Post by Helmut RichterDie Plurale von "Gehalt" passen exakt aufs gleiche Muster und sind eng
verwandt, aber die beiden Wörter haben keine gemeinsame Bedeutung, wenn
sie sie je hatten.
Sie kommen wohl doch von demselben Wort.
Ich erinnere mich, dass "Gehalt" iSv "regelmäßige Entlohnung" in älteren
Texten maskulin vorkam.
Laut Grimm hat Adelung das Genus diskutiert:
4) gehalt als besoldung, amtseinkommen.
a) in dem wbb. erscheint es erst im 18. jh.: gehalt, salarium,
besoldung. Frisch 1, 404b; bei Weber 332a victus, sustentatio,
jährlicher gehalt praebita annua, einem gehalt machen, de victu, de
salario alicui constituere, womit zugleich die eig. bed. bezeichnet ist:
unterhalt (also activisch, zu 1), und von haus nicht auf geld
beschränkt; daher folg. scherz:
in Kassel war ein elephant,
der an gehalt im jahr
gerade gleich mit mir sich stand.
Gökingk 3, 165.
der urspr. begriff ist noch deutlich in witwengehalt, unterhalt, ohne
gegenleistung, eig. auch in ruhegehalt, gnadengehalt, ehrengehalt, neben
jahrgehalt, amtsgehalt u. a., sodasz es eig. das franz. pension mit
vertritt, mit dem man im vorigen jh. umgekehrt auch amtsgehalte
bezeichnete, z. b. den professorengehalt Gellert (1839) 8, 204, in
Rabeners br. 280. Schon Adelung in der 1. ausg. spricht von der
forderung einiger, diesz gehalt als n. zu behandeln, das könne nur
landschaftlich sein, das hd. sei das m., wie diesz auch Frisch, Weber
allein kennen. daneben erscheint auch in der bed. 3 das n. (Claudius u.
3, a), aber auch oberd., in der Schweiz, in der 1. bed., sogar
vorwiegend (s. 1, c).
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chr