Post by Sebastian SuchanekPost by Florian StreibeltPost by Sebastian SuchanekPost by Florian Streibelt- Im Flur ein 2 Adriges Kabel, dass mich mehr an dünnes
Lautsprecherkabel erinnerte. Dieses hing aus der Decke,
230 Volt aufgeschaltet. [Flurlicht]
Falls wirklich Lautsprecherkabel: Grober Pfusch, weg
damit.
scheint jemand unter Putz verlängert zu haben, man kann
Gipsspuren erkennen, die 50cm weiter in der Decke enden,
ich hoffe da ist nicht irgendwas zusammengedrillt und
verputzt worden...
Doch, davon würde ich jetzt ferndiagnostisch mal ausgehen.
Wenns wirklich Lautsprecherkabel (oder YZWL, also praktisch dasselbe,
nur nicht so hochwertiges Kupfer, dafür theoretisch vor Urzeiten mal
für 220V aber sicher nicht für fixe Installation zugelassen) ist, wohl
ziemlich sicher, kann ich dir nur zustimmen. _Das_ ist dann sicher
kriminell. Das Gefahrenpotential dürfte leider nicht so hoch sein, als
daß man jemand zu sofortigen handlungen bewegen könnte. Mir fiele ein:
Mangelhafte Isolierung (AFAIK ist in Holzdecken mit Putz nur Leerohr
zulässig, nicht einmal NYM), eventuell extrem unprofessionelle
Flickstelle die 1.) nicht zugänglich ist und 2.) eine Brandgefahr
darstellen könnte, und zu geringer Querschnitt. Wenn man nicht gerade
mittels "Räuber" einen Heizlüfter an die Lampe anschließt, kann das
kaum je ein Problem werden, 6A sind satte 1300 Watt, das zeiht man so
leicht mit keiner Lampe.
Würde ich wenn sich der Vermieter weigert notfalls auch auf eigene
Kosten geradebiegen. Läuft vermutlich auf neue Lampenzuleitung hinaus,
d.h. wenn die Decke gute alte Balkendecke ist muß man bloß am Rand und
in der mitte ein Loch klopfen, dann kann man an den alten Drähten ein
Leerrohr mit bereits eingezogenen Drähten hinterherfädeln (ich würde
zu FX20 greifen, wie auch immer das entsprechende flexible Leerrohr in
.de heißt, und gleich blau, schwarz und gelb/grün einziehen, evtl.
sogar braun dazu wenn man mal zwei separat geschaltete Lampen haben
will. Brücken für klassische Nullung kommen dann in die Abzweigdose
(die es bei so einer alten Installation irgendwo oberhalb des
Schalters oder in halbwegs gerader Linie von der Lampe geben sollte),
zur Lampe dann mit separatem Schutzleiter.
Post by Sebastian SuchanekPost by Florian Streibelt[...]
Post by Sebastian SuchanekPost by Florian Streibelt- Durchlauferhitzer 3 phasig an 3 35A Sicherungen
Wo sollte da das Problem sein?
braucht so ein popeliger kleiner DE 3x35A ?
Bedenke, Wasser hat eine ziemlich hohe spezifische
Wärmekapazität, will sagen, Du brauchst viel Energie zum
Erwärmen. Und da es beim Durchlauferhitzer sozusagen schnell
gehen muß, entsprechend viel Leistung.
Da ist man sehr schnell gut im zweistelligen kW-Bereich.
Post by Florian Streibeltich hab mir die
Leitungen noch nicht angesehen, hoffe die sind stark genug.
Mach das mal.
Das könnte ggf. noch ein handfestes, rechtliches Argument
"gegen" den Vermieter sein.
Leitung zu dünn => Sicherungsstärke muß nach unten korrigiert
werden => Betrieb des Durchlauferhitzers nicht mehr möglich =>
kein warmes Wasser mehr => Problem.
Post by Florian StreibeltPost by Sebastian SuchanekPost by Florian Streibelt- kein Schutzleiter und kein FI im Bad
Bestandsschutz, siehe oben. Allerdings ganz und gar nicht
empfehlenswert.
oha, dachte ein Vermieter müsste den FI nachrüsten oder
zumindest Schutleiter installieren wenn der Mieter wechselt
[...]
Nein. Nur wenn Änderungen an der Installation vorgenommen
werden, müssen *die Änderungen* gemäß der aktuellen VDE
vorgenommen werden.
Tschüs,
Sebastian
Das Ganze erinnert mich an alte Winer Installationen, ist aber zu
vielem was ich hier erlebt habe ziemlich harmlos. Der grundstock der
allermeisten Installationen stammt aus der zeit vor dem 1. Weltkrieg,
d.h. stoffumsponnene, teergetränkte Drähte, entweder in Rohren aus
Pappkarton und evtl. Metall oder gleich lose im Putz.
Schraubsicherungen versteht sich, und weil die so oft durchbrennen
werden die originalen 4A-Sicherungen dann irgendwann mal durch 16A
träge ersetzt. Erweiterungen werden üblicherweise in gerader linie
verlegt, Verbindungsstellen russisch, d.h. zusammengedreht,
Isolierband drum und Gips drüber. Nach der dritten solchen Ergänzung
weiß kein Mensch mehr was wo läuft und die gesamte Leitungsführung die
sich einem beim Herausklopfen darbietet läßt einen am klaren verstand
der vielen "Experten" zweifeln. Erdung? Was ist das? Wenn ich eine
Schukosteckdose brauch montier ich sie! Egal ob da ein Erdungsdraht
ist! Und wenn einer da ist hängt er an der nächsten Wasserleitung.
Falls ihn nicht der Installateur mal beim letzten Rohrbruch
abgeschnitten hat. Oder die Steigstränge mittlerweile nicht mehr Blei
sondern Plastik sind. Verbindungen in Dosen sind entweder auch
russisch oder noch besser. Man nehme eine Schraube, eine Beilagscheibe
und eine großkopferte Mutter. Sodann biege man alle Drahtenden zu
einer Öse, schiebe die Beilagscheibe auf die Schraube, dann die
gesamten Ösen und zu guter Letzt ziehe man die Mutter an. Ja nicht zu
fest, sonst könnte die Verbindung ja richtig gut leiten! Das Resultat
umwickle man mit Isolierband und hoffe, daß es nicht abbrennt, bevor
man kassiert hat. Erlebt mit einem in den 60ern montierten
Infrarot-Heizstrahler, in der Dose knisterte es so komisch.
Wenn man einen Schalter höher oben haben will, flicke man die Drähte
an der alten Höhe und gehe parallel zu den alten nach oben zurück
(also in einer Schleife).
Alles schon gesehen. (in einem einzigen Haus, in anderen sieht es um
kein Haar besser aus).
lg Ragnar