Discussion:
Über die Grenze Hendaye (FR) - Irun (ES)
(zu alt für eine Antwort)
Bodo G. Meier
2018-09-17 08:19:06 UTC
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Im Postvogna wurde gerade gefragt, warum französische Fernzüge auf
spanischer Seite in Irun enden und leer nach Hendaye zurück fahren,
während spanische Züge auf französischer Seite in Hendaye enden und leer
nach Irun zurück fahren.
Ich vermute den Grund in einem uralten Abkommen.

Eine Ausnahme macht lt. SNCF der Nachtzug nach Lisboa Santa Apolonia (an
8.30), der seine Reise in Hendaye (18.35) beginnt.

Die Reiseauskunft der DB kennt diesen Zug offenbar gar nicht. :-(

Gruss,
Bodo
U***@web.de
2018-09-17 08:30:37 UTC
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Moin,
Post by Bodo G. Meier
Im Postvogna wurde gerade gefragt, warum französische Fernzüge auf
spanischer Seite in Irun enden und leer nach Hendaye zurück fahren,
während spanische Züge auf französischer Seite in Hendaye enden und leer
nach Irun zurück fahren.
Betrifft im Prinzip alle Reisezüge
an allen Grenzübergängen.

Allerdings fahren zwischen Hendaye und Irún keine
Regional- oder Vorortzüge der Staatsbahnen.
Post by Bodo G. Meier
Ich vermute den Grund in einem uralten Abkommen.
Ja. Wurde nur im Hinblick auf den Grenzbahnhof
Puigcerdà grundsätzlich geändert.

Die Idee ist wohl die ausführlichere Einreisekontrolle
durch Zoll und Grenzwache direkt im
Bahnhof des Einreisestaates.

Also etwa so, wie Du es jetzt noch in Chop/Tschop
bei der Einreise erlebst. Hier wie dort
mit einer Ausnahme bei der Benutzung spurwechselnder
Züge/Wagen.
Post by Bodo G. Meier
Eine Ausnahme macht lt. SNCF der Nachtzug nach Lisboa Santa Apolonia (an
8.30), der seine Reise in Hendaye (18.35) beginnt.
Dazu muß ich letztens mal geschrieben haben.
Es ist von Hendaye nach Irún der einzige
Staatsbahnzug im Reiseverkehr.

Vor der Rückverlängerung gab es dort eine
längliche Phase mit Null Zügen.
Post by Bodo G. Meier
Die Reiseauskunft der DB kennt diesen Zug offenbar gar nicht. :-(
So sieht's aus. Von Irún nach Lissabon
schickt es mich u.a. mit IR 18014
über Madrid.

Gruß, ULF
Arne Johannessen
2018-09-17 12:12:30 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Im Postvogna wurde gerade gefragt, warum französische Fernzüge auf
spanischer Seite in Irun enden und leer nach Hendaye zurück fahren,
während spanische Züge auf französischer Seite in Hendaye enden und leer
nach Irun zurück fahren.
Ich vermute den Grund in einem uralten Abkommen.
Richtig vermutet: Ein Abkommen vom 8. April 1864, wie Thorsten Büker
schreibt. Er nennt auch zahlreiche Details zur Betriebsführung:

<http://www.bueker.net/trainspotting/stations_hendaye-irun.php>
--
Arne Johannessen
Alexandre Kampouris
2018-09-17 13:52:42 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Im Postvogna wurde gerade gefragt, warum französische Fernzüge auf
spanischer Seite in Irun enden und leer nach Hendaye zurück fahren,
während spanische Züge auf französischer Seite in Hendaye enden und leer
nach Irun zurück fahren.
Es ist auch logisch so.

Was wäre die Alternative?

Nehmen wir an:
- Wir schreiben das Jahr 1880. Zug aus Paris enden in Hendaye.

Dann:
- Reisenden steigen in Hendaye mit Gepäck auf einen spanischen Zug um.
- Zug fährt über die Bidassoa nach Irún weiter.
- Reisenden steigen schon in Irún aus, um sich die Einreisekontrolle
unterziehen lassen.
- Reisenden steigen wieder ein, und fahren weiter.

Bequem und effizient klingt anders aus.

