Discussion:
Ein Mundschutz, zwei Mundsch--?
(zu alt für eine Antwort)
Christian Weisgerber
2020-03-23 15:48:46 UTC
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Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.

Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?

Canoonet verzeichnet kommentarlos „die Schutze“.

Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>

„Schütze“ irritiert den Elektrotechniker, für den das die Mehrzahl
von „Schütz“ ist (ein elektrischer Schalter für große Leistungen).

So manchem will „Schutze“ nicht über die Lippen/Tasten kommen. Hier
eine heutige Meldung des Südwestrundfunks:

| Wäsche-Hersteller Mey will ab kommender Woche Mundschutz produzieren
|
| [...] Man stelle die auf hochwertige Wäsche- und Dessousstoffe
| ausgelegte Fertigung in Teilbereichen auf die Produktion von Mund-
| und Nasenschutz um, teilte das Unternehmen mit. [...]
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Volker Englisch
2020-03-23 18:18:18 UTC
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Im Allgemeinen ist ?Schutz? ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
?Mundschutz?. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Canoonet verzeichnet kommentarlos ?die Schutze?.
Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>
Ich würde dem Duden eigentlich schon glauben schenken wollen.
Vielleicht könnte man es als "Mundschutzeinrichtungen" oder ähnliches
titulieren, wenn einem "Schutze" nicht über die Lippen geht?

Das erinnert mich an meine Kindheit, als mich meine Mutter in einen
Laden schickte um zu fragen, welche Sorten Sekt dieser denn führe. Ich
frug also: "Welche Sekten haben Sie da?" Der Blick des Ladeninhabers
war klasse ;-) JFTR: Damals [tm] gab es kein Mindestalter für den
Erwerb von Alkoholika...
Christina Kunze
2020-03-23 20:53:45 UTC
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Post by Volker Englisch
Im Allgemeinen ist ?Schutz? ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
?Mundschutz?. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Canoonet verzeichnet kommentarlos ?die Schutze?.
Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>
Ich würde dem Duden eigentlich schon glauben schenken wollen.
Vielleicht könnte man es als "Mundschutzeinrichtungen" oder ähnliches
titulieren, wenn einem "Schutze" nicht über die Lippen geht?
Masken?

chr
Volker Englisch
2020-03-24 17:15:48 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Volker Englisch
Im Allgemeinen ist ?Schutz? ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
?Mundschutz?. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Canoonet verzeichnet kommentarlos ?die Schutze?.
Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>
Ich würde dem Duden eigentlich schon glauben schenken wollen.
Vielleicht könnte man es als "Mundschutzeinrichtungen" oder ähnliches
titulieren, wenn einem "Schutze" nicht über die Lippen geht?
Masken?
Mundschutzmasken. Einverstanden. ;)
Ralf Joerres
2020-03-23 19:03:53 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Canoonet verzeichnet kommentarlos „die Schutze“.
Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>
„Schütze“ irritiert den Elektrotechniker, für den das die Mehrzahl
von „Schütz“ ist (ein elektrischer Schalter für große Leistungen).
So manchem will „Schutze“ nicht über die Lippen/Tasten kommen. Hier
| Wäsche-Hersteller Mey will ab kommender Woche Mundschutz produzieren
|
| [...] Man stelle die auf hochwertige Wäsche- und Dessousstoffe
| ausgelegte Fertigung in Teilbereichen auf die Produktion von Mund-
| und Nasenschutz um, teilte das Unternehmen mit. [...]
Irgendwann wird jemandem etwas Brauchbares einfallen, bisher brauchte
man es nicht, aber jetzt ist der Moment gekommen. 'Mundschutzmasken'
bietet sich an, aber kann sein, dass sich 'Munschutze' oder '-schütze'
durchsetzen werden. Wahrscheinlich laufen in der Praxis längst
Bezeichnungen um.

