Post by Bodo G. MeierJa, diese lange Zeitspanne hat mich auch erschreckt. :-(
In der Tat.
Die Bahn selbst schreibt:
| Organisatorische Maßnahmen stellen sicher, dass ein Notfallmanager als
| Fachberater für den Einsatzleiter nach spätestens 30 Minuten zur Verfügung stehen kann.
Quelle:
http://www.deutschebahn.com/file/de/11881554/DbXP-UgEchFRPevLmh_Ij6k1FF0/2179050/data/notfallmanagement__kurzinfo.pdf
Der Notfallmanager sollte die Oberleitung erden können, die
Abschaltung erfolgt bekanntlich ferngesteuert und innerhalb von
Minuten (nach genauer Kenntnis des Notfallortes).
Ganz offensichtlich wurden hier also die selbst gesteckten (und mit
den Innenministerien abgestimmten) Ziele erheblich verfehlt. Natürlich
kann es aber auch dafür Gründe geben, die nicht von der Bahn zu
vertreten sind. Warten wir die Aufklärung ab.
Post by Bodo G. MeierWürde es reichen, die Fahrleitung in entsprechendem Abstand zur
Unfallstelle auf beiden Seiten zu durchtrennen?
Nein.
Die Abschaltung der Leitung ist üblicherweise nicht das Problem.
Allerdings ist so ein über mehrere hundert Meter in der Landschaft
(und vor allem in der Nähe anderer Leitungen) hängender Draht eine
prima Antenne, die sich auc berührungslos auf mehrere hundert Volt
Spannung "aufladen" kann. Deswegen ist die Fahrleitung erst sicher,
wenn sie nicht nur abgeschaltet sondern auch geerdet ist.
Grundsätzlich könnte das auch durch die Feuerwehren durchgeführt
werden. Das ist aber sehr umstritten (weil nicht ohne Risiko, und an
Hochspannungsanlagen dürften normalerweise nur Fachkräfte arbeiten),
und AFAIK in NRW mehr oder weniger nicht erlaubt (oder es gibt
jedenfalls eine Empfehlung, das nicht zu machen).
Der Ausbildungs- und Trainingsaufwand ist jedenfalls nicht
unerheblich, das Material wird den Feuerwehren dann allerdings von der
Bahn gestellt und unterhalten.