Discussion:
Pflanzkartoffeln wie lagern ?
(zu alt für eine Antwort)
Karl Lehnen
2006-09-14 12:55:03 UTC
Permalink
Hallo zusammen !
Ich bin auf dem Wochenmarkt an ein Kästchen La Ratte (ältere franz.
Kartoffelsorte) gekommen. Nach genüsslichem Verspeisen des
überwiegenden Teiles ;-)), würde ich gerne ein paar aufheben und
nächstes Jahr einen Pflanzversuch starten. Wie sollte man die Dinger
lagern ? Vielleicht hat auch jemand Erfahrung mit der Pflanzung ? La
Ratte soll recht empfindlich sein, hörte ich mal.
Herzlichen Dank für jeden hilfreichen Beitrag.
Karl
Hans-Jürgen Meyer
2006-09-14 14:10:37 UTC
Permalink
Post by Karl Lehnen
Hallo zusammen !
Ich bin auf dem Wochenmarkt an ein Kästchen La Ratte (ältere franz.
Kartoffelsorte) gekommen. Nach genüsslichem Verspeisen des
überwiegenden Teiles ;-)), würde ich gerne ein paar aufheben und
nächstes Jahr einen Pflanzversuch starten. Wie sollte man die Dinger
lagern ?
Ich vermute so wie meine Großeltern das immer gemacht haben. Frostfrei,
kühl und dunkel. Da es eine frühe Kartoffel ist muss Sie auch früh
gepflanzt werden. Der Zeitpunkt hängt davon ab wo Du wohnst. Anfang
April denke ich mal...
Post by Karl Lehnen
Vielleicht hat auch jemand Erfahrung mit der Pflanzung ? La
Ratte soll recht empfindlich sein, hörte ich mal.
Ja, gegen Viren, Pilze und Phytophthora
Aus diesem Grunde ist es keine gute Idee die einzulagern. Die Ergebnisse
im nächsten Jahr könnten enttäuschen. Besser wäre es sich entsprechende
Saatkartoffeln zu besorgen. Die gibt es in jedem gutem Landhandel ggf.
auf Bestellung. Oder auch hier:
https://biogartenversand.de/product_info.php?cPath=38_70&products_id=155

Die meisten haben vergessen das es auch andere Kartoffeln als die aus
dem Supermarkt gibt:
http://mitglied.lycos.de/rkraft/Kartoffelfotos/kartoffel.htm
https://biogartenversand.de/index.php?cPath=38_70&osCsid=b3e72a48df5e441be544d77c50cd11ee

Ich glaube, das nächste Jahr gibts mal ein bischen mehr Farbe auf den
Teller ;)

Hans-Jürgen
Hubert und Marita Lamberti
2006-09-16 10:22:22 UTC
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Ähem, hallo!

Also im neu bewirtschfteten Gartenstück haben wir natürlich auch Kartoffeln
gehabt, man bekommt dann gut die tiefen Wurzelreste heraus.
Aber die FARBE? Nö, die aus dem Supermarkt waren gelb, die aus dem Garten
ziemlich weiß!

Umgekehrt wäre es mit lieber gewesen!

Woran mag das gelegen haben?
--
Wir grüßen aus der Vordereifel
Hubert und Marita Lamberti
http://Lamberti-Bermel.gmxhome.de
Man ist aber nicht _verpflichtet_ sich darüber zu ärgern, weil es nichts
nützt!



Ich glaube, das nächste Jahr gibts mal ein bischen mehr Farbe auf den
Teller ;)

Hans-Jürgen
Jürgen Exner
2006-09-16 15:38:36 UTC
Permalink
Post by Hubert und Marita Lamberti
die aus dem Supermarkt waren gelb, die aus dem
Garten ziemlich weiß!
Woran mag das gelegen haben?
An der Sorte.

