Gunhild Simon schrieb:
[Für den Notfall stehen immer 50 bis 60 Beamten "in Bereitschaft"]
Post by Gunhild SimonEs ist doch ersichtlich, daß normalgebildete Substantive auf -e
der Laie -die Laien, der Riese - die Riesen, der Knabe - die Knaben
usw.
Im angeführten Fall steht der Beamte - die Beamten jedoch ohne
Artikel. Es wird dann wie ein substantiviertes Adjektiv oder Partizip,
die Beamten, die Starken, die Guten, die Bekannten,die Verwandten.
Aber Beamte, Starke, Gute, Bekannte, Verwandte.
Thanks for the memory. Ich bin seit Weihnachten stark verunsichert,
was die Beamten-Beugung betrifft, und wollte die ganze Zeit schon hier
gefragt haben. (Dieser erweiterte Infinitiv Perfekt ist übrigens eine
Spezialität meiner Schwiegermutter.)
Unterm Tannenbaum lag damals der neueste Høeg: "Die Kinder der
Elefantenhüter". Da kommt auch ein Beamter drin vor (den Namen hab ich
vergessen, nennen wir ihn Bühler), der manchmal in den Dativ gerät.
Dann liest man dann mehrmals sinngemäß Sachen wie "er stieß *Beamtem*
Bühler in die Rippen."
Naja, dachte ich. Aber nachdem ich noch von einem Computerspezialisten
lesen durfte, der sich einen *Logarithmus* ausgedacht hatte, sowie von
einem *Kalbsfonds*, der auf den Eßtisch kam, war ich überzeugt, daß
hier mal wieder auf den Schlußredakteur verzichtet worden war.
Doch dann wurde ich nachdenklich. Wie wird denn der artikellose Beamte
im Singular wirklich dekliniert? Gunhilds Beispiele (Starke, Gute,
Bekannte, Verwandte) helfen hier nicht weiter, denn Beamter Bühler hat
zwar keinen Artikel, aber einen Namen.
Nach etwas Nachdenken kam ich auf ein vergleichbares Wort. Schließlich
hat man ja gedient und es immerhin zum Obergefreiten gebracht. Und
erstaunlicherweise irritiert mich der Satz "Gunhild gab
*Obergefreitem* Bühler einen Kuß" nicht, vom Inhalt mal abgesehen.
Oder ist das genauso falsch? In meinen Düden hab ich nichts darüber
gefunden. Weiß hier jemand mehr? Hat hier der Schlußredakteur etwa
doch recht?
Viele Grüße
Steffen