Discussion:
Was macht man mit ... QIC-Bändern?
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Kiefer
2021-01-11 00:40:15 UTC
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Moin!

Eine Frage, die auftauchte, als ich die beiden Kisten mit QIC-Bändern
sah. Die liegen hier seit über 20Jahren. Die ursprüngliche Idee den
Streamer zu reaktivieren ist schon lange unter die Räder gekommen. Jetzt
traue ich mich nicht mehr solch ein nicht gerade optimal gelagertes Band
in einen Streamer zu schieben. Daten retten will ich davon keine.

Was machen? Hält die jemand für noch benutzbar, ohne daß man die mit
Isopropanol von Umlenkrollen und Köpfen "kratzen" muß? Wenn nicht, lohnt
sich Materialtrennung, also eigenes Zerlegen vor dem dann sortierten
Schrott?

Eine artverwandte Frage betrifft demnächst Compact-Audio-Kassetten, auf
denen ich bei ein paaren weiß, daß dort meine PET-Programme von vor 40
Jahren drauf sind (und die ich gerne bewahren würde), und dann noch drei
Dutzend "geerbte" Kassetten, bei denen ich vermute, daß PET-Software
drauf ist.

Was machen? Erst von Hand einige cm vorspulen, um die Mechanik zu
begutachten, dann einmal im Audio-Rekorder vor und zurückspulen, um
anschließend am Rekorder den Play-Knopf zu drücken und am Rechner die
Aufnahmetaste? Wie groß ist das Risiko, daß sich die oberste Schicht vom
Bandmaterial ablöst und an Umlenkrollen sammelt, bis das Band reißt?
Gibt's da Vorkehrungen und Tricks?

Gruß, Ralf
Christian Corti
2021-01-11 08:29:46 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Eine Frage, die auftauchte, als ich die beiden Kisten mit QIC-Bändern
sah. Die liegen hier seit über 20Jahren. Die ursprüngliche Idee den
Streamer zu reaktivieren ist schon lange unter die Räder gekommen. Jetzt
traue ich mich nicht mehr solch ein nicht gerade optimal gelagertes Band
in einen Streamer zu schieben. Daten retten will ich davon keine.
Wenn das DC-600 und neuer sind, ist das Bandmaterial in Ordnung. Einzig
die Riemen werden hinüber bzw. ausgeleiert sein. Bei DC-300 gibt es
welche, die leider das sticky-binder-Syndrom haben. Ich habe viele
Nonames von Anfang der 80er, die gebacken werden müssen.
Post by Ralf Kiefer
Was machen? Hält die jemand für noch benutzbar, ohne daß man die mit
Isopropanol von Umlenkrollen und Köpfen "kratzen" muß? Wenn nicht, lohnt
sich Materialtrennung, also eigenes Zerlegen vor dem dann sortierten
Schrott?
Riemen erneuern, dann sollten die tun.
Post by Ralf Kiefer
Eine artverwandte Frage betrifft demnächst Compact-Audio-Kassetten, auf
denen ich bei ein paaren weiß, daß dort meine PET-Programme von vor 40
Jahren drauf sind (und die ich gerne bewahren würde), und dann noch drei
Dutzend "geerbte" Kassetten, bei denen ich vermute, daß PET-Software
drauf ist.
Kompaktkassetten sind unkritisch meiner Erfahrung nach. Einzig auf den
Andrucksfilz in der Kassette (auf der Rückseite des Bandes) sollte man
achten. Gute Kassetten haben eine Blattfeder mit einem Filzpad,
schlechte Kassetten lediglich ein Stückchen Schaumstoff mit einer
Filzbeschichtung. Der Schaumstoff zerbröselt gerne bzw. verliert seine
Elastizität und wird einfach vom Tonkopf eingedrückt, so daß der
Anpreßdruck fehlt. Oft gibt es dadurch dann Bandsalat. Ich ersetze den
Schaumstoff durch ein neues Stückchen, das ich entsprechend
zurechtschippele.
Post by Ralf Kiefer
Aufnahmetaste? Wie groß ist das Risiko, daß sich die oberste Schicht vom
Bandmaterial ablöst und an Umlenkrollen sammelt, bis das Band reißt?
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.

Christian
Ka Prucha
2021-01-11 08:55:21 UTC
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Post by Christian Corti
Post by Ralf Kiefer
Eine artverwandte Frage betrifft demnächst Compact-Audio-Kassetten, auf
denen ich bei ein paaren weiß, daß dort meine PET-Programme von vor 40
Jahren drauf sind (und die ich gerne bewahren würde), und dann noch drei
Dutzend "geerbte" Kassetten, bei denen ich vermute, daß PET-Software
drauf ist.
Kompaktkassetten sind unkritisch meiner Erfahrung nach. Einzig auf den
Andrucksfilz in der Kassette (auf der Rückseite des Bandes) sollte man
achten. Gute Kassetten haben eine Blattfeder mit einem Filzpad,
schlechte Kassetten lediglich ein Stückchen Schaumstoff mit einer
Filzbeschichtung. Der Schaumstoff zerbröselt gerne bzw. verliert seine
Elastizität und wird einfach vom Tonkopf eingedrückt, so daß der
Anpreßdruck fehlt. Oft gibt es dadurch dann Bandsalat. Ich ersetze den
Schaumstoff durch ein neues Stückchen, das ich entsprechend
zurechtschippele.
Post by Ralf Kiefer
Aufnahmetaste? Wie groß ist das Risiko, daß sich die oberste Schicht vom
Bandmaterial ablöst und an Umlenkrollen sammelt, bis das Band reißt?
Ich kenne das Problem mit etliche BASF Kompaktkassetten. Es löst sich
die Beschichtung langsam ab und verschmutzt hauptsächlich den Tonkopf.

Bei Bänder von Maxell, Philips, Sony, TDK kenne ich dieses Problem
nicht.
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).

mfg Karl Prucha
Christian Corti
2021-01-12 09:08:37 UTC
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Post by Ka Prucha
Ich kenne das Problem mit etliche BASF Kompaktkassetten. Es löst sich
die Beschichtung langsam ab und verschmutzt hauptsächlich den Tonkopf.
Nun, meine BASF-Kompaktkassettenerfahrung reicht bis in die 70er zurück.
Das Problem hatte ich *nie*. Ich kenne das nur bei 1/2"-Computerbändern.
Post by Ka Prucha
Post by Christian Corti
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
Glaube ich nicht. Ich habe ca. 100 BASF-Magnettonbänder (z.B. LGS26,
PES35, usw.), plus ein paar Agfa Gevaert und Grundig (sicherlich OEM).
Alle von grob 1965-1985. Alle top! Sogar die Aufnahmen darauf.
Schrott sind tatsächlich die Ami-Sachen (Scotch bzw. 3M, Ampex usw.)

Christian
Andreas Kohlbach
2021-01-12 18:13:27 UTC
Permalink
Post by Ka Prucha
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Gerrit Heitsch
2021-01-12 18:14:46 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Post by Ka Prucha
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.


Gerrit
Andreas Kohlbach
2021-01-12 21:52:20 UTC
Permalink
Post by Gerrit Heitsch
Post by Andreas Kohlbach
Post by Ka Prucha
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.
Der ist gut.

Ich kannte bisher nur die echten Namen der Abkürzungen oder Namen von
Autoherstellern.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Thomas Koenig
2021-01-15 10:22:42 UTC
Permalink
Post by Gerrit Heitsch
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Gerrit Heitsch
2021-01-15 10:30:18 UTC
Permalink
Post by Thomas Koenig
Post by Gerrit Heitsch
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Kenne ich eher als

AEG = Auspacken, Einschalten, Garantiefall


Gerrit
Markus Elsken
2021-01-15 15:42:52 UTC
Permalink
Moin!
Post by Thomas Koenig
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Auspacken, einschalten, Garantiefall.

mfg Markus
Chr. Maercker
2021-01-15 15:58:23 UTC
Permalink
Post by Thomas Koenig
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
EAW (Treptow) = Einschalten, Ausschalten, Wegwerfen
ORWO = Oller Ramsch. Wegwerfen, Oder?

Und natürlich das uralte NTSC = Never The Same Color
--
CU Chr. Maercker.
Andreas Kohlbach
2021-01-16 02:32:29 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Thomas Koenig
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
EAW (Treptow) = Einschalten, Ausschalten, Wegwerfen
ORWO = Oller Ramsch. Wegwerfen, Oder?
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.

Laut dem Artikel hatte ORWO das Monopol auf die Filmherstellung in der
DDR. So hat Nina Hagen im Song "Du hast den Farbfilm vergessen" von 1974
sich wohl stillschweigend auf ORWO bezogen. ;-)
Post by Chr. Maercker
Und natürlich das uralte NTSC = Never The Same Color
Klassiker!

Schade, dass das PAL-TV System nicht nach seinem Erfinder benannt
wurde. Sonst hieße es Bruch-TV. :-D
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Ralf Kiefer
2021-01-16 13:50:36 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Oh doch. Im Vergleich zu Kodak und sogar Agfa waren die Orwo-Filme in
den frühen 1980er Jahren deutlich günstiger, in diesem Fall die üblichen
Kleinbildfilme. Die gab's bei Hertie und/oder Karstadt.

Gruß, Ralf
Andreas Kohlbach
2021-01-16 15:57:31 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Andreas Kohlbach
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Oh doch. Im Vergleich zu Kodak und sogar Agfa waren die Orwo-Filme in
den frühen 1980er Jahren deutlich günstiger, in diesem Fall die üblichen
Kleinbildfilme. Die gab's bei Hertie und/oder Karstadt.
Gab es die im Westen? Als ich Ende der 70er mit der "guten" Agfa 100
<Loading Image...>
fotografierte, kaufte ich Filme in einem kleinen Fotogeschäft in unserem
Kaff, wo ich die Filme auch entwickeln ließ. IIRC konnte ich nur zwischen
Agfa- und Kodak Filmen wählen.

Blitzwürfel gab es nur von einem Hersteller, und die waren
teuer. Trotzdem hatte ich in meinem spielerischen Leichtsinn
herausgefunden, dass man auf der unteren Seite mit einer Nadel einen
Draht bewegen konnte, der den (teuren) Blitz auslöste, und mir die Finger
verbrannt.