jue

Kathinka Wenz
2006-09-14 15:11:10 UTC
Permalink
Post by Karl Lehnen
Ich bin auf dem Wochenmarkt an ein Kästchen La Ratte (ältere franz.
Kartoffelsorte) gekommen. Nach genüsslichem Verspeisen des
überwiegenden Teiles ;-)), würde ich gerne ein paar aufheben und
nächstes Jahr einen Pflanzversuch starten.
Erwarte aber nicht zu viel. Meine Erfahrung mit dem Anpflanzen von
"Esskartoffeln" sind, dass die Kinder ganz andere Eigenschaften haben.
Meist waren sie extrem mehlig, und zwar so sehr, dass sie nur für
Kartoffelbrei taugten. Dafür waren sie allerdings echt gut. ;-)

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Frank Spreer
2006-09-14 16:08:32 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Erwarte aber nicht zu viel. Meine Erfahrung mit dem Anpflanzen von
"Esskartoffeln" sind, dass die Kinder ganz andere Eigenschaften haben.
Theoretisch eigentlich nicht möglich, Kartoffelzucht ist vegetative
Vermehrung, da können sich keine Hybridlinien spalten.
Post by Kathinka Wenz
Meist waren sie extrem mehlig, und zwar so sehr, dass sie nur für
Kartoffelbrei taugten. Dafür waren sie allerdings echt gut. ;-)
Auweia, Apernmauke aus zerkochten Apern!
Meine bessere Hälfte jagt dich mit der Kartoffelquetsche... ;-)

Frank
Kathinka Wenz
2006-09-14 16:19:19 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Post by Kathinka Wenz
Erwarte aber nicht zu viel. Meine Erfahrung mit dem Anpflanzen von
"Esskartoffeln" sind, dass die Kinder ganz andere Eigenschaften haben.
Theoretisch eigentlich nicht möglich, Kartoffelzucht ist vegetative
Vermehrung, da können sich keine Hybridlinien spalten.
Ich gebe zu, dass mir die Theorie da ziemlich wurscht ist. Und ja, ich
weiß, was vegetative Vermehrung ist. Es ist aber trotzdem so, dass die
Kartoffeln mit jeder neuen Generation anders ausfallen. Ich glaube auch
nicht, dass das was mit Hybriden zu tun hat, sondern eher damit, dass
die Struktur der Knollen sich halt mit dem Alter der Pflanze ändert.
Post by Frank Spreer
Post by Kathinka Wenz
Meist waren sie extrem mehlig, und zwar so sehr, dass sie nur für
Kartoffelbrei taugten. Dafür waren sie allerdings echt gut. ;-)
Auweia, Apernmauke aus zerkochten Apern!
Gesundheit. Was ist? ;-)
Post by Frank Spreer
Meine bessere Hälfte jagt dich mit der Kartoffelquetsche... ;-)
Ok, so ein bißchen nachstampfen musste ich auch noch. Dann gekochte
Karotten, etwas Milch und Salz dazu und gerösteten Speck drüber. *njam*

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Bernhard Albert
2006-09-15 07:36:31 UTC
Permalink
Hallo Kathinka
Post by Kathinka Wenz
Ich gebe zu, dass mir die Theorie da ziemlich wurscht ist. Und ja,
ich weiß, was vegetative Vermehrung ist. Es ist aber trotzdem so,
dass die Kartoffeln mit jeder neuen Generation anders ausfallen. Ich
glaube auch nicht, dass das was mit Hybriden zu tun hat, sondern
eher damit, dass die Struktur der Knollen sich halt mit dem Alter
der Pflanze ändert.
Dazu muss ich jetzt doch mal was schreiben.

Wenn ich meine zwei-drei Kartoffelsorten aus den bei mir gezogenen
Kartoffeln nachziehe - also immer passende Knollen in passender Größe
bis zum nächsten Jahr aufhebe, dann werden die Kartoffeln solange immer
gleich (meine ältesten sind jetzt fünf Jahre) bis sich irgendwelche
Viruserkrankungen oder dergleichen durchsetzen, die nicht vor den
Knollen halt machen und im Folgejahr zu Minderertrag führen. Der Ertrag
wird höchstens mal je nach Witterung größer oder kleiner. Wobei
Ausgangsmaterial immer ordentliche Pflanzkartoffeln waren und keine vom
Markt.