Die Reinigungs-Frauen in meinem alten Betrieb und auch die Hauswirt-
schafterinnen in Ausbildung sprachen immer von den 'Möppen', die in
einer speziellen Waschmaschine gewaschen werden. Ich hatte erst nicht
verstanden, was damit gemeint war. Irgendwann ging mir auf, es mussten
diese Wischmopp-Bezüge sein, die täglich ausgewechselt aber dann nicht
weggeworfen, sondern gereinigt wurden. Ich nehme an, der Plural 'Möppe'
war eine Verlegenheitslösung, weil man es nicht besser wusste. Ein etwas
anderer Fall, denn unter den Frauen war eine Verwechslung mit dem Mops
(und den Möpsen) und dem Mob (und den Mobs) ziemlich unwahrscheinlich,
andererseits wird ihnen das Wort 'Möpse' wohl geläufig gewesen sein.
Ist aber Spekulation. Ich kann mir vorstellen, dass es Pflegern
ziemlich wurscht ist, ob die Teile 'Schutze' oder 'Schütze' heißen.

Gruß Ralf Joerres

Gruß Ralf Joerres
Frank Hucklenbroich
2020-03-23 20:12:52 UTC
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Markus Ermert
2020-03-28 13:50:33 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
"Masken" wohl am wahrscheinlichsten.
Das ist ja auch treffender, weil ein "Mundschutz" auch dieses Plastikteil
für Sportler sein kann.
... und der hier verhandelte Schutz überhaupt gar kein Mund-, sondern ein
Mund-Nasen-Schutz ist (oder ein Mund-Nase-Schutz, wie der Finanzjurist
sagen würde).
Frank Hucklenbroich
2020-03-23 20:04:45 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Post by Christian Weisgerber
Canoonet verzeichnet kommentarlos „die Schutze“.
Duden: die Schutze und Schütze <Plural selten, besonders schweizerisch>
„Schütze“ irritiert den Elektrotechniker, für den das die Mehrzahl
von „Schütz“ ist (ein elektrischer Schalter für große Leistungen).
Sind "Mundschütze" nicht die, die mit dem Blasrohr im Dschungel auf die
Jagd gehen? Nein, das wären wohl "Mundschützen".

Beim Klimaschutz spricht man von "Klimaschützern", aber beim Mundschutz
klingt das in der Tat ziemlich komisch.

Grüße,

Frank
Quinn C
2020-03-24 02:41:08 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Sind "Mundschütze" nicht die, die mit dem Blasrohr im Dschungel auf die
Jagd gehen? Nein, das wären wohl "Mundschützen".
Der Mundschenk im Schützenverein könnte sich Mundschütze nennen.
--
GUGELFUHR(E), f., scherz, spasz, narrheit,
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Florian Ritter
2020-03-25 20:10:23 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Die werden doch bei Arbeiten mit hohem Staubanfall (etwa
Schleifarbeiten) seit eh und je benutzt.
Ein Mitarbeiter hatte sich verschiedene militär.
Gasmasken besorgt und rannte damit auf Baustellen herum.
Ein Architekt erkundigte sich bei mir nach jenes Mannes
Geisteszustand -
Frank Hucklenbroich
2020-03-25 21:01:20 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Die werden doch bei Arbeiten mit hohem Staubanfall (etwa
Schleifarbeiten) seit eh und je benutzt.
Klar, die Kollegen haben im Moment große Probleme, weil es die Masken
coronabedingt nicht mehr zu kaufen gibt.
Post by Florian Ritter
Ein Mitarbeiter hatte sich verschiedene militär.
Gasmasken besorgt und rannte damit auf Baustellen herum.
Für Epoxydharzarbeiten kann das durchaus sinnvoll sein. Wir haben vor ca.
20 Jahren mal ein Fitnessstudio plattiert, im Keller, die wollten
Epoxy-Fugen. Da hatte man nach 20 Minuten schon Kopfschmerzen, und später
hatten die Kollegen promille-ähnliche Geisteszustände. Da wäre eine
Gasmaske vielleicht hilfreich gewesen.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2020-03-25 21:25:51 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Die werden doch bei Arbeiten mit hohem Staubanfall (etwa
Schleifarbeiten) seit eh und je benutzt.
Klar, die Kollegen haben im Moment große Probleme, weil es die Masken
coronabedingt nicht mehr zu kaufen gibt.
Post by Florian Ritter
Ein Mitarbeiter hatte sich verschiedene militär.
Gasmasken besorgt und rannte damit auf Baustellen herum.
Für Epoxydharzarbeiten kann das durchaus sinnvoll sein. Wir haben vor ca.
20 Jahren mal ein Fitnessstudio plattiert, im Keller, die wollten
Epoxy-Fugen. Da hatte man nach 20 Minuten schon Kopfschmerzen, und später
hatten die Kollegen promille-ähnliche Geisteszustände. Da wäre eine
Gasmaske vielleicht hilfreich gewesen.
Arbeiten mit einer Gasmaske ist anstrengend. Außerdem muss sie dicht
schließen. Man benötigt deshalb dafür die entsprechende Frisur.