Alternative 1:
- Der Zug aus Hendaye bleibt in Irún am Bahnsteig stehen, und die
Einreisekontrolle findet an Bord an Bord statt.
- In diesem Fall müsste der Zug ziemlich lange am Bahnsteig stehen, und
währenddessen dicht bleiben. (Wie etwa in Berlin-Friedrichstr. oder
Berlin-Lichtenberg vor 1990...)

Alternative 2:
- Spanische Grenzbeamten steigen in Irún bzw. Hendaye ein, und die
Kontrolle findet während der Weiterfahrt statt.
- Problem: Das spanische Königreich hatte im XIX. Jh. eine große Angst
vor einer französischer Invasion. Und zwar nicht umsonst, der letzte
Krieg lag nur einige Jahrzehnte zurück. Es barg immer die Gefahr, dass F
eine Zug voller Soldaten schickte, die schnell das Paar Grenzbeamten
überwältigen.

Also, die Einreisekontrolle im jeweiligen Land, und die Leerfahrten
zwischen Irún und Hendaye bringen Vorteile für alle.

Man kann das auch umgekehrt vom französischen Standpunkt betrachten.

Wie die Grenzkontrolle der meterspurige baskische Bahn nebenan früher
aussah, ist mir nicht bekannt.

Es gab zahlreiche Debatten in derselben Zeit über die geplante
Verbindung zwischen Frankreich und Großbritannien. Eine Karikatur von
damals zeigte etwa eine vom Tunnel ausgekotzte Horde von bewaffnete
Froschfresser, die der schlafende englische Löwe überraschen...

Zwischen Port-Bou und Cerbère, die von einem Tunnel getrennt sind, war
das Misstrauen ähnlich.

Die Verbindung über Pau-Canfranc funktionierte anders, mit einem
überdimensioniertem und gemeinsamem Grenzbahnhof. Aber dieses Abkommen
wurde erst nach dem 1. Weltkrieg unterschrieben, als die Lage etwa
anders als fünfzig Jahre früher war. Mit diesem dritten Grenzübergang
bezweckte Frankreich eine Zeitersparnis von einigen Stunden auf dem Weg
nach Algerien. Man hat also eine Interesse die Formalitäten in Grenzen
[sic] zu halten.
Post by Bodo G. Meier
Ich vermute den Grund in einem uralten Abkommen.
Eine Ausnahme macht lt. SNCF der Nachtzug nach Lisboa Santa Apolonia (an
8.30), der seine Reise in Hendaye (18.35) beginnt.
Das hat vielleicht etwas mit Abstellgleise und Rangieren zu tun. Wenn
Grenzkontrollen wegfallen, kann man sich Leerfahrten zwischen Irún und
Hendaye sparen.