Was mir auch schon passiert ist, dass ich Kartoffeln vom Markt
gepflanzt habe, die dann in Geschmack und Konsistenz anders wurden, als
die gekauften. Habe ich von den Knollen dann welche bis zum Folgejahr
aufgehoben, dann waren die aber im zweiten Jahr genauso wie die im
Vorjahr, aber eben nie mehr wie die vom Markt.

Der Wechsel hat nach meiner Vermutung deshalb einfach mit dem Standort
zu tun. An Deinem Standort werden die Kartoffeln eben anders als an
anderen Standorten. Die Veränderung nimmst Du aufgrund der
Vergleichsmöglichkeit war. Wenn Du Pflanzkartoffeln kaufst, dann kochst
Du die nicht und kommst nicht zum Vergleichen und wenn Du sie kochst,
könnte es durchaus sein, dass sie anders sind, als die, die Du erntest.

Und nun zur Lagerung:

Optimal ist es, an einer sehr geschützten schattigen Stelle, an der der
Boden auch im Sommer kühler ist ein schlankes Fass mit kaputtem Boden
Deckel einzugraben - unten rein ein paar Kellen Beton gegen zuwandernde
Tiere. Da hinein kommen bedeckt mit etwas feuchtem Sand die
ausgelesenen Saatkartoffeln. Spätestens im Spätherbst kommt darüber ein
Packen Stroh. Das Faß ist so eingegraben, dass es oben ein Stück
vorsteht, damit kein Regenwasser eindringen kann, die Tiefe des Fasses
ist so, dass der Frost den Boden nicht erreicht. Warum das mit dem
kaputten Boden und dem Beton besser ist, als ein noch völlig intaktes
Fass, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht findet durch den Beton doch
noch eine Regulation der Feuchtigkeit im Fass statt.

Gruß
Bernhard
--
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schneller und zuverlässiger unter
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Hans-Jürgen Meyer
2006-09-15 10:40:12 UTC
Permalink
Bernhard Albert schrieb:
[...]
Post by Bernhard Albert
Optimal ist es, an einer sehr geschützten schattigen Stelle, an der der
Boden auch im Sommer kühler ist ein schlankes Fass mit kaputtem Boden
Deckel einzugraben - unten rein ein paar Kellen Beton gegen zuwandernde
Tiere. Da hinein kommen bedeckt mit etwas feuchtem Sand die
ausgelesenen Saatkartoffeln. Spätestens im Spätherbst kommt darüber ein
Packen Stroh. Das Faß ist so eingegraben, dass es oben ein Stück
vorsteht, damit kein Regenwasser eindringen kann, die Tiefe des Fasses
ist so, dass der Frost den Boden nicht erreicht.
Mhh... Die normale Frosttiefe liegt je nach Region bei ca. 80cm. Das
muss schon ein sehr stattliches Fass sein...
Post by Bernhard Albert
Warum das mit dem
kaputten Boden und dem Beton besser ist, als ein noch völlig intaktes
Fass, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht findet durch den Beton doch
noch eine Regulation der Feuchtigkeit im Fass statt.
Das mit dem Keller finde ich deutlich praktischer. Ich kenne keinen
einzigen Bauern der Fässer in die Erde buddelt. Aber alle Bauern mit
alten Höfen haben unter der Scheune (oder dem Haupthaus) einen
"Kartoffelkeller". Der ist wie ein großes Gewölbe aufgebaut, kühl,
dunkel und frostfrei.