Mag sein, dass Kaufhof und Hertie auch im Westen ORWO Filme
hatten. Kaufte da aber nie Filme. $GROSSSTADT war von meinem Kaff zu weit
entfernt.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Michael Graf
2021-01-17 10:44:38 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Andreas Kohlbach
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Oh doch. Im Vergleich zu Kodak und sogar Agfa waren die Orwo-Filme in
den frühen 1980er Jahren deutlich günstiger, in diesem Fall die üblichen
Kleinbildfilme. Die gab's bei Hertie und/oder Karstadt.
ORWO-Fotopapier haben wir auch -- vor und nach der Wende -- im Fotolabor unseres niedersächsischen Gymnasiums benutzt. Vermutlich auch aus Kostengründen, für seine privaten Projekte nahm der betreuende Kunstlehrer Ilford. ;-)

Viele Grüße
Michael
Andreas Bockelmann
2021-01-17 10:41:57 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Post by Chr. Maercker
Post by Thomas Koenig
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
EAW (Treptow) = Einschalten, Ausschalten, Wegwerfen
ORWO = Oller Ramsch. Wegwerfen, Oder?
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Oh doch. Urlaub im damals sozialisitischen Jugoslawien. Die ersten
Urlaubsbilder vor Ort entwickeln lassen, war okay. Kostenlos gab es für
jeden entwickelten und abgezogenen Film eine Farbfilm der, mir damals
unbekannten, Marke ORWO.

Sagen wir es mal so: Farbtöne und Korn waren doch für Wessiaugen etwas
gewöhnungsbedürftig. Vielleicht hatten die Labore im Ruihrgebeit auch nicht
die richtige Chemie um eine Orwo zu entwickeln.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Andreas Kohlbach
2021-01-17 18:03:11 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Post by Andreas Kohlbach
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Oh doch. Urlaub im damals sozialisitischen Jugoslawien.
Okay. Hätte vielleicht sagen sollen, dass sie in West-Shops vermutlich
nicht erhältlich waren; so dem gängigen Wessie unbekannt blieben.
--
Andreas
Diedrich Ehlerding
2021-01-17 18:44:41 UTC
Permalink
Andreas Kohlbach meinte:

[ORWO-Filme]
Post by Andreas Kohlbach
Okay. Hätte vielleicht sagen sollen, dass sie in West-Shops vermutlich
nicht erhältlich waren; so dem gängigen Wessie unbekannt blieben.
Mir waren sie bekannt, und ich meine, die hätte es auch in manchen Läden
gegeben. (Evtl. war das bei Photo-Porst oder bei Quelle? Sicher bin ich
mir da nicht, aber die hatten auf jeden Fall auch DDR-produzierte
Kameras; also villeicht auch entsprechende Filme,)
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Gerrit Heitsch
2021-01-17 18:55:08 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
[ORWO-Filme]
Post by Andreas Kohlbach
Okay. Hätte vielleicht sagen sollen, dass sie in West-Shops vermutlich
nicht erhältlich waren; so dem gängigen Wessie unbekannt blieben.
Mir waren sie bekannt, und ich meine, die hätte es auch in manchen Läden
gegeben. (Evtl. war das bei Photo-Porst oder bei Quelle? Sicher bin ich
mir da nicht, aber die hatten auf jeden Fall auch DDR-produzierte
Kameras; also villeicht auch entsprechende Filme,)
Da bleibt dann die Frage ob das dieselbe Qualität war, wie sie auch in
der DDR verkauft wurde, oder ob man sich für den Export mehr Mühe
gegeben hat.

Gerrit
Chr. Maercker
2021-01-18 12:07:36 UTC
Permalink
Post by Gerrit Heitsch
Da bleibt dann die Frage ob das dieselbe Qualität war, wie sie auch in
der DDR verkauft wurde, oder ob man sich für den Export mehr Mühe
gegeben hat.
Von ORWO ist mir nicht bekannt, dass sie gen Westen bessere Qualität
gleifert haben, eher waren sie mit Billigware präsent. Bei Farbfilmen
war das wohl eine Frage nicht vorhandener Zutaten. Deren Tonbänder waren
von Ausnahmen abgesehen (Typ 131) recht brauchbar, im Gegensatz zu ihren
Compactkassetten. Davon waren die ersten Serien Schrott ab Werk. Lag
wohl daran, dass kein Teflon für die Innenverkleidung verfügbar war.
Hinzu kamen Recorder a la Sonett und Anett. O-Ton Technologiedozent,
IH-Mittweida: "So geht's net und so gehts A net!"
--
CU Chr. Maercker.
Guido Grohmann
2021-01-18 17:29:01 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Hinzu kamen Recorder a la Sonett und Anett. O-Ton Technologiedozent,
IH-Mittweida: "So geht's net und so gehts A net!"
"Das Anett geht so net und das Sonett geht a net".

Das trifft auf die ersten Baureihen voll zu, aber als die dann mal
ausgereift waren war das oft nur eine Frage der Einstellung. Ich habe
ein paar Sonett 77, die erstaunlicherweise auch beim Drehen auf Kopf und
zurück nicht leiern oder jaulen.

Nach endlosen Versuchen habe ich herausgefunden, daß dazu eine gut
ausgewuchtete Schwungscheibe und intakte Lager und ein richtig
eingestelltes unteres Lager sowie eine intakte Andruckrolle der zweiten
Bauform, wenn möglich noch die breite Ausführung nötig sind. Und alles
ist vergebens, wenn der Kontakt für den Mikrofon-Schnellstop in der
Mikrofonbuchse Panne hat.

Warum es dieslben Lästerein über den Sternrecorder R160 nicht gibt
könnte zu einem Großteil am Fehlen dieses üblen Features liegen. DIe
Laufwerke sind identisch.

Guido
Chr. Maercker
2021-01-18 18:31:08 UTC
Permalink
Post by Guido Grohmann
Das trifft auf die ersten Baureihen voll zu, aber als die dann mal
ausgereift waren war das oft nur eine Frage der Einstellung. Ich habe
ein paar Sonett 77, die erstaunlicherweise auch beim Drehen auf Kopf und
zurück nicht leiern oder jaulen.
Nach endlosen Versuchen habe ich herausgefunden, daß dazu eine gut
ausgewuchtete Schwungscheibe und intakte Lager und ein richtig
eingestelltes unteres Lager sowie eine intakte Andruckrolle der zweiten
Bauform, wenn möglich noch die breite Ausführung nötig sind. Und alles
ist vergebens, wenn der Kontakt für den Mikrofon-Schnellstop in der
Mikrofonbuchse Panne hat.
Bei Spulengeräten von Tesla bis ca. 1974 und später den polnischen M24
stimmte die Mechanik. Deswegen habe ich Kassetten nur für
Sprachaufnahmen in Betracht gezogen. Beim M24 musste freilich der
polnische Kombikopf gegen einen TESLA ANP-925 ausgetauscht und neu
eingemessen werden. Allerhand Arbeit, aber anschließend war's beinahe
ein HiFi-Gerät.
--
CU Chr. Maercker.
Christian Corti
2021-01-19 08:31:51 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Sprachaufnahmen in Betracht gezogen. Beim M24 musste freilich der
polnische Kombikopf gegen einen TESLA ANP-925 ausgetauscht und neu
eingemessen werden. Allerhand Arbeit, aber anschließend war's beinahe
ein HiFi-Gerät.
Beinahe?
Wenn ich bedenke, daß 1963 Grundig mit dem TK46 bzw. TK47 ein Gerät
herausgebracht hat, das im Nachhinein durchaus als HiFi-tauglich gilt.

Christian

Andreas Kohlbach
2021-01-18 18:04:43 UTC
Permalink
Post by Gerrit Heitsch
Post by Diedrich Ehlerding
gegeben. (Evtl. war das bei Photo-Porst oder bei Quelle? Sicher bin ich
mir da nicht, aber die hatten auf jeden Fall auch DDR-produzierte
Kameras; also villeicht auch entsprechende Filme,)
Da bleibt dann die Frage ob das dieselbe Qualität war, wie sie auch in
der DDR verkauft wurde, oder ob man sich für den Export mehr Mühe
gegeben hat.
Oder überhaupt den Osten beliefert hat. Als Tschernobyl passierte, wurden
Laster aus der DDR an der Grenze in den Westen abgewiesen, die
u.a. Grünen Salat hatten, weil der Cäsium-Gehalt zu hoch war. Der Salat
ging zurück in die DDR und wurde u.a. dort an Schulkantinen verteilt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl#Deutsche_Demokratische_Republik>

| In den Wochen nach dem Unglück gab es in der DDR plötzlich ein
| reichhaltiges Angebot an Gemüse; es war jenes, das den
| Ostblocklieferanten vom Westen nicht abgekauft wurde. Da viele
| Bürger aufgrund der über westliche Radio- und Fernsehprogramme
| empfangenen Warnungen diese Angebote nicht einkauften, wurde dieses
| Obst kostenlos in Kindergärten und Schulen verteilt. Erich Honecker
| wurde zitiert, dass er Müttern empfahl, frischen Salat vor dem Essen
| zu waschen. Die interne Warnung durch das Amt für Atomsicherheit,
| dass durch frisches Futter die Milch kontaminiert würde und somit
| eine Futterumstellung ratsam sei, wurde nicht veröffentlicht, da es
| an konserviertem Futter aus dem Vorjahr fehlte. Insbesondere im
| Gebiet von Sachsen-Anhalt lag aufgrund von Regenfällen die
| Radioaktivität in der so erzeugten Milch 700 % über dem Grenzwert
| für Säuglingsmilch, worüber die Bevölkerung nicht informiert
| wurde. Der Leiter des Amts kommentierte das Unglück mit den Worten:
| „Jeder Schuster kloppt sich mal auf den Daumen.“

An Perversität kaum zu überbieten, besonders die Kinder des eigenen
Landes vorsätzlich der Strahlung auszusetzen. :-(
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Hans-Juergen Lukaschik
2021-01-18 16:09:10 UTC
Permalink
Hallo Diedrich,

am Sonntag, 17 Januar 2021 19:44:41
Post by Diedrich Ehlerding
[ORWO-Filme]
Okay. HÀtte vielleicht sagen sollen, dass sie in West-Shops
vermutlich nicht erhÀltlich waren; so dem gÀngigen Wessie unbekannt
blieben.
Mir waren sie bekannt, und ich meine, die hÀtte es auch in manchen
LÀden gegeben. (Evtl. war das bei Photo-Porst oder bei Quelle? Sicher
bin ich mir da nicht, aber die hatten auf jeden Fall auch
DDR-produzierte Kameras; also villeicht auch entsprechende Filme,)
Zumindest die Schwarz-Weiß-Filme von ORWO waren Klasse. Meine Praktica
MTL 5B hatte ich bei Quelle gekauft. Funktioniert immer noch perfekt,
man muss aber noch selbst fotografieren.

MfG Hans-JÃŒrgen
--
http://lukaschik.de/rezepte/
www.fischereiverein-rietberg.net
Fischrezepte: www.fischereiverein-rietberg.net/?category_name=rezepte
SeefischREZ: www.fischereiverein-rietberg.net/?category_name=seefisch
Andreas Kohlbach
2021-01-19 04:54:04 UTC
Permalink
Zumindest die Schwarz-Weiß-Filme von ORWO waren Klasse. Meine Praktica
MTL 5B hatte ich bei Quelle gekauft. Funktioniert immer noch perfekt,
man muss aber noch selbst fotografieren.
Meine einzige analoge Kamera war die schon erwähnte Agfa 100. Danach
hatte ich Jahrzehnte keine. Irgendwann in den frühen 2000ern eine 640x400
"Hi-Res" Billig-Cam vom Grabbeltisch geholt, nur um eine Digital-Kamera
zu besitzen. Aus der ist ständig die Batterie im Halter verrutscht, dass
sie mal eben alle gemachten Bilder vergaß.