Alexandre
U***@web.de
2018-09-17 14:56:18 UTC
Permalink
Post by Alexandre Kampouris
Post by Bodo G. Meier
Im Postvogna wurde gerade gefragt, warum französische Fernzüge auf
spanischer Seite in Irun enden und leer nach Hendaye zurück fahren,
während spanische Züge auf französischer Seite in Hendaye enden und leer
nach Irun zurück fahren.
Es ist auch logisch so.
Was wäre die Alternative?
- Wir schreiben das Jahr 1880. Zug aus Paris enden in Hendaye.
- Reisenden steigen in Hendaye mit Gepäck auf einen spanischen Zug um.
- Zug fährt über die Bidassoa nach Irún weiter.
- Reisenden steigen schon in Irún aus, um sich die Einreisekontrolle
unterziehen lassen.
- Reisenden steigen wieder ein, und fahren weiter.
Bequem und effizient klingt anders aus.
- Der Zug aus Hendaye bleibt in Irún am Bahnsteig stehen, und die
Einreisekontrolle findet an Bord an Bord statt.
- In diesem Fall müsste der Zug ziemlich lange am Bahnsteig stehen, und
währenddessen dicht bleiben. (Wie etwa in Berlin-Friedrichstr. oder
Berlin-Lichtenberg vor 1990...)
- Spanische Grenzbeamten steigen in Irún bzw. Hendaye ein, und die
Kontrolle findet während der Weiterfahrt statt.
- Problem: Das spanische Königreich hatte im XIX. Jh. eine große Angst
vor einer französischer Invasion. Und zwar nicht umsonst, der letzte
Krieg lag nur einige Jahrzehnte zurück. Es barg immer die Gefahr, dass F
eine Zug voller Soldaten schickte, die schnell das Paar Grenzbeamten
überwältigen.
Also, die Einreisekontrolle im jeweiligen Land, und die Leerfahrten
zwischen Irún und Hendaye bringen Vorteile für alle.
Man kann das auch umgekehrt vom französischen Standpunkt betrachten.
Die Franzosen stehen auf dem Standpunkt, sie seien so bedroht,
daß sie ungeachtet Schengen wieder Personenkontrollen
durchführen. Hat den Nebeneffekt, daß auch harmlose
Asylsuchende sofort zurückgeschickt werden.
Post by Alexandre Kampouris
Wie die Grenzkontrolle der meterspurige baskische Bahn nebenan früher
aussah, ist mir nicht bekannt.
Es gab zahlreiche Debatten in derselben Zeit über die geplante
Verbindung zwischen Frankreich und Großbritannien. Eine Karikatur von
damals zeigte etwa eine vom Tunnel ausgekotzte Horde von bewaffnete
Froschfresser, die der schlafende englische Löwe überraschen...
Zwischen Port-Bou und Cerbère, die von einem Tunnel getrennt sind, war
das Misstrauen ähnlich.
Die Verbindung über Pau-Canfranc funktionierte anders, mit einem
überdimensioniertem und gemeinsamem Grenzbahnhof. Aber dieses Abkommen
wurde erst nach dem 1. Weltkrieg unterschrieben, als die Lage etwa
anders als fünfzig Jahre früher war. Mit diesem dritten Grenzübergang
bezweckte Frankreich eine Zeitersparnis von einigen Stunden auf dem Weg
nach Algerien. Man hat also eine Interesse die Formalitäten in Grenzen
[sic] zu halten.
Canfranc hatte ich unberücksichtigt gelassen, da Grenzeisenbahnstrecke
seit Jahrzehnten provosorisch oder wie auch immer unterbrochen.

Wie gestaltete sich die Weiterfahrt nach Algerien?
Algeciras war und ist ja eher Hafen nach Marokko.
Post by Alexandre Kampouris
Post by Bodo G. Meier
Ich vermute den Grund in einem uralten Abkommen.
Eine Ausnahme macht lt. SNCF der Nachtzug nach Lisboa Santa Apolonia (an
8.30), der seine Reise in Hendaye (18.35) beginnt.
Das hat vielleicht etwas mit Abstellgleise und Rangieren zu tun.
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.

Gruß, ULF
Alexandre Kampouris
2018-09-17 18:34:42 UTC
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Post by U***@web.de
Canfranc hatte ich unberücksichtigt gelassen, da Grenzeisenbahnstrecke
seit Jahrzehnten provosorisch oder wie auch immer unterbrochen.
Wer glaubt noch eigentlich daran? Die neue Autobahn hat Fakten geschafft...
Post by U***@web.de
Wie gestaltete sich die Weiterfahrt nach Algerien?
Algeciras war und ist ja eher Hafen nach Marokko.
Über Alicante bzw. Cartagena, gen Oran und Algiers.

Meine Quelle dafür ist ein spanisches Buch, dessen Titel ich
mittlerweile vergessen habe, das irgendwo in einem Umzugskarton seit zu
viele Jahren vergammelt. WIMRE, es war eine der Hauptbegründungen auf
der französischer Seite als das Somport-Abkommen unterschrieben wurde.

Alicante ist immer noch heute einen wichtigen Hafen für Fähren von und
nach Algerien.

Ich habe schnell auf Gallica geschaut, und wurde fündig.

https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k5476572z/f109.image.r=somport%20algérie%20chemin%20de%20fer

Es ist eine interessante Studie von 1886 über den Verlauf einer neuer
transpyräneische Verbindung, und ihrer eventueller Wirtschaftlichkeit.

