Post by Frank LakemannPost by Frank LakemannHat man wirklich geglaubt
die dort angebotene (doch recht erhebliche) Transportkapazität auslasten
zu können?
Warum denn nicht? Da fahren pro Stunde und Richtung 3 1/2 ICE, im
Ja eben und was macht man die restliche Zeit pro Stunde mit der Strecke?
Dann schau dir mal die "alten" NBS an, da fährt tagsüber auch nicht
mehr. Am schlechtesten ausgelastet und damit am unrentabelsten ist der
Abschnitt Fulda - Würzburg, da fährt stündlich nur ein direkter ICE
pro Richtung sowie ab Abzweig Nanntenbach(?) noch der IC von
Frankfurt(M) nach Nürnberg.
Soll(te) nicht der Takt auf der NBS Köln - Rhein/Main noch auf 5 ICE
pro Stunde und Richtung aufgestockt werden?
Post by Frank LakemannMich würde ja mal interessieren, wie lange es dauern soll, bis die
Strecke über die Trassenpreise refinanziert ist. Geht das, zumindest
theoretisch, überhaupt?
Weiß ich nicht, wenn nicht, wird die Politik das aber von vornherein
gewußt und in Kauf genommen haben.
Post by Frank LakemannWenn man bedenkt, dass ein einzelner ICE 3 auch deutlich
weniger Sitzplätze als ein 12-Wagen-IC bietet, ist der Verkehr auf der
NBS zusammen mit dem einen stündlichen IC im Rheintal gar nicht sooo
viel mehr Kapazität als bisher.
Sie hätte schon, sie wird/kann nur nicht genutzt/ausgelastet werden.
Wieviele ICE3-Vollzüge könnte man rein technisch pro Stunde und Richtung
dort fahren, doch sicher wenigstens 6? Es fehlen "nur" die Reisenden.
Wenn Montabaur und Limburg weiterhin bedient werden sollen, könnte es
mit 6 Zügen/Stunde und Richtung schon eng werden. Ich wäre ja ohnehin
dafür, Limburg und Montabaur außer in Tagesrandlage nur noch durch
"RE 300" zu bedienen, die überall halten (Notfalls mit planmäßiger
Überholung in Montabaur und/oder Limburg), so dass der richtige
Fernverkehr ohne Halt mit attraktiven Fahrzeiten durchbrettern kann.
Früher hat nicht mal der IR in solchen Käffern wie Montabaur gehalten
(wenn sie nicht gerade in touristisch wichtigen Regionen lagen), und
heute muß selbst der ICE solche Dörfer bedienen. Das Image des ICE
leidet durch diese Verwässerung sehr, genau wie auch durch die
Neige-IR-Linien, die uns Die Bahn mit im ICE-Design getarnten
ET 411/415 und VT 605 als "ICE" verkaufen will... In der Schweiz ist
man da schon ehrlicher und setzt die eigenen Neigezüge als ganz
normale IR natürlich ohne Aufpreis ein.
Post by Frank LakemannNRW ist mit AFAIK rund 18 Mio. Einwohnern immerhin das bevölkerungs-
reichste Bundesland, und der Ballungsraum Rhein/Main ist ja auch dicht
besiedelt. Desweiteren erschließt die NBS aus Sicht von NRW praktisch
ganz Baden-Württemberg sowie Südbayern. Fahrgastpotential dürfte IMHO
also grundsätzlich genug gegeben sein.
Allein mit der Anzahl der Einwohner kann man das nicht begründen. Es
müssen auch entsprechende Verkehrsströme existieren.
Die gibt es ja auch. Man braucht sich ja nur mal in einer Landkarte
die Autobahnen anschauen, da gibt es gleich drei: Die A 45 vom
östlichen Ruhrgebiet, die A 3 vom westlichen Ruhrgebiet und dem
Rheinland sowie die linksrheinische A 61 ins Rhein-Main-Gebiet.
Post by Frank LakemannDie NBS bietet
praktisch nur eine Verbindung zwischen den Ballungsräumen, während die
alte Rheintalstrecke auch unterweges noch größere Orte angebunden hat.
Wieso hat? Die alte Rheintalstrecke bindet diese Orte auch heute noch
an. ;-) Und sooo wichtig sind Bonn, Koblenz und Mainz nun auch nicht,
dass da wahre Menschenmassen hin wollten. Wenn es so wäre, hätte man
sicher auch eine teurere und langsamere NBS über diese Orte gebaut.
--
Jan Marco Funke