Stefan Ram
2018-07-23 14:49:16 UTC
Fremdsprachler oder Fachfremde verwenden Kurzbezeichnungen,
weil sie sich nicht bewußt sind, daß sie eigentlich falsch
gebildet (nicht wohlgeformt) oder mehrdeutig sind.
Beispiele:
"Ich werde eine Therapie machen."
Gemeint ist eine /Psycho/therapie. "Therapie" wird aber so
gebraucht, als ob das absolut klar sei.
(Allerdings wird sie die auch nicht "machen", sondern eher
sich "ihr unterziehen".)
"Therapie" ist im Zitat grammatisch und semantisch korrekt,
nur eben zu vage.
"Er hat ein Trauma."
Gemeint ist ein /psychisches/ Trauma. "Traume" wird aber
so gebraucht, als ob das absolut eindeutig sei.
Vielleicht kennt der Sprecher die Bedeutung einer
/körperlichen/ Verletzung gar nicht? (Aber viele haben
sicher schon einmal "Schleudertrauma" gehört.)
"Trauma" ist im Zitat grammatisch und semantisch korrekt,
nur eben zu vage.
Oder ist "psych..." irgendwie tabuisiert, weil es in den
/beiden/ bisher genannten Fälle unterdrückt wird? Klingt
es zu gelehrt? Ist es zu schwer auszusprechen?
« un tout nouveau parking de 700 places »
Hier wurde im Französischen ein Wort « parking » gebildet,
dessen englische Bedeutung wohl "parking /lot/" ("car park")
wäre.
Wenn man Englisch nicht kennt, fällt einem das Fehlen von
"lot" möglicherweise gar nicht auf.
"ein Smoking"
Im Englischen gibt es als Kleidungsstück nur "smoking jacket".
Wenn man Englisch nicht kennt, fällt einem das Fehlen von
"jacket" möglicherweise nicht auf.
Wir haben hier also insgesamt das Phänomen, daß aus
Unkenntnis (der Mehrdeutigkeit oder des Vokabulars)
ein eigentlich nötiger Teil einer Bezeichnung von
einer bestimmten Sprechergruppe weggelassen wird.
Oder vielleicht trifft die von mir vermutete Unkenntnis
gar nicht zu, und die kürzere Bezeichnung wird (bewußt)
trotz Kenntnis der genaueren oder in der Ursprungssprache
korrekten Bezeichnung gewählt?
(Weitere Beispiele sind vielleicht noch Namen von
Krankheiten, bei denen das "morbus" weggelassen wird.)
Möchte jemand vielleicht noch andere Beispiele beisteuern?
Gibt es vielleicht schon einen Namen für dieses
Phänomen?
weil sie sich nicht bewußt sind, daß sie eigentlich falsch
gebildet (nicht wohlgeformt) oder mehrdeutig sind.
Beispiele:
"Ich werde eine Therapie machen."
Gemeint ist eine /Psycho/therapie. "Therapie" wird aber so
gebraucht, als ob das absolut klar sei.
(Allerdings wird sie die auch nicht "machen", sondern eher
sich "ihr unterziehen".)
"Therapie" ist im Zitat grammatisch und semantisch korrekt,
nur eben zu vage.
"Er hat ein Trauma."
Gemeint ist ein /psychisches/ Trauma. "Traume" wird aber
so gebraucht, als ob das absolut eindeutig sei.
Vielleicht kennt der Sprecher die Bedeutung einer
/körperlichen/ Verletzung gar nicht? (Aber viele haben
sicher schon einmal "Schleudertrauma" gehört.)
"Trauma" ist im Zitat grammatisch und semantisch korrekt,
nur eben zu vage.
Oder ist "psych..." irgendwie tabuisiert, weil es in den
/beiden/ bisher genannten Fälle unterdrückt wird? Klingt
es zu gelehrt? Ist es zu schwer auszusprechen?
« un tout nouveau parking de 700 places »
Hier wurde im Französischen ein Wort « parking » gebildet,
dessen englische Bedeutung wohl "parking /lot/" ("car park")
wäre.
Wenn man Englisch nicht kennt, fällt einem das Fehlen von
"lot" möglicherweise gar nicht auf.
"ein Smoking"
Im Englischen gibt es als Kleidungsstück nur "smoking jacket".
Wenn man Englisch nicht kennt, fällt einem das Fehlen von
"jacket" möglicherweise nicht auf.
Wir haben hier also insgesamt das Phänomen, daß aus
Unkenntnis (der Mehrdeutigkeit oder des Vokabulars)
ein eigentlich nötiger Teil einer Bezeichnung von
einer bestimmten Sprechergruppe weggelassen wird.
Oder vielleicht trifft die von mir vermutete Unkenntnis
gar nicht zu, und die kürzere Bezeichnung wird (bewußt)
trotz Kenntnis der genaueren oder in der Ursprungssprache
korrekten Bezeichnung gewählt?
(Weitere Beispiele sind vielleicht noch Namen von
Krankheiten, bei denen das "morbus" weggelassen wird.)
Möchte jemand vielleicht noch andere Beispiele beisteuern?
Gibt es vielleicht schon einen Namen für dieses
Phänomen?