Discussion:
So genau guckt kein Pastor.
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Joerres
2017-07-04 18:07:17 UTC
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Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'? Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles findet...

Variante: 'So genau schiet keine Kau.'

Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der Genauigkeit auch
übertreiben.

Gruß Ralf Joerres
Christina Kunze
2017-07-04 19:31:17 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'? Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der Genauigkeit auch
übertreiben.
Noch nie gehört. Auch das mit der Kuh nicht, aber das liegt daran, dass
sich bei mir Kuh und genau nicht reimt.

Mir fällt dazu pastorenähnlich ein "päpstlicher sein als der Papst".

chr
Sergio Gatti
2017-07-04 20:06:33 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles
findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der
Genauigkeit auch
übertreiben.
Noch nie gehört. Auch das mit der Kuh nicht, aber das liegt
daran, dass sich bei mir Kuh und genau nicht reimt.
Mir fällt dazu pastorenähnlich ein "päpstlicher sein als der Papst".
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Christina Kunze
2017-07-04 21:09:23 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Hier in der Stadt nur in Freikirchen und gelegentlich auch sonst.
Im Umland höre ich es über evangelische Pastoren.
(Es gibt in unserer Familie mehrere davon.)

chr
Florian Ritter
2017-07-05 10:50:43 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Hier in der Stadt nur in Freikirchen und gelegentlich auch sonst.
Im Umland höre ich es über evangelische Pastoren.
(Es gibt in unserer Familie mehrere davon.)
Ein Freund ist Chefarzt an einem konfessionellen Hause,
dort hat es neben dem ärztlichen und Verwaltungs- auch
einen pastoralen Direktor - FR
Gunhild Simon
2017-07-05 05:33:43 UTC
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Post by Sergio Gatti
Post by Christina Kunze
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles
findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der
Genauigkeit auch
übertreiben.
Noch nie gehört. Auch das mit der Kuh nicht, aber das liegt
daran, dass sich bei mir Kuh und genau nicht reimt.
Mir fällt dazu pastorenähnlich ein "päpstlicher sein als der Papst".
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Gibt es da nicht einen Unterschied:
Pastor ist ein Seelenhirte.
Er kümmert sich um alle Fragen, die einem
Berufstheologen obliegen können.

Pfarrer ist ein Inhaber einer Stelle, einer
Pfarre, einer - im engeren Sinn -
Gemeindebetreuung.

Gunhild
Christina Kunze
2017-07-05 06:04:36 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Pastor ist ein Seelenhirte.
Er kümmert sich um alle Fragen, die einem
Berufstheologen obliegen können.
Pfarrer ist ein Inhaber einer Stelle, einer
Pfarre, einer - im engeren Sinn -
Gemeindebetreuung.
Wir haben hier schon öfter darüber gesprochen, dass diese Begriffe in
der gesprochenen Sprache deutschlandweit nicht einheitlich verwendet
werden.

Da ist das Ruhrgebiet, in dem der auf der letzten Silbe betonte Pastor
einen katholischen Geistlichen benennt.
Bei Dir ist der Pastor vermutlich eher vorn betont und protestantisch.
Hier bei uns (Berlin/Brandenburg) wurde früher zwischen Pfarrer (kath.)
und Pastor (protest.) unterschieden.
Das hat sich inzwischen geglättet, wobei ich mal aufpassen muss, was die
Leute im wirklichen Leben sagen.
In letzter Zeit kommt es mir vor, als hätte sich der Pastor in die
Freikirchen zurückgezogen.

Da mag es sein, dass Pastor und Pfarrer verwaltungstechnisch die von Dir
genannten Bedeutungen haben, aber im alltäglichen Sprachgebrauch spielt
das mMn keine Rolle.

chr
Gunhild Simon
2017-07-05 06:25:44 UTC
Permalink
Am Mittwoch, 5. Juli 2017 08:04:32 UTC+2 schrieb Christina Kunze:

...
Post by Christina Kunze
In letzter Zeit kommt es mir vor, als hätte sich der Pastor in die
Freikirchen zurückgezogen.
Zumindest von anthroposophisch gefärbten
Gemeinden der Christengemeinschaft weiß ich,
daß dort ein Pfarrer wirkt.

Ebenso meine ich es von katholischen zu kennen.
In Hamburg sagt man Pàstor zu evangelischen
Pastoren.

Mein Favorit ist der der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen - ehemals Pastor der St.Nikolai-Kirche in Hamburg.
Er bleibt in dieser Funktion Pastor, nicht aber
Pfarrer.
Post by Christina Kunze
Da mag es sein, dass Pastor und Pfarrer verwaltungstechnisch die von Dir
genannten Bedeutungen haben, aber im alltäglichen Sprachgebrauch spielt
das mMn keine Rolle.
Das bestreite ich nicht.
Es war eher meine eigene Überlegung.

Gruß
Gunhild
Helmut Richter
2017-07-05 06:49:01 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Wir haben hier schon öfter darüber gesprochen, dass diese Begriffe in
der gesprochenen Sprache deutschlandweit nicht einheitlich verwendet
werden.
[...]
Da mag es sein, dass Pastor und Pfarrer verwaltungstechnisch die von Dir
genannten Bedeutungen haben, aber im alltäglichen Sprachgebrauch spielt
das mMn keine Rolle.
In der bayerischen lutherischen Landeskirche ist mir noch nie der Titel
Pastor begegnet, egal ob der oder die Betreffende eine Kirchgemeinde
leitet, als Pfarrer in einer Gemeinde arbeitet oder übergemeindliche
Aufgaben hat. Da gibt es keinen Unterschied zwischen offizieller
Sprachregelung und alltäglichem Sprachgebrauch.

Ich fürchte, wer diese Frage wirklich klären will, muss sich über alle
Landeskirchen schlau machen -- es gibt m.W. keine überall gültige Regel.
--
Helmut Richter
Quinn C
2017-07-19 22:01:50 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Gunhild Simon
Pastor ist ein Seelenhirte.
Er kümmert sich um alle Fragen, die einem
Berufstheologen obliegen können.
Pfarrer ist ein Inhaber einer Stelle, einer
Pfarre, einer - im engeren Sinn -
Gemeindebetreuung.
Wir haben hier schon öfter darüber gesprochen, dass diese Begriffe in
der gesprochenen Sprache deutschlandweit nicht einheitlich verwendet
werden.
Da ist das Ruhrgebiet, in dem der auf der letzten Silbe betonte Pastor
einen katholischen Geistlichen benennt.
Bei Dir ist der Pastor vermutlich eher vorn betont und protestantisch.
Hier bei uns (Berlin/Brandenburg) wurde früher zwischen Pfarrer (kath.)
und Pastor (protest.) unterschieden.
So war das bei denen, für die der Unterschied wichtig war, in
meiner südhessichen Heimat auch.
Post by Christina Kunze
Das hat sich inzwischen geglättet, wobei ich mal aufpassen muss, was die
Leute im wirklichen Leben sagen.
In letzter Zeit kommt es mir vor, als hätte sich der Pastor in die
Freikirchen zurückgezogen.
In der Freikirche (inoffiziell "Baptisten") hatten wir hingegen
einen Prediger.
--
gugelfranz, m., spöttische bezeichnung eines mönchs
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
U***@web.de
2017-07-05 11:22:18 UTC
Permalink
Moin,
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Nicht, daß ich sie kennen würde, aber: https://www.berliner-stadtmission.de/wer-wir-sind/vernetzung/evangelische-kirche

Gruß, ULF
Frank Hucklenbroich
2017-07-05 11:25:01 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Christina Kunze
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles
findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der
Genauigkeit auch
übertreiben.
Noch nie gehört. Auch das mit der Kuh nicht, aber das liegt
daran, dass sich bei mir Kuh und genau nicht reimt.
Mir fällt dazu pastorenähnlich ein "päpstlicher sein als der Papst".
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
In Köln sagt man eher Pastor, aber mitunter auch Pfarrer. In unserer
katholischen Pfarre hatten wir mal eine zeitlang einen ehemaligen
flämischen Militärgeistlichen als Pfarrer, der ließ sich immer mit "Pastor
Ronnie" anreden (Ronnie war sein Vorname, und wie auch bei den Holländern
üblich, dutzte er jeden und ließ ich auch von jedem dutzen).

Grüße,

Frank
Martin Gerdes
2017-07-05 16:05:16 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
In Köln sagt man eher Pastor, aber mitunter auch Pfarrer. In unserer
katholischen Pfarre hatten wir mal eine zeitlang einen ehemaligen
flämischen Militärgeistlichen als Pfarrer, der ließ sich immer mit "Pastor
Ronnie" anreden (Ronnie war sein Vorname, und wie auch bei den Holländern
üblich, dutzte er jeden und ließ ich auch von jedem dutzen).
Ich bin ganz verdutzt. Schreibt man "duzen" nicht mit ohne t?

Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
H.-P. Schulz
2017-07-05 17:39:54 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Im Katholischen entspricht dem vielleicht am ehesten das 'Hochwürden',
- aber ich kann mich irren.
Christina Kunze
2017-07-05 19:27:44 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Im Katholischen entspricht dem vielleicht am ehesten das 'Hochwürden',
- aber ich kann mich irren.
Vor allem in der Zeit.
Hochwürden kenne ich nur aus der Literatur (na gut, Norden und daher
Diaspora). Auch ein gemurmeltes "gelobt sei Jesus Christus" als Gruß -
das ist für mich dieselbe Ebene - wollte unser erzkonservativer Pfarrer
nur beim Eintritt in den Beichtstuhl hören, sonst reichte Guten Tag.

Anderswo gibt es die alten Grußformeln noch, aber in D habe ich sie noch
nicht gehört.

chr
Martin Gerdes
2017-07-05 22:24:00 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Im Katholischen entspricht dem vielleicht am ehesten das 'Hochwürden',
- aber ich kann mich irren.
Vor allem in der Zeit.
Hochwürden kenne ich nur aus der Literatur (na gut, Norden und daher
Diaspora). Auch ein gemurmeltes "gelobt sei Jesus Christus" als Gruß -
das ist für mich dieselbe Ebene - wollte unser erzkonservativer Pfarrer
nur beim Eintritt in den Beichtstuhl hören, sonst reichte Guten Tag.
Wer hätte das gedacht, daß ich Deinem Vorredner beispringen muß?

Priester werden in der erzkatholischen Stadt meiner Jugend von den
allermeisten Leuten mit "Herr Pfarrer" angeredet. Es gibt aber noch
etliche ältere Mitbürgerinnen, die sie per "Hochwürden" anreden.
Post by Christina Kunze
Anderswo gibt es die alten Grußformeln noch, aber in D habe ich sie noch
nicht gehört.
Aber ich.
Martin Gerdes
2017-07-05 22:24:00 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Jetzt mußt Du ganz stark sein:

Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Diedrich Ehlerding
2017-07-06 06:55:07 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Auch in Borealien nennt man sie "Evangelische". In meiner Grundschule gab
es vier Parallelklassen, damals nach Geangbuch getrennt - eine katholische
und drei evangelische, und selbstverständlich spielten die einen nicht mit
den anderen. Auch heute wird in der Schule ggf. "evangelischer"
Religionsunterricht erteilt, nicht "protestantischer

Ich halte "Protestant" für aus einer anderen Sprachebene kommend, nämlich
dem "Amtsstubendeutsch"; d.h. sie werden/wurden vom Staat und der
katholischen Kirche so genannt, nennen sich aber nicht selber so, und
zweitens für einen etwas weiteren Begriff als "evangelisch". Die
Eigenbezeichnung der entsprechenden Organisationen ist "evangelisch", etwa
die EKD und ihre Unterorganisationen, aber auch die Freikirchen (Beispiele
siehe etwa <http://www.evangelische-freikirche-duelmen.de/> oder
<http://www.ead.de/>). "Protestant" umfasst u.a. auch Anglikaner (die
sich seinerzeit ja aus eher nicht theologischen Gründen von Rom getrennt
haben); in meinem Sprachgebrauch würden die aber nicht unter "evangelisch"
fallen.

Diedrich
--
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fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
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U***@web.de
2017-07-06 07:27:13 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Martin Gerdes
Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Auch in Borealien nennt man sie "Evangelische". In meiner Grundschule gab
es vier Parallelklassen, damals nach Geangbuch getrennt - eine katholische
und drei evangelische, und selbstverständlich spielten die einen nicht mit
den anderen. Auch heute wird in der Schule ggf. "evangelischer"
Religionsunterricht erteilt, nicht "protestantischer
Ich halte "Protestant" für aus einer anderen Sprachebene kommend, nämlich
dem "Amtsstubendeutsch";
Von der Speyerer Protestation?

Die Protestation war immerhin so etwas wie ein
Minderheitenanliegeneinbringungsrecht beim Reichstag.
Post by Diedrich Ehlerding
d.h. sie werden/wurden vom Staat und der
katholischen Kirche so genannt, nennen sich aber nicht selber so
Nicht alle. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_der_Pfalz_(Protestantische_Landeskirche)
Jakob Achterndiek
2017-07-06 08:06:38 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
[..]
Ich halte "Protestant" für aus einer anderen Sprachebene kommend, nämlich
dem "Amtsstubendeutsch"; d.h. sie werden/wurden vom Staat und der
katholischen Kirche so genannt, nennen sich aber nicht selber so, und
zweitens für einen etwas weiteren Begriff als "evangelisch". Die
Eigenbezeichnung der entsprechenden Organisationen ist "evangelisch", etwa
die EKD und ihre Unterorganisationen, aber auch die Freikirchen (Beispiele
siehe etwa <http://www.evangelische-freikirche-duelmen.de/> oder
<http://www.ead.de/>). "Protestant" umfasst u.a. auch Anglikaner (die
sich seinerzeit ja aus eher nicht theologischen Gründen von Rom getrennt
haben); in meinem Sprachgebrauch würden die aber nicht unter "evangelisch"
fallen.
Eine nach meinem Urteil brauchbare Erläuterung gibt auch
<https://de.wikipedia.org/wiki/Protestantismus#Protestantisch_und_Evangelisch>,

darin auch die Erklärung für den ursprünglich juristischen
Terminus "protestantisch" und für die Notwendigkeit, in der
Gegenwart "evangelisch" und "evangelikal" zu unterscheiden.
--
j/\a
Gunhild Simon
2017-07-06 08:35:15 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 6. Juli 2017 10:06:40 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:

...
Post by Jakob Achterndiek
Eine nach meinem Urteil brauchbare Erläuterung gibt auch
<https://de.wikipedia.org/wiki/Protestantismus#Protestantisch_und_Evangelisch>,
darin auch die Erklärung für den ursprünglich juristischen
Terminus "protestantisch" und für die Notwendigkeit, in der
Gegenwart "evangelisch" und "evangelikal" zu unterscheiden.
Ja, von evangelikal grenzt sich jeder Protestant
energisch ab.

Es gab allerdings in der renommierten
St.Petri-Kirche zu Hambtg vor einiger Zeit
eine Art Inklusionsbemühung durch einen
freitag-nachmittäglichen gottesdienstlichen
Versuch, mit evangelikalen Strukturen eine
Annäherung zu erzielen.

Da konnte man seine Erweckung zum Glauben,
sein Gotteserleben laut herausschreien.

Das war sicher ein Novum in einer hamburgisch-
zurückhaltenden religiösen Haltung.

Ich meine im Ohr zu haben:

Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.

Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.

Gruß
Gunhild
Diedrich Ehlerding
2017-07-06 09:01:57 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Im Google-Ngrams-Kampf gewinnt "bin evangelisch" in der Tat hoch gegen
"bin protestantisch", aber auch gegen "bin Protestant" (mit einem
Ausreißer um 1990; könnte das ein DDR-Eingemeindungseffekt sein?), und
"bin Protestantin" kommt gar nicht vor). Lediglich in der Nachkriegszeit
war "bin Protestant" deutlich häufiger als "bin evangelisch:

<https://books.google.com/ngrams/graph?content=bin+evangelisch%2Cbin+Protestant%2Cbin+Protestantin%2C+bin+protestantisch&case_insensitive=on&year_start=1940&year_end=2008&corpus=20&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2Cbin%20evangelisch%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cbin%20Protestant%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cbin%20protestantisch%3B%2Cc0>

Eerweitert man die Suche auf Vorkriegszeiträume, so fällt auf, dass um
1930 das "bin evangelisch" noch vioel häufiger verwendet worden zu sein
scheint.

Ich kenne "Evangelisch" als Substantiv, wenn überhaupt, als Pluralform -
etwa im Kontext Schule, wenn "die Evangelischen" um Relifgionsunterricht
in einen anderen Raum gehen als "die Katholischen". Das ist aber auch eine
andere Sprachebene - in gehobener Sprache würde man hier in der Tat "die
Protestanten" von "den Katholiken" abgrenzen.

Diedrich
--
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Bärbel
2017-07-06 10:12:31 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Ich kenne "Evangelisch" als Substantiv, wenn überhaupt, als Pluralform -
etwa im Kontext Schule, wenn "die Evangelischen" um Relifgionsunterricht
in einen anderen Raum gehen als "die Katholischen". Das ist aber auch eine
andere Sprachebene - in gehobener Sprache würde man hier in der Tat "die
Protestanten" von "den Katholiken" abgrenzen.
Bei uns (Köln) hieß es im Schulzusammenhang "die Katholen" und "die
Evangelen".
Ich benenne sie heute noch manchmal so, stoße damit zwar nicht auf
größeres Befremden, es wird allerdings eher als meine Privatsprache
angesehen.

Bärbel
Ralf Joerres
2017-07-06 17:28:37 UTC
Permalink
Post by Bärbel
Post by Diedrich Ehlerding
Ich kenne "Evangelisch" als Substantiv, wenn überhaupt, als Pluralform -
etwa im Kontext Schule, wenn "die Evangelischen" um Relifgionsunterricht
in einen anderen Raum gehen als "die Katholischen". Das ist aber auch eine
andere Sprachebene - in gehobener Sprache würde man hier in der Tat "die
Protestanten" von "den Katholiken" abgrenzen.
Bei uns (Köln) hieß es im Schulzusammenhang "die Katholen" und "die
Evangelen".
Ich benenne sie heute noch manchmal so, stoße damit zwar nicht auf
größeres Befremden, es wird allerdings eher als meine Privatsprache
angesehen.
Kenn ich auch (Essen), ist für mich schnoddrig und leicht abwertend.

Ralf Joerres
Quinn C
2017-07-19 22:01:51 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Bärbel
Post by Diedrich Ehlerding
Ich kenne "Evangelisch" als Substantiv, wenn überhaupt, als Pluralform -
etwa im Kontext Schule, wenn "die Evangelischen" um Relifgionsunterricht
in einen anderen Raum gehen als "die Katholischen". Das ist aber auch eine
andere Sprachebene - in gehobener Sprache würde man hier in der Tat "die
Protestanten" von "den Katholiken" abgrenzen.
Bei uns (Köln) hieß es im Schulzusammenhang "die Katholen" und "die
Evangelen".
Ich benenne sie heute noch manchmal so, stoße damit zwar nicht auf
größeres Befremden, es wird allerdings eher als meine Privatsprache
angesehen.
Kenn ich auch (Essen), ist für mich schnoddrig und leicht abwertend.
Ebenfalls in Südhessen.

In der Grundschule wurden daraus auch "Kartoffeln und Elefanten".
--
GUGELIEREN, vb., schwelgen: dann das ander jar war ein solch
gugelieren bei dem guten most J. HEROLT
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:06:25 UTC
Permalink
Post by Bärbel
Bei uns (Köln) hieß es im Schulzusammenhang "die Katholen" und "die
Evangelen".
In der "Privatsprache" meiner evangelischen Freundin damals auch. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:06:59 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Im Google-Ngrams-Kampf gewinnt "bin evangelisch" in der Tat hoch gegen
"bin protestantisch", aber auch gegen "bin Protestant" (mit einem
Ausreißer um 1990; könnte das ein DDR-Eingemeindungseffekt sein?),
Effekt oder Defekt?
--
http://www.hkraus.eu/
Christina Kunze
2017-07-06 20:16:22 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Im Google-Ngrams-Kampf gewinnt "bin evangelisch" in der Tat hoch gegen
"bin protestantisch", aber auch gegen "bin Protestant" (mit einem
Ausreißer um 1990; könnte das ein DDR-Eingemeindungseffekt sein?),
Glaub ich nicht. Hier hieß und heißt es evangelisch, zumindest in der
Innenperspektive.
Außerhalb gibt es schon mal Vermischungen mit evangelikal.
Auch heute gibt es katholischen und evangelischen Religionsunterricht
(in den kath. Schulen meiner Kinder).

Ich hab bei meiner ersten VErwendung nicht aufgepasst - auf Ungarisch
bedeutet "evangélikus" lutherisch (und keine andere protestantische
Richtung).

chr
Hartmut Kraus
2017-07-06 20:33:00 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Im Google-Ngrams-Kampf gewinnt "bin evangelisch" in der Tat hoch gegen
"bin protestantisch", aber auch gegen "bin Protestant" (mit einem
Ausreißer um 1990; könnte das ein DDR-Eingemeindungseffekt sein?),
Glaub ich nicht. Hier hieß und heißt es evangelisch, zumindest in der
Innenperspektive.
Außerhalb gibt es schon mal Vermischungen mit evangelikal.
Auch heute gibt es katholischen und evangelischen Religionsunterricht
(in den kath. Schulen meiner Kinder).
Da lernen sie aber hoffentlich als erstes, was eine Religion eigentlich
ist? Nein, sicher nicht, sonst dürften sie ja mit gutem Recht den
restlichen Unterricht schwänzen.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 20:43:22 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Da lernen sie aber hoffentlich als erstes, was eine Religion eigentlich
ist? Nein, sicher nicht, ...
.. da muss also erst mal wieder Super-Ingrid zum ...zigsten Mal 'ran:
/Jede/ Religion ist Wissen auf einem bestimmten (und zwar uralten, also
zum größten Teil seit Urzeiten überholten) Stand, das dogmaitisert wurde.
Post by Hartmut Kraus
sonst dürften sie ja mit gutem Recht den restlichen Unterricht schwänzen.
Maßnahmen gegen die, die sowas heute noch auf den Lehrplan setzen, und
gegen die, die Kinder "darin unterrichten" (sprich. Verdummen) dürfen
und dafür noch bezahlt werden, wären außerdem zu überlegen.

Nicht falsch verstehen: Ich war auch schon zweimal bei einem
Gottesdienst, unter Leitung eines offensichtlich etwas besser gebildeten
Pfarrers.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 20:52:35 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Da lernen sie aber hoffentlich als erstes, was eine Religion eigentlich
ist? Nein, sicher nicht, ...
/Jede/ Religion ist Wissen auf einem bestimmten (und zwar uralten, also
zum größten Teil seit Urzeiten überholten) Stand, das dogmaitisert wurde.
Post by Hartmut Kraus
sonst dürften sie ja mit gutem Recht den restlichen Unterricht
schwänzen.
Maßnahmen gegen die, die sowas heute noch auf den Lehrplan setzen, und
gegen die, die Kinder "darin unterrichten" (sprich. Verdummen) dürfen
und dafür noch bezahlt werden, wären außerdem zu überlegen.
Nicht falsch verstehen: Ich war auch schon zweimal bei einem
Gottesdienst, unter Leitung eines offensichtlich etwas besser gebildeten
Pfarrers.
Und ein Verhältnis mit einer "eherenamtlichen Oppositionspolitikerin"
aus dem evangelischen Stadtjugendrat hat damals meine Einstellung als
überzeugter Marxist ziemlich umgekrempelt, und mich zu einem Glauben an
einen Gott auf ihre (also dann auch meine) Weise geführt.

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Aber was erzähle ich das hier zum ...zillionsten Mal - das war
schließlich in der DDR, wo's nicht halb so viele Scheinheilige gab wie
im freien Westen, weil die Kirche die einzige Opposition war, die sie
nicht verbieten oder "gleichschalten" konnten. Sowas geht doch hier den
meisten Leuten nicht mal zu einem Ohr 'rein und zum anderen wieder
'raus, da wäre ja immer noch der Kopf dazwischen. Der ja mit
"Diskussionen" über Bezeichnungsfragen schon mehr als vollgestopft ist.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 20:58:36 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Da lernen sie aber hoffentlich als erstes, was eine Religion eigentlich
ist? Nein, sicher nicht, ...
/Jede/ Religion ist Wissen auf einem bestimmten (und zwar uralten, also
zum größten Teil seit Urzeiten überholten) Stand, das dogmaitisert wurde.
Post by Hartmut Kraus
sonst dürften sie ja mit gutem Recht den restlichen Unterricht
schwänzen.
Maßnahmen gegen die, die sowas heute noch auf den Lehrplan setzen, und
gegen die, die Kinder "darin unterrichten" (sprich. Verdummen) dürfen
und dafür noch bezahlt werden, wären außerdem zu überlegen.
Nicht falsch verstehen: Ich war auch schon zweimal bei einem
Gottesdienst, unter Leitung eines offensichtlich etwas besser gebildeten
Pfarrers.
Und ein Verhältnis mit einer "eherenamtlichen Oppositionspolitikerin"
aus dem evangelischen Stadtjugendrat hat damals meine Einstellung als
überzeugter Marxist ziemlich umgekrempelt, und mich zu einem Glauben an
einen Gott auf ihre (also dann auch meine) Weise geführt.
http://hkraus.eu/nordstrand.jpg
Aber was erzähle ich das hier zum ...zillionsten Mal - das war
schließlich in der DDR, wo's nicht halb so viele Scheinheilige gab wie
im freien Westen, weil die Kirche die einzige Opposition war, die sie
nicht verbieten oder "gleichschalten" konnten. Sowas geht doch hier den
meisten Leuten nicht mal zu einem Ohr 'rein und zum anderen wieder
'raus, da wäre ja immer noch der Kopf dazwischen. Der ja mit
"Diskussionen" über Bezeichnungsfragen schon mehr als vollgestopft ist.
Ggf. noch mit Klagen über den Verfall christlicher Werte - komischerweis
seit dem Zusammenbruch des Ostblocks, seltsam, selstsam ... Also: Das
böse atheistische System gubt's seit Jhrzehnten nicht mehr - wer macht's
denn nun wann endlich mal besser?
--
http://www.hkraus.eu/
Andreas Karrer
2017-07-06 09:19:01 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Hier ähnlich, mutatis mutandis:

Ich bin reformiert. Ich bin Protestant.

Ausserdem:

Das Grossmünster ist eine reformierte Kirche.
Die Website der reformierten Kirche lautet "ref.ch".
Protestantisches Arbeitsethos.

Der offizielle Name der Kirche lautet zwar "Evangelisch-reformierte
Landeskirche des Kantons Zürich", aber "evangelisch" ist hier sehr
unüblich. Auf der Website der Kirche lautet die Überschrift
"Reformierte Kirche Kanton Zürich", nur im Impressum kommt
"evangelisch" als Eigenbezeichnung vor. Das entspricht auch dem
generellen Sprachgebrauch.

Wenn jemand von sich sagt, er sei evangelisch, dann ist das fast immer
ein Freikirchler (hierzulande gehören auch Lutheraner zu diesen).


- Andi
Jakob Achterndiek
2017-07-06 10:54:35 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant, als Adjektiv eher evangelisch.
Als distanzierende Benennungen des jeweils anderen hört man gelegentlich
die Verkürzungen: "die Katholen" und "die Evangelen".
--
j/\a
Gunhild Simon
2017-07-07 09:25:37 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant, als Adjektiv eher evangelisch.
Als distanzierende Benennungen des jeweils anderen hört man gelegentlich
die Verkürzungen: "die Katholen" und "die Evangelen".
Ich empfinde beides eher als despektierlich.

In meinen Ohren korrekt klingt Katholiken, Protestanten

Gruß
Gunhild
Jakob Achterndiek
2017-07-07 10:27:19 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Als distanzierende Benennungen des jeweils anderen [..]
Ich empfinde beides eher als despektierlich.
In meinen Ohren korrekt klingt Katholiken, Protestanten
Aber sag selbst: Ist es nicht gut, daß wir neben den "korrekt
klingenden" Wörtern auch solche haben, mit denen wir, wenn es
uns angezeigt scheint, auch schon mal auf eine zivilisierte
Weise Distanz oder Respektverweigerung ausdrücken können?

Es erhöht freilich auch das Risiko, mißdeutet zu werden. Wer
das nicht in Kauf nehmen will, der muß auf das reiche Arsenal
von Differenzierungsmöglichkeiten, das eine entwickelte Sprache
anbietet, verzichten. Man kann aber dann bei so korrekten Strom-
linien-Sprechern auch nie genau wissen, was sie wirklich meinen.

Möcht sein, daß manche gerade das wieder für einen Vorteil halten.
--
j/\a
Hartmut Kraus
2017-07-06 17:55:53 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ich bin evangelisch. Ich bin Protestant/in.
Also als Substantiv eher Protestant,
als Adjektiv eher evangelisch.
Und ethisch gesehen ethischer als alles, was du von deiner persönlichen
Art "Ethik" so offenbarst.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:24:04 UTC
Permalink
Macht's bloß nicht so kompliziert. Für mich ist ein Pfarrer einer, der
nach seinem Glauben lebt (und m Unterschied zum "einfachen" Gläubigen es
auch noch bezahlt kriegt). Scheinheilige im Priestergewand sind für mich
Pfaffen. Basta.

Z.B. musste ich eine Einladung von der katholischen Gemeinde zu einer
Trauerfeier dankend ablehnen - dass ich diesem Pfaffen ins Gesicht
gespuckt hätte, wäre wohl das Harmloseste gewesen, was passiert wäre:

Um meinen Nachbarn (bettlägerig, so lange ich ihn kannte) haben sich
unsere "Sozialarbeiterinnen" von caritas nie gekümmert - erst der
"weltliche" Sozialdienst e.V. - natürlich auch nicht umsonst, und erst,
nachdem das Amtsgericht eingegriffen hatte. Aber da war für ihn schon
fast alles zu spät.

Und dann vor Gericht: "Haben Sie noch Fragen an die Zeugin?" (An eben
die bewusste Sozialsaboteurin.) "Erinnern Sie sich noch an Janosz, um
den Sie sich nie gekümmert haben? Der ist jetzt tot." Der Beamte hinter
ihr: "Ich krieg' immer mehr Achtung vor sozialen Berufen!"

Oder: Leuchtende Augen "dankbarer" Kinder bei der Einweihung einer neuen
Spielburg im katholischen Kindergarten durch den Pfarrer - ha, ha,
sollten die mal ihren Eltern danken, die haben das Ding finanziert, die
Kirche hat ja wohl kein Geld.
--
http://www.hkraus.eu/
Klaus Dahlwitz
2017-07-06 09:40:43 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Auch in Borealien nennt man sie "Evangelische". In meiner Grundschule gab
es vier Parallelklassen, damals nach Geangbuch getrennt - eine katholische
und drei evangelische, und selbstverständlich spielten die einen nicht mit
den anderen. Auch heute wird in der Schule ggf. "evangelischer"
Religionsunterricht erteilt, nicht "protestantischer
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.

"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.

Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
U***@web.de
2017-07-06 11:15:13 UTC
Permalink
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser. Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt

ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Frank Hucklenbroich
2017-07-06 13:39:47 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser. Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das war an meiner Schule (Gymnasium in Köln) schon vor 35 Jahren so.

Grüße,

Frank
Hartmut Kraus
2017-07-06 17:53:13 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser. Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das war an meiner Schule (Gymnasium in Köln) schon vor 35 Jahren so.
Bei uns nie. Hab' aber beides nicht vermisst.
--
http://www.hkraus.eu/
Klaus Dahlwitz
2017-07-06 16:16:45 UTC
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Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser.
In diesem fall ja.
Post by U***@web.de
Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.

Klaus
Detlef Meißner
2017-07-06 16:28:48 UTC
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Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser.
In diesem fall ja.
^^
Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
^^^^
Post by Klaus Dahlwitz
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ist vielleicht auch besser so!

Detlef
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:03:38 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser.
In diesem fall ja.
^^
Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
^^^^
Post by Klaus Dahlwitz
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ist vielleicht auch besser so!
Kann dir doch aber auch wurscht sein, oder?
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-07-06 18:30:56 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Klaus Dahlwitz
Während meiner Schulzeit (1960 bis 1973) im borealischen Hamburg gab es
"evangelischen" Religionsunterricht, allerdings ohne mich.
"Lutherisch" und "protestantisch" tauchten dann im Geschichtsunterricht auf.
Klaus, der auf dem Gymnasium mit einem katholischen Klassenkameraden die
Freistunden statt Religion genossen hat
Früher war alles besser.
In diesem fall ja.
^^
Post by Klaus Dahlwitz
Post by U***@web.de
Jetzt würde alternativ Ethikunterricht
geboten, mutmaßt
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
^^^^
Post by Klaus Dahlwitz
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ist vielleicht auch besser so!
Kann dir doch aber auch wurscht sein, oder?
Nö. Ich versuche, die Bildung hoch zu halten.

Detlef
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:32:17 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Klaus Dahlwitz
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
^^^^
Post by Klaus Dahlwitz
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ist vielleicht auch besser so!
Kann dir doch aber auch wurscht sein, oder?
Nö. Ich versuche, die Bildung hoch zu halten.
Also die Reform rückgängig zu machen, oder wie?

---

http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-07-06 18:37:29 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Klaus Dahlwitz
Das wäre damals bei dem von mir besuchten Gymnasium organisatorisch
aufwendig gewesen und es gab auch nur wenig Schüler, die nicht am
Religionsunterricht teilnahmen.
Post by U***@web.de
ULF ohne Kenntnis der einzelnen hamburgischen Schulreformen.
Da habe ich auch keine Kenntnis - das das Gymnasium nicht mehr
^^^^
Post by Klaus Dahlwitz
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ist vielleicht auch besser so!
Kann dir doch aber auch wurscht sein, oder?
Nö. Ich versuche, die Bildung hoch zu halten.
Also die Reform rückgängig zu machen, oder wie?
Welche Reform?

Detlef
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:46:06 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Nö. Ich versuche, die Bildung hoch zu halten.
Also die Reform rückgängig zu machen, oder wie?
Welche Reform?
Gute Frage. Also wie würdest du das allgemeine politisch gesteuerte
gezielte Absackenlassen des Bildungsniveaus nennen? (Abschreckendstes
Paradebeispiel für mich nach wie vor meine missratene Tochter als
Absolventin der Technischen Universität Dresden in "Psychologie" - der
alte Barkhausen würde im Grabe rotieren wie ein Ventilator, ich auch,
wenn ich schon tot wäre.)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 17:49:42 UTC
Permalink
Post by Klaus Dahlwitz
das das Gymnasium nicht mehr
existiert, ist wohl weniger als Reform zu betrachten.
Ich denke schon. ;) Befürchten da nicht viele: "Die DDR kommt wieder?" ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:04:20 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Früher war alles besser.
Sagt das heute eigentlich alte Mann außer mir?
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:05:14 UTC
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Sergio Gatti
2017-07-06 07:13:42 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Ich hatte schon erwartet, in dieser Gruppe vieles über die
deutsche Sprache zu lernen.
Ich hatte aber nicht erwartet, auch noch einiges über die
deutsche Geografie zu lernen.

Wenn deine Behauptungen stimmen, liegt meine Stadt (Berlin)
südlich der Mainlinie.
Den Begriff "Protestant" höre ich hier ganz selten. Noch
seltener, aber immerhin, hörte ich ihn im borealischen
Garmisch. Und natürlich in Italien, wo es sogar eine
Fernsehsendung "Protestantesimo" gibt, eine knappe halbe
Stunde alle 2 Wochen, meistens ca. um 00.30 Uhr oder noch
später.

Was deine andere Frage betrifft: Ich nix wissen, Duden lesen
<http://www.duden.de/suchen/dudenonline/verdutzen>
Warum ein "t"? Vielleicht als Zeichen eines kurzen U? Und
wenn dieser Erklärungsversuch nicht stimmt: Etymologen, ihr
seid dran!
René Marquardt
2017-07-06 16:44:30 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Was deine andere Frage betrifft: Ich nix wissen, Duden lesen
<http://www.duden.de/suchen/dudenonline/verdutzen>
Warum ein "t"? Vielleicht als Zeichen eines kurzen U? Und
wenn dieser Erklärungsversuch nicht stimmt: Etymologen, ihr
seid dran!
Nee, passt schon.
Hartmut Kraus
2017-07-06 17:51:56 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Martin Gerdes
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Ich hatte schon erwartet, in dieser Gruppe vieles über die
deutsche Sprache zu lernen.
Ich hatte aber nicht erwartet, auch noch einiges über die
deutsche Geografie zu lernen.
Wenn deine Behauptungen stimmen, liegt meine Stadt (Berlin)
südlich der Mainlinie.
Den Begriff "Protestant" höre ich hier ganz selten. Noch
seltener, aber immerhin, hörte ich ihn im borealischen
Garmisch.
Und von da aus gesehen ist alles nördlich der Donau preußisch, also
stimmt's doch wieder. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 17:57:58 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Sergio Gatti
Post by Martin Gerdes
Post by H.-P. Schulz
Post by Martin Gerdes
Zur Sache: Der Begriff "Pastor" kommt mir boreal vor. Südlich der
Mainlinie habe ich ihn noch nie gehört.
Ist kein Wunder, denn "Pastor" ist eine ausgesprochen protestantische,
auch freikirchliche Anrede.
Auch südlich der Mainlinie gibt es Protestanten, die man dort allerdings
normalerweise "Evangelische" nennt. Der Begriff "Protestant" ist m.E.
auch ein Borealismus.
Ich hatte schon erwartet, in dieser Gruppe vieles über die
deutsche Sprache zu lernen.
Ich hatte aber nicht erwartet, auch noch einiges über die
deutsche Geografie zu lernen.
Wenn deine Behauptungen stimmen, liegt meine Stadt (Berlin)
südlich der Mainlinie.
Den Begriff "Protestant" höre ich hier ganz selten. Noch
seltener, aber immerhin, hörte ich ihn im borealischen
Garmisch.
Und von da aus gesehen ist alles nördlich der Donau preußisch, also
stimmt's doch wieder. ;)
Sorry, nein, jetzt hab' ich wohl "borealisch" mit dem ähnlichen
"bajuwarisch" oder "bayerisch" gleichgesetzt.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:30:43 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Ich bin ganz verdutzt. Schreibt man "duzen" nicht mit ohne t?
Stimmt, sonst wärest du ja verduzt. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Heinz Lohmann
2017-07-20 02:39:21 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
In Köln sagt man eher Pastor, aber mitunter auch Pfarrer.
Im Münsterland auch, besonders in der Anrede: Guten Tag, Herr Past'or!
(Betonung auf der letzten Silbe.)
Der Begriff Pfarrer ist natürlich bekannt, denn der Herr Past'or leitet
eine Pfarrei, aber das Pastorat war für uns immer sein Amtssitz.

Dazu auch das schöne Lied von "Herrn Pastor sien Kau":
https://de.wikipedia.org/wiki/Herrn_Pastor_sien_Kauh
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
H.-P. Schulz
2017-07-05 12:57:14 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Eine Pfarrerin erklärte mir mal, dass "Pfarrer" der offizielle,
kirchliche Amtstitel ist, "Pastor" die Ehren- oder Respekt-Anrede der
Gemeinde für den Pfarrer.

Erscheint mir plausibel.
Jakob Achterndiek
2017-07-05 15:05:29 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Eine Pfarrerin erklärte mir mal, dass "Pfarrer" der offizielle,
kirchliche Amtstitel ist, "Pastor" die Ehren- oder Respekt-Anrede
der Gemeinde für den Pfarrer.
Erscheint mir plausibel.
Dat is genau anners rüm as mit den Herrn von Goertz sien Hund.
Heiten deit hei Herr Kuhles. Äwerst ick segg man jümmers bloß:
Komm! Un denn kümmt hei.
--
j/\a
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:28:31 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Ich kenne gar keinen Berliner.
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-07-06 18:32:24 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Ich kenne gar keinen Berliner.
Schmecken aber gut!

Detlef
Hartmut Kraus
2017-07-06 18:33:04 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Ich kenne gar keinen Berliner.
Schmecken aber gut!
Kannibale bist du also auch noch.
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-07-06 18:39:04 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Sergio Gatti
Übrigens: Kennst du überhaupt Pastoren in Berlin?
Ich kenne hier nur Pfarrer und Pfarrerinnen.
Ich kenne gar keinen Berliner.
Schmecken aber gut!
Kannibale bist du also auch noch.
Ich esse aber auch Hamburger, Frankfurter, Wiener und Kassler.

Sie schmecken nicht alle gleich.

Detlef
Hartmut Kraus
2017-07-06 19:20:38 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Ich kenne gar keinen Berliner.
Schmecken aber gut!
Kannibale bist du also auch noch.
Ich esse aber auch Hamburger, Frankfurter, Wiener und Kassler.
Sie schmecken nicht alle gleich.
Kannibale mit Geschmack, das möchte schon sein. Ich suche gerade
verzweifelt den Text auf die Melodie "La cucaraca" - kriege nur
Bruchstücke zusammen ...

Ein Kannibale, ein Kannibale
geht im Urwald auf die Pirsch.
Ein Kannibale, ein Kannibale
lauert nicht auf Reh und Hirsch.

Ein fetter Kaufmann, ein junger Forscher
oder gar ein Missionar
sind Leckerbissen, die sind im Urwald
heute leider auch schon rar.

[Refrain?]

Ein Kannibale, ein Kannibale
lebt auch gern in Saus und Braus.
Ein toller Filmstar auf der Safari -
ach, da flippt er völlig aus!

Ein Kannibale, ein Kannibale
greift sich auch mal 'nen Tenor ...



Wer weiß weiter?
--
http://www.hkraus.eu/
Frank Hucklenbroich
2017-07-05 11:21:15 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'? Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der Genauigkeit auch
übertreiben.
Ich kenne nur "Nicht päpstlicher sein als der Papst". Mit ähnlicher
Bedeutung.

Grüße,

Frank
Ernst Sauer
2017-07-05 15:23:56 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Diesen Spruch gibt es sinngemäß in der Pfalz und in Hessen.
Allerdings wird dort das Wörtchen guckt mit zwei anderen Buchstaben am
Anfang geschrieben.

es
Ralf Joerres
2017-07-06 03:40:53 UTC
Permalink
Post by Ernst Sauer
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Diesen Spruch gibt es sinngemäß in der Pfalz und in Hessen.
Allerdings wird dort das Wörtchen guckt mit zwei anderen Buchstaben am
Anfang geschrieben.
Du sagst 'sinngemäß'. Falls Du es etwas genauer weißt:
Wie sagen die Leute dort?

Gruß Ralf Joerres
Ernst Sauer
2017-07-07 19:01:33 UTC
Permalink
Am 06.07.2017 um 05:40 schrieb Ralf Joerres:
...
Post by Ralf Joerres
Wie sagen die Leute dort?
Sag ich nicht, denn wir wollen doch die Frauen nicht verunsichern.

Ich hab's halt geschrieben, weil ich nicht glaube, dass „So genau guckt
kein Pastor“ die Originalform des Spruches ist. So formuliert steckt
doch kein Sinn, kein Witz und keine Ironie dahinter.

Außerdem ist es verblüffend, dass nur zwei Buchstaben ersetzt wurden.

es
Ralf Joerres
2017-07-08 06:41:08 UTC
Permalink
Post by Ernst Sauer
...
Post by Ralf Joerres
Wie sagen die Leute dort?
Sag ich nicht, denn wir wollen doch die Frauen nicht verunsichern.
Ich hab's halt geschrieben, weil ich nicht glaube, dass „So genau guckt
kein Pastor“ die Originalform des Spruches ist. So formuliert steckt
doch kein Sinn, kein Witz und keine Ironie dahinter.
Außerdem ist es verblüffend, dass nur zwei Buchstaben ersetzt wurden.
Okay, guter Hinweis, ich merk's ja oft erst spät, manchmal gar nicht bzw.
erst wenn ich vor lauter Sahnetorte nicht mehr durchblicke. Demnach läge
der Spruch auf der Ebene von 'Scheibenkleister': Vermeidung einer
Ungehörigkeit durch Antäuschen mit einem ähnlich klingenden Wort, wobei
der Eingeweihte, der die Originalversion kennt, dieselbe unschwer
erahnt.

Falls wir dasselbe meinen: In meinem Schriftdeutsch müssten ein paar
mehr Buchstaben ausgetauscht werden; Auswechseln von zwei 'Lauten'
im gesprochenen Deutsch hingegen käme hin.

Gruß Ralf Joerres
Ralf Joerres
2017-07-08 06:46:10 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Ernst Sauer
...
Post by Ralf Joerres
Wie sagen die Leute dort?
Sag ich nicht, denn wir wollen doch die Frauen nicht verunsichern.
Ich hab's halt geschrieben, weil ich nicht glaube, dass „So genau guckt
kein Pastor“ die Originalform des Spruches ist. So formuliert steckt
doch kein Sinn, kein Witz und keine Ironie dahinter.
Außerdem ist es verblüffend, dass nur zwei Buchstaben ersetzt wurden.
Okay, guter Hinweis, ich merk's ja oft erst spät, manchmal gar nicht bzw.
erst wenn ich vor lauter Sahnetorte nicht mehr durchblicke. Demnach läge
der Spruch auf der Ebene von 'Scheibenkleister': Vermeidung einer
Ungehörigkeit durch Antäuschen mit einem ähnlich klingenden Wort, wobei
der Eingeweihte, der die Originalversion kennt, dieselbe unschwer
erahnt.
Falls wir dasselbe meinen: In meinem Schriftdeutsch müssten ein paar
mehr Buchstaben ausgetauscht werden; Auswechseln von zwei 'Lauten'
im gesprochenen Deutsch hingegen käme hin.
Korrektur: Du hast natürlich völlig recht mit den zwei Buchstaben. Ich
muss heute aufpassen, was ich sage, bin total unkonzentriert. Ist nicht
mein Tag, wie man heutzutage sagt. Vielleicht sollte ich besser was
bügeln...

Gruß Ralf Joerres
Martin Gerdes
2017-07-05 16:05:16 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Mein Vater sagte immer: "So genau scheißt keine Fliege."

Im Schwäbischen ist ein "Muggaschiß" oder auch ein "Muggaseggele" etwas
sehr Kleines.
Post by Ralf Joerres
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der Genauigkeit auch
übertreiben.
ACK.
Jakob Achterndiek
2017-07-05 16:50:42 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'?
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Mein Vater sagte immer: "So genau scheißt keine Fliege."
Eine Variante erzählt Wolfgang Schreyer in
<https://tinyurl.com/yakxl2km>
--
j/\a
Dr. Falstaff
2017-07-05 17:18:55 UTC
Permalink
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( So jenau scheißt keen Jraf )
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o
o
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UooU\.'@@@@@@`.
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`YY~~~~YY'
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Ralf Joerres
2017-07-06 04:19:00 UTC
Permalink
Post by Dr. Falstaff
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( So jenau scheißt keen Jraf )
----------------------------
Davon gibt's, scheint's, noch mehr, kannte ich nicht bis jetzt.
Hab jetzt mal die Sucheingabe geändert, da kam dann:
'So genau fickt kein Edelmann.' Natürlich Mundmische, wo sich
Vulgär-Sprücheklopfer gegenseitig zu überbieten versuchen; bei
'Sprachnudel' läuft's ähnlich. Schon komisch, wenn so'ne Seite
weitgehend sich selbst überlassen wird, dann säuft die über kurz
oder lang in solchen Obszönitäten ab. Seltsam, was wohl doch
nicht wenige 'echte Kerle' als geistreiche Erweiterungen ihrer
Sprachschatzes ansehen.

Zurück zum Thema: Auch Wikipedia hat dazu was aufgespießt:
" 'So genau vöggelt kein Edelmann, dat nich en Haar midde herin geit.'
– Sprichwort aus Wolfenbüttel"
( https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6geln )

Und Gärtner Pötschke meint:
'So genau küsst kein Bauer seine Frau.' Womit er in etwa meint:
"... beim Gärtnern geht es Gott sei Dank nicht immer so streng
zu! Während es beim Brotbacken sehr wohl auf die genauen
Rezeptangaben ankommt."

Angeblich gibt's als 'Spruch' auf dem Bau auch 'So genau kann das
ja keiner machen', wobei ich mich frage, was daran das Spruchhafte
sein soll. Wird aber auch zitiert auf
http://www.diebestensprueche.info/arbeit/spruechevombau/index.html ,
nette Sachen dabei.

Jedenfalls ist anscheinend die Schablone 'so genau ... kein(er)'
vorhanden und kann in gewissem Rahmen variabel gefüllt werden.

Gruß Ralf Joerres
Heinz Lohmann
2017-07-20 02:56:34 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Jedenfalls ist anscheinend die Schablone 'so genau ... kein(er)'
vorhanden und kann in gewissem Rahmen variabel gefüllt werden.
(Die Verwechslung "gucken" und "kacken" hat mich irritiert, besonders
die verschämten Andeutungen am Anfang mit dem Hinweis auf anwesende
Damen. Ist das hier ein Altherrenclub?)

Also gemeint war:
So genau kackt kein Pastor!
Leuchtet mir auch sofort ein.

Radio Bremen:
'N beten scheef hett Gott leev Bremen
Ein bisschen schief hat Gott lieb
(Wenn etwas nicht so ganz gearbeitet wurde, aber doch so bleiben kann.)

Im Münsterland eher:
N lück scheef hat Gott leef.
(Schreibweise nach Erinnerung & Gehör.)

NDR:
<https://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101_region-9181.html>
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Heinz Lohmann
2017-07-20 02:25:26 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kennt jemand hier den Spruch 'So genau guckt kein Pastor'? Im Internet
finde ich reinweg nüscht dazu, wo man da doch sonst alles findet...
Variante: 'So genau schiet keine Kau.'
Die Bedeutung wäre in etwa: Man kann es mit der Genauigkeit auch
übertreiben.
Noch nie gehört, aber beides würde mir im Kontext bestimmt sofort
einleuchten.
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
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