Post by Christina KunzePost by Martin GerdesPost by Christina KunzeDieser Tage kam mir ein amtliches Schreiben unter, in dem das Wort
"ungetunet" verwendet wurde. Erstmal habe ich mich gewundert.
Irgendwie scheint mir das E nur mit einem D am Ende richtig auszusehen.
Derlei Wörter gibt es mittlerweile häufiger, vor allem (siehe oben)
gesprochen. Da ist das von Dir angemerkte Wortende dann kein Problem. In
der Schrift gehört ein deutsches t ans Ende, wenn schon eine deutsche
Vorsilbe davor ist. Das End-e des englischen Basiswortes gehört aber
auch dazu -- oder fändest Du "ungetunt" besser? Vielleicht gar
"ungetjuhnt"?
Das letzte ist ja wohl ein Scherz
Nein, warum auch? Spiegelt diese Schreibung den Lautstand nicht viel
genauer wider als die übliche, am Englischen angelehnte Schreibung?
Vielleicht bin ich im Kopf auch zu sehr auf British English gepolt. Die
Amis sprechen das Wort wohl ohne j. <forvo-hör> Nein, nicht eindeutig.
Die dort vertretenen Amis sprechen das j mehrheitlich mit (eine
Sprecherin läßt es deutlich weg).
Post by Christina Kunzeund ansonsten: Ja, für mich sieht "ungetunt" besser aus.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Schreibung auf Anhieb erkennen
würde, außerdem würde ich sie vermutlich primär analog zu "bunt" oder
"rund" sprechen.
Post by Christina KunzeEs ist so viel Eingedeutschtes an dem Wort (die Vorsilbe, das T am Ende), wieso
soll man da ein stummes E mitschreiben?
... wo man doch das im Deutschen eindeutig gesprochene j schon nicht
schreibt?
Post by Christina KunzeDa kommt mir - soweit man so etwas schon sagen kann - wie die üblichere
Schreibweise vor, und ausnahmsweise gehe ich hier auch mal mit dem
Vorschlag des Dudens konform.
Ich komme bei solchen Wörtern immer in einen Zwiespalt: Sie sind nach
wie vor als Fremdwörter erkennbar, sie passen nicht besonders gut zum
deutschen Lautinventar, sie werden häufiger gesprochen als geschrieben.
Vielleicht hängt mein Kopf zu sehr am Original (wie z.B. auch bei den
Hobbies).