Für Tätigkeiten, wie du sie beschreibst, gibt es Atemmasken mit
entsprechenden anschraubbarem Filtervorsatz. Da kommt kein Geruch
durch, z.B. so etwas:
Loading Image...

Detlef
--
Die Mathematik lehrt uns, dass man Nullen nicht übersehen darf.
Florian Ritter
2020-03-26 16:55:54 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Atemschutzmasken
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
Ein Mitarbeiter hatte sich verschiedene militär.
Gasmasken besorgt und rannte damit auf Baustellen herum.
Für Epoxydharzarbeiten kann das durchaus sinnvoll sein. Wir haben vor ca.
20 Jahren mal ein Fitnessstudio plattiert, im Keller, die wollten
Epoxy-Fugen. Da hatte man nach 20 Minuten schon Kopfschmerzen, und später
hatten die Kollegen promille-ähnliche Geisteszustände. Da wäre eine
Gasmaske vielleicht hilfreich gewesen.
Bei Epoxy gibt es eher Probleme mit Hautreaktionen, da
viele gegen die Beschleunigerkomponenten allergisch sind.

In Niederbayern beobachtete ich, wie während der Arbeiten
mit einer leichtflüchtige Lösemittel enthaltenden
Spachtelmasse geraucht wurde. Ich sprach mit dem Juniorchef
des ausführenden Betriebes, er sollte seine Mitarbeiter
ernsthaft ermahnen, diesen Unfug einzustellen.
Er meinte nur: Do scheißen die si nix.

FR
Frank Hucklenbroich
2020-03-27 09:17:43 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
In Niederbayern beobachtete ich, wie während der Arbeiten
mit einer leichtflüchtige Lösemittel enthaltenden
Spachtelmasse geraucht wurde. Ich sprach mit dem Juniorchef
des ausführenden Betriebes, er sollte seine Mitarbeiter
ernsthaft ermahnen, diesen Unfug einzustellen.
Er meinte nur: Do scheißen die si nix.
Bei der Sanierung eines Altbaus in der Kölner City flexte ein Mitarbeiter
einer anderen Firma ein unverdächtiges, graues dünnes Rohr durch, im 1. OG.
Daraufhin trat Gas aus. Er wollte daraufhin seinen Chef anrufen. Das habe
ich ihm ausgeredet und dazu angeraten, lieber gleich die 112 zu rufen und
die Baustelle umgehend zu räumen.

Es folgte ein größerer Feuerwehreinsatz, die Nebengebäude wurden evakuiert,
und das Gebäude mit riesigen Ventilatoren entlüftet.

Daß Gasleitungen gelb sein müssen, hatten die Leute, die dieses Haus vor
Post by Florian Ritter
100 Jahren gebaut haben, wohl nicht beachtet.
Grüße,