Ch. Decombles, Chemins de fer projetés à travers les Pyrénées centrales

Société de géographie de Toulouse, communications, 1886, No. 6, p. 377

D'après leur connaissance parfaite du pays, les ingénieurs espagnols
considèrent ces données sommaires comme très près de l'exactitude, et
qu'en multipliant le trafic du chemin de fer del Norte par 0,50 on peut
demeurer certain d'obtenir une expression trop faible du trafic probable
du chemin de Lannemezan à Monzon, surtout en omettant d'ailleurs, comme
ils l'ont fait, l'appoint de tous les transports spéciaux qui se
développeraient infailliblement entre la France et le sud de l'Espagne
ainsi que les côtes de l'Algérie, par les ports d'Alicante et de
Carthagène, en raison des raccourcissements de parcours très
considérables que la ligne nouvelle apporterait.

Dämpfer hatten zu dieser Zeit eine Geschwindigkeit von 10-15 Knoten,
dies entspricht ugf. 18-28 km/h.

Alicante und Cartagena liegen fast auf der Gerade zwischen Paris und Oran:
Loading Image...

Seeweg Marseilles-Oran : ~995km
Seeweg Alicante-Oran : ~295km

Die Differenz beträgt also ~700km. Da kann sich die Bahn vielleicht ein
Vorteil schaffen, zumindest als das Abkommen 1885 unterschrieben wurde.
Es mag 1928 anders ausgesehen...

Und die militarische Aspekte war keine Übertreibung von mir:

Et cependant nos frontières du Nord-Est et de l'Est sont
incontestablement plus exposées à l'agression de l'étranger, et bien
plus difficiles à défendre, que notre frontière des Pyrénées, laquelle
opposerait, presque d'un bout à l'autre, des obstacles naturels et très
sérieux à la marche d'une armée ennemie. D'un autre côté, depuis les
temps les plus reculés jusqu'à nos jours, l'histoire met en relief
l'utilité de l'union intime des peuples latins contre les entreprises
des races du Nord : de sorte que la certitude de n'avoir entre l'Espagne
et la France qu'un trafic d'une importance négligeable, pourrait seule
expliquer le singulier délaissement que nous venons de signaler.

[sic]

Auf der spanischer Seite, die Interesse an diese neue Verbindung war mit
der noch in frischer Erinnerung des letztens Carlistenkrieges verbunden.
Die beiden Gebiete um Irún und Portbou gehörten zur Kampfzone,
insbesondere Navarra und das Baskenland. (WIMRE, das kommt auch aus
diesem Buch).

Noch dazu,

https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k5770078k/f1.image.r=somport%20algérie%20chemin%20de%20fer

L'Avenir de Bel-Abès, 2e année, No. 141, 18 juin 1884

Auf der Seite 1, letzte Spalte rechts, fortgesetz auf Seite 2, linkste
Spalte:

Le Tunnel des Pyrénées

[...]

Le gouvernement français ne consent à l'ouverture de la ligne de
Canfranc qu'à la condition d'obtenir la ligne catalane à laquelle la
France attache une grande importance, parce qu'elle lui servira de route
commerciale à travers l'est de l'Espagne par Lérida, Valence, et le long
de la Méditerranée jusqu'à Carthagène. En plus, cette voie ferrée serait
pour la France la plus courte et la plus commode pour ses rapports avec
la province d'Oran.
Post by U***@web.de
Post by Alexandre Kampouris
Das hat vielleicht etwas mit Abstellgleise und Rangieren zu tun.
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
M'enfin, pas besoin de crier!

Alexandre
Post by U***@web.de
Gruß, ULF
U***@web.de
2018-09-17 19:26:04 UTC
Permalink
Moin,
Post by Alexandre Kampouris
Post by U***@web.de
Canfranc hatte ich unberücksichtigt gelassen, da Grenzeisenbahnstrecke
seit Jahrzehnten provosorisch oder wie auch immer unterbrochen.
Wer glaubt noch eigentlich daran? Die neue Autobahn hat Fakten geschafft...
Post by U***@web.de
Wie gestaltete sich die Weiterfahrt nach Algerien?
Algeciras war und ist ja eher Hafen nach Marokko.
Über Alicante bzw. Cartagena, gen Oran und Algiers.
Meine Quelle dafür ist ein spanisches Buch, dessen Titel ich
mittlerweile vergessen habe, das irgendwo in einem Umzugskarton seit zu
viele Jahren vergammelt. WIMRE, es war eine der Hauptbegründungen auf
der französischer Seite als das Somport-Abkommen unterschrieben wurde.
Alicante ist immer noch heute einen wichtigen Hafen für Fähren von und
nach Algerien.
Nur Truppentransporte konnte man schlecht durch Spanien leiten.
Post by Alexandre Kampouris
Ich habe schnell auf Gallica geschaut, und wurde fündig.
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k5476572z/f109.image.r=somport%20algérie%20chemin%20de%20fer
Es ist eine interessante Studie von 1886 über den Verlauf einer neuer
transpyräneische Verbindung, und ihrer eventueller Wirtschaftlichkeit.
Ch. Decombles, Chemins de fer projetés à travers les Pyrénées centrales
Société de géographie de Toulouse, communications, 1886, No. 6, p. 377
D'après leur connaissance parfaite du pays, les ingénieurs espagnols
considèrent ces données sommaires comme très près de l'exactitude, et
qu'en multipliant le trafic du chemin de fer del Norte par 0,50 on peut
demeurer certain d'obtenir une expression trop faible du trafic probable
du chemin de Lannemezan à Monzon, surtout en omettant d'ailleurs, comme
ils l'ont fait, l'appoint de tous les transports spéciaux qui se
développeraient infailliblement entre la France et le sud de l'Espagne
ainsi que les côtes de l'Algérie, par les ports d'Alicante et de
Carthagène, en raison des raccourcissements de parcours très
considérables que la ligne nouvelle apporterait.
Dämpfer hatten zu dieser Zeit eine Geschwindigkeit von 10-15 Knoten,
dies entspricht ugf. 18-28 km/h.
Auch die Raserei der Züge hielt sich früher in Grenzen.
Post by Alexandre Kampouris
http://radio-bip.qc.ca/etc1/paris-alicante-oran.png
Seeweg Marseilles-Oran : ~995km
Marseilles scheint mir die angelsächsische Schreibweise zu sein.
Post by Alexandre Kampouris
Seeweg Alicante-Oran : ~295km
Die Differenz beträgt also ~700km. Da kann sich die Bahn vielleicht ein
Vorteil schaffen, zumindest als das Abkommen 1885 unterschrieben wurde.
Es mag 1928 anders ausgesehen...
Et cependant nos frontières du Nord-Est et de l'Est sont
incontestablement plus exposées à l'agression de l'étranger, et bien
plus difficiles à défendre, que notre frontière des Pyrénées, laquelle
opposerait, presque d'un bout à l'autre, des obstacles naturels et très
sérieux à la marche d'une armée ennemie. D'un autre côté, depuis les
temps les plus reculés jusqu'à nos jours, l'histoire met en relief
l'utilité de l'union intime des peuples latins contre les entreprises
des races du Nord : de sorte que la certitude de n'avoir entre l'Espagne
et la France qu'un trafic d'une importance négligeable, pourrait seule
expliquer le singulier délaissement que nous venons de signaler.
[sic]
Auf der spanischer Seite, die Interesse an diese neue Verbindung war mit
der noch in frischer Erinnerung des letztens Carlistenkrieges verbunden.
Die beiden Gebiete um Irún und Portbou gehörten zur Kampfzone,
insbesondere Navarra und das Baskenland. (WIMRE, das kommt auch aus
diesem Buch).
Schon ungünstig, wenn von zwei natürlichen Landverkehrskorridoren
zweie unbenutzbar werden.
Post by Alexandre Kampouris
Noch dazu,
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k5770078k/f1.image.r=somport%20algérie%20chemin%20de%20fer
L'Avenir de Bel-Abès, 2e année, No. 141, 18 juin 1884
Auf der Seite 1, letzte Spalte rechts, fortgesetz auf Seite 2, linkste
Le Tunnel des Pyrénées
[...]
Le gouvernement français ne consent à l'ouverture de la ligne de
Canfranc qu'à la condition d'obtenir la ligne catalane à laquelle la
France attache une grande importance, parce qu'elle lui servira de route
commerciale à travers l'est de l'Espagne par Lérida,
Das ist dann aber wohl die nie fertiggestellte Strecke
St. Girons - Puebla de Segur.
Post by Alexandre Kampouris
Valence, et le long
de la Méditerranée jusqu'à Carthagène. En plus, cette voie ferrée serait
pour la France la plus courte et la plus commode pour ses rapports avec
la province d'Oran.
Post by U***@web.de
Post by Alexandre Kampouris
Das hat vielleicht etwas mit Abstellgleise und Rangieren zu tun.
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
M'enfin, pas besoin de crier!
Ich wurde da deutlicher, weil ich es zuvor
schon hatte anklingen lassen.

