenommen oder eher als stiller Platzhalter, um einen Vokal
notieren zu können, dem kein Konsonant vorangeht? Europäer würden eher
letzteres sagen, schon weil das Alef in der lateinischen Schrift nicht
geschrieben wird. Voll im semitischen Umfeld Aufgewachsene sehen vermutlich in
dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen einem Alef und den anderen
Konsonanten. Viele heutige Israelis stehen da dazwischen.
Post by Markus Loch
Das Vermeiden von Ayin scheint dagegen auf europäischen
Einfluss zurückzugehen. Der Konsonant ist für normale Europäer
nicht sprechbar, wie auch die emphatischen Laute schwierig sind.
Das sehe ich auch so.
Post by Markus Loch
Wie werden im umgangssprachlichen Ivrit die drei Laute ט צ ק
artikuliert? Mit oder ohne Emphase?
Ich kanns nicht selber sagen, aber die oft gelesene Erklärung, dass
jemenitische oder arabische Sprecher die Unterschiede machen (auch die
zwischen Chet am Kehlkopf und Chaf im Rachen), europäischstämmige aber nicht,
kommt mir plausibel vor.

--
Helmut Richter
Manfred Hoß
2020-03-19 19:52:17 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Wörter mit der Vorsilbe be-: beurkunden, beurlauben, beurteilen. Oder auch
Wörter mit der Vorsilbe ge-: geurkundet, geurlaubt, geurteilt.

Gruß
Manfred.
Poul E. Jørgensen
2020-03-19 20:36:59 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Bertel Lund Hansen
Gibt es andere Beispiele auf Deutsch als "Amadeus", wo "eu" als
"e-u" ausgesprochen wird?
Wörter mit der Vorsilbe be-: beurkunden, beurlauben, beurteilen. Oder auch
Wörter mit der Vorsilbe ge-: geurkundet, geurlaubt, geurteilt.
ENDLICH!

+ Reunion, reunieren.
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
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