Frank
Florian Ritter
2020-03-27 16:18:53 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
In Niederbayern beobachtete ich, wie während der Arbeiten
mit einer leichtflüchtige Lösemittel enthaltenden
Spachtelmasse geraucht wurde. Ich sprach mit dem Juniorchef
des ausführenden Betriebes, er sollte seine Mitarbeiter
ernsthaft ermahnen, diesen Unfug einzustellen.
Er meinte nur: Do scheißen die si nix.
Bei der Sanierung eines Altbaus in der Kölner City flexte ein Mitarbeiter
einer anderen Firma ein unverdächtiges, graues dünnes Rohr durch, im 1. OG.
Daraufhin trat Gas aus. Er wollte daraufhin seinen Chef anrufen. Das habe
ich ihm ausgeredet und dazu angeraten, lieber gleich die 112 zu rufen und
die Baustelle umgehend zu räumen.
Es folgte ein größerer Feuerwehreinsatz, die Nebengebäude wurden evakuiert,
und das Gebäude mit riesigen Ventilatoren entlüftet.
Daß Gasleitungen gelb sein müssen, hatten die Leute, die dieses Haus vor
Post by Florian Ritter
100 Jahren gebaut haben, wohl nicht beachtet.
Dünnes graues Rohr spricht aber nicht für über 100 a alt.
Damals waren Stadtgasrohre zöllig.
Einstens standen die Druckgasflaschen im OP-Saal, dann wurden
sie in den Keller verbannt und die Versorgung mit Lachgas,
Sauerstoff &c. erfolgt nun durch solche dünnen Metallrohre.
Ich kenne das von Krankenhausumbauten und hatte die Weisung
gegeben: Wer auf solch ein Rohr stößt, stellt die Arbeit
ein und ruft den Oberbauleiter, auf daß der sein Okay zu
weiterem Schaffen gibt - FR
Frank Hucklenbroich
2020-03-27 21:37:12 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
In Niederbayern beobachtete ich, wie während der Arbeiten
mit einer leichtflüchtige Lösemittel enthaltenden
Spachtelmasse geraucht wurde. Ich sprach mit dem Juniorchef
des ausführenden Betriebes, er sollte seine Mitarbeiter
ernsthaft ermahnen, diesen Unfug einzustellen.
Er meinte nur: Do scheißen die si nix.
Bei der Sanierung eines Altbaus in der Kölner City flexte ein Mitarbeiter
einer anderen Firma ein unverdächtiges, graues dünnes Rohr durch, im 1. OG.
Daraufhin trat Gas aus. Er wollte daraufhin seinen Chef anrufen. Das habe
ich ihm ausgeredet und dazu angeraten, lieber gleich die 112 zu rufen und
die Baustelle umgehend zu räumen.
Es folgte ein größerer Feuerwehreinsatz, die Nebengebäude wurden evakuiert,
und das Gebäude mit riesigen Ventilatoren entlüftet.
Daß Gasleitungen gelb sein müssen, hatten die Leute, die dieses Haus vor
Post by Florian Ritter
100 Jahren gebaut haben, wohl nicht beachtet.
Dünnes graues Rohr spricht aber nicht für über 100 a alt.
Keine Ahnung, das war ein altes Wohnhaus neben einer Brauerei. Das Rohr
hatte geschätzt 8 cm Durchmesser und lief vertikal vom Erdgeschoss rauf.

Da hatte vermutlich jemand gebastelt.

Grüße,

Frank
Martin Gerdes
2020-03-28 15:24:05 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Bei der Sanierung eines Altbaus in der Kölner City flexte ein Mitarbeiter
einer anderen Firma ein unverdächtiges, graues dünnes Rohr durch
Dünnes graues Rohr spricht aber nicht für über 100 a alt.
Keine Ahnung, das war ein altes Wohnhaus neben einer Brauerei. Das Rohr
hatte geschätzt 8 cm Durchmesser und lief vertikal vom Erdgeschoss rauf.
Da hatte vermutlich jemand gebastelt.
Hier im Haus ist die Gasleitung ein unverdächtiges, dünnes weißes Rohr
von 60 mm Außendurchmesser.

(Was allerdings kein Thema ist, das mit deutscher Sprache zu tun hat,
daher fup2p).