Danach nur noch die in meinem Smartphones (davon hatte ich bisher nur
eines) und Tablets (da bringe ich es auf zwei ;-) benutzt.

Je nach App kann man da einstellen, was wohl "man muss aber noch selbst
fotografieren" rechtfertigen mag. Voreinstellungen zu verwenden ergeben
bei nicht optimalen Bedingungen meist Müll.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Chr. Maercker
2021-01-18 12:00:31 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
ORWO sagt mir nichts. Google findet
<https://de.wikipedia.org/wiki/Filmfabrik_Wolfen>, was den meisten
Wessies aber nichts sagen wird.
Mussten sich umbenennen, bis Mitte 1960er wurde unter dem Namen Agfa
verkauft.
Post by Andreas Kohlbach
Laut dem Artikel hatte ORWO das Monopol auf die Filmherstellung in der
DDR. So hat Nina Hagen im Song "Du hast den Farbfilm vergessen" von 1974
sich wohl stillschweigend auf ORWO bezogen. ;-)
Logo. Die haben aber auch Tonbänder und Cassetten hergestellt.
--
CU Chr. Maercker.
Andreas Kohlbach
2021-01-15 16:48:34 UTC
Permalink
Post by Thomas Koenig
Post by Gerrit Heitsch
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Dann will ich mal Automarken anführen.

VW = Völlig Wertlos
BMW = Bumms mal wieder
Honda = Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen
Mazda = Mein Auto Zerstört Deutsche Arbeitsplätze

Mercedes wurde oft als "Perpedes" umbenannt.
--
Andreas

https://news-commentaries.blogspot.com/
Stefan Weimar
2021-01-15 18:21:32 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Andreas Kohlbach
BMW = Bumms mal wieder
Bring' mich Werkstatt!

Viele Grüße
Stefan
--
make -it ./work
Andreas Kohlbach
2021-01-16 02:41:14 UTC
Permalink
Post by Stefan Weimar
Post by Andreas Kohlbach
BMW = Bumms mal wieder
Bring' mich Werkstatt!
Kannte ich nicht. :-)

Bei BMW, die in den 70ern und 80ern viel Öl verbrannten, fällt mir noch
der alte Witz eines BMW-Fahrers an der Tankstelle ein. Zum Tankwart:
"Bitte Öl auffüllen und den Benzinstand prüfen."

Natürlich gilt das heute nicht mehr. Denn es gibt kaum noch Tankwarte, wo
alles auf Selbstbedienung läuft.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Bernd Laengerich
2021-01-16 17:00:55 UTC
Permalink
Post by Stefan Weimar
Post by Andreas Kohlbach
BMW = Bumms mal wieder
Bring' mich Werkstatt!
Von der Gegenfraktion: Besser Mercedes wählen!

Bernd
--
Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen.
P.Liedermann in defa
Guido Grohmann
2021-01-17 16:41:20 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Post by Stefan Weimar
Post by Andreas Kohlbach
BMW = Bumms mal wieder
Bring' mich Werkstatt!
Von der Gegenfraktion: Besser Mercedes wählen!
oder:

big money waste
bei Mercedes weggeworfen

Guido
Andreas Bockelmann
2021-01-17 10:43:45 UTC
Permalink
Post by Stefan Weimar
Hallo,
Post by Andreas Kohlbach
BMW = Bumms mal wieder
Bring' mich Werkstatt!
Viele Grüße
Stefan
KAWASAKI

Kaum abzusehen was an Schrott alles käuflich ist.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Chr. Maercker
2021-01-15 20:43:23 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
VW = Völlig Wertlos
BMW = Bumms mal wieder
Honda = Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen
Mazda = Mein Auto Zerstört Deutsche Arbeitsplätze
Mercedes wurde oft als "Perpedes" umbenannt.
Moskwitsch = Rost-Quietsch
Trabant 601: 600 wollen ihn haben, aber nur einer kriegt ihn.
Wartburg = Wart-Burg (15 Jahre Lieferzeit)

Der kleine Mann läuft sich den Wolf, der große kauft sich einen GOLF.
--
CU Chr. Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
Andreas Kohlbach
2021-01-16 02:48:37 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Andreas Kohlbach
VW = Völlig Wertlos
BMW = Bumms mal wieder
Honda = Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen
Mazda = Mein Auto Zerstört Deutsche Arbeitsplätze
Mercedes wurde oft als "Perpedes" umbenannt.
Moskwitsch = Rost-Quietsch
Trabant 601: 600 wollen ihn haben, aber nur einer kriegt ihn.
Wartburg = Wart-Burg (15 Jahre Lieferzeit)
Ich hörte (stimmt das?), dass die Lieferzeit eines Tabbies 18 Jahre war,
und viele Eltern den für ihr Kind gleich nach der Geburt bestellten.
Post by Chr. Maercker
Der kleine Mann läuft sich den Wolf, der große kauft sich einen GOLF.
Gölfe, wie wohl die meisten neuen West-Autos der Klein- oder
Mittelwagenklasse, waren in den frühen 90ern schwer zu bekommen. Nicht
nur im Osten. Aber wegen der Nachfrage aus dem Osten. Man kam trotz
Sonderschichten bei der Herstellung nicht nach.
--
Andreas, aus eigener Erfahrung sprechend
Ralf Kiefer
2021-01-16 13:50:40 UTC
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Post by Andreas Kohlbach
Ich hörte (stimmt das?), dass die Lieferzeit eines Tabbies 18 Jahre war,
und viele Eltern den für ihr Kind gleich nach der Geburt bestellten.
Ich war 1987 zum ersten Mal "so richtig" auf Reise im Ostblock, in
diesem Fall in Ungarn. D.h. für jede Nacht beim nächsten Polizeirevier
einen Stempel fürs Visum abholen, u.ä.. In Budapest war das
Ostblockschlaraffenland. Es gab C64 u.ä. Computer in den Auslagen. Und
es gab fast die ganze Palette an Ostblockautos. Ich stand vor den
Schaufenstern der großen Händler am Rand der Innenstadt und schaute mir
Polski Fiat, Skoda, Trabant, Wartburg, Lada, Dacia, vermutlich Moskwitch
und noch ein paar weitere an, denn die hatten sogar Fahrzeuge
ausgestellt. An den Wänden hingen nicht etwa Preislisten, sondern
ausschließlich Lieferzeiten in Jahren und Monaten. Sogar in Ungarn waren
einzelne Jahresangaben zweistellig. Ich hätte es fotografieren sollen
...

Am Rand gab's Gespräche mit Einheimischen über Fahrzeuge insbesondere
natürlich Moppeds, aber auch Autos: für Ungarn gab's im Bereich der
normalen PKWs die Entscheidung zwischen einem modernen Motor (Polski
Fiat 126 vergleichbar mit dem italienischen Fiat 650 mit luftgekühltem
Zweizylinder-Viertakter) oder einem geräumigem Auto, also einem Trabant.


Gruß, Ralf, habe in Tokaj dann lieber alten, lokalen Wein eingepackt
Andreas Kohlbach
2021-01-16 16:18:17 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Post by Andreas Kohlbach
Ich hörte (stimmt das?), dass die Lieferzeit eines Tabbies 18 Jahre war,
und viele Eltern den für ihr Kind gleich nach der Geburt bestellten.
Ich war 1987 zum ersten Mal "so richtig" auf Reise im Ostblock, in
diesem Fall in Ungarn. D.h. für jede Nacht beim nächsten Polizeirevier
einen Stempel fürs Visum abholen, u.ä..
Jede Nacht? Das ist hart.

Ich war während der Existenz der DDR zwei Mal da. 1987 mit der Schule in
Quedlinburg und 1989 durchgefahren, um nach West Berlin zu kommen. Waren
aber nur Eintags-Reisen. Während die DDR-Grenzer bei der Rückreise von
Quedlinburg unseren Schulbus halb auseinander nahmen, verlief die Fahrt
hin und zurück nach Berlin problemlos.

In Quedlinburg ging ich in ein Kaufhaus und wollte nach Taschenrechnern
schauen. War damals schon an denen interessiert und wollte sehen, welche
Modelle sie hatten. Leider keine auf Lager.
Post by Ralf Kiefer
In Budapest war das Ostblockschlaraffenland. Es gab C64 u.ä. Computer
in den Auslagen. Und es gab fast die ganze Palette an
Ostblockautos. Ich stand vor den Schaufenstern der großen Händler am
Rand der Innenstadt und schaute mir Polski Fiat, Skoda, Trabant,
Wartburg, Lada, Dacia, vermutlich Moskwitch und noch ein paar weitere
an, denn die hatten sogar Fahrzeuge ausgestellt. An den Wänden hingen
nicht etwa Preislisten, sondern ausschließlich Lieferzeiten in Jahren
und Monaten. Sogar in Ungarn waren einzelne Jahresangaben
zweistellig. Ich hätte es fotografieren sollen ...
Man hätte überhaupt mehr Fotos damals machen sollen.
Post by Ralf Kiefer
Am Rand gab's Gespräche mit Einheimischen über Fahrzeuge insbesondere
natürlich Moppeds, aber auch Autos: für Ungarn gab's im Bereich der
normalen PKWs die Entscheidung zwischen einem modernen Motor (Polski
Fiat 126 vergleichbar mit dem italienischen Fiat 650 mit luftgekühltem
Zweizylinder-Viertakter) oder einem geräumigem Auto, also einem Trabant.
:-)

Nach der Grenzöffnung bin ich 1990 durch die noch bestehende DDR gefahren
- nur so. Kurz vor der Grenze wollte ich noch etwas essen und fand ein
Restaurant. Viele Gerichte kannte ich nicht, sodass ich Schnitzel
bestellte. Zu meiner Überraschung gab es als Vorspeise Soljanka mit
Brot. Die allein hätte zu meiner Sättigung schon gereicht. Dann das
Schnitzel mit Beilage. Danach noch ein Dessert (leckerer Pudding, den ich
auch noch nicht kannte). Obwohl ich das alles nicht bestellt hatte, fiel
die Rechnung mit IIRC 7 (Ost-) Mark für westliche Verhältnisse bescheiden
aus. Ich erhöhte mit Trinkgeld auf 10 und fragte, ob man auch DM
akzeptiere. Blöde Frage... :-)

Draußen standen dann einige Männer und Frauen, und bewunderten meinen
verrosteten zehn Jahre alten Golf. Am liebsten hätte ich den verschenkt,
weil der eh bald in die Schrott-Presse sollte (und auch ein paar Monate
später kam). Aber das hätte logistische Probleme bedeutet.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Ralf Kiefer
2021-01-16 17:39:04 UTC
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Post by Andreas Kohlbach
Post by Ralf Kiefer
Ich war 1987 zum ersten Mal "so richtig" auf Reise im Ostblock, in
diesem Fall in Ungarn. D.h. für jede Nacht beim nächsten Polizeirevier
einen Stempel fürs Visum abholen, u.ä..
Jede Nacht? Das ist hart.
Wenn man in einem teuren Hotel übernachtete, dann durften die das Visum
stempeln. Aber in Pensionen, "B&B" oder den meisten Campingplätzen war
die Fahrt zum Polizeirevier obligatorisch. Dasselbe, wenn man privat
z.B. bei Freunden oder Verwandten übernachtete. Es gab mehr oder weniger
strenge Befragungen bei der Ausreise, wenn Stempel fehlten. Ungarn war
1987 schon nicht mehr _sehr_ streng, aber mehr als die Hälfte der
Übernachtungen wollten sie dokumentiert sehen.