Salut, ULF
Martin Theodor Ludwig
2018-09-17 22:29:34 UTC
Permalink
On Mon, 17 Sep 2018 14:34:42 -0400, Alexandre Kampouris
Post by Alexandre Kampouris
Post by U***@web.de
Canfranc hatte ich unberücksichtigt gelassen, da Grenzeisenbahnstrecke
seit Jahrzehnten provosorisch oder wie auch immer unterbrochen.
Wer glaubt noch eigentlich daran? Die neue Autobahn hat Fakten geschafft...
Welche Autobahn?

Der neue Somport-Straßentunnel (für den der Bahntunnel als Rettungs-
tunnel herhalten muß), ja ...

Bis dann, Martin
--
Autoreisezüge in Europa: http://www.autoreisezuege.org
Bodo G. Meier
2018-09-18 06:49:32 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Alexandre Kampouris
Also, die Einreisekontrolle im jeweiligen Land, und die Leerfahrten
zwischen Irún und Hendaye bringen Vorteile für alle.
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
In der Tat: sncf.com zeigt da tatsächlich nix. :-o

Also fällt auch die von Alexandre skizzierte Lösung für die
Einreisekontrollen flach.

Allerdings fährt wohl auch RENFE zur Zeit nix bis Hendaye.

Deprimierendes Eisenbahn-Europa anno 2018. :-(

Gruss,
Bodo
U***@web.de
2018-09-18 09:59:15 UTC
Permalink
Post by Bodo G. Meier
Post by U***@web.de
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
In der Tat: sncf.com zeigt da tatsächlich nix. :-o
Also fällt auch die von Alexandre skizzierte Lösung für die
Einreisekontrollen flach.
Allerdings fährt wohl auch RENFE zur Zeit nix bis Hendaye.
Vor https://www.cp.pt/StaticFiles/horarios/internacional/comboios-sud-expresso-e-lusitania.pdf
erwarte ich zumindest eine RENFE-Lok.

Und dann können die Franzosen in Ruhe in Hemdaye einreisekontrollieren.

Gruß, ULF
U***@web.de
2018-09-18 10:00:36 UTC
Permalink
Post by Bodo G. Meier
Post by U***@web.de
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
In der Tat: sncf.com zeigt da tatsächlich nix. :-o
Also fällt auch die von Alexandre skizzierte Lösung für die
Einreisekontrollen flach.
Allerdings fährt wohl auch RENFE zur Zeit nix bis Hendaye.
Vor https://www.cp.pt/StaticFiles/horarios/internacional/comboios-sud-expresso-e-lusitania.pdf
erwarte ich zumindest eine RENFE-Lok.

Und dann können die Franzosen in Ruhe in Hendaye einreisekontrollieren.

Gruß, ULF
U***@web.de
2019-02-10 08:34:19 UTC
Permalink
Post by Bodo G. Meier
Post by U***@web.de
Post by Alexandre Kampouris
Also, die Einreisekontrolle im jeweiligen Land, und die Leerfahrten
zwischen Irún und Hendaye bringen Vorteile für alle.
Es hat zunächst einmal damit zu tun, daß die
SNCF seit einiger Zeit *keinen*, wiederhole,
*keinen* Reisezug nach Irún schickt.
In der Tat: sncf.com zeigt da tatsächlich nix. :-o
Zwischenzeitlich startet ja der Talgo "Surexpreso" in Hendaye,
und ganz neuerdings startet RENFE mit Reisezugfahrten
des Vorortverkehrs in Cerbère:

http://rodalies.gencat.cat/web/.content/02_Horaris/horaris/R11-Nuevo-servicio.pdf

Mir war so, als würde die SNCF auch eigene TER nach Port-Bou/Portbou schicken.