René Marquardt
2020-03-25 21:02:10 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Die werden doch bei Arbeiten mit hohem Staubanfall (etwa
Schleifarbeiten) seit eh und je benutzt.
Und genau dort, in Baumaerkten, gab es die letzten dieser Art,
bevor das Produkt aus den Laeden verschwand.
Post by Florian Ritter
Ein Mitarbeiter hatte sich verschiedene militär.
Gasmasken besorgt und rannte damit auf Baustellen herum.
Ein Architekt erkundigte sich bei mir nach jenes Mannes
Geisteszustand -
Na, jetzt wenn man noch so ein Vollmantelkondom von der NVA haette...
Allerdings sehr schweisstreibend, selbst im Ruhezustand. Und wenn
man dann eh nur flach auf der Couch liegt und RDR2 spielt, braucht
man es auch wieder nicht.
Frank Hucklenbroich
2020-03-27 21:40:00 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Florian Ritter
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Mundschutzmaske(n)?
Die werden doch bei Arbeiten mit hohem Staubanfall (etwa
Schleifarbeiten) seit eh und je benutzt.
Und genau dort, in Baumaerkten, gab es die letzten dieser Art,
bevor das Produkt aus den Laeden verschwand.
Genau, die gibt es schon lange nicht mehr, jetzt wird auf den Baustellen
wieder völlig schutzlos geschliffen und Staub inhaliert.

In ein paar Jahrzehnten wird man die Patienten dann als Corona-Generation
bei den Berufskrankheiten begrüßen.

Grüße,

Frank (Arbeitgebervertreter im Rentenausschuß der BG-Bau, und mit genau
solche Fällen betraut)
Martin Gerdes
2020-03-23 22:47:18 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Canoonet verzeichnet kommentarlos „die Schutze“.
So kommt es mir über die Lippen, wenngleich nicht richtig leicht. Man
selbst braucht ja nur einen Mundschutz, und den wartenden Studenten kann
man ja sagen: "Jeder nimmt sich einen Mundschutz."
Post by Christian Weisgerber
So manchem will „Schutze“ nicht über die Lippen/Tasten kommen. Hier
| Wäsche-Hersteller Mey will ab kommender Woche Mundschutz produzieren
| [...] Man stelle die auf hochwertige Wäsche- und Dessousstoffe
| ausgelegte Fertigung in Teilbereichen auf die Produktion von Mund-
| und Nasenschutz um, teilte das Unternehmen mit. [...]
Paßt ja.

Ein Plural, der mir in der letzten Zeit immer mal wieder über den Weg
läuft, ist "der Streit" -> "die Streits". Ich würde "die Streite" sagen.
Frank Hucklenbroich
2020-03-24 07:07:28 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Ein Plural, der mir in der letzten Zeit immer mal wieder über den Weg
läuft, ist "der Streit" -> "die Streits". Ich würde "die Streite" sagen.
Ich würde eher auf "Streitigkeiten" ausweichen.

Grüße,

Frank
Quinn C
2020-03-24 16:40:35 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Martin Gerdes
Ein Plural, der mir in der letzten Zeit immer mal wieder über den Weg
läuft, ist "der Streit" -> "die Streits". Ich würde "die Streite" sagen.
Ich würde eher auf "Streitigkeiten" ausweichen.
Auch hier ist oft Ausweichen auf die Einzahl möglich: "... gab es schon
des öfteren Streit ..."
--
gugelfug, m., späsze, unfug
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Martin Gerdes
2020-03-25 15:40:19 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Martin Gerdes
Ein Plural, der mir in der letzten Zeit immer mal wieder über den Weg
läuft, ist "der Streit" -> "die Streits". Ich würde "die Streite" sagen.
Ich würde eher auf "Streitigkeiten" ausweichen.
Einfach mal googlen (etwa nach "etliche Streit[s/e]" oder "mehrere
Streit[s/e]", dann findest Du die (m.E. falsch gebildete) Form auch.
Manfred Hoß
2020-03-23 23:29:00 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Das DWDS liefert zu