Im Frühjahr 1989 gab's diese (aus unserem Blickwinkel) Schikane z.B. in
der Tschechoslowakei schon nicht mehr. Und im Gegensatz zur DDR zahlte
man kein tägliches Eintrittsgeld in Form von Zwangsumtausch. In der DDR
waren das immerhin 25DM pro Tag mit Kurs 1:1 statt 1:7 als realem Kurs
auf der Straße.
Post by Andreas Kohlbach
Ich war während der Existenz der DDR zwei Mal da. 1987 mit der Schule in
Quedlinburg und 1989 durchgefahren, um nach West Berlin zu kommen.
Die Transitreise auf der von Deutschland bezahlten Autobahn durch die
DDR zwischen Deutschland und Berlin war keine Einreise in die DDR,
genausowenig der Tagesbesuch aus Berlin in Ostberlin. Dort mußte man
daher sehr aufpassen das Gebiet von Ostberlin nicht zu verlassen und die
DDR zu betreten. Das war richtig teuer, weil unerlaubter Grenzübertritt.
Ist einer älteren Bekannten um 1980 herum passiert. Sie verbrachte viel
Zeit in irgendwelchen Amtsstuben, bis sie sich mit deutschem(!) Geld
freikaufen "durfte".
Post by Andreas Kohlbach
In Quedlinburg ging ich in ein Kaufhaus und wollte nach Taschenrechnern
schauen.
Im Osten kaufte man damals häufig Bücher. Ich habe heute noch z.B. den
"Bronstein" (Taschenbuch der Mathematik, 2 Bände). Gekauft aus den
Resten von Ostberlin-Besuchen sowie überwiegend 1:7 vom Straßenkurs.
$KUMPEL, wohnhaft in Berlin, hatte zu diesem Zweck ein Konto bei der
Ostberliner Staatsbank, auf das man als Deutscher ganz offiziell Geld
einzahlen und abheben konnte, denn die Ausfuhr der DDR-Mark war
strengstens verboten. Für Argumente bei der Warenkontrolle bei der
Ausreise aus Ostberlin gab's dann geeignete Kontobewegungen bei dieser
Bank, denn die Zöllner wollten ansonsten Umtauschbelege für den 1:1-Kurs
sehen, wenn der Warenwert offensichtlich 25DM pro Person überstieg. BTW
die Waren- bzw. Taschenkontrolle im Bahnhof Friedrichstraße waren genau
dafür ausgelegt die Ausfuhr von DDR-Waren penibel zu kontrollieren und
ggf. DDR-Mark überteuert an die Erwischten zu verkaufen.
Post by Andreas Kohlbach
Draußen standen dann einige Männer und Frauen, und bewunderten meinen
verrosteten zehn Jahre alten Golf.
Der war im Frühling 1990 nach der Ankündigung Kohls die DDR-Mark 1:1 in
DM umzutauschen plötzlich deutlich über 1000DM wert. Nicht nur drüben!
Ein paar studentische Kumpels hier aus dem Süden legten sozusagen ein
Urlaubssemester ein, um einige Wochen lang die Reste vom Karlsruher
Gebrauchtwagenmarkt abzuschöpfen und diese in der DDR zu verkloppen. Die
Gewinnspanne war enorm. Problem für mich war, daß ich genau zu dieser
Zeit einen "neuen" Gebrauchtwgen brauchte, weil der alte tatsächlich
zusammengebrochen und nicht mehr DDR-tauglich war. Ich fand nichts
kleines bis mittleres mehr für einen akzeptablen Preis. Selbst die
damalige automobile Oberklasse war teuer geworden. Es wurde ein
überteuerter Rekord E mit dem 2,0E-Motor. Der hatte dann den Vorteil,
daß seine Scheinwerfer rechts und links an einem Trabant
vorbeileuchteten :-)


Gruß, Ralf
Andreas Kohlbach
2021-01-16 21:16:29 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Im Frühjahr 1989 gab's diese (aus unserem Blickwinkel) Schikane z.B. in
der Tschechoslowakei schon nicht mehr. Und im Gegensatz zur DDR zahlte
man kein tägliches Eintrittsgeld in Form von Zwangsumtausch. In der DDR
waren das immerhin 25DM pro Tag mit Kurs 1:1 statt 1:7 als realem Kurs
auf der Straße.
Unter anderem mit dem Zwangsumtausch und Freikauf politischer Gefangenen
durch die Bundesregierung finanzierte der Arbeiter und Bauernstaat seine
Existenz. Viel ging wohl für den "Antifaschistischen Schutzwall"
drauf. Ich las, dass er die DDR umgerechnet rund 1 Milliarde USD im Jahr
kostete.
Post by Ralf Kiefer
Post by Andreas Kohlbach
Ich war während der Existenz der DDR zwei Mal da. 1987 mit der Schule in
Quedlinburg und 1989 durchgefahren, um nach West Berlin zu kommen.
Die Transitreise auf der von Deutschland bezahlten Autobahn durch die
DDR zwischen Deutschland und Berlin war keine Einreise in die DDR,
genausowenig der Tagesbesuch aus Berlin in Ostberlin. Dort mußte man
daher sehr aufpassen das Gebiet von Ostberlin nicht zu verlassen und die
DDR zu betreten. Das war richtig teuer, weil unerlaubter Grenzübertritt.
Ist einer älteren Bekannten um 1980 herum passiert. Sie verbrachte viel
Zeit in irgendwelchen Amtsstuben, bis sie sich mit deutschem(!) Geld
freikaufen "durfte".
Trotzdem musste man "Eintrittsgeld" zahlen.
Post by Ralf Kiefer
Post by Andreas Kohlbach
Draußen standen dann einige Männer und Frauen, und bewunderten meinen
verrosteten zehn Jahre alten Golf.
Der war im Frühling 1990 nach der Ankündigung Kohls die DDR-Mark 1:1 in
DM umzutauschen plötzlich deutlich über 1000DM wert. Nicht nur drüben!
Ein paar studentische Kumpels hier aus dem Süden legten sozusagen ein
Urlaubssemester ein, um einige Wochen lang die Reste vom Karlsruher
Gebrauchtwagenmarkt abzuschöpfen und diese in der DDR zu verkloppen. Die
Gewinnspanne war enorm. Problem für mich war, daß ich genau zu dieser
Zeit einen "neuen" Gebrauchtwgen brauchte, weil der alte tatsächlich
zusammengebrochen und nicht mehr DDR-tauglich war. Ich fand nichts
kleines bis mittleres mehr für einen akzeptablen Preis. Selbst die
damalige automobile Oberklasse war teuer geworden. Es wurde ein
überteuerter Rekord E mit dem 2,0E-Motor. Der hatte dann den Vorteil,
daß seine Scheinwerfer rechts und links an einem Trabant
vorbeileuchteten :-)
Da hatte ich kurz nach der Grenzöffnung einen bösen Witz gehört: Ein
Porschefahrer fährt mit über 200 KM/H auf dem linken Fahrstreifen, als
kurz vor ihm ein Trabbi raus zieht. *BOOOOM* Porschefahrer schaut in den
Rückspiegel und sieht Styropor fliegen "Was war das?".
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Chr. Maercker
2021-01-18 12:12:26 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Ich hörte (stimmt das?), dass die Lieferzeit eines Tabbies 18 Jahre war,
und viele Eltern den für ihr Kind gleich nach der Geburt bestellten.
In meinem Fall war sie jedenfalls lang genug: 1975 Trabi Kombi bestellt,
schon 1988 Nachricht, ich könne eine Limousine bekommen. Dankend
abgelehnt, zwei weitere Jahre Wartezeit angedroht bekommen ... :-)
Übliche Wartezeit für Trabi waren 10, später 12 Jahre. 18 Jahre galten
für Wart-Burg.
Post by Andreas Kohlbach
Post by Chr. Maercker
Der kleine Mann läuft sich den Wolf, der große kauft sich einen GOLF.
Gölfe, wie wohl die meisten neuen West-Autos der Klein- oder
Mittelwagenklasse, waren in den frühen 90ern schwer zu bekommen. Nicht
nur im Osten. Aber wegen der Nachfrage aus dem Osten. Man kam trotz
Sonderschichten bei der Herstellung nicht nach.
Sieh an, wir hätten VW also beinahe in die Knie gezwungen. ;-)
--
CU Chr. Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
Gerrit Heitsch
2021-01-16 18:04:02 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Post by Thomas Koenig
Post by Gerrit Heitsch
BASF = Byte Abweisende SchutzFolie.
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Dann will ich mal Automarken anführen.
VW = Völlig Wertlos
BMW = Bumms mal wieder
Gibts auch als 'Bring Mich Werkstatt', 'Bei Mercedes Weggeworfen' oder
'Break My Windows'.
Post by Andreas Kohlbach
Honda = Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen
Geht auch als 'Himmlischer Orgasmus Nach Dem Absteigen'. Anscheinend
für deren Motorräder gedacht.

Dann noch SIEMENS = Sicher Ist Eines, Man Erhält Nur Schrott.

Gerrit
Edmund H. Ramm
2021-01-16 21:58:58 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Post by Thomas Koenig
[...]
AEG = Auspacken, Einschalten, Geht nicht.
Morgengebet eines Radio- und Fernsehtechnikers: Gott schütze mich vor
Sturm und Wind und allen Geräten die von Grundig sind!
Post by Andreas Kohlbach
Dann will ich mal Automarken anführen.
[..]
BMW = Bumms mal wieder
Und ich dachte bisher das stünde für Bayrischer Mist-Wagen.
Post by Andreas Kohlbach
[...]
OPEL = Ohne Panne Ewig Laufend.
Markus Elsken
2021-01-18 16:01:46 UTC
Permalink
Moin!
Post by Edmund H. Ramm
Und ich dachte bisher das stünde für Bayrischer Mist-Wagen.
Wie die Amis sagen: Buy em, trouble you!

mfg Markus
Arno Welzel
2021-01-12 19:41:16 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Post by Ka Prucha
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
Gerade ausprobiert:

3,5"-Disketten, "Verbatim Datalife 2HD" aus dem Jahr 1995 aus dem
Archiv. Eingelegt in einem externen USB-DiskettenlLaufwerk. Geht
einwandfrei.