Gruß, ULF
Fa.lk.Sc.H.a.de
2018-09-18 08:07:08 UTC
Permalink
Post by Alexandre Kampouris
- Der Zug aus Hendaye bleibt in Irún am Bahnsteig stehen, und die
Einreisekontrolle findet an Bord an Bord statt.
- In diesem Fall müsste der Zug ziemlich lange am Bahnsteig stehen, und
währenddessen dicht bleiben. (Wie etwa in Berlin-Friedrichstr. oder
Berlin-Lichtenberg vor 1990...)
in Lichtenberg fanden Grenzkontrollen statt?
Alexandre Kampouris
2018-09-18 10:53:01 UTC
Permalink
Post by Fa.lk.Sc.H.a.de
Post by Alexandre Kampouris
- Der Zug aus Hendaye bleibt in Irún am Bahnsteig stehen, und die
Einreisekontrolle findet an Bord an Bord statt.
- In diesem Fall müsste der Zug ziemlich lange am Bahnsteig stehen, und
währenddessen dicht bleiben. (Wie etwa in Berlin-Friedrichstr. oder
Berlin-Lichtenberg vor 1990...)
in Lichtenberg fanden Grenzkontrollen statt?
Ich bin vor 30 Jahre von Moskau nach Paris gefahren.

Der Zug hielt in Lichtenberg an.

Dort wurden die Breitprofilwagen abgehängt. Das dauerte eine Weile, und
es war schwül. Alle Fenster und Endtüre waren verriegelt. Mützen sind
zugestiegen, und begannen schon die Ausreisekontrolle, die erfolgte bis
der Zug den Bhf Friedrichstraße erreichte.

Ein Mitreisender, der von Beruf Zugschaffner bei der SNCF war, hatte
seinen Bern-Schlüssel dabei und machte ein Paar Gangfenster auf. Jemand
auf dem Bahnsteig hat ziemlich schnell die offene Fenster bemerkt, und
es gab eine Aufregung.

Alexandre
U***@web.de
2018-09-18 11:02:40 UTC
Permalink
Post by Alexandre Kampouris
Post by Fa.lk.Sc.H.a.de
Post by Alexandre Kampouris
- Der Zug aus Hendaye bleibt in Irún am Bahnsteig stehen, und die
Einreisekontrolle findet an Bord an Bord statt.
- In diesem Fall müsste der Zug ziemlich lange am Bahnsteig stehen, und
währenddessen dicht bleiben. (Wie etwa in Berlin-Friedrichstr. oder
Berlin-Lichtenberg vor 1990...)
in Lichtenberg fanden Grenzkontrollen statt?
Ich bin vor 30 Jahre von Moskau nach Paris gefahren.
Der Zug hielt in Lichtenberg an.
Dort wurden die Breitprofilwagen abgehängt. Das dauerte eine Weile, und
es war schwül. Alle Fenster und Endtüre waren verriegelt. Mützen sind
zugestiegen, und begannen schon die Ausreisekontrolle, die erfolgte bis
der Zug den Bhf Friedrichstraße erreichte.
In der Richtung war das vernünftig, weil der
Zug für den DDR-Binnenverkehr bereits vor Friedrichstraße
gesperrt war.

Mir war auch so, daß letzter Ausstiegshalt in der DDR
Richtung Prag nicht etwa Bad Schandau, sondern Dresden war.

Derzeit hat der Zug Kiew - Warschau in der Ukraine
keine weiteren Verkehrshalte, auch nicht in der Gegenrichtung.

Ähnliches scheint mir für das neue Zugpaar Kiew - Riga zu gelten.

Gruß, ULF
U***@web.de
2019-02-20 11:19:37 UTC
Permalink
Post by Alexandre Kampouris
Wie die Grenzkontrolle der meterspurige baskische Bahn nebenan früher
aussah,
Deren Benutzung bis Pasaia empfiehlt die RENFE derzeit
und blickt dafür extrem weit in die Zukunft.
http://web02.renfe.es/u13/MTR/UltimaHora.nsf/Leer%20Noticia%203A?OpenAgent&id=25D59D2E37DD8B30C125837700327BAD

Gruß, ULF

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