Hans-Jürgen
Bernhard Albert
2006-09-15 11:00:41 UTC
Permalink
Hallo Hans Jürgen,
Post by Hans-Jürgen Meyer
Mhh... Die normale Frosttiefe liegt je nach Region bei ca. 80cm. Das
muss schon ein sehr stattliches Fass sein...
Es gibt hohe Fässer für Reinigungsmittel, die locker dafür hinreichen.
An Pflanzkartoffeln braucht man im Hausgarten ja auch keine Unmengen,
wenn man sich an die optimalen Pflanzweiten hält. Da reicht ein Fass
von 120 Höhe, um Pflanzkartoffeln für die ganze Großfamilie
einzulagern.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Das mit dem Keller finde ich deutlich praktischer. Ich kenne keinen
einzigen Bauern der Fässer in die Erde buddelt. Aber alle Bauern mit
alten Höfen haben unter der Scheune (oder dem Haupthaus) einen
"Kartoffelkeller". Der ist wie ein großes Gewölbe aufgebaut, kühl,
dunkel und frostfrei.
Du willst uns allen Ernstes und vor allem dem Fragesteller Karl mit
seinen paar Kartoffeln empfehlen ein Haupthaus mit Nebengebäuden zu
errichten, das über einen großen frostfreien Gewölbekeller verfügt und
in den er dann ein Schüsselchen voll Pflanzkartoffeln stellt? Das heißt
Millionen investieren, für 3 bis 8 Quadratmeter Kartoffelbeet? Ich
empfehle da weiter das Fass.

Ich kann mir auch leicht erklären, warum Bauern bei Kartoffeln nicht
mit Fässern arbeiten. Welcher Bauer kommt schon mit einem Eimer
Saatkartoffeln aus, wenn er ein paar Hektar Land damit bestellen will.

Gruß
Bernhard
--
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Roman J. Rohleder
2006-09-15 12:33:42 UTC
Permalink
Post by Bernhard Albert
Hallo Hans Jürgen,
Post by Hans-Jürgen Meyer
Aber alle Bauern mit
alten Höfen haben unter der Scheune (oder dem Haupthaus) einen
"Kartoffelkeller". Der ist wie ein großes Gewölbe aufgebaut, kühl,
dunkel und frostfrei.
Du willst uns allen Ernstes und vor allem dem Fragesteller Karl mit
seinen paar Kartoffeln empfehlen ein Haupthaus mit Nebengebäuden zu
errichten, das über einen großen frostfreien Gewölbekeller verfügt und
in den er dann ein Schüsselchen voll Pflanzkartoffeln stellt? Das heißt
Millionen investieren, für 3 bis 8 Quadratmeter Kartoffelbeet?
Klar. ;-)

Nein, ernsthaft: wer neu baut und dabei zufaellig eine Hanglage
erwischt, sollte sich Gedanken ueber einen Erdkeller machen; also
einen Teilraum des Kellers an den gewachsenen Boden anschliessen
lassen fuer solche Lagerzwecke.

Funktioniert, ist preiswert und praktisch.
Post by Bernhard Albert
Gruß
Bernhard
Gruss,
Roman
--
"An MDCCCXII/Mémorable par la campagne contre les Russes/
Sous le préfectura de Jules Doazan."
"Vu et approuvé par nous commandant russe de la ville de Coblentz/
le 1er janvier 1814."
Hans-Jürgen Meyer
2006-09-15 13:15:19 UTC
Permalink
Roman J. Rohleder schrieb:
[...]
Post by Roman J. Rohleder
Nein, ernsthaft: wer neu baut und dabei zufaellig eine Hanglage
erwischt, sollte sich Gedanken ueber einen Erdkeller machen; also
einen Teilraum des Kellers an den gewachsenen Boden anschliessen
lassen fuer solche Lagerzwecke.
Funktioniert, ist preiswert und praktisch.
Und wenn man keine Kartoffeln hat, dann wenigstens für den Wein ;)