Mundschutze: 6 Treffer
Mundschütze: 0 Treffer
Mundschutzemasken: 12 Treffer

Gruß
Manfred.
Wolfgang Εnzinger
2020-03-24 22:09:33 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Christian Weisgerber
Im Allgemeinen ist „Schutz“ ein Abstraktum, das keine Mehrzahl hat.
Nun kommt es aber vor, dass eine spezielle Vorrichtung als
<Irgendwas>schutz bezeichnet wird, so wie der aktuell allgegenwärtige
„Mundschutz“. Als zählbares Konkretum sollte dafür eine Mehrzahlform
vorhanden sein. Aber wie lautet sie?
Das DWDS liefert zu
Mundschutze: 6 Treffer
Mundschütze: 0 Treffer
Vorhin im Radio (ARD Infonacht) kam genau das einem Sprecher ganz
selbstverständlich über die Lippen: Mundschütze.
Post by Manfred Hoß
Mundschutzemasken: 12 Treffer
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Christina Kunze
2020-03-25 05:08:54 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Vorhin im Radio (ARD Infonacht) kam genau das einem Sprecher ganz
selbstverständlich über die Lippen: Mundschütze.
Es wird so sein wie mit anderen Dingen, die normalerweise nicht von
breiten Bevölkerungsgruppen benutzt werden: Im Alltagssprachgebrauch
derer, die sie regelmäßig verwenden, gibt es kurze, alltagstaugliche Formen.
Hier könnte man also auf den Sprachgebrauch von medizinischem Personal
und Handwerkern schauen. Vielleicht ist der verwendete Plural nicht mal
derselbe.

chr
Wolfgang Εnzinger
2020-03-26 20:24:43 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Wolfgang Εnzinger
Vorhin im Radio (ARD Infonacht) kam genau das einem Sprecher ganz
selbstverständlich über die Lippen: Mundschütze.
Es wird so sein wie mit anderen Dingen, die normalerweise nicht von
breiten Bevölkerungsgruppen benutzt werden: Im Alltagssprachgebrauch
derer, die sie regelmäßig verwenden, gibt es kurze, alltagstaugliche Formen.
Hier könnte man also auf den Sprachgebrauch von medizinischem Personal
und Handwerkern schauen. Vielleicht ist der verwendete Plural nicht mal
derselbe.
Gut möglich.

"Mundschütze" könnte im medizinischen Bereich tatsächlich die gängige Form
sein; vorhin so auch gehört von Prof. Dr. med. Ulrike Protzer (Virologin,
Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München), ebenfalls im
Radio.
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Der Habakuk.
2020-03-26 20:38:36 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by Christina Kunze
Post by Wolfgang Εnzinger
Vorhin im Radio (ARD Infonacht) kam genau das einem Sprecher ganz
selbstverständlich über die Lippen: Mundschütze.
Es wird so sein wie mit anderen Dingen, die normalerweise nicht von
breiten Bevölkerungsgruppen benutzt werden: Im Alltagssprachgebrauch
derer, die sie regelmäßig verwenden, gibt es kurze, alltagstaugliche Formen.
Hier könnte man also auf den Sprachgebrauch von medizinischem Personal
und Handwerkern schauen. Vielleicht ist der verwendete Plural nicht mal
derselbe.
Gut möglich.
"Mundschütze" könnte im medizinischen Bereich tatsächlich die gängige Form
sein; vorhin so auch gehört von Prof. Dr. med. Ulrike Protzer (Virologin,
Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München), ebenfalls im
Radio.
Die hat Medizin studiert und nicht Germanistik!
--
*Ceterum censeo religionem Mohammedanicam esse coercendam!*
Florian Ritter
2020-03-27 16:23:31 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by Christina Kunze
Hier könnte man also auf den Sprachgebrauch von medizinischem Personal
und Handwerkern schauen. Vielleicht ist der verwendete Plural nicht mal
derselbe.
Gut möglich.
"Mundschütze" könnte im medizinischen Bereich tatsächlich die gängige Form
sein; vorhin so auch gehört von Prof. Dr. med. Ulrike Protzer (Virologin,
Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München), ebenfalls im
Radio.
Wo schneiden die sich urplötzlich Heerschaaren von Virologen her?
Kann sich vielleicht ein jeglicher so nennen, wie etwa
Friedensforscher?