24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Andreas Kohlbach
2021-01-12 23:12:43 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Andreas Kohlbach
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
3,5"-Disketten, "Verbatim Datalife 2HD" aus dem Jahr 1995 aus dem
Archiv.
1995 ist "fast gestern" . ;-)
Post by Arno Welzel
Eingelegt in einem externen USB-DiskettenlLaufwerk. Geht einwandfrei.
Ein Freund hatte die "Data Schleif" genannt. Eines Tages mal ins Eisfach
bei -18C oder so gelegt. Damals waren wir überrascht, dass die Daten noch
gelesen werden konnte. Bei genaurer Überlegung sollte das Tieffrieren
aber doch kein Problem darstellen.

Dann fällt mir noch eine Computer-Sendung der 1980er aus dem Vereinigten
Königreich ein. Verschiedene Floppies wurde verschiedenen
Magnetfeld-Quellen ausgesetzt. Einigen in einer Bahn von einer englischen
Stadt in eine andere. Andere Floppies neben einer Mikrowelle. Wieder
andere wurden in der Nähe eines Lautsprecher Stunden der Musik von Barry
Manilow ausgesetzt. Leider finde ich die Episode nicht mehr, meine aber,
dass die Daten der Disk, die stundenlang Barry Manilow ausgesetzt war,
überlebten.
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Ich auch.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Ralf Kiefer
2021-01-12 23:26:35 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Verschiedene Floppies wurde verschiedenen
Magnetfeld-Quellen ausgesetzt.
Das kann gut gehen, muß es aber nicht. </Rüdiger Hoffmann>

Zu Studentenwohnheimszeiten hatte ich einen Flurmitbewohner, der seine
Apple-II-Disketten auf dem Bildschirm lagerte. Das ging ein paar Wochen
oder sogar Monate gut. Dann war das Jammern groß.

Seine wichtigsten habe ich mit 'nem Disk Editor zusammengeflickt.

Gruß, Ralf
Christian Potzinger
2021-01-13 03:48:04 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Leider finde ich die Episode nicht mehr, meine aber,
dass die Daten der Disk, die stundenlang Barry Manilow
ausgesetzt war, überlebten.
Bist du sicher, die wollten die Diskette testen oder den
Tester foltern? Ich habe vor Monaten eine Box mit ca.
30 3.5" Disketten beim Räumen eines abbruchreifen Hauses
mitgenommen. Waren Baujahr 1992-1996. Standen die letzten
7 Jahre in einem offenen, unbeheizten Raum. Ein ppar davon
lagen sogar am Boden. Nicht eine einzige hatte Fehler beim
auslesen. Finde ich schon beachtlich.
--
ryl: G'Kar
Arno Welzel
2021-01-13 12:33:55 UTC
Permalink
Post by Christian Potzinger
Post by Andreas Kohlbach
Leider finde ich die Episode nicht mehr, meine aber,
dass die Daten der Disk, die stundenlang Barry Manilow
ausgesetzt war, überlebten.
Bist du sicher, die wollten die Diskette testen oder den
Tester foltern? Ich habe vor Monaten eine Box mit ca.
30 3.5" Disketten beim Räumen eines abbruchreifen Hauses
mitgenommen. Waren Baujahr 1992-1996. Standen die letzten
7 Jahre in einem offenen, unbeheizten Raum. Ein ppar davon
lagen sogar am Boden. Nicht eine einzige hatte Fehler beim
auslesen. Finde ich schon beachtlich.
Solange die Dinger trocken, kühl und ohne größe Magnetfelder in der Nähe
gelagert werden, sollte tatsächlich wenig passieren - zumindest bei
Disketten, die bis Anfang/Mitte der 1990er produziert wurden. Danach hat
die Qualität deutlich nachgelassen. Einige spätere Exemplare aus den
Jahren 1998-2001 sind hier komplett unlesbar, obwohl die genauso
gelagert wurden, wie der Rest.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Ralf Kiefer
2021-01-13 14:11:34 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Solange die Dinger trocken, kühl und ohne größe Magnetfelder in der Nähe
gelagert werden, sollte tatsächlich wenig passieren - zumindest bei
Disketten, die bis Anfang/Mitte der 1990er produziert wurden. Danach hat
die Qualität deutlich nachgelassen.
Ich würde den Zeitpunkt des Kippens der Qualität nach vorne verlegen.
Die Noname-Disketten im Format 5,25", 48tpi, DS, die es ungefähr ab
1986/1987 gab (anfangs 10DM pro Zehnerpack), waren häufig genug Schrott
ab Werk. Nicht alle, aber auffällig viele. Für die letzten, die ich von
denen kaufte, bezahlte ich 1988 2,90DM im Zehnerpack. You get what you
pay for.

Als ich danach eher 3,5", DD für den Mac kaufte, gab's dort noch nicht
viele Qualitätsunterschiede, aber auch keine auffälligen Billigangebote.
Später bei 3,5" in HD haben von den Billigdingern nicht mal alle das
initiale Formatieren am Mac überstanden. Neu aus der Packung! Das müßte
ab 1992 gewesen sein. Anfang der 1990er kann ich daher unterstreichen.

Gruß, Ralf
Andreas Kohlbach
2021-01-13 15:37:44 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Solange die Dinger trocken, kühl und ohne größe Magnetfelder in der Nähe
gelagert werden, sollte tatsächlich wenig passieren - zumindest bei
Disketten, die bis Anfang/Mitte der 1990er produziert wurden. Danach hat
die Qualität deutlich nachgelassen. Einige spätere Exemplare aus den
Jahren 1998-2001 sind hier komplett unlesbar, obwohl die genauso
gelagert wurden, wie der Rest.
Meine letzte Diskette hatte ich 2003/2004 in einem kleinen Computerladen
gekauft, der auch ein Internet-Café hatte (gibts die Cafés heute
noch?). Zuhause stand ein PC mit kaputtem Linux, der nicht von der
Festplatte mehr booten wollte. Hatte im Laden auf diese Floppy
Puppy-Linux aus dem Internet geholt, und daheim anschließen das Linux
gerettet. Als ich Monate später etwas anderes auf diese Diskette
aufspielen wollte, gab es schon vorher Lesefehler. Und nein, ich hatte
sie keiner Musik von Barry Manilow ausgesetzt. ;-)
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Andreas Kohlbach
2021-01-13 15:32:24 UTC
Permalink
Post by Christian Potzinger
Post by Andreas Kohlbach
Leider finde ich die Episode nicht mehr, meine aber,
dass die Daten der Disk, die stundenlang Barry Manilow
ausgesetzt war, überlebten.
Bist du sicher, die wollten die Diskette testen oder den
Tester foltern?
Ich glaube es war ein amüsantes Herangehen an das Problem von
Magnetfeldern VS Disketten. Nicht ganz ernst gemeint. Brachte am Ende
aber doch den ernsten Hinweis, Disketten nie in der Nähe von Magnetfeldern
zu lagern.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Norbert Narten
2021-01-13 15:43:38 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Ich glaube es war ein amüsantes Herangehen an das Problem von
Magnetfeldern VS Disketten. Nicht ganz ernst gemeint. Brachte am Ende
aber doch den ernsten Hinweis, Disketten nie in der Nähe von Magnetfeldern
zu lagern.
Die Disketten so zu lagern, das sie nie einem Magnetfeld ausgesetzt werden,
dürfte hier auf unserer Erde schwer werden... :D ;-)


Norbert
Andreas Kohlbach
2021-01-14 00:26:33 UTC
Permalink
Post by Norbert Narten
Post by Andreas Kohlbach
Ich glaube es war ein amüsantes Herangehen an das Problem von
Magnetfeldern VS Disketten. Nicht ganz ernst gemeint. Brachte am Ende
aber doch den ernsten Hinweis, Disketten nie in der Nähe von Magnetfeldern
zu lagern.
Die Disketten so zu lagern, das sie nie einem Magnetfeld ausgesetzt werden,
dürfte hier auf unserer Erde schwer werden... :D ;-)
Ja, okay. :-)

Hätte vielleicht "nie einem STARKEN Magnetfeld ausgesetzt..." schreiben sollen.
--
Andreas
Christian Corti
2021-01-13 10:35:05 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Echt? Ich finde 62 Jahre durchaus beachtlich (im Werk einmalig
aufgezeichnete Taktspuren auf der Magnettrommel des LGP-30).

Ansonsten tun bei mir auch noch die ältesten Disketten (ca. 1974), die
ich habe.

Christian
K. Krause
2021-01-13 15:36:34 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Echt? Ich finde 62 Jahre durchaus beachtlich (im Werk einmalig
aufgezeichnete Taktspuren auf der Magnettrommel des LGP-30).
Ansonsten tun bei mir auch noch die ältesten Disketten (ca. 1974), die
ich habe.
Etwas bescheidener (46 Jahre): In einem unserer Wang-Rechner steckte
seit vielen Jahren eine BASF-Compactcassette (CrO2), auf der mein
zweites Computerprogramm drauf war, das ich 1972 auf dem Gymnasium
programmiert hatte.
Vor ein- oder zwei Jahren hatten wir die Idee, zu testen ob man das noch
lesen kann. Mit einem Telefunken mc300 und einem PC auf dem audacity
lief konnte man an der Hüllkurve erkennen, dass die Bits drop-out-frei
vom Band kamen.
Mit einem kleinen Zusatzprogramm konnten wir aus den Flusswechseln die
Originalprogramme in das Heute migrieren.

Ein größeres Problem bei den ganzen QUIC- und DC100-Cartrigdes:
Der Transportriemen liegt auf der Magnetschicht auf. Der Beginn des
Bandes wird durch ein oder zwei kleine Löcher markiert, die durch eine
Lichtschranke detektiert werden. Hat der letzte Besitzer das Band, wie
damals empfohlen, an den Anfang zurückgespult, und der "Ausgräber"
bewegt das Band mit dem inzwischen festgeklebten Riemen ruckartig, dann
kann es sein, dass der Riemen die Magnetschicht vom Band abreisst. Die
Logik des Laufwerkes meldet bei den HP-Terminals dann: "run off tape".
Damit ist i. A. mindestens der erste File oder Datensatz des Bandes weg.
Wenn man Pech hat, ist der erste Datensatz das Directory, z. B. beim
HP85.
Man kann dann nur noch versuchen, vor der Stelle mit der abgerissenen
Magnetschicht mit einem feinen Lötkolben an der richtigen Stelle ein
oder zwei kleine Löcher in das Band zu schmelzen. Der erste file bleibt
aber auf jeden Fall unzugänglich.

