Anton Ertl
2018-05-08 08:35:56 UTC
http://www.heute.at/oesterreich/wien/story/Radfahrer-in-Wien-von-Radar-geblitzt-30-Euro-Strafe-fuer-19-km-h-42839782
|Der Radweg auf der Argentinierstraße in Wien-Wieden ist bei Radlern
|eine beliebte Hochgeschwindigkeitsstrecke. Dank des Gefälles erreicht
|man ohne Strampeln mühelos 30 km/h und mehr. Daher überwacht die
|Polizei diese Strecke regelmäßig mit Laserpistolen und straft die
|Rad-Raser ab.
|
|Am Samstagabend erwischte es auch den bekannten Wiener Fotografen
|Lukas Beck. 30 Euro wegen "überhöhter Geschwindigkeit" steht auf der
|Organstrafverfügung. Nur: Beck war nicht mit Topspeed unterwegs, die
|Lasermessung bei der Kreuzung Argentinierstraße Ecke Goldeggasse
|zeigte laut dem Radler angeblich lediglich 19 km/h!
|[...]
|Klingt nicht nach Rasen, ist aber dennoch zu flott, denn: Auf
|ungeregelten Radfahrerüberfahrten dürfen sich Radler nur mit höchstens
|10km/h nähern, weiß das Gesetz (und sonst wohl kaum jemand). Rechtlich
|ist die Strafe also völlig in Ordnung. Die strafenden Beamten selbst
|hatten mit ihrem Einschreiten aber offenbar auch nicht die größte
|Freude: "Den Polizisten war das Ganze auch recht peinlich. Sie
|entschuldigten sich sogar und erzählte was von einem Auftrag, den sie
|erfüllen müssen, weil sich Anrainer beschwert hätten", schreibt der
|Fotograf auf Facebook.
|[...]
|Auf Nachfrage heißt es von der Polizeipressestelle dazu: "Es gab
|bereits mehrere Anrainer- und Autofahrer-Beschwerden, weil es hier
|durch zu schnell fahrende Radfahrer bereits des öfteren zu
|gefährlichen Situationen gekommen ist." Da es sich bei der Kreuzung
|Argentinier Straße Ecke Goldeggasse um eine ungeregelte Kreuzung
|handelt, müsse die Straße mit "angepasster Geschwindigkeit" – eben
|maximal 10 km/h – übersetzt werden, damit jederzeit ein Anhalten
|möglich ist, so die Polizei.
Die Stelle, an der der Radfahrer zu schnell fuhr, ist uebrigens nicht
besonders steil.
Soweit ich weiss, stehen die 10km/h explizit im Gesetz. Dass die
Pressestelle mit "angepasster Geschwindigkeit" argumentiert, finde ich
interessant. Warum sollten 19km/h auf dem Rad-weg unangepasst sein,
wenn man auf der Fahrbahn daneben (mit dem entsprechenden Fahrzeug)
30km/h oder auch 50km/h fahren darf?
Es gibt auch bis jetzt 118 Kommentare dazu, in weniger als 24h. Die
auf der ersten Seite gezeigt werden, sind mehrheitlich nach dem Schema
"Recht so! Radfahrer sind ganz schlimm und gehoeren gestraft." Ist
natuerlich die Frage, ob das die Kommentare repraesentativ
wiederspiegelt, oder ob uns ein Algorithmus die praesentiert, die die
meisten Leute dazu verleiten, zu antworten.
Mein Fazit: Als Radfahrer werde ich auf jeden Fall bestraft, da kann
ich auch gleich auf der Fahrbahn fahren, und bin schneller und
sicherer unterwegs. Oder, wenn man nicht bestraft werden will, dann
kauft man sich ein Auto und faehrt damit durch die Stadt.
- anton
|Der Radweg auf der Argentinierstraße in Wien-Wieden ist bei Radlern
|eine beliebte Hochgeschwindigkeitsstrecke. Dank des Gefälles erreicht
|man ohne Strampeln mühelos 30 km/h und mehr. Daher überwacht die
|Polizei diese Strecke regelmäßig mit Laserpistolen und straft die
|Rad-Raser ab.
|
|Am Samstagabend erwischte es auch den bekannten Wiener Fotografen
|Lukas Beck. 30 Euro wegen "überhöhter Geschwindigkeit" steht auf der
|Organstrafverfügung. Nur: Beck war nicht mit Topspeed unterwegs, die
|Lasermessung bei der Kreuzung Argentinierstraße Ecke Goldeggasse
|zeigte laut dem Radler angeblich lediglich 19 km/h!
|[...]
|Klingt nicht nach Rasen, ist aber dennoch zu flott, denn: Auf
|ungeregelten Radfahrerüberfahrten dürfen sich Radler nur mit höchstens
|10km/h nähern, weiß das Gesetz (und sonst wohl kaum jemand). Rechtlich
|ist die Strafe also völlig in Ordnung. Die strafenden Beamten selbst
|hatten mit ihrem Einschreiten aber offenbar auch nicht die größte
|Freude: "Den Polizisten war das Ganze auch recht peinlich. Sie
|entschuldigten sich sogar und erzählte was von einem Auftrag, den sie
|erfüllen müssen, weil sich Anrainer beschwert hätten", schreibt der
|Fotograf auf Facebook.
|[...]
|Auf Nachfrage heißt es von der Polizeipressestelle dazu: "Es gab
|bereits mehrere Anrainer- und Autofahrer-Beschwerden, weil es hier
|durch zu schnell fahrende Radfahrer bereits des öfteren zu
|gefährlichen Situationen gekommen ist." Da es sich bei der Kreuzung
|Argentinier Straße Ecke Goldeggasse um eine ungeregelte Kreuzung
|handelt, müsse die Straße mit "angepasster Geschwindigkeit" – eben
|maximal 10 km/h – übersetzt werden, damit jederzeit ein Anhalten
|möglich ist, so die Polizei.
Die Stelle, an der der Radfahrer zu schnell fuhr, ist uebrigens nicht
besonders steil.
Soweit ich weiss, stehen die 10km/h explizit im Gesetz. Dass die
Pressestelle mit "angepasster Geschwindigkeit" argumentiert, finde ich
interessant. Warum sollten 19km/h auf dem Rad-weg unangepasst sein,
wenn man auf der Fahrbahn daneben (mit dem entsprechenden Fahrzeug)
30km/h oder auch 50km/h fahren darf?
Es gibt auch bis jetzt 118 Kommentare dazu, in weniger als 24h. Die
auf der ersten Seite gezeigt werden, sind mehrheitlich nach dem Schema
"Recht so! Radfahrer sind ganz schlimm und gehoeren gestraft." Ist
natuerlich die Frage, ob das die Kommentare repraesentativ
wiederspiegelt, oder ob uns ein Algorithmus die praesentiert, die die
meisten Leute dazu verleiten, zu antworten.
Mein Fazit: Als Radfahrer werde ich auf jeden Fall bestraft, da kann
ich auch gleich auf der Fahrbahn fahren, und bin schneller und
sicherer unterwegs. Oder, wenn man nicht bestraft werden will, dann
kauft man sich ein Auto und faehrt damit durch die Stadt.
- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben