Discussion:
Ritalin/Medikinet - Wirkung
(zu alt für eine Antwort)
Sven Hohage
2003-09-02 18:56:47 UTC
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Wie wäre die Wirkung auf Nicht-ADSler?
Es handelt sich soweit ich es nachgelesen hatte um ein Aufputschmittel...
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend empfinden?

Kennt ihr das Gefühl dass ihr Euch nach der Einnahme wie leicht
angeschwippst fühlt?
Florian Blaschke
2003-09-02 19:03:41 UTC
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Post by Sven Hohage
Wie wäre die Wirkung auf Nicht-ADSler?
Es handelt sich soweit ich es nachgelesen hatte um ein
Aufputschmittel...
Ich mag den Ausdruck 'Stimulans' (Mehrzahl: 'Stimulantien')
lieber.
Post by Sven Hohage
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend
empfinden?
Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern eben stimulierend.
Post by Sven Hohage
Kennt ihr das Gefühl dass ihr Euch nach der Einnahme wie
leicht angeschwippst fühlt?
Das kann durchaus vorkommen.

Florian
Sabine Wolf
2003-09-03 00:22:01 UTC
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Post by Florian Blaschke
Post by Sven Hohage
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend
empfinden?
Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern eben stimulierend.
Aber wenn sich die Wirkung wirklich so entscheidend zwischen ADSler und
Nicht-ADSler unterscheidet, warum benutzt man dann nicht einfach eine Gabe
dieser Substanz, um rauszufinden, ob jemand nun ADS hat oder nicht? Ob eine
Sustanz beruhigend oder eher anregend wirkt, sollte sich ja leicht objektiv
über Messung etwa des Puls, des Blutdruck, der Gehirnwellen feststellen
lassen. Aber eben davon halten viele ja nichts, ADS auf diese Weise
festzustellen.

Sabine
Florian Blaschke
2003-09-03 01:45:56 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Florian Blaschke
Post by Sven Hohage
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend
empfinden?
Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern eben stimulierend.
Aber wenn sich die Wirkung wirklich so entscheidend
zwischen ADSler und Nicht-ADSler unterscheidet, warum
benutzt man dann nicht einfach eine Gabe dieser Substanz,
um rauszufinden, ob jemand nun ADS hat oder nicht?
Weil ein Stimulans nur in einer bestimmten Dosis beruhigend
auf einen ADSler wirkt, bei einer Überdosis wird er ebenso
zappelig wie bei einer Unterdosis. Man muß also erst einmal
das Medikament einstellen. Außerdem ist eine Nichtwirkung
noch kein Beweis, daß kein ADS vorhanden ist: Neben der
Dosis wirken auch nicht alle Stimulantien bei einem ADSler
gleich gut, evtl. auch gar nicht.

Florian
Mario Jung
2003-09-03 07:43:36 UTC
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Post by Sabine Wolf
Post by Florian Blaschke
Post by Sven Hohage
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend
empfinden?
Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern eben stimulierend.
Aber wenn sich die Wirkung wirklich so entscheidend zwischen ADSler
und Nicht-ADSler unterscheidet, warum benutzt man dann nicht einfach
eine Gabe dieser Substanz, um rauszufinden, ob jemand nun ADS hat
oder nicht? Ob eine Sustanz beruhigend oder eher anregend wirkt,
sollte sich ja leicht objektiv über Messung etwa des Puls, des
Blutdruck, der Gehirnwellen feststellen lassen. Aber eben davon
halten viele ja nichts, ADS auf diese Weise festzustellen.
Weil es ADSler gibt, die nicht offensichtlich und sofort auf
Methylphenidat ansprechen. Ich so zum Beispiel. Beim mir zeigt
Medikinet keine Wirkung oder maximal die eines zu kräftigen Kaffees!
:-(

mario
Sabine Wolf
2003-09-03 12:05:40 UTC
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Post by Mario Jung
Weil es ADSler gibt, die nicht offensichtlich und sofort auf
Methylphenidat ansprechen. Ich so zum Beispiel. Beim mir zeigt
Medikinet keine Wirkung oder maximal die eines zu kräftigen Kaffees!
:-(
Gibt es dann für dich ein anderes Medikament, was positiv wirkt, oder bleit
dir nichts übig, als ohne Medikamente mit dem ADS fertig zu werden?

Sabine
Mario Jung
2003-09-03 12:55:15 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Mario Jung
Weil es ADSler gibt, die nicht offensichtlich und sofort auf
Methylphenidat ansprechen. Ich so zum Beispiel. Beim mir zeigt
Medikinet keine Wirkung oder maximal die eines zu kräftigen Kaffees!
:-(
Gibt es dann für dich ein anderes Medikament, was positiv wirkt, oder
bleit dir nichts übig, als ohne Medikamente mit dem ADS fertig zu
werden?
Nun, ich komme mit meinem Leben sehr gut klar :-) Für mich ist(1) das
Medikament "nur" der Versuch einer Leistungssteigerung im Beruf.
Aufgrund anderer Faktoren in meinem Leben habe ich es eigentlich doch
recht weit gebracht, mit unter weil ich ADS haben und in
unterschiedlichen Bereichen anderst funktioniere und das mir oft zugute
kommt. Nur bei den "langweiligen" RoutineArbeiten als Chef einer
kleinen Firma, wäre es oft nett, nicht bis nachts um 23:00 rumzutrödeln
und schon um 19:00 Uhr bei meiner Familie sein zu können. In jedem
Projekt gibt es Phasen, da arbeite ich 14 Stunden am Stück
hochkonzentriert und andere Teile werden vor mir hergeschoben bis zum
St. Nimmerleinstag. Aber mit der Zeit habe ich mein Umfeld (unbewusst)
auf mein Verhalten hin trainiert. Sprich: Ich gebe verschiedene
Arbeiten zu einem gewissen Zeitpunkt ab, obwohl ich es vom
Können/Wissen tun könnte, aber mir solche Jobs zu tröge sind.

(1) "Ist" deshalb, da ich mit meinem Doc noch nicht durchbin, mit
Möglichkeiten und Dosierungen.

mario
Wiebke Weige
2003-09-03 17:48:28 UTC
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Post by Mario Jung
Post by Sabine Wolf
Post by Mario Jung
Weil es ADSler gibt, die nicht offensichtlich und sofort auf
Methylphenidat ansprechen. Ich so zum Beispiel. Beim mir zeigt
Medikinet keine Wirkung oder maximal die eines zu kräftigen Kaffees!
:-(
Gibt es dann für dich ein anderes Medikament, was positiv wirkt, oder
bleit dir nichts übig, als ohne Medikamente mit dem ADS fertig zu
werden?
Nun, ich komme mit meinem Leben sehr gut klar :-) Für mich ist(1) das
Medikament "nur" der Versuch einer Leistungssteigerung im Beruf.
Das ist es auch für viele nicht ADSler. Die Frau des Erfinders oder
entdeckers des Ritalins nutzte die Substanz, um besser Tennis zu
spielen. Sie wurde übrigends Rita genannt. Und viele Leute erzählen mir,
dass sie früher vor prüfungen Ritalin geschluckt haben, um sich besser
konzentrieren zu können.
Post by Mario Jung
Aufgrund anderer Faktoren in meinem Leben habe ich es eigentlich doch
recht weit gebracht, mit unter weil ich ADS haben und in
unterschiedlichen Bereichen anderst funktioniere und das mir oft zugute
kommt. Nur bei den "langweiligen" RoutineArbeiten als Chef einer
kleinen Firma, wäre es oft nett, nicht bis nachts um 23:00 rumzutrödeln
und schon um 19:00 Uhr bei meiner Familie sein zu können. In jedem
Projekt gibt es Phasen, da arbeite ich 14 Stunden am Stück
hochkonzentriert und andere Teile werden vor mir hergeschoben bis zum
St. Nimmerleinstag. Aber mit der Zeit habe ich mein Umfeld (unbewusst)
auf mein Verhalten hin trainiert. Sprich: Ich gebe verschiedene
Arbeiten zu einem gewissen Zeitpunkt ab, obwohl ich es vom
Können/Wissen tun könnte, aber mir solche Jobs zu tröge sind.
Ja, so geht es mir auch. Ich muss mir das nur immer wieder aufs neue
klar machen. Im mom nehme ich es wieder, aber ich vergesswe es immer
wieder. muss unbedingt zu meiner Neurologin, die sicherlich erfreut ist,
nach Monaten mal wieder was von mir zu hören, um mir die Concerta
verschreiben zu lassen, vielleicht habe ich dann eine chance, dass es so
funzt, dass ich wenn routine angesagt ist, ich die ohne größere problem
ehinter mich bringe, und wenn ich dann entlich wieder völlig ich selbst
sein kann, ich wieder ich selbst bin. mal schauen.

Wiebke
Arno Nuehm
2003-09-07 15:44:18 UTC
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Post by Wiebke Weige
dass sie früher vor prüfungen Ritalin geschluckt haben, um sich
besser konzentrieren zu können.
Wieso heutzutage nicht mehr? Sind andere Substanzen besser, hat sich
die Einstellung geändert, war Ritalin früher leichter verfügbar oder
kennst du momentan einfach nicht mehr soviele, die Prüfungen haben? .
Weil Ritalin kein wirklich gängiges Produkt der Palette des "illegalen
Drogenmarktes" ist. Heutzutage kommt der durchschnittliche Jugendliche wohl
leichter an Speed vom Schwarzmarkt ran als an Ritalin.

Florian, ich hatte vor ewigen Zeiten mal was zu dem Thema in der mailing liste
geposted, hast Du das evtl. noch?

Bye!

--

-[ICQ 158390656]--[100% recycled electrons-environmentally safe post]-
RUIN, v. To destroy. Specifically, to destroy a maid's belief in the
virtue of maids. [Devil's Dictionary]
Arno Nuehm
2003-09-07 15:45:45 UTC
Permalink
Wiebke Weige [***@gmx.de] diktierte dem Sekretariat folgendes:

[Ritalin 'hintenrum' organisiert]
Früher kahm man wohl leichter dran.
Weiß jemand, seit wann genau Methylphenidat im BtmG steht?

Bye!

--

-[ICQ 158390656]--[100% recycled electrons-environmentally safe post]-
[...im Straßenverkehr...] Nicht-Blinken ist einfach angewandter
Datenschutz. Es geht niemand anderen etwas an, wohin ich gleich fahren
möchte. [<algdff$1br$***@einszunull.sluka.de>]
Wiebke Weige
2003-09-03 08:56:32 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Florian Blaschke
Post by Sven Hohage
Würde ein Nicht-ADSLer die Wirkung auch als beruhigend
empfinden?
Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern eben stimulierend.
Aber wenn sich die Wirkung wirklich so entscheidend zwischen ADSler und
Nicht-ADSler unterscheidet, warum benutzt man dann nicht einfach eine Gabe
dieser Substanz, um rauszufinden, ob jemand nun ADS hat oder nicht? Ob eine
Sustanz beruhigend oder eher anregend wirkt, sollte sich ja leicht objektiv
über Messung etwa des Puls, des Blutdruck, der Gehirnwellen feststellen
lassen. Aber eben davon halten viele ja nichts, ADS auf diese Weise
festzustellen.
Also, so einfach ist das leider nicht.
Methylphenidat ist eine Stimulanz, und das bedeutet, dass sie eben
stimuliert. Das tut sie bei jedem, egal ob Adsler oder nicht. Nur ist es
so, dass es bei ADslern wie bei einer Brille funktioniert. Die
Hirnaktivität wird von einem eher niedrigen Level auf ein eher normales
Level angehoben. Das führt dazu, dass bei ADSlern Eindrücke schnell
genuck geffiltert und verarbeitet werden. Das macht dann ADSler ruhiger.
Ein nicht ADSler ist in der Regel auf normalem Niveu. Wenn er das
Stimulanz einnimmt, wird das niveu auch erhöht. und dann wird zu schnell
verarbeitet und gefiltert, und er kriegt das nicht mehr geregelt.
allerdings erst ab einem gewissen Niveu. Das selbe läuft bei ADSlern ab,
wenn sie zu viel nehmen. Das ist genau wie bei einer Brille.

Das problem ist nur, dass nicht jeder ADSler auf Ritalin anspricht. Es
scheint so, als ob jeder Mensch sein eigenes Niveu hat, bei dem er
normal ist, und darum lässt sich das nicht so leicht an irgendwelchen
Sachen wie Blutdruck festmachen. Zumal ADSler unterschiedlich starke
Dosen brauchen, um in den Zustamdzu gelangen, der weitläufig als Normal
angesehen wird. In der Regel wird darum so verfahren, dass eine ADS
festgestellt wird, und dann geschaut wird, ob Ritalin das geeignte
Hilfsmittel ist. Das wird mit Hilfe von kognitiven Tests gemacht. Sollte
sich durch Ritalin eine besserung ergeben, wird man auf das Medikament
eingestellt. Das persöhnliche empfinden des ADSlers hilft da nicht
immer, weil viele (ich unteranderem) den Unterschied gar nicht so
merken.

In dem Link, wird ein Versuch angesprochen, der auf meine Ausführungen
eingeht.

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=161537


Wiebke
Sabine Wolf
2003-09-03 12:32:51 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Ein nicht ADSler ist in der Regel auf normalem Niveu. Wenn er das
Stimulanz einnimmt, wird das niveu auch erhöht. und dann wird zu schnell
verarbeitet und gefiltert, und er kriegt das nicht mehr geregelt.
allerdings erst ab einem gewissen Niveu. Das selbe läuft bei ADSlern ab,
wenn sie zu viel nehmen. Das ist genau wie bei einer Brille.
Wirken eigentlich auch andere anregende Stoffe auf ADSler anders als auf
Nicht-ADSler, wie etwa Kafee?
Post by Wiebke Weige
Das problem ist nur, dass nicht jeder ADSler auf Ritalin anspricht. Es
scheint so, als ob jeder Mensch sein eigenes Niveu hat, bei dem er
normal ist, und darum lässt sich das nicht so leicht an irgendwelchen
Sachen wie Blutdruck festmachen. Zumal ADSler unterschiedlich starke
Dosen brauchen, um in den Zustamdzu gelangen, der weitläufig als Normal
angesehen wird. In der Regel wird darum so verfahren, dass eine ADS
festgestellt wird, und dann geschaut wird, ob Ritalin das geeignte
Hilfsmittel ist. Das wird mit Hilfe von kognitiven Tests gemacht. Sollte
Was sind das so für Tests im Normalfall? Ich denke mal, bildgebende
Verfahren, wie in dem Link erwähnt, wird man im Normalfall nicht einsetzen,
das wird wohl eher was für Studien sein. Wird ein EEG mit eingesetzt?

Tschau,
Sabine
Florian Blaschke
2003-09-03 13:17:13 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Wirken eigentlich auch andere anregende Stoffe auf ADSler
anders als auf Nicht-ADSler, wie etwa Kafee?
Ja, das kommt durchaus häufig vor. Manche ADSler trinken z.
B. abends einen Gute-Nacht-Kaffee, um sich zu beruhigen und
dann besser einschlafen zu können. Oder trinken Cola, um
sich abzuregen. Da gibt es noch viele weitere Möglichkeiten
- legale und illegale. Sehr viele Stoffe, nicht nur solche
wie Amphetamine, wirken unter anderem auch stimulierend und
rufen demnach bei ADSlern häufig paradoxe Effekte hervor.
Daher 'Selbstmedikation'. Methylphenidat hat nur spezielle
Vorteile gegenüber den anderen.

Kennt jemand von Euch den kleinen genialen Außerirdischen
Gamma aus den Lustigen Taschenbüchern? Bei dem war das auch
so. ;)

Solche Tests, wie Wiebke sie beschreibt, werden in der
Praxis wohl nur selten gemacht.

Florian
Wiebke Weige
2003-09-03 17:13:08 UTC
Permalink
Post by Florian Blaschke
Post by Sabine Wolf
Wirken eigentlich auch andere anregende Stoffe auf ADSler
anders als auf Nicht-ADSler, wie etwa Kafee?
Ja, das kommt durchaus häufig vor. Manche ADSler trinken z.
B. abends einen Gute-Nacht-Kaffee, um sich zu beruhigen und
dann besser einschlafen zu können. Oder trinken Cola, um
sich abzuregen. Da gibt es noch viele weitere Möglichkeiten
- legale und illegale. Sehr viele Stoffe, nicht nur solche
wie Amphetamine, wirken unter anderem auch stimulierend und
rufen demnach bei ADSlern häufig paradoxe Effekte hervor.
Daher 'Selbstmedikation'. Methylphenidat hat nur spezielle
Vorteile gegenüber den anderen.
Ja, darum wird auch oft eine Paralele zwischen ADS und Drogenkonsum
gezogen, bzw. wird festgestellt, dass das oft dicht bei einander liegt.
Aber auch Aktivitäten, die den Dopaminaspiegel erhöhen haben den effekt.
Desshalb sollen so viele ADSler sich zu 'Risikosportarten' hingezogen
fühlen.
Post by Florian Blaschke
Kennt jemand von Euch den kleinen genialen Außerirdischen
Gamma aus den Lustigen Taschenbüchern? Bei dem war das auch
so. ;)
Nö, schick mal ne mail, falls du ihn triffst.
Post by Florian Blaschke
Solche Tests, wie Wiebke sie beschreibt, werden in der
Praxis wohl nur selten gemacht.
ja, sie sind selten. Meist wird nur gefragt, ob man das gefühl hat, dass
es wirkt. Darum war ich so positiv von der Uniklinik in Münster
überrascht, wo das scheinbar dazu gehört.
Arno Nuehm
2003-09-07 15:50:38 UTC
Permalink
Post by Florian Blaschke
Sehr viele Stoffe, nicht nur solche
wie Amphetamine, wirken unter anderem auch stimulierend und
rufen demnach bei ADSlern häufig paradoxe Effekte hervor.
Persönlich: Aspirin _macht_ mir Kopfschmerzen und auf "schlafinduzierende"
Benzodiazepine reagiere ich sogar bei Maximaldosis mit einer beschwingten
Lesenacht im Bett, die um 4.00 morgens in bester Laune abgebrochen wird weil
man ja noch etliche andere sinnvolle Sachen kann. Geschirrspülen kam mir da
sinniger vor als meine von armseligen Erfolgsaussichten gekrönten
Schlafversuche. Klasse Stimmungsaufhaller war's aber.

Bye!

--

-[ICQ 158390656]--[100% recycled electrons-environmentally safe post]-
ADVICE, n. The smallest current coin. [Devil's Dictionary]
Wiebke Weige
2003-09-20 07:41:43 UTC
Permalink
Post by Arno Nuehm
Post by Florian Blaschke
Sehr viele Stoffe, nicht nur solche
wie Amphetamine, wirken unter anderem auch stimulierend und
rufen demnach bei ADSlern häufig paradoxe Effekte hervor.
Persönlich: Aspirin _macht_ mir Kopfschmerzen
Eine der Nebenwirkungen von Asperin ist 'Kopfschmerz' sowie Übelkeit,
Schlaflosigkeit, ...

Wiebke

Florian Blaschke
2003-09-07 16:04:03 UTC
Permalink
Post by Florian Blaschke
Kennt jemand von Euch den kleinen genialen Außerirdischen
Gamma aus den Lustigen Taschenbüchern? Bei dem war das
auch so. ;)
Nur noch dunkel in Erinnerung, ist schon ewig her, daß ich
das letzte Mal ein listiges Taschenbuch in den Fingern
hatte. Hatte der nicht ne Tasche, wo enorm viel reinging?
Ja, genau, der ist das. :) BTW: 'Listiges Taschenbuch'? <g>

Wiebke: Ich meinte natürlich nicht *persönlich* kennen. :P

Florian
Wiebke Weige
2003-09-03 17:36:52 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Wirken eigentlich auch andere anregende Stoffe auf ADSler anders als auf
Nicht-ADSler, wie etwa Kafee?
Das hat ja Flo schon gut beantwortet. In der Regel gilt bei ADSlern die
paradoxe Wirkung. Was andere beruhigt, wirkt belebend. Was andere belebt
macht ruhig. Es gibt aber auch die berühmten Ausnahmen von der Regel. ;)
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Das problem ist nur, dass nicht jeder ADSler auf Ritalin anspricht. Es
scheint so, als ob jeder Mensch sein eigenes Niveu hat, bei dem er
normal ist, und darum lässt sich das nicht so leicht an irgendwelchen
Sachen wie Blutdruck festmachen. Zumal ADSler unterschiedlich starke
Dosen brauchen, um in den Zustamdzu gelangen, der weitläufig als Normal
angesehen wird. In der Regel wird darum so verfahren, dass eine ADS
festgestellt wird, und dann geschaut wird, ob Ritalin das geeignte
Hilfsmittel ist. Das wird mit Hilfe von kognitiven Tests gemacht. Sollte
Was sind das so für Tests im Normalfall? Ich denke mal, bildgebende
Verfahren, wie in dem Link erwähnt, wird man im Normalfall nicht einsetzen,
das wird wohl eher was für Studien sein. Wird ein EEG mit eingesetzt?
Was gemacht wird, sind Reaktionstest, IQ-test, und so was, es geht
darum, wie du damit umgehen kannst, vielleicht auch ein EEG. Das ist
allerdings auch sehr stark vonm Arzt abhängig. Meistens läuft es so ab,
dass Ritalin zur Diagnose eingesetzt wird. 'Schau an, das Ritalin wirkt.
Na dann haben sie wohl ADS.'
Das ist leider häufiger als man glaubt. Und zum Glück seltener, als es
immer angeprangert wird. Im besten Fall, wird an Hand von Beobachtungen
und Tests (Achtung, es gibt keine Richtwerte, oder Ähnliches, anhand
derer sich eine ADS ausmachen ließe) ADS festgestellt. Dann wird Ritalin
gegeben, und man beobachtet und macht noch mal die selben Test.
Die besten Ergebnisse bei der Behandlung gibt es allerdings, wenn man
sowohl Ritalin nimmt, als auch in einer begleitenden Therapie ist. Dann
ist man bei ungeführ 90-95 Prozent am 'normalem' Level dran. eine
Therapie ohne Ritalin dagegen bringt oft nur geringe Besserung. Und auch
das Ritalin selbst, schafft keine solchen Ergebnisse. Darum gilt als
Richtschur, dass es nicht ausreicht Ritalin zu nehmen, sondern mit Hilfe
des Ritalins die (Verhaltens)therapie zu fördern. Je nach ausprägung der
ADS reicht vielleicht auch das Ritalin aus, um die vom ADS ausgehenden
Probleme in den Griff zu bekommen. Vorallem bei Kindern, sollte imho
darauf geachtet werden, dass sie in Form einer Therapie die Möglichkeit
kriegen, zu lernen, mit ihrer ADS umzugehen.

Ich merke gerade, dass ich irgendwie abgeschweift bin. Naja, hier ist
das ja nicht sooo schlimm. :)

Wiebke
Sabine Wolf
2003-09-03 21:24:05 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
allerdings auch sehr stark vonm Arzt abhängig. Meistens läuft es so ab,
dass Ritalin zur Diagnose eingesetzt wird. 'Schau an, das Ritalin wirkt.
Na dann haben sie wohl ADS.'
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es meistens
so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch nicht richitg
physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn überhaupt irgendwann
mal kann.
Post by Wiebke Weige
das Ritalin selbst, schafft keine solchen Ergebnisse. Darum gilt als
Richtschur, dass es nicht ausreicht Ritalin zu nehmen, sondern mit Hilfe
des Ritalins die (Verhaltens)therapie zu fördern. Je nach ausprägung der
ADS reicht vielleicht auch das Ritalin aus, um die vom ADS ausgehenden
Probleme in den Griff zu bekommen. Vorallem bei Kindern, sollte imho
darauf geachtet werden, dass sie in Form einer Therapie die Möglichkeit
kriegen, zu lernen, mit ihrer ADS umzugehen.
Aber daran mangelt es bestimmt sehr oft, sobald das Kind erstmal ruhig ist,
ist wohl kein mehr so großes Interesse von den Eltern und der Schule da,
sich noch um eine Therapie für das Kind zu bemühen. Ein persönlichen Fall
kenne ich in meinem näheren Bekanntenkreis, da wirkt das Ritalin gut, das
auf Anraten der Schule verschrieben wurde, das Kimd ist um 1-2 Noten überall
besser geworden, aber von Therapie ist nicht die Rede.

Tschau,
Sabine
Wiebke Weige
2003-09-04 09:27:48 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
allerdings auch sehr stark vonm Arzt abhängig. Meistens läuft es so ab,
dass Ritalin zur Diagnose eingesetzt wird. 'Schau an, das Ritalin wirkt.
Na dann haben sie wohl ADS.'
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es meistens
so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch nicht richitg
physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn überhaupt irgendwann
mal kann.
nein, es liegt nicht daran. Es ist nun mal einfacher und zeitsparender
Ritalin zu verschreiben, als erst zu überprüfen, ob die Symptome nicht
von etwas anderem herrühren.
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
das Ritalin selbst, schafft keine solchen Ergebnisse. Darum gilt als
Richtschur, dass es nicht ausreicht Ritalin zu nehmen, sondern mit Hilfe
des Ritalins die (Verhaltens)therapie zu fördern. Je nach ausprägung der
ADS reicht vielleicht auch das Ritalin aus, um die vom ADS ausgehenden
Probleme in den Griff zu bekommen. Vorallem bei Kindern, sollte imho
darauf geachtet werden, dass sie in Form einer Therapie die Möglichkeit
kriegen, zu lernen, mit ihrer ADS umzugehen.
Aber daran mangelt es bestimmt sehr oft, sobald das Kind erstmal ruhig ist,
ist wohl kein mehr so großes Interesse von den Eltern und der Schule da,
sich noch um eine Therapie für das Kind zu bemühen. Ein persönlichen Fall
kenne ich in meinem näheren Bekanntenkreis, da wirkt das Ritalin gut, das
auf Anraten der Schule verschrieben wurde, das Kimd ist um 1-2 Noten überall
besser geworden, aber von Therapie ist nicht die Rede.
Leider ist sowas wohl nicht gerade selten.
Man tut sich selbst und dem Kind keinen Gefallen, wenn man ihm nur
Ritalin gibt. Es geht ja eigentlich nicht darum, ob das Kind nun eine 2
oder eine 3 schreibt, hoffe ich. Es geht darum, dass das Kind erst die
Strümpfe anzieht, dann die Hose, und dann erst die Schuhe, und nicht
etwa anders herum. Es geht darum, dass es nicht in Pantoffeln in die
Schule rennt. Es geht darum, dass es lernt Menschen in die Augen zu
schauen. Das es lernt, seine Unruhe auf angemessene Weise und zum
richtigen Zeitpunkt los zu werden. Das sind Dinge, die durch Ritalin
natürlich auch besser werden, aber vieles braucht auch regelmäßige
Übung. Wenn etwas mit Ritalin klappt, und das Kind es zu einem Ritus
umfunktioniert hat, dann kann es das auch ohne Ritalin. Riten sind sehr
wichtig, und können mehr bewirken als man denkt. Meine Waschecke sieht
immer gleich aus, egal wo ich hin gehe, die Seife liegt auf der einen
Seite, meine Zahnbürste auf der anderen, mein Handtuch hängt an dem
einen Haken, mein Badetuch auf dem anderen. Abwandlungen sind nur in
soweit vorhanden, wie es das Ambiente erfordert. Seit ich diesen Ritus
intus habe, vergesse ich nicht mehr mir die Zähne zu putzen, weil ich
erst die Zähne putze, dann die Hände wasche, und sie mir abtrockne, und
mir den Mund abwische, damit die Zahnpasta weg ist. und bevor ich mich
vom Spiegel entferne, greife ich nach vorne, nehme meinen Kamm und mach
mir die Haare. Als Kind habe ich immer irgendetwas vergessen, weil ich
mit meinem Kopf ganz wo anders war. Heute bin ich mit meinem Kopf auch
wo anders, aber ich brauche meinen Kopf nicht mehr dafür, der Ritus ist
ins Fleisch und Blut übergegangen. Aber man muss sich so einen Ritus
erst einmal angewöhnen, und in der zeit, bedarf es noch des Denkens, und
immer wenn ich mir einen neuen Ritus angewöhne, z.B. ich gehe ins Haus,
und hänge den Schlüssel ans Schlüsselbrett, muss ich anfangs immer daran
denken. Viele ADSler haben erst durch die einnahme von Ritalin die
Möglichkeit, sich auf das Einüben solcher Riten zu konzentrieren. Den
Ritus den ich im Moment einübe, ist der, dass ich morgens meine
Tabletten nehme, mal schauen, wie lange ich brauche, bis ich nicht mehr
darüber nachdenken muss. ;)

Wiebke
Sabine Wolf
2003-09-04 11:13:16 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es meistens
so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch nicht richitg
physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn überhaupt irgendwann
mal kann.
nein, es liegt nicht daran. Es ist nun mal einfacher und zeitsparender
Ritalin zu verschreiben, als erst zu überprüfen, ob die Symptome nicht
von etwas anderem herrühren.
Aber die ganzen Symptome überprüfen muß der Arzt doch nur, weil man es nicht
direkt nachweisen kann, etwa mit einer Blutuntersuchung oder ner Urinprobe.
Und weil das aufwendig ist, wird halt direkt Ritalin ausprobiert. Ich könnte
mir denken, daß bei der pragmatischen Methode einige durchrutschen, die
genaugenommen kein ADS haben. Aber solange einem mit Ritalin wirklich
geholfen wird, kann es einem ja eigentlich auch egal sein, ob man das Label
ADS zu Recht trägt. Bei Kindern wäre ich da aber etwas kritischer, weil da
ja das Verlangen nach Ritalin meist nicht vom Kind selber kommt, sondern von
der Schule oder den Eltern und ein Kind noch nicht so gut selbst
reflektieren kann, was jetzt grad mit ihm geschieht.

Sabine
Mario Jung
2003-09-04 11:38:57 UTC
Permalink
auch egal sein, ob man das Label ADS zu Recht trägt. Bei Kindern wäre
ich da aber etwas kritischer, weil da ja das Verlangen nach Ritalin
meist nicht vom Kind selber kommt, sondern von der Schule oder den
Eltern und ein Kind noch nicht so gut selbst reflektieren kann, was
jetzt grad mit ihm geschieht.
Sei Dir da nicht so sicher! Hätte ich in meiner Schulzeit von ADS und
Ritalin gewusst und mir wäre damit all das erspart geblieben, ich wäre
mehr als dankbar gewesen!

mario
Wiebke Weige
2003-09-07 20:44:25 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es
meistens
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch nicht richitg
physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn überhaupt
irgendwann
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
mal kann.
nein, es liegt nicht daran. Es ist nun mal einfacher und zeitsparender
Ritalin zu verschreiben, als erst zu überprüfen, ob die Symptome nicht
von etwas anderem herrühren.
Aber die ganzen Symptome überprüfen muß der Arzt doch nur, weil man es nicht
direkt nachweisen kann, etwa mit einer Blutuntersuchung oder ner Urinprobe.
Nope. Die Symptome werden nicht überprüft, die werden festgestellt. 'Der
Patient zeigt folgende Symptome,....' das ist keine Überprüfung, sondern
eine Feststellung, welche Symptome gezeigt werden. was in der
Untersuchung gemacht werden muss, ist heraus finden, warum jemand diese
Symptome zeigt. (Aber dqas meintest du warscheinlich, und warscheinlich
sehe ich das mit der Wortwahl mal wieder zu eng. ;)) Und da kommt nicht
nur ADS in Frage, und Ritalin ist auch kein Indikator für ADS. Die
selben Symptome können von Problemen herrühren, die nichts oder nur sehr
wenig mit ADS zu tun habnen. Das können Stoffwechselprobleme sein, oder
familiäre Probleme oder, oder oder. Es geht nicht darum ADS
nachzuweisen, sondern andere Gründe auszuschließen.
Post by Sabine Wolf
Und weil das aufwendig ist, wird halt direkt Ritalin ausprobiert. Ich könnte
mir denken, daß bei der pragmatischen Methode einige durchrutschen, die
genaugenommen kein ADS haben.
Ja, das ist durchaus möglich und auch warscheinlich. Nur macht das eine
Diagnose nicht gerade seriös. Dabei lohnt sich der Aufwand. Es ist immer
besser zu wissen womit man es zu tun hat. Und wenn man nicht weiß womit
man es zu tun hat, sollte man wenigstens wissen, womit man es nicht zu
tun hat. Und wenn zur Diagnose nur Ritaln vergeben wird, weiß man gar
nichts, nur dass Ritalin die Symptome abschwächt. Aber sonst weiß man
nichts, und das ist ganz schön wenig. Imho :)
Post by Sabine Wolf
Aber solange einem mit Ritalin wirklich
geholfen wird, kann es einem ja eigentlich auch egal sein, ob man das Label
ADS zu Recht trägt.
Hm, was kann ich dazu antworten.
Ich glaube nicht, dass es egal ist. Denn andere Substanzen helfen ebenso
wirklich. Und so scharf sind die meisten auch nicht auf die Diagnose,
nur um an Ritalin ran zu kommen, da gibt es einfachere Methoden. (aber
vielleicht verstehe ich dich im mom auch nur wieder falsch. ;))
Post by Sabine Wolf
Bei Kindern wäre ich da aber etwas kritischer, weil da
ja das Verlangen nach Ritalin meist nicht vom Kind selber kommt, sondern von
der Schule oder den Eltern und ein Kind noch nicht so gut selbst
reflektieren kann, was jetzt grad mit ihm geschieht.
Da will ich wiedersprechen. Als ich ein Kind war, wollte ich nichts mehr
als normal sein, vor allem, wenn mir immmer wieder klar gemacht wurde
wie anders ich war. Kinder kriegen viel mehr mit, als man oft denkt. Als
Kind habe ich mal zu meiner Mutter gesagt: 'Wie gut, dass ich jetzt
nicht mehr so sein muss.' Ich war ein munteres Kind, aber ich hätte
alles dafür getan, wenigstens halbwegs 'normal' zu sein.

Wiebke
Sabine Wolf
2003-09-07 23:18:13 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Aber die ganzen Symptome überprüfen muß der Arzt doch nur, weil man es nicht
direkt nachweisen kann, etwa mit einer Blutuntersuchung oder ner Urinprobe.
Nope. Die Symptome werden nicht überprüft, die werden festgestellt. 'Der
Patient zeigt folgende Symptome,....' das ist keine Überprüfung, sondern
eine Feststellung, welche Symptome gezeigt werden. was in der
Untersuchung gemacht werden muss, ist heraus finden, warum jemand diese
Symptome zeigt. (Aber dqas meintest du warscheinlich, und warscheinlich
sehe ich das mit der Wortwahl mal wieder zu eng. ;)) Und da kommt nicht
Mit Überprüfen meine ich, daß ein Arzt weiß, jeder welcher Krankheit welche
Symptome gehören, er eine Art Arbeitshypothese hat und dann schaut, ob die
Symptome zutreffen. Also man sagt dem Arzt etwas, er denkt sich, daß könnte
jetzt das oder das andere bedeuten und dann schaut er, ob Symptome da sind,
die eher für das eine oder das andere sprechen.
Post by Wiebke Weige
Hm, was kann ich dazu antworten.
Ich glaube nicht, dass es egal ist. Denn andere Substanzen helfen ebenso
wirklich. Und so scharf sind die meisten auch nicht auf die Diagnose,
nur um an Ritalin ran zu kommen, da gibt es einfachere Methoden. (aber
vielleicht verstehe ich dich im mom auch nur wieder falsch. ;))
Naja, ich weiß halt nicht, ob ich ADS habe, ich weiß nur, daß Ritalin mir
guttut, weil ich es einmal ausprobiert habe.
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Bei Kindern wäre ich da aber etwas kritischer, weil da
ja das Verlangen nach Ritalin meist nicht vom Kind selber kommt, sondern von
der Schule oder den Eltern und ein Kind noch nicht so gut selbst
reflektieren kann, was jetzt grad mit ihm geschieht.
Da will ich wiedersprechen. Als ich ein Kind war, wollte ich nichts mehr
als normal sein, vor allem, wenn mir immmer wieder klar gemacht wurde
wie anders ich war. Kinder kriegen viel mehr mit, als man oft denkt. Als
Aber ein Kind begehrt oft nicht auf, wenn ihm etwas angetan wird, was ihm
vielleicht nicht so recht ist. Daß Sex mit Minderjährigen etwa strafbar ist,
auch wenn das Kind nichts dagegen hat und es ihm Spaß macht, hat doch sicher
damit zu tun, daß man davon ausgeht, daß dem Kind die nötige Einsicht fehlt,
ob das wirklich gut für das Kind ist. Deshalb wird man bei einem Kind
vielleicht etwas mehr Sorgfalt walten lassen, um sicher zu sein, daß es dem
Kind wirklich gut geht, grad wenn es noch ziemlich jung ist.
Post by Wiebke Weige
Kind habe ich mal zu meiner Mutter gesagt: 'Wie gut, dass ich jetzt
nicht mehr so sein muss.' Ich war ein munteres Kind, aber ich hätte
alles dafür getan, wenigstens halbwegs 'normal' zu sein.
Wie alt warst du da? Ritalin wird ja inzwischen sogar bei unter 6jährigen
angewandt..
Ich wünschte mir, meine Eltern hätten mich recht frühzeitig adequat
behandeln lassen, stattdessen war das immer bloß eine Drohung, daß sie mich
zum Therapeuten schicken, wenn ich mich nicht bessere.

Sabine
Wiebke Weige
2003-09-11 19:33:19 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Aber die ganzen Symptome überprüfen muß der Arzt doch nur, weil man es
nicht
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
direkt nachweisen kann, etwa mit einer Blutuntersuchung oder ner
Urinprobe.
Post by Wiebke Weige
Nope. Die Symptome werden nicht überprüft, die werden festgestellt. 'Der
Patient zeigt folgende Symptome,....' das ist keine Überprüfung, sondern
eine Feststellung, welche Symptome gezeigt werden. was in der
Untersuchung gemacht werden muss, ist heraus finden, warum jemand diese
Symptome zeigt. (Aber dqas meintest du warscheinlich, und warscheinlich
sehe ich das mit der Wortwahl mal wieder zu eng. ;)) Und da kommt nicht
Mit Überprüfen meine ich, daß ein Arzt weiß, jeder welcher Krankheit welche
Symptome gehören, er eine Art Arbeitshypothese hat und dann schaut, ob die
Symptome zutreffen. Also man sagt dem Arzt etwas, er denkt sich, daß könnte
jetzt das oder das andere bedeuten und dann schaut er, ob Symptome da sind,
die eher für das eine oder das andere sprechen.
Das Problem ist nur, dass viele Krankheiten ähnliche Symptome haben, und
oft nur Kleinigkeiten von Bedeutung sind. Aber ich denke, wir meinen das
selbe.
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Hm, was kann ich dazu antworten.
Ich glaube nicht, dass es egal ist. Denn andere Substanzen helfen ebenso
wirklich. Und so scharf sind die meisten auch nicht auf die Diagnose,
nur um an Ritalin ran zu kommen, da gibt es einfachere Methoden. (aber
vielleicht verstehe ich dich im mom auch nur wieder falsch. ;))
Naja, ich weiß halt nicht, ob ich ADS habe, ich weiß nur, daß Ritalin mir
guttut, weil ich es einmal ausprobiert habe.
Ich habe auch mal THC ausprobiert, und es hat mir geholfen. Coffein
hilft mir. Und wie Arno (glaub ich) schon sagte, es geibt andere
Substanzen, an die man viel schenller kommt, die den gleichen Effekt
haben.
Natürlich freut es mich, wenn dir Ritalin was bringt. Nur weiß ich, dass
viele zwar gerne den positiven Effekt haben wollen, nicht aber mit ADS
'gebranntmarkt zu sein. Auf der anderen Seite, sind viele froh, wenn sie
merken, dass nicht nur sie diese Probleme haben, und das Problem sogar
einen Namen hat.
Wenn es um die Diagnose geht, sollte schon möglichst gewissenhaft
rangegangen werden. Denn wenn keine ADS vorliegt, dannn wird das
eigentliche Problem nicht behandelt. Das ist pbrigends ein großes
Problem, dass es Ärzte zu geben scheint, die ihre Lieblingsdiagnose
haben.
Versteh das bitte nicht falsch, ich freue mich über jeden ADSler, der
herausfindet, was mit ihm oder ihr los ist. Und auch, wenn Ritalin eine
gute Hilfe darstellt. Nur sollte immer geschaut werden, ob Ritalin die
beste, und nicht blos die einfachste Lösung ist.
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
Bei Kindern wäre ich da aber etwas kritischer, weil da
ja das Verlangen nach Ritalin meist nicht vom Kind selber kommt, sondern
von
Post by Wiebke Weige
Post by Sabine Wolf
der Schule oder den Eltern und ein Kind noch nicht so gut selbst
reflektieren kann, was jetzt grad mit ihm geschieht.
Da will ich wiedersprechen. Als ich ein Kind war, wollte ich nichts mehr
als normal sein, vor allem, wenn mir immmer wieder klar gemacht wurde
wie anders ich war. Kinder kriegen viel mehr mit, als man oft denkt. Als
Aber ein Kind begehrt oft nicht auf, wenn ihm etwas angetan wird, was ihm
vielleicht nicht so recht ist.
Aufbegeren schon, die Frage ist nur, ob die Erwachsenen das Kind
verstehen. :(
Post by Sabine Wolf
Daß Sex mit Minderjährigen etwa strafbar ist,
auch wenn das Kind nichts dagegen hat und es ihm Spaß macht, hat doch sicher
damit zu tun, daß man davon ausgeht, daß dem Kind die nötige Einsicht fehlt,
ob das wirklich gut für das Kind ist.
Das finde ich als kein gutes bzw. geglücktes Beispiel.
Post by Sabine Wolf
Deshalb wird man bei einem Kind
vielleicht etwas mehr Sorgfalt walten lassen, um sicher zu sein, daß es dem
Kind wirklich gut geht, grad wenn es noch ziemlich jung ist.
Sorgfalt sollte man immer walten lassen. aber noch mal zu dem Ursprung
dieser Teildiskusion. Es ging darum, ob das Kind reflektieren kann, was
mit ihm geschieht, und ob es selber den Wunsch haben könnte Ritalin zu
probieren.

Es gibt die Geschichte, wo ein Patient vom Arzt gefragt wird wie es ihm
geht, der Patient sagt, es geht mir gut, und der Arzt antwortet, dass
er entscheide, ob es seinem Patienten gut geht oder nicht.

Das Kind, kann denke ich schon sagen, ob es sich mit Ritalin besser
fühlt, immerhin ist es in seinem Körper, und denkt die Gedanken, und
nicht die Erwachsenen. Und wenn das Kind auch die Nebenwirkungen
kennengelernt hat, die es eventuell erfährt, kann es denke ich schon
sagen, ob es die Nebenwirkungen aufnehmen will oder nicht.
das hängt natürlich auch vom Alter des Kindes ab, je älter, umso mehr
traue ich ihm zu.
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
Kind habe ich mal zu meiner Mutter gesagt: 'Wie gut, dass ich jetzt
nicht mehr so sein muss.' Ich war ein munteres Kind, aber ich hätte
alles dafür getan, wenigstens halbwegs 'normal' zu sein.
Wie alt warst du da? Ritalin wird ja inzwischen sogar bei unter 6jährigen
angewandt..
Ich war wohl so um die sechs oder sieben, aber immer noch ein Kind. Und
ich konnte krank werden, wenn ich nicht wieder in die Schule wollte. Ich
habe viel nachgedacht, und habe sogar gesagt, dass ich lieber Tod wäre,
als noch einmal in die Schule zu gehen. Ich habe schon damals viel über
mich und meine Position reflektiert. Ich erinnere mich an Scenen aus der
dritten und vieren Klasse, aber auch an einige wenige aus der 1. und 2.
Und ich wusste nicht, was ich tun sollte, welche Möglichkeiten es gab.
Post by Sabine Wolf
Ich wünschte mir, meine Eltern hätten mich recht frühzeitig adequat
behandeln lassen, stattdessen war das immer bloß eine Drohung, daß sie mich
zum Therapeuten schicken, wenn ich mich nicht bessere.
*g* Vielleicht wäre der Therapeut genau das richtige gewesen (welch
Ironie) :)
Das erinnert mich daran, dass ich freiwillig ins Internat gegangen bin.
Ich wollte ins Internat. Anderen wurde mit dem Internat gedroht, aber
ich wollte es so.

Ist eigentlich schade, dass Therapien so einen negativen Touch bekommen,
weil man Menschen damit droht.


Wiebke
Petra Hildebrandt
2003-09-12 05:51:55 UTC
Permalink
In de.soc.misc schreibt Wiebke Weige....
.
Post by Wiebke Weige
Wenn es um die Diagnose geht, sollte schon möglichst gewissenhaft
rangegangen werden. Denn wenn keine ADS vorliegt, dannn wird das
eigentliche Problem nicht behandelt. Das ist pbrigends ein großes
Problem, dass es Ärzte zu geben scheint, die ihre Lieblingsdiagnose
haben.
für mich ist ehrlich gesagt noch rätselhaft, wie ich überhaupt einen
Arzt finden kann der sich damit auskennt. Ich sehe ansonsten nämlich die
Gefahr das mri jemand das Label 'depressiv' antackert und es das dann
war...

Hat jemand Tipps zur Arztsuche, vielleicht ne Empfehlung für HH /
Norddeutschland?

Gruß

Petra
Sabine Wolf
2003-09-12 11:13:47 UTC
Permalink
Post by Petra Hildebrandt
für mich ist ehrlich gesagt noch rätselhaft, wie ich überhaupt einen
Arzt finden kann der sich damit auskennt. Ich sehe ansonsten nämlich die
Gefahr das mri jemand das Label 'depressiv' antackert und es das dann
war...
Hat jemand Tipps zur Arztsuche, vielleicht ne Empfehlung für HH /
Norddeutschland?
Hmm, vielleicht in den diversen Foren mal nachfragen, die es zu ADS gibt?
Die Foren findet man leicht, indem man nach Arztsuche und ADS googelt.
Aber wenn man nun einen Arzt des Vertrauens hat und sich lieber von dem
behandeln will, gibt es einen passablen weg, dem ADS nahezubringen, damit er
einen in der Richtung auch diagnoszizieren kann? Sowas wie ein
ADS-Diagnose-Kit, was sich jeder interessierte Arzt bestellen kann? :-)

Sabine
Arno Nuehm
2003-09-07 16:04:27 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es
meistens so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch
nicht richitg physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn
überhaupt irgendwann mal kann.
Es wäre wohl durchaus möglich, das würde aber erfordern das der Patient über
Stunden in einer Röhre liegt, sich sein Hirn mit Magnetstrahlen, den Körper
mit Kontrastmitteln und den Verstand mit etlichen kognitiven Aufgaben
bombardieren läßt. Diese fortschrittlichen bildgebenden Verfahren sind zudem
sündhaft teuer.
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
das Ritalin selbst, schafft keine solchen Ergebnisse. Darum gilt als
Richtschur, dass es nicht ausreicht Ritalin zu nehmen, sondern mit
Hilfe des Ritalins die (Verhaltens)therapie zu fördern. Je nach
ausprägung der ADS reicht vielleicht auch das Ritalin aus, um die
vom ADS ausgehenden Probleme in den Griff zu bekommen. Vorallem bei
Kindern, sollte imho darauf geachtet werden, dass sie in Form einer
Therapie die Möglichkeit kriegen, zu lernen, mit ihrer ADS umzugehen.
Hmmmm... Habe irgendwo einen Artikel von Dr. Ryffel-Rawak (oder so ähnlich) in
dem Kontrollgruppen miteinander verglichen wurden. Die eine ADS-Gruppe bekam
keinerlei Therapie, die zweite nur Medikamente (Ritalin) und die dritte Medis
und Psychotherapie. Der Index der die Verbesserung der Krankheitssymptome
anzeigt fällt natürlich bei den Nicht-Therapierten am schlechtesten aus. Bei
den anderen beiden Gruppen gab es lediglich einen Unterschied im
Nachkommabereich, daraus wurde geschlossen das eine reine Pharmakotherapie
genauso hilfreich ist wie eine Kombination von Stimulantien und
Psychotherapie. Ob sich das jetzt nur auf Kinder, nur auf Erwachsene oder
beide bezog weiss ich nicht mehr.

Bye!

--

-[ICQ 158390656]--[100% recycled electrons-environmentally safe post]-
FLAG, n. A colored rag borne above troops and hoisted on forts and
ships. It appears to serve the same purpose as certain signs that one
sees and vacant lots in London -- "Rubbish may be shot here." [Devil's
Dictionary]
Wiebke Weige
2003-09-07 21:04:21 UTC
Permalink
Post by Arno Nuehm
Post by Sabine Wolf
Also doch ziemlich pragmatisch, hätte ich gar nicht gedacht, daß es
meistens so gemacht wird. Aber liegt wohl daran, daß man ADS noch
nicht richitg physiologisch diagnostizieren kann, wenn man es denn
überhaupt irgendwann mal kann.
Es wäre wohl durchaus möglich, das würde aber erfordern das der Patient über
Stunden in einer Röhre liegt, sich sein Hirn mit Magnetstrahlen, den Körper
mit Kontrastmitteln und den Verstand mit etlichen kognitiven Aufgaben
bombardieren läßt. Diese fortschrittlichen bildgebenden Verfahren sind zudem
sündhaft teuer.
Hmja, in der Theorie wäre das wohl möglich. Nur wie du schon sagst, zum
einen ist es wahnsinnig aufwendig, und zum anderen Ist jeder Mensch
anders. Ich weiß nicht, wie groß die Toleranz bei den Geräten ist, und
wie groß der Bereich ist, der im allgemeinen als Normal erachtet wird.
Ich denke mal, dass es noch einige Zeit braucht, bis das es in der
richtung eine Zuverlässige und praktikable methode gibt.
Post by Arno Nuehm
Post by Sabine Wolf
Post by Wiebke Weige
das Ritalin selbst, schafft keine solchen Ergebnisse. Darum gilt als
Richtschur, dass es nicht ausreicht Ritalin zu nehmen, sondern mit
Hilfe des Ritalins die (Verhaltens)therapie zu fördern. Je nach
ausprägung der ADS reicht vielleicht auch das Ritalin aus, um die
vom ADS ausgehenden Probleme in den Griff zu bekommen. Vorallem bei
Kindern, sollte imho darauf geachtet werden, dass sie in Form einer
Therapie die Möglichkeit kriegen, zu lernen, mit ihrer ADS umzugehen.
Hmmmm... Habe irgendwo einen Artikel von Dr. Ryffel-Rawak (oder so ähnlich) in
dem Kontrollgruppen miteinander verglichen wurden. Die eine ADS-Gruppe bekam
keinerlei Therapie, die zweite nur Medikamente (Ritalin) und die dritte Medis
und Psychotherapie. Der Index der die Verbesserung der Krankheitssymptome
anzeigt fällt natürlich bei den Nicht-Therapierten am schlechtesten aus. Bei
den anderen beiden Gruppen gab es lediglich einen Unterschied im
Nachkommabereich, daraus wurde geschlossen das eine reine Pharmakotherapie
genauso hilfreich ist wie eine Kombination von Stimulantien und
Psychotherapie. Ob sich das jetzt nur auf Kinder, nur auf Erwachsene oder
beide bezog weiss ich nicht mehr.
Hm, ich kenne andere Zahlen. Naja, dann liegt es wohl an uns
herauszufinden, was stimmt. Hier die Quellen, die ich auf die Schnelle
finde. Ich richtig neugierig geworden.

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=158737

Wiebke
Sabine Wolf
2003-09-08 00:41:08 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Post by Arno Nuehm
Es wäre wohl durchaus möglich, das würde aber erfordern das der Patient über
Stunden in einer Röhre liegt, sich sein Hirn mit Magnetstrahlen, den Körper
mit Kontrastmitteln und den Verstand mit etlichen kognitiven Aufgaben
bombardieren läßt. Diese fortschrittlichen bildgebenden Verfahren sind zudem
sündhaft teuer.
Hmja, in der Theorie wäre das wohl möglich. Nur wie du schon sagst, zum
einen ist es wahnsinnig aufwendig, und zum anderen Ist jeder Mensch
anders. Ich weiß nicht, wie groß die Toleranz bei den Geräten ist, und
wie groß der Bereich ist, der im allgemeinen als Normal erachtet wird.
Ich denke mal, dass es noch einige Zeit braucht, bis das es in der
richtung eine Zuverlässige und praktikable methode gibt.
Solche aufwendigen Verfahren sind aber bestimmt für Studien gut geeignet.
Wenn eine solche Studie eine hohe Korrelation zwischen durch bildgebende
Verfahren objektiv meßbaren Fehlfunktionen des Gehirns und relativ einfach
für den Arzt zu evaluierenden Daten aufzeigt, dann reicht es zukünftig für
den Arzt diese einfachen Daten am Patienten zu erfassen, um sich mit hoher
Wahrscheinlichkeit sicher zu sein, daß eine entsprechende
Gehirnfunktionsstörung vorliegt.

Sabine
Wiebke Weige
2003-09-12 15:10:09 UTC
Permalink
Post by Arno Nuehm
Post by Wiebke Weige
Post by Arno Nuehm
Es wäre wohl durchaus möglich, das würde aber erfordern das der Patient
über
Post by Wiebke Weige
Post by Arno Nuehm
Stunden in einer Röhre liegt, sich sein Hirn mit Magnetstrahlen, den
Körper
Post by Wiebke Weige
Post by Arno Nuehm
mit Kontrastmitteln und den Verstand mit etlichen kognitiven Aufgaben
bombardieren läßt. Diese fortschrittlichen bildgebenden Verfahren sind
zudem
Post by Wiebke Weige
Post by Arno Nuehm
sündhaft teuer.
Hmja, in der Theorie wäre das wohl möglich. Nur wie du schon sagst, zum
einen ist es wahnsinnig aufwendig, und zum anderen Ist jeder Mensch
anders. Ich weiß nicht, wie groß die Toleranz bei den Geräten ist, und
wie groß der Bereich ist, der im allgemeinen als Normal erachtet wird.
Ich denke mal, dass es noch einige Zeit braucht, bis das es in der
richtung eine Zuverlässige und praktikable methode gibt.
Solche aufwendigen Verfahren sind aber bestimmt für Studien gut geeignet.
Wenn eine solche Studie eine hohe Korrelation zwischen durch bildgebende
Verfahren objektiv meßbaren Fehlfunktionen des Gehirns und relativ einfach
für den Arzt zu evaluierenden Daten aufzeigt, dann reicht es zukünftig für
den Arzt diese einfachen Daten am Patienten zu erfassen, um sich mit hoher
Wahrscheinlichkeit sicher zu sein, daß eine entsprechende
Gehirnfunktionsstörung vorliegt.
Ich kenne m ich nicht gut genug damit aus, aber nach allem was ich
bisher so erfahren habe, ist es wohl möglich, wenn man ADS attestiert
bekommen hatr, selbiges auch in Bildgebenden verfahren wiederzu finden.
Allerdings, scheint es so, dass man bei dem selben bild, nicht unbedingt
ADS vorliegen muss. Irgendwie steige ich da noch nicht so ganz durch.

Wiebke
Arno Nuehm
2003-09-09 17:34:45 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Hm, ich kenne andere Zahlen. Naja, dann liegt es wohl an uns
herauszufinden, was stimmt. Hier die Quellen, die ich auf die Schnelle
finde. Ich richtig neugierig geworden.
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=158737
http://www.novartis-pharma.ch/d/studien/ritalin.pdf

"Allerdings gibt es bisher keine kontrollierten Studien zur Evaluation
ver-haltenstherapeutischer Ansätze im Erwachsenenalter. Die entsprechenden
Ergebnisse einer ersten bei Kindern mit ADHS durchgeführten Multicenterstudie,
bei der über 14 Monate die Effekte von Pharmakotherapie und Verhaltenstherapie
jeweils einzeln und als Kombinationsbehandlung verglichen wurden, sind
wenig ermutigend: Danach zeigte sich die Verhaltenstherapie der medikamentösen
Therapie signifikant unterlegen, während sich zwischen Pharmakotherapie allein
und der Kombination von Pharmako- und Verhaltenstherapie kein Unterschied
sichern ließ (43)."

43. The MTA Cooperative Group: A 14-month
randomized clinical trial of treatment strategies
for attention-deficit/hyperactivity disorder.
Arch. Gen. Psychiatry 56 (1999), 1073-1086.
33 (1976), 1453-1460.

Bye!

--

-[ICQ 158390656]--[100% recycled electrons-environmentally safe post]-
Naturwissenschaft ist, eine schwarze Katze in einem dunklen Zimmer zu
suchen. Philosophie ist, eine nichtvorhandene schwarze Katze in einem
dunklen Zimmer zu suchen. Theologie ist, eine nichtvorhandene schwarze
Katze in einem dunklen Zimmer zu suchen und laut "Ich hab sie!" zu
rufen.
Sven Hohage
2003-09-08 21:01:17 UTC
Permalink
Post by Wiebke Weige
Das hat ja Flo schon gut beantwortet. In der Regel gilt bei ADSlern die
paradoxe Wirkung. Was andere beruhigt, wirkt belebend. Was andere belebt
macht ruhig. Es gibt aber auch die berühmten Ausnahmen von der Regel. ;)
Welche Wirkung hat Ritalin oder Medikinet denn in der Anfangsphase der
Einnahme?
Gibt es einen Zeitraum an den man sich erst daran gewöhnen muss?
Ich hatte bei den ersten Einnahmen eine Wirkung die Ähnlichkeiten mit einem
Schwips hatte.
Also schwere Arme und Beine, ziemlich schwere Zunge und eine fokussierte
Wahrnehmung.
Wiebke Weige
2003-09-09 08:05:07 UTC
Permalink
Post by Sven Hohage
Post by Wiebke Weige
Das hat ja Flo schon gut beantwortet. In der Regel gilt bei ADSlern die
paradoxe Wirkung. Was andere beruhigt, wirkt belebend. Was andere belebt
macht ruhig. Es gibt aber auch die berühmten Ausnahmen von der Regel. ;)
Welche Wirkung hat Ritalin oder Medikinet denn in der Anfangsphase der
Einnahme?
Gibt es einen Zeitraum an den man sich erst daran gewöhnen muss?
Ich hatte bei den ersten Einnahmen eine Wirkung die Ähnlichkeiten mit einem
Schwips hatte.
Also schwere Arme und Beine, ziemlich schwere Zunge und eine fokussierte
Wahrnehmung.
hmja, also ich habe jedesmal, wenn ich Ritain ausprobiere, große
Probleme, zumindest anfangs. Ich fühle mich übel etc. Werde mir die Tage
mal ne Woche frei nehmen, und mich auf das Ritalin einstellen. Es ist
nicht toll, zu arbeiten, wärend einem nach Kotzen ist. ;)
aber ich habe die Hoffnung, das ich mich an das Ritalin gewöhnen werde.
Naja, ich muss mich noch bei meiner Neurologin vorbei, mal gucken, ob
ich es schaffe, sie zu Concerta zu überreden. Ich vergesse nähmlich
immer die Ritas zu nehmen.

Wiebke
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