Grüße
K. Krause
Ralf Kiefer
2021-01-13 18:02:33 UTC
Permalink
Post by K. Krause
Hat der letzte Besitzer das Band, wie
damals empfohlen, an den Anfang zurückgespult, und der "Ausgräber"
bewegt das Band mit dem inzwischen festgeklebten Riemen ruckartig, dann
kann es sein, dass der Riemen die Magnetschicht vom Band abreisst.
Vor dem Einlegen in ein Laufwerk das Band von Hand bewegen? Ich werde
das auf jeden Fall bei den Audiokassetten so machen.

Gruß, Ralf
K. Krause
2021-01-14 11:40:00 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by K. Krause
Hat der letzte Besitzer das Band, wie
damals empfohlen, an den Anfang zurückgespult, und der "Ausgräber"
bewegt das Band mit dem inzwischen festgeklebten Riemen ruckartig, dann
kann es sein, dass der Riemen die Magnetschicht vom Band abreisst.
Vor dem Einlegen in ein Laufwerk das Band von Hand bewegen? Ich werde
das auf jeden Fall bei den Audiokassetten so machen.
Ja, bei Audiokasseten ist das sicher sinnvoll. Aber bei den Kassetten
mit internem Antriebsriemen kann das für den Inhalt des Bandes fatal
enden.
Auch dabei gilt ja der alte Spruch: "Wer rastet, der rostet". An der
Konsole meines LAB8/E hängt seit Beginn (also 1991, als ich die Maschine
übernommen habe), ein hp 2648-Terminal. Da bei diesem Terminal nach dem
Einschalten die <TAB>-Positionen nicht gesetzt sind, muss ich diese nach
jedem Einschalten von einem der beiden Bandlaufwerke in dem Terminal
setzen. Weder das Laufwerk, noch die Kassette zeigten über die Jahre
irgendwelche merkbaren Ermüdungserscheinungen. Allerdings hat Christian
letztes Jahr meinem Initialisierungsband einen neuen grünen Plasti-
band-Transportriemen spendiert.

Ist halt die Frage, was man will: die Kassetten einer neuen Verwendung
zuführen, oder den alten Inhalt runterlesen.


Klemens
Arno Welzel
2021-01-14 14:10:15 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Echt? Ich finde 62 Jahre durchaus beachtlich (im Werk einmalig
aufgezeichnete Taktspuren auf der Magnettrommel des LGP-30).
Ich sprach von Disketten und nicht Festplatten. Eine SCSI-Festplatte aus
den späten 1980ern habe ich hier auch noch - die ist auch noch lesbar.
Post by Christian Corti
Ansonsten tun bei mir auch noch die ältesten Disketten (ca. 1974), die
ich habe.
Das wären 46 Jahre. Wann zuletzt geprüft?
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Christian Corti
2021-01-14 16:10:35 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Ich sprach von Disketten und nicht Festplatten. Eine SCSI-Festplatte aus
den späten 1980ern habe ich hier auch noch - die ist auch noch lesbar.
1. Es geht mir um die Haltbarkeit der magnetischen Aufzeichnung.
2. Warum sollte eine solch neue SCSI-Platte nicht lesbar sein? Ich habe
auch noch einen Batzen HP-eigene Festplatten, die u.a. in den ersten
Vectras von 1986 verbaut waren. Wenn die anlaufen, sind die auch
fehlerfrei (und gluckern beim Zugriff so herrlich *g*).
Post by Arno Welzel
Post by Christian Corti
Ansonsten tun bei mir auch noch die ältesten Disketten (ca. 1974), die
ich habe.
Das wären 46 Jahre. Wann zuletzt geprüft?
Ich glaube vorletztes Jahr, als ich wieder einen Schwung Disketten
archiviert habe. Die ältesten 5¼"-Disketten dürften so von ca. 1977 sein.
Man muß aber wissen, was man tun muß, bevor man eine Diskette, die
ungünstig gelagert wurde (sprich feucht mit eventueller Pilzbildung auf
der Schicht), ins Laufwerk steckt ;-) Wasser und Spüli tun auch
Disketten gut.

Christian
Ralf Kiefer
2021-01-14 17:09:39 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Man muß aber wissen, was man tun muß, bevor man eine Diskette, die
ungünstig gelagert wurde (sprich feucht mit eventueller Pilzbildung auf
der Schicht), ins Laufwerk steckt ;-) Wasser und Spüli tun auch
Disketten gut.
Erzähl mal! :-) Ich habe hier als Aufgabe auch noch einen Schwung
3,5"-Disketten, deren Inhalte ich anschauen wollte, und die bei einem
Wasserrohrbrüchle feucht wurde, der im Mehrwochenbereich nicht bemerkt
wurde. Folge: teilweise Schimmelbefall auf jeden Fall äußerlich. Das
geht mit Fensterreiniger und vielen Putzlumpen ganz gut runter.

Aber innen? Einige mit deutlichem Schimmelbefall innen (und vermutlich
keinem wichtigen Inhalt) habe ich schon mal entsorgt. Aber die anderen?

Gruß, Ralf
Christian Corti
2021-01-15 10:12:00 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Erzähl mal! :-) Ich habe hier als Aufgabe auch noch einen Schwung
3,5"-Disketten, deren Inhalte ich anschauen wollte, und die bei einem
Wasserrohrbrüchle feucht wurde, der im Mehrwochenbereich nicht bemerkt
wurde. Folge: teilweise Schimmelbefall auf jeden Fall äußerlich. Das
geht mit Fensterreiniger und vielen Putzlumpen ganz gut runter.
Bei 3,5"-Disketten hatte ich das noch nicht, nur vereinzelt mal den
Fall, daß der Kleber des Metalldorns vertrocknet ist und dadurch die
Scheibe nicht mehr angetrieben wurde. Aber prinzipiell gilt für die das
gleiche wie im Folgenden beschrieben.

Bei 5,25"- und 8"-Disketten habe ich das immer wieder mal, und da gibt
es Unterschiede zwischen den Herstellern. BASF, IBM, 3M u.w. sind meist
resistent gegen Pilzbildung (siehe
Loading Image...), andere wie
Verbatim und Nonames neigen teilweise stark dazu. Aber i.d.R. nur, wenn
die Medien in einem feuchten Raum oder im Keller gelagert wurden.

Zum Putzen hole ich die Scheibe aus der Hülle: mit einem Cutter
an der oberen Seite (beim Etikett) aufschneiden, nicht die Kante selbst
aufschneiden, sonst wird die Hülle instabil, sondern auf der Rückseite
die Verklebung des Falzes durchschneiden und den Falz umklappen. Dann
Scheibe rausholen, merken welches Seite oben ist, und auf einer glatten
Oberfläche die Scheibe auf beiden Seiten mit einem feuchten Tuch und Spüli
gut abreiben. Was auch prima geht ist Screen 99 von Kontakt Chemie, der
Schaum enthält etwas Isopropanol sowie vermutlich auch Tenside.
Ich persönlich rate dringend von reinem Alkohol, egal ob Isoprop oder
Spiritus, ab. Ich habe damit oft genug die Beschichtung angelöst und
konnte dann durch die Scheibe gucken...
Nach dem Putzen die Scheibe wieder richtigherum einfädeln, dabei
aufpassen, daß man mit dem überstehenden Falz der Hülle das Medium
nicht zerkratzt.

Ach ja, eine Reinigungsdiskette fürs Laufwerk ist dringend empfohlen.
Alternativ Laufwerk offen betreiben und mit Wattestäbchen reinigen,
sobald es unerklärliche Lesefehler gibt oder es anfängt zu quietschen.
Es empfiehlt sich, immer bereit zu sein, die Diskette bei ersten
Anzeichen von lauter werdenden Quietschgeräuschen auszuwerfen. Sonst
gibt es ziemlich schnell "Ringe" auf dem Medium.

Christian
Chr. Maercker
2021-01-15 16:07:35 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Halbwegs ordentliche Disketten scheinen ihren Inhalt 20..30 Jahre
fehlerfrei zu behalten. CDs schaffen das evtl. seltener, oder?
Für Archivzwecke sind das allemal lachhafte Zeiträume. Gibt es bis dato
überhaupt digitale Datenträger, die Chancen hätten, wenigstens vom
Aufzeichnungsprinzip her, mehrere Jahrhundert lang Daten zu halten? Mir
fällt spontan nur MO ein. Bei denen stellt sich wie bei so vielen
Datenträgern die Frage Laufwerk/Interface/Driver/...
--
CU Chr. Maercker.
Guido Grohmann
2021-01-15 16:40:11 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Arno Welzel
24 Jahre finde ich durchaus beachtlich.
Halbwegs ordentliche Disketten scheinen ihren Inhalt 20..30 Jahre
fehlerfrei zu behalten. CDs schaffen das evtl. seltener, oder?
Für Archivzwecke sind das allemal lachhafte Zeiträume. Gibt es bis dato
überhaupt digitale Datenträger, die Chancen hätten, wenigstens vom
Aufzeichnungsprinzip her, mehrere Jahrhundert lang Daten zu halten? Mir
fällt spontan nur MO ein. Bei denen stellt sich wie bei so vielen
Datenträgern die Frage Laufwerk/Interface/Driver/...
Lochkarten oder Lochbänder?

Guido
Chr. Maercker
2021-01-15 20:46:28 UTC
Permalink
Post by Guido Grohmann
Lochkarten oder Lochbänder?
Soweit sie nicht als Papierschlangen missbraucht wurden ...
--
CU Chr. Maercker.
Ralf Kiefer
2021-01-15 16:46:45 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Mir
fällt spontan nur MO ein.
Mitte der 1990er Jahre gab's (unter den 5,25"-)MO-Medien zwei Typen:
Plastik und Glas. Für die teurere Variante gab's Herstellerversprechen
von 30 Jahren Haltbarkeit.
Post by Chr. Maercker
Bei denen stellt sich wie bei so vielen
Datenträgern die Frage Laufwerk/Interface/Driver/...
Eben. Das Herstellerversprechen bezog sich auf die Rücklesbarkeit der
Daten vom Medium. Laufwerke gibt's schon lange keine mehr neu zu kaufen.
Auch sind SCSI-Schnittstellen vom Markt verschwunden. Die typischen
MO-Laufwerke seinerzeit waren genau mit dieser Schnittstelle
ausgestattet. Daher nutzt das Versprechen bei der Haltbarkeit der Medien
nicht viel ohne die gesamte Kette zum Rücklesen der Daten zu betrachten

Ich betreibe hier MO-Laufwerke und habe ein paar davon als Reserve.
Medien in ausreichender Anzahl sind ebenso vorhanden. D.h. ich habe
genügend Vorräte :-) Ich habe auch mit den "billigen" Plastikmedien
bisher keine Probleme.