FR
Wolfgang Εnzinger
2020-03-27 18:36:18 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Wolfgang Εnzinger
"Mundschütze" könnte im medizinischen Bereich tatsächlich die gängige Form
sein; vorhin so auch gehört von Prof. Dr. med. Ulrike Protzer (Virologin,
Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München), ebenfalls im
Radio.
Wo schneiden die sich urplötzlich Heerschaaren von Virologen her?
Kann sich vielleicht ein jeglicher so nennen, wie etwa
Friedensforscher?
Möglich. In einer anderen Gruppe argumentiert gerade ein Kardiologe mehr
oder weniger in diese Richtung ("der Titel ist i.W. selbst verliehen, das
ist nicht so genau spezifiziert und ist keine definierte
Facharzt-Ausbildung").

https://de.wikipedia.org/wiki/Virologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Protzer
"... Professorin am Lehrstuhl für Virologie an der Technischen Universität
München ..."

Sagen wir mal so: Es gibt sicher schlechtere Voraussetzungen, um sich V.
nennen zu können.
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Frank Hucklenbroich
2020-03-27 21:43:18 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by Florian Ritter
Post by Wolfgang Εnzinger
"Mundschütze" könnte im medizinischen Bereich tatsächlich die gängige Form
sein; vorhin so auch gehört von Prof. Dr. med. Ulrike Protzer (Virologin,
Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München), ebenfalls im
Radio.
Wo schneiden die sich urplötzlich Heerschaaren von Virologen her?
Kann sich vielleicht ein jeglicher so nennen, wie etwa
Friedensforscher?
Möglich. In einer anderen Gruppe argumentiert gerade ein Kardiologe mehr
oder weniger in diese Richtung ("der Titel ist i.W. selbst verliehen, das
ist nicht so genau spezifiziert und ist keine definierte
Facharzt-Ausbildung").
https://de.wikipedia.org/wiki/Virologie
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Protzer
"... Professorin am Lehrstuhl für Virologie an der Technischen Universität
München ..."
Sagen wir mal so: Es gibt sicher schlechtere Voraussetzungen, um sich V.
nennen zu können.
Siehe auch:

https://www.gesundheit-studieren.com/studiengaenge/virologie/

Schönes Zitat:
"Du willst Virologe werden und fragst dich, ob es ein Virologie Studium
überhaupt gibt? Gibt es nicht. Wir sagen dir, wie du trotzdem Virologe
werden kannst."

Grüße,

Frank
Wolfgang Εnzinger
2020-03-27 22:44:19 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Wolfgang Εnzinger
Post by Florian Ritter
Wo schneiden die sich urplötzlich Heerschaaren von Virologen her?
Kann sich vielleicht ein jeglicher so nennen, wie etwa
Friedensforscher?
Möglich. In einer anderen Gruppe argumentiert gerade ein Kardiologe mehr
oder weniger in diese Richtung ("der Titel ist i.W. selbst verliehen, das
ist nicht so genau spezifiziert und ist keine definierte
Facharzt-Ausbildung").
https://de.wikipedia.org/wiki/Virologie
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Protzer
"... Professorin am Lehrstuhl für Virologie an der Technischen Universität
München ..."
Sagen wir mal so: Es gibt sicher schlechtere Voraussetzungen, um sich V.
nennen zu können.
https://www.gesundheit-studieren.com/studiengaenge/virologie/
"Du willst Virologe werden und fragst dich, ob es ein Virologie Studium
überhaupt gibt? Gibt es nicht. Wir sagen dir, wie du trotzdem Virologe
werden kannst."
Noch schöneres Zitat: "Medizinstudium + Weiterbildung zum Facharzt für
Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie"

Es sei dieser Gruppe hier bzw. denen darin, die sich an "Virologe" stören
mögen, als Aufgabe anheimgegeben, eine ebenso griffige und dabei weniger
irreführende Bezeichnung für das Berufsbild zu finden. :-)
--
Er mochte diese Leute, auch wenn manche von ihnen versuchten, ihm die Welt
zu erklären, oder sich sonst irgendwie idiotisch aufführten.
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Carsten Thumulla
2020-03-24 03:12:06 UTC
Permalink
Maulaffen
Carsten Thumulla
2020-03-25 06:52:17 UTC
Permalink
Wie wäre es mit Maulkörben?

ct
Florian Ritter
2020-03-27 16:25:45 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Wie wäre es mit Maulkörben?
Zum korrekten deutschen Straßenanzug gehört nun mal der Maulkorb - FR
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