Hans-Jürgen
Hans-Jürgen Meyer
2006-09-15 13:12:31 UTC
Permalink
Post by Bernhard Albert
Hallo Hans Jürgen,
Post by Hans-Jürgen Meyer
Mhh... Die normale Frosttiefe liegt je nach Region bei ca. 80cm. Das
muss schon ein sehr stattliches Fass sein...
Es gibt hohe Fässer für Reinigungsmittel, die locker dafür hinreichen.
An Pflanzkartoffeln braucht man im Hausgarten ja auch keine Unmengen,
wenn man sich an die optimalen Pflanzweiten hält. Da reicht ein Fass
von 120 Höhe, um Pflanzkartoffeln für die ganze Großfamilie
einzulagern.
Ich kenne weder die Größe deines Gartens noch die des OP. Ich weiss
nicht wie der Durchmesser des Fasses ist. Und Beton im Garten finde ich
persönlich ziemlich umständlich für das Problem. Aus Alters- oder
Gesundheitsgründen muss man das ja irgendwann vielleicht mal entfernen.
Post by Bernhard Albert
Post by Hans-Jürgen Meyer
Das mit dem Keller finde ich deutlich praktischer. Ich kenne keinen
einzigen Bauern der Fässer in die Erde buddelt. Aber alle Bauern mit
alten Höfen haben unter der Scheune (oder dem Haupthaus) einen
"Kartoffelkeller". Der ist wie ein großes Gewölbe aufgebaut, kühl,
dunkel und frostfrei.
Du willst uns allen Ernstes und vor allem dem Fragesteller Karl mit
seinen paar Kartoffeln empfehlen ein Haupthaus mit Nebengebäuden zu
errichten, das über einen großen frostfreien Gewölbekeller verfügt und
in den er dann ein Schüsselchen voll Pflanzkartoffeln stellt? Das heißt
Millionen investieren, für 3 bis 8 Quadratmeter Kartoffelbeet? Ich
empfehle da weiter das Fass.
3 - 8qm Kartoffelbeet? Sorry. Aber dafür lohnt es sich auch nicht ein
Fass einzubuddeln und Beton anzumischen... ;)

Das ist genauso wenig gerechtfertigt wie extra einen Bauernhof zu bauen.
Das Du im Geiste den Bauernkeller nicht auf einen vorhandenen Hauskeller
übertragen kannst, das ist nicht mein Problem. Ich hatte es in dem Sinne
gemeint: Was bei den Bauern seit Jahrhunderten problemlos klappt kann
bei einen Normalkellerbesitzer auch nicht verkehrt sein...

Bei uns in der Gegend habe quasie alle Häuser einen Keller. Auch die
sind im Regelfall kühl, trocken und dunkel. Verfügt man über keinen
Keller, dann gibt es aber sicher immer noch einen kühlen Raum im Haus wo
man die Kartoffeln lagern kann. Auch als Mieter in Mietshäusern hat
man wohl meistens einen Keller oder Abstellraum. In den
Gartenkolonien ist es aber durchaus nicht unüblich einen Vorratsraum
unter dem Gartenhaus zu haben.
Post by Bernhard Albert
Ich kann mir auch leicht erklären, warum Bauern bei Kartoffeln nicht
mit Fässern arbeiten. Welcher Bauer kommt schon mit einem Eimer
Saatkartoffeln aus, wenn er ein paar Hektar Land damit bestellen will.
Die Nebenerwerbsbauern die ich noch in der Familie habe, die kaufen
grundsätzlich jedes Jahr neue Saatkartoffeln. Das ist unter dem Strich
günstiger und sichert eine höhere Qualität bei gleichzeitig geringeren
Risiko. Außerdem muss man nicht etliche Zentner wieder aus dem Keller
schleppen ;)

Hans-Jürgen
Bernhard Albert
2006-09-16 00:01:24 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Hans-Jürgen Meyer
Ich kenne weder die Größe deines Gartens noch die des OP. Ich weiss
nicht wie der Durchmesser des Fasses ist.
Mein Garten hat 600 Quadratmetern. 250 Quadratmeter nutze ich für
Gemüse und Kräuter - inklusive ein paar Beerensträucher als Windschutz
und Wärmefalle.