Gruß, Ralf
Chr. Maercker
2021-01-15 20:49:57 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Plastik und Glas. Für die teurere Variante gab's Herstellerversprechen
von 30 Jahren Haltbarkeit.
Post by Chr. Maercker
Bei denen stellt sich wie bei so vielen
Datenträgern die Frage Laufwerk/Interface/Driver/...
Eben. Das Herstellerversprechen bezog sich auf die Rücklesbarkeit der
Daten vom Medium. Laufwerke gibt's schon lange keine mehr neu zu kaufen.
Auch sind SCSI-Schnittstellen vom Markt verschwunden. Die typischen
MO-Laufwerke seinerzeit waren genau mit dieser Schnittstelle
ausgestattet. Daher nutzt das Versprechen bei der Haltbarkeit der Medien
nicht viel ohne die gesamte Kette zum Rücklesen der Daten zu betrachten
Die habe ich just deswegen nicht unerwähnt gelassen. Nur nutzt die beste
Kette nix, wenn die Medien ihre Information nicht halten. Und in dieser
Hinsicht sind MO schon vergleichsweise gut.
Post by Ralf Kiefer
Ich betreibe hier MO-Laufwerke und habe ein paar davon als Reserve.
Medien in ausreichender Anzahl sind ebenso vorhanden.
Dito, wirklich betreiben tu ich sie aber nicht mehr.
--
CU Chr. Maercker.
Christian Corti
2021-01-15 17:05:36 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Für Archivzwecke sind das allemal lachhafte Zeiträume. Gibt es bis dato
überhaupt digitale Datenträger, die Chancen hätten, wenigstens vom
Aufzeichnungsprinzip her, mehrere Jahrhundert lang Daten zu halten? Mir
fällt spontan nur MO ein. Bei denen stellt sich wie bei so vielen
MO basiert auch auf einen Kunststoffträger, der ist der Knackpunkt.
Ansonsten sind neben MO tatsächlich digital aufgezeichnete (sprich in
die Sättigung getriebene) magnetische Medien neben Papier (Lochstreifen,
Lochkarten) die erwiesenermaßen langlebigsten Medien.

Christian
Marco Scholz
2021-01-13 09:44:28 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
Man muss nur das richtige Waschmittel verwenden:

Marco Scholz
2021-01-13 09:50:36 UTC
Permalink
Post by Marco Scholz
http://youtu.be/GOphzme6EDw
Für RL01K/ 02K disk cartridges gibt es auch etwas passendes:

Marco Scholz
2021-01-13 14:47:20 UTC
Permalink
http://youtu.be/GOphzme6EDw
http://youtu.be/1RvE4eRglbM

Two of the four classic 1979 commercials featuring David Keller and Dave
Kasakitis of Digital Equipment Corporation's Useless Products Group.
Andreas Kohlbach
2021-01-13 15:52:42 UTC
Permalink
Post by Marco Scholz
Post by Andreas Kohlbach
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
http://youtu.be/GOphzme6EDw
Göttlich! :-)

Werde ich auch mal in der englischen Folklore Gruppe posten.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Chr. Maercker
2021-01-15 15:50:11 UTC
Permalink
Post by Andreas Kohlbach
Erinnert mich gerade an den "Disketten-Krieg" der frühen 80er in
amerikanischen Computer-Magazinen, in denen auf jeder zweiten Seite BASF,
Verbatim, Dysan und andere tönen, "die ausfallsichersten" Medien zu
haben. Einige gaben die Lebensdauer mit zehn Jahren an. Schade, dass
niemand "für immer" sagte. Hätte man heute bereits einem Test unterziehen
können. ;-P
Disketten halten ihre Information erheblich länger als von den meisten
Herstellern angegeben. Nach 20 Jahren konnte ich Daten aus den späten
1980ern noch fehlerfrei lesen. Mit DAT-Band wär das nicht passiert. ;-)
Solche Nettigkeiten, dass Bandlagen aufeinander kleben, Kopiereffekt
usw. können bei Disketten kaum passieren.
--
CU Chr. Maercker.
Chr. Maercker
2021-01-15 15:46:41 UTC
Permalink
Post by Ka Prucha
Ich kenne das Problem mit etliche BASF Kompaktkassetten. Es löst sich
die Beschichtung langsam ab und verschmutzt hauptsächlich den Tonkopf.
Bei Bänder von Maxell, Philips, Sony, TDK kenne ich dieses Problem
nicht.
Post by Christian Corti
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
BASF Bänder verlieren bei mir langsam die Beschichtung, Scotch
verschmieren und AGFA fressen Tonköpfe (Bandgerät UHER Royal de Luxe
4 Spur BJ-1969).
Spulenbänder von ORWO verlieren ebenfalls ihre Beschichtung. Teilweise
waren die schon durchscheinend, die Musik war trotzdem noch recht gut
hörbar. ;-)

Das Fatale ist, die Beschichtung scheint sogar während der Lagerung zu
zerbröseln. Beim nächsten Abspielen zieht dann die vorherige Bandlage
die Beschichtung runter.
--
CU Chr. Maercker.
Christian Corti
2021-01-15 17:13:14 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Spulenbänder von ORWO verlieren ebenfalls ihre Beschichtung. Teilweise
waren die schon durchscheinend, die Musik war trotzdem noch recht gut
hörbar. ;-)
Das Fatale ist, die Beschichtung scheint sogar während der Lagerung zu
zerbröseln. Beim nächsten Abspielen zieht dann die vorherige Bandlage
die Beschichtung runter.
Sicher, daß die von allein "zerbröseln"? Also daß die Beschichtung wie
Schuppen einfach so abfällt?
Ich kenne es halt, daß das Bindemittel hygroskopisch ist und dazu
führt, daß durch die Feuchtigkeit die einzelnen Bandwicklungen
miteinander verkleben. Wenn man ein solches Band "bewegt", reißt man
zwangsläufig die Beschichtung ab. Daher ist bei diesen Bändern das
sogenannte Backen erforderlich.

Christian
Chr. Maercker
2021-01-15 20:45:25 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Sicher, daß die von allein "zerbröseln"? Also daß die Beschichtung wie
Schuppen einfach so abfällt?
Ich kenne es halt, daß das Bindemittel hygroskopisch ist und dazu
führt, daß durch die Feuchtigkeit die einzelnen Bandwicklungen
miteinander verkleben. Wenn man ein solches Band "bewegt", reißt man
zwangsläufig die Beschichtung ab. Daher ist bei diesen Bändern das
sogenannte Backen erforderlich.
Das könnte eine Rolle gespielt haben, auch wenn die Bänder kaum jemals
wirklich feucht gelagert wurden.
--
CU Chr. Maercker.
Arno Welzel
2021-01-11 11:33:52 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Post by Ralf Kiefer
Eine Frage, die auftauchte, als ich die beiden Kisten mit QIC-Bändern
sah. Die liegen hier seit über 20Jahren. Die ursprüngliche Idee den
Streamer zu reaktivieren ist schon lange unter die Räder gekommen. Jetzt
traue ich mich nicht mehr solch ein nicht gerade optimal gelagertes Band
in einen Streamer zu schieben. Daten retten will ich davon keine.
Wenn das DC-600 und neuer sind, ist das Bandmaterial in Ordnung. Einzig
die Riemen werden hinüber bzw. ausgeleiert sein. Bei DC-300 gibt es
welche, die leider das sticky-binder-Syndrom haben. Ich habe viele
Nonames von Anfang der 80er, die gebacken werden müssen.
Dazu auch das hier:

<https://psap.library.illinois.edu/collection-id-guide/softbindersyn>
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Ralf Kiefer
2021-01-11 11:40:02 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Wenn das DC-600 und neuer sind, ist das Bandmaterial in Ordnung.
Da schaue ich mal durch die Kisten: DC300, DC600 und DC6150. Haben das
die Laufwerke erkennen können, welche Art von Medium drinsteckt? Oder
habe ich auf die DC300 ebenfalls 45MB/60MB draufgeschrieben? Mein
Laufwerk konnte max. 60MB.
Post by Christian Corti
Einzig
die Riemen werden hinüber bzw. ausgeleiert sein.
Du meinst Riemen im Laufwerk?
Post by Christian Corti
Bei DC-300 gibt es
welche, die leider das sticky-binder-Syndrom haben. Ich habe viele
Nonames von Anfang der 80er, die gebacken werden müssen.
Nur bei denen? Zu Sticky-SHED-Syndrom finde ich die Handlungsanweisung,
die Bänder bei 54Grad und <15% Luftfeuchte 8 - 16Stunden zu backen.
Angesichts des heutigen bzw. allgemein Winterwetters wäre dieser Tage
eine Gelegenheit. Ansonsten wüßte ich nicht, wie ich in den Bereich von
15% komme. Als Ofen könnte ich vielleicht den Reflow-Ofen nehmen, der
noch keinen Interessenten fand.

Aber eigentlich gibt's da für mich nichts zu retten, außer ich versuche
meine damaligen Backups rückzulesen. Ein Laufwerk sollte noch da sein,
die Software und ein alter Mac sowieso.

Ansonsten: wer braucht QIC-Bänder? 60 oder 80Stück könnten es sein.
Post by Christian Corti
Kompaktkassetten sind unkritisch meiner Erfahrung nach.
[...]
Ich ersetze den
Schaumstoff durch ein neues Stückchen, das ich entsprechend
zurechtschippele.
Mit welchem Klebstoff hält das Filzstückchen sicher auf dem Metallbügel?
Sekundenkleber? Der Kleber sollte vom Filz nicht allzu tief aufgesogen
werden. Oder daher besser was zähes.
Post by Christian Corti
Post by Ralf Kiefer
Aufnahmetaste? Wie groß ist das Risiko, daß sich die oberste Schicht vom
Bandmaterial ablöst und an Umlenkrollen sammelt, bis das Band reißt?
Hatte ich bei Kompaktkassetten noch nie, nur bei neueren Tonbändern.
Alte Bänder aus den 60ern/70ern sind unverwüstlich.
Meine wichtige Kassette damals war eine von BASF. Danke für die Warnung
von Karl (im Folge-Posting).

Gruß, Ralf
Arno Welzel
2021-01-11 15:00:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Christian Corti
Wenn das DC-600 und neuer sind, ist das Bandmaterial in Ordnung.
Da schaue ich mal durch die Kisten: DC300, DC600 und DC6150. Haben das
die Laufwerke erkennen können, welche Art von Medium drinsteckt? Oder
habe ich auf die DC300 ebenfalls 45MB/60MB draufgeschrieben? Mein
Laufwerk konnte max. 60MB.
Post by Christian Corti
Einzig
die Riemen werden hinüber bzw. ausgeleiert sein.
Du meinst Riemen im Laufwerk?
Nein, in den Kassetten sind auch Riemen zum Antrieb der Bandwickel, sehr
gut zu sehen in der linken Kassette, aber auch beim kleineren Modell
rechts sieht man den Riemen, wenn man genau hinsieht:

<Loading Image...>
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Ralf Kiefer
2021-01-11 15:40:41 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Nein, in den Kassetten sind auch Riemen zum Antrieb der Bandwickel, sehr
gut zu sehen in der linken Kassette, aber auch beim kleineren Modell
Ah, jetzt :-) Der Antrieb der Wickel erfolgt ausschließlich von
"vorne", also dort, wo das Band am Kopf vorbeigeführt wird.

