Post by Andreas KohlbachPost by Kay MartinenPost by Markus ElskenGab für die damaligen 8-Bit-Maschinen reichlich RAM-Erweiterungen mit
Bankswitching.
Es hat auch hoffentlich niemand erwartet das damalige 8-bitter mit
typisch 16 Adressleitungen xxx Megabyte Linear ansprechen können
sollten. In dem Fall ist neben der Sinnfrage gleich der Schrei nach
höheren Speicherdichten auf den damaligen Massenspeichern zu vernehmen. :-)
IMO interessant, dass Commodore gleich 64 K in den C64 reingepackt
hat. Man hätte vielleicht mehr Geld machen können, ihn erst mit 32
auszustatten. Das war 1982 immer noch an der oberen Grenze von dem, was
die Mitbewerber hatten. Dann eine teurere Version mit 48 und eine mit 64 K
anbieten. Ggf. auch als externes Speicher-Modul.
Ich wüsste mehrere Gründe die dagegen sprechen und einige sogar aus
eigener Erfahrung.
Zum einen mußte man natürlich zum C-64 kompatibel bleiben und der hatte
nun mal 64k. Ein "besserer" Computer mußte damals einfach auch "mehr"
RAM haben wenn man ihn verkaufen wollte.
Dann konnte man auch gleich das Zwangsläufige Bankswitching über den CPU
IO Port nutzen und das RAM verdoppeln. Und mit "mehr RAM für BASIC
Programme" werben. :-)
Dann hat CBM vermutlich aus dem Addressierungs-chaos des VIC-20 gelernt
bei dem Video RAM u.a. die Speicheradresse wechseln; ja wechseln
MUSSTEN; je nach dem wieviel RAM man ihm Extern dazu steckte.
Ich hab hier früher oft genug damit rum getüftelt und als ich die
Extension-Box bekam wurde es zwar besser aber nicht unbedingt einfacher.
Denn die hat den einen Expansion-Slot zwar um mehrerer erweitert, das
heißt aber nicht das auch alles zugleich lief. Ich hatte damals
- Kleine RAM Cartridge mit IMHO 3.5 kB RAM
- die gleiche mit Super Extender ROM
- zwei Cartridges mit je 8 kB
- eine Cartridge mit 16 kB
- und ein paar Spiele module.
Speziell die Spiele vertrugen sich oft nicht mit den RAM Modulen.
Wenn du also vorher an einem Basic-programm bastelst mußt du erst mal
speichern (Kasette Lahm) aus schalten, Module Wechseln, Ein schalten,
sehen ob's läuft, ggf. noch mal aus schalten, wechseln, schauen, u.s.w.
Ich wünschte mir damals Kippschalter in die Slotblende um einzelne
Module stromlos zu schalten hatte aber bedenken als ich von FanOut und
der möglichen Belastung des Busses durch tote Chips hörte.
Also... weiterhin Mechanischen Streß auf die Steckkontakte.
Ähnliche Leisten hab ich später im ersten PC wieder gefunden. :-)
Jetzt stelle dir dieses Kuddelmuddel bei einem Nachfolger Computer vor
für den es (noch) keine Extension Box gibt/gab. Hättest du den Gekauft
wenn du vom VIC-20 aufsteigen wolltest?
Die Chronologische Entwicklung war VIC-20/VC-20 -> C-64 -> C-128 und
parallel dazu die Amiga-Linie (nach C-64)
Beim Amiga gab's dann ja auch so was ähliches mit zusteckbarem FAST-RAM
unter der Tastatur (A500) was man AFAIR später (A1000, A2000) direkt im
System verankerte. Die dann aber auch eh schon viel mehr RAM hatten.
Die 65xx waren ja auch am Schnellsten mit Befehlen die die Zeropage
verwendeten und dahinter lag direkt der Stack. Die ersten 512 byte des
RAM waren dort also so was wie FAST und mußten Architektur-bedingt im
System present sein. Und bis auf die Startvektoren am Oberen Adress-ende
(ROM) war der restspeicher damals eben eher "optional". Was den
Spartrick beim VIC-20 überhaupt ermöglichte.
Vom dritten, dem CP/M Modus der gern eine möglichst große und
durchgängige TPA haben wollte haben wir noch gar nicht angefangen.
Kay
--
Posted via leafnode