Meine Fäßer dürften etwa 60 cm Durchmesser haben.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Und Beton im Garten finde
ich persönlich ziemlich umständlich für das Problem.
Das mit dem Beton verstehe ich nicht - es ist keine Betonfass. Vielmehr
ist es ein altes Regenfass aus Kunststoff, dem der Frost einen Riß in
den Boden gesprengt hat und das ich deshalb gegen Einwanderung von
Tieren nach unten hin mit ein paar Kellen Beton verschlossen habe.
Vielleicht drei Liter Beton, vielleicht auch fünf.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Aus Alters- oder Gesundheitsgründen muss man das ja
irgendwann vielleicht mal entfernen.
Ganz ehrlich - ich bewundere wieviel Gedanken Du Dir um die Gesundheit
meines Fasses machst. Ich gehe aber fast sicher davon aus, dass das
Fass mich überlebt. Sollte ich aber selbst mal so alt und so krank
sein, dass ich das Faß nicht mehr nutzen kann, dann bin ich auch nicht
mehr in der Lage es zu entfernen. Aber vielleicht bin ich ja geistig
dann noch in der Lage den Deckel einfach drauf zu lassen, denn den
Garten kann ich dann ja auch nicht mehr bestellen. Der mir vertrauteste
Münsterländer hat seine Fässer noch mit 84 absolut selbstständig
beschickt und geleert.
Post by Hans-Jürgen Meyer
3 - 8qm Kartoffelbeet? Sorry. Aber dafür lohnt es sich auch nicht ein
Fass einzubuddeln und Beton anzumischen... ;)
Das kommt auf den Standort an. Bei mir war da ein Hang und die Fässer
kamen davor, dann kam eine Trockensteinmauer, dann wurde mit Aushub
verfüllt. Beton mischt man in den benötigten Mengen gerade mal eben in
einem Eimer an.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Bei uns in der Gegend habe quasie alle Häuser einen Keller. Auch die
sind im Regelfall kühl, trocken und dunkel.
Trocken ist schon mal nicht richtig. Bei uns in der Gegend sind die
Keller meist zu trocken und vor allem zu warm, weil irgendwo auch noch
die Zentralheizung oder die Kühltruhe, der Trockner oder die
Waschmaschine steht, oder weil sie einfach nicht tief genug im Boden
sind.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Verfügt man über keinen
Keller, dann gibt es aber sicher immer noch einen kühlen Raum im
Haus wo man die Kartoffeln lagern kann. Auch als Mieter in
Mietshäusern hat man wohl meistens einen Keller oder Abstellraum.
Bei uns sind Kartoffeln, die ich im September in den Keller stelle, im
Februar mit 20-30 cm langen Keimen bestückt und völlig verschrumpelt.
Just zu dem Zeitpunkt, zu dem ich sie gerne wärmer stellen und
vorkeimen lassen möchte. Das passiert mir mit den Kartoffeln in den
Fässern nicht. Dort bleiben selbst die Frühkartoffeln, die ich dort
Ende Juni einlagere, gesund und kräftig, bis ich sie zum Vorkeimen
raushole.

Gruß
Bernhard
--
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Ernst Keller
2006-09-15 16:24:40 UTC
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Post by Bernhard Albert
Warum das mit dem
kaputten Boden und dem Beton besser ist, als ein noch völlig intaktes
Fass, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht findet durch den Beton doch
noch eine Regulation der Feuchtigkeit im Fass statt.
Falls du normalen Beton verwendest ist dieser recht hygroskopisch.

Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
Bernhard Albert
2006-09-15 23:45:36 UTC
Permalink
Hallo Ernst
Post by Ernst Keller
Post by Bernhard Albert
Warum das mit dem
kaputten Boden und dem Beton besser ist, als ein noch völlig
intaktes Fass, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht findet durch
den Beton doch noch eine Regulation der Feuchtigkeit im Fass statt.
Falls du normalen Beton verwendest ist dieser recht hygroskopisch.
Klar - es wurde mir auch empfohlen normalen Beton und keinesfalls
wasserdichten Beton zu verwenden. Empfohlen wurde es mir von
Münsterländern, die das wie auch alle ihre Nachbarn schon seit
Jahrzehnten so praktizieren und in solchen Fässern auch Äpfel, Birnen,
Möhren und Rote Beete lagern. Gern verwendet werden dafür auch
ausrangierte Mülltonnen - die schlanken hohen mit Klappdeckel -
natürlich nach ausreichend intensiver Behandlung mit dem Dampfstrahler
und inzwischen bevorzugt die für Papiermüll.

Gruß
Bernhard
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