Solche Riemen kann man nachkaufen?

Gruß, Ralf
Ralf Kiefer
2021-01-12 01:19:39 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Solche Riemen kann man nachkaufen?
Wenn ich mir meine Backups von "damals" anschauen möchte, brauche ich
einige dieser Gummiriemen in den Medien. Ich habe die Medien
durchgeschaut, und da sieht's richtig übel aus. Ungefähr die Hälfte ist
durch. Die meisten Medien sind von 3M (die meisten davon DC300XL), ein
paar von Memorex. Soviel für die Statistik.

Woher beschaffen die letzten QIC-Nutzer diese Gummiriemen? Und sind die
austauschbar zwischen den Medien verschiedener Hersteller?

Gruß, Ralf
Michael Bäuerle
2021-01-12 08:58:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Ralf Kiefer
Solche Riemen kann man nachkaufen?
Wenn ich mir meine Backups von "damals" anschauen möchte, brauche ich
einige dieser Gummiriemen in den Medien. Ich habe die Medien
durchgeschaut, und da sieht's richtig übel aus. Ungefähr die Hälfte ist
durch. Die meisten Medien sind von 3M (die meisten davon DC300XL), ein
paar von Memorex. Soviel für die Statistik.
Bei mir sind auch quasi alle DC600, DC6150, DC6250 betroffen.
Bei den Mini-Cartridges habe ich noch nicht nachgesehen, vermutlich
sieht es da ähnlich düster aus.
Post by Ralf Kiefer
Woher beschaffen die letzten QIC-Nutzer diese Gummiriemen?
Würde mich auch interessieren.
Post by Ralf Kiefer
Und sind die austauschbar zwischen den Medien verschiedener
Hersteller?
Meines Wissens sind sie überall etwa gleich lang. Die Geschwindigkeit
des Bandtransports war aber nicht überall gleich, d.h. die moderneren
Cartridges benötigen eventuell einen strafferen Riemen.
Christian Corti
2021-01-12 09:21:48 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Ralf Kiefer
Solche Riemen kann man nachkaufen?
Wenn ich mir meine Backups von "damals" anschauen möchte, brauche ich
einige dieser Gummiriemen in den Medien. Ich habe die Medien
durchgeschaut, und da sieht's richtig übel aus. Ungefähr die Hälfte ist
durch. Die meisten Medien sind von 3M (die meisten davon DC300XL), ein
paar von Memorex. Soviel für die Statistik.
Vor allen auf eines muß man achten: diese Riemen kleben auf der
Bandoberfläche! Niemals einfach abziehen! Man muß den Riemen/den Wickel
erwärmen, bis der Riemen wieder schwarz und glänzend wird, erst dann
läßt er sich behutsam entfernen.
Post by Ralf Kiefer
Woher beschaffen die letzten QIC-Nutzer diese Gummiriemen? Und sind die
austauschbar zwischen den Medien verschiedener Hersteller?
Vorweg: es sind keine Gummiriemen. Das sind Riemen aus Polyurethan.
Ersatz funktioniert mit Plastibands von Baumgartens (SF-6500; leider fast
unmöglich, die zu bekommen) oder Mobilon Bands von Nisshinbo (noch keine
persönliche Erfahrung damit).

Christian
Arno Welzel
2021-01-14 14:16:20 UTC
Permalink
[...]
Post by Christian Corti
Post by Ralf Kiefer
Woher beschaffen die letzten QIC-Nutzer diese Gummiriemen? Und sind die
austauschbar zwischen den Medien verschiedener Hersteller?
Vorweg: es sind keine Gummiriemen. Das sind Riemen aus Polyurethan.
Ersatz funktioniert mit Plastibands von Baumgartens (SF-6500; leider fast
unmöglich, die zu bekommen) oder Mobilon Bands von Nisshinbo (noch keine
persönliche Erfahrung damit).
Mit den "Plastibands" sind vermutlich die hier gemeint:

<https://www.upcitemdb.com/upc/85288765001>

Walmart hat die aber wohl auch nicht (mehr?):

<https://www.walmart.com/ip/Baumgartens-6-PlastiBands/33381344>
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Andreas Kohlbach
2021-01-14 20:31:11 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
<https://www.walmart.com/ip/Baumgartens-6-PlastiBands/33381344>
Du bist meiner Erinnerung nach auch nicht mehr in Deutschland? FYI: Es
gibt seit 2006 keinen Walmart mehr in D.

Überhaupt scheinen einige lang eingesessene Händler den Bach runter
gegangen zu sein. Habe ich (im Ausland) auch nur durch Zufall erfahren.
--
Andreas

PGP fingerprint 952B0A9F12C2FD6C9F7E68DAA9C2EA89D1A370E0
Jos Dreesen
2021-01-13 09:46:13 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ansonsten: wer braucht QIC-Bänder? 60 oder 80Stück könnten es sein.
So 10-20 nehme ich gerne. Braucht etwas Material um mich einzuarbeiten....
Hoffe demnachst ein Unistride source tape zu bekommen und mochte das ganze Prozedur des Bakings usw nochmals einuben.

Jos
Guido Grohmann
2021-01-11 17:27:46 UTC
Permalink
Post by Christian Corti
Kompaktkassetten sind unkritisch meiner Erfahrung nach. Einzig auf den
Andrucksfilz in der Kassette (auf der Rückseite des Bandes) sollte man
achten. Gute Kassetten haben eine Blattfeder mit einem Filzpad,
schlechte Kassetten lediglich ein Stückchen Schaumstoff mit einer
Filzbeschichtung. Der Schaumstoff zerbröselt gerne bzw. verliert seine
Elastizität und wird einfach vom Tonkopf eingedrückt, so daß der
Anpreßdruck fehlt. Oft gibt es dadurch dann Bandsalat.
Was sind denn das für Murkslaufwerke, die wegen eines eingedrückten oder
fehlenden Andrucksfilzes Bandsalat produzieren? Selbst bei den
einfachsten Kisten aus den frühen 70ern hab ich sowas nicht gesehen.

Guido
olaf
2021-01-11 15:15:53 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Eine artverwandte Frage betrifft demnächst Compact-Audio-Kassetten, auf
denen ich bei ein paaren weiß, daß dort meine PET-Programme von vor 40
Jahren drauf sind (und die ich gerne bewahren würde), und dann noch drei
Dutzend "geerbte" Kassetten, bei denen ich vermute, daß PET-Software
drauf ist.
Ich hab vor kurzen einen alten Walkman repariert und dann mal Baender
aus den 80ern probegehoert. (Audio!) Du hast da ein ganz schoenes
durchkopieren der Baender auf nachbarlagen bei Musik. Aber ich wuerde
erwarten das dies bei FM-Daten egal ist. Sollte alles noch lesbar
sein. Jedenfalls wenn du mindestens CrO2 Baender verwendet hast.

Allerdings brauchen 30Jahre alte Abpielgeraete liebevolle Zuwendung
bis sie wieder funktionieren. Fuers erste geh mal davon aus das alles
aus Gummi im Geraet nicht mehr geht.
Post by Ralf Kiefer
Aufnahmetaste? Wie groß ist das Risiko, daß sich die oberste Schicht vom
Bandmaterial ablöst und an Umlenkrollen sammelt, bis das Band reißt?
Gibt's da Vorkehrungen und Tricks?
Nicht null aber sehr gering. Ich glaube das war nur mal ein Problem
bei Bandmaschinen.

Olaf
Sebastian Barthel
2021-01-11 23:36:12 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Moin!
Eine Frage, die auftauchte, als ich die beiden Kisten mit QIC-Bändern
sah. Die liegen hier seit über 20Jahren. Die ursprüngliche Idee den
Streamer zu reaktivieren ist schon lange unter die Räder gekommen. Jetzt
traue ich mich nicht mehr solch ein nicht gerade optimal gelagertes Band
in einen Streamer zu schieben. Daten retten will ich davon keine.
Das Problem bei Streamern sind gar nicht so sehr die Bänder. Viele eher
sind die Umlenk- und Anpreßrollen im Streamer selbst oft ein Problem. Die
werden zu so einer schmierig zerlaufenen Gummimasse und die wird dann mit
dem Band durchs ganze Laufwerk transportiert. Daher: unbedingt vorher im
Laufwerk nachschauen, wie die aussehen.
Post by Ralf Kiefer
Eine artverwandte Frage betrifft demnächst Compact-Audio-Kassetten, auf
denen ich bei ein paaren weiß, daß dort meine PET-Programme von vor 40
Jahren drauf sind (und die ich gerne bewahren würde), und dann noch drei
Dutzend "geerbte" Kassetten, bei denen ich vermute, daß PET-Software
drauf ist.
Kassetten sind i.a. OK. Insbesondere wenn es Normalband ist und immer mal
umgespult worden ist. PET Bänder sollten sich eigentlich noch relativ
problemlos einlesen lassen, zumal da die Datasette recht gutmütig und
auch langsam zu Werke geht.

Wenns gar nicht mehr geht und trotzdem wichtig ist, gibt es auch
spezielle Hardware, die sowas noch ausgelesen bekommt.

Das Band selbst reißt i.a. nur, wenns schon beschädigt ist.
Abgelöste Beschichtung gibt es wohl immer mal, aber das kann man
vermutlich schlecht vorhersagen, nur ausprobieren.


VG,
SBn
Norbert Narten
2021-01-12 01:47:23 UTC
Permalink
Post by Sebastian Barthel
Das Problem bei Streamern sind gar nicht so sehr die Bänder. Viele eher
sind die Umlenk- und Anpreßrollen im Streamer selbst oft ein Problem. Die
werden zu so einer schmierig zerlaufenen Gummimasse und die wird dann mit
dem Band durchs ganze Laufwerk transportiert. Daher: unbedingt vorher im
Laufwerk nachschauen, wie die aussehen.
Stimmt, die Laufwerke sollte man auf jeden Fall regelmäßig kontrollieren. Vor
allem, die Laufwerke, bei denen die QIC-Bänder mit einem Schieber verriegelt
werden. Die wurden, glaube ich, z.B. bei SUN oder Bull verbaut. Die Tandberg-
Laufwerke, die in der Regel in den SINIX-Maschinen von Siemens verbaut waren,
machen meiner bisherigen Erfahrung nach am wenigsten Probleme.


Norbert
Christian Corti
2021-01-12 09:25:39 UTC
Permalink
Post by Sebastian Barthel
Das Problem bei Streamern sind gar nicht so sehr die Bänder. Viele eher
Ohh doch! Das ist das Hauptproblem.
Post by Sebastian Barthel
sind die Umlenk- und Anpreßrollen im Streamer selbst oft ein Problem. Die
werden zu so einer schmierig zerlaufenen Gummimasse und die wird dann mit
Ja, auch. Aber bei Laufwerken ab den 90ern habe ich das bisher nicht
vorgefunden